Tagebuch Franz Nicolaus Kumpfe, Teil IV (ab Seite 91)

  • Wir sind doch om Lauf der Wochen schon ziemlich gut geworden, findet ihr nicht auch? Und Bianka bestätigt das ganz aktuell :thumbsup: .
    Das der gute Franz uns aber immer wieder mal Probleme bereitet, macht das doch auch reizvoll.


    Zu dem fraglichen Namen: ich denke, es handelt sich dabei um Franz' Landsmann Simank, der schon auf den Seiten 47 und 52 auftauchte. Sicher ist das m in der Mitte schon sehr abenteuerlich geschrieben - aber Franz ist ja "Künstler" :D , also


    Frankens war. Simank und Kranz waren mit. Dort(?)


    Ich finde das Dort / Dord in dieser Zeile wirklich schwierig, neige aber zum d, so wie Henry schon vorschlug.

    Bianka
    , ich meine du hast deine Frage was meint er ständig mit Landsmann und -frauen (und Landsmännin :D ) schon selbst beantwortet.
    Auch wenn das Gebiet östlich und nordöstlich von Dresden natürlich zu Sachsen gehörte, war das zum einen "wendisch" (und ist auch heute noch das Gebiert der sorbischen Minderheit, die Orts- und Straßenschilder sind zweisprachig), zum andern war - vielleicht auch durch die die schwierigen Reisemöglichkeiten - die Bindung an den kleinen Bereich, in dem man aufwuchs, wohl deutlich größer als heute.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Wolfgang,


    bevor du heute die nächste Seite einstellst, habe ich eine Frage:


    Im Telefonbuch von Stolpen sind 12 Wustmann Einträge vorhanden.
    Sind das Nachkommen von Theresens Familie ?
    Nicht von Therese selbst, denn sie wird ja nach einer möglichen
    Heirat, wenn auch nicht mit Franz, einen anderen Namen getragen
    haben.
    Kannst du Licht in dies Dunkel bringen ?


    Es grüßt der neugierige ?(
    Herbert

  • Hallo FvF (Fans von Franz),


    daß es in Stolpen und Umgebung sehr viele Wustmann gibt, ist mir auch aufgefallen. Irgendwie werden die sicher mit Therese verwandt sein.


    Ich wollte schon darum bitten, den Sierank nochmal zu prüfen - aber da war dann doch jemand schneller. Der Name Simank kommt einem hier öfters mal unter. Also ortstypisch. Habe ne Bekannte bei Bautzen, die heißen Schimank. Hat sicher was damit zu tun. Wird wohl dem Klang nach ein sorbischer FN sein.


    Wolfg.

  • Hallo Bianka,


    auch von mir (etwas verspätet) meinen Glückwunsch zu Deiner hervorragenden Transkription gestern!! :thumbsup:


    Ich habe endlich mal die letzten Seiten durchgeackert, da ich nicht mehr so ganz auf dem neuesten Stand der Dinge war, was alles passiert ist :rolleyes: .


    Bei Seite 94 von Jörg waren ja noch die beiden Namen nicht so ganz klar. Ich würde da in Zeile 14 Schmidt und in Zeile 19 Hälzigs lesen. Der Anfangsbuchstabe sieht für mich mehr nach einem H aus, siehe Hand 3. Zeile oder auch Hause in Zeile 18. Das G schreibt er dann doch geschlossener wie bei Ging in Zeile 8. Allerdings hatten wir das "G/H-Problem" schon mal auf Seite 90 beim Herrn Grafen in der 1. Zeile.... Was meint Ihr?


    Schönen Tag noch und


    liebe Grüße,
    Bea

  • Hallo!


    Na das war für mich aber echt eine harte Nuss! Kann aus dem, was ich lesen konnte auch noch keinen sinnvollen Zusammenhang erkennen... aber ich zähle da mal wieder auf euch...


    Seite 107:


    Mit dieser Gelegenheit schrieb ich sogleich ..., und
    nur ... alles, was mir am ... ... um
    mir von der Wahrheit abzukommen. Freilich
    war ich sogar Willens, ihr auch meine mißlichen
    ... ungesünder zu ..., aber kann mich
    nicht dazu überwinden. ... war ...
    ... bei ... er ist ... aus Arm zurück
    und weiß ... zu erzählen. Juni
    ..falls wieder dort, morgen will ... wieder 1.
    über Pillnitz nach ... .
    Vormittag beim ..., und dann beim 3.
    Walthers. Nachmittags ... ... abermal
    einer ... ... ... alt ..., auf den
    legten, sie scheint kein ... zu mir zu haben
    obgleich ich nicht offenherziger sein kann, und
    ist sogar Willens, ... ichs ... wieder vom
    Dienst zu gehen, da sei Gott war, daß ich dieß
    ..., wenigstens sie ... nicht, als ich weiß
    sie gut behandelt, und kein ...
    ihr verlangt. ... es nicht schon so ... ...
    ich werde ihr sogleich wieder ... ... muß sie
    ... aber, ... ... kommende ... gedulden. 4.
    ... schreib ich, und zogen aales was ich ... ...
    ... habe, selbst meiner ... ...,
    mit ...igkeit ... ich aber auch einer ...
    entgangen, ... ... ... ... für sich Sachen nicht
    ... haben, und ..., kann ich dabei ge-
    winnen? ... ... ... mich ...



    So und jetzt kommt ihr :)


    Ab Samstag bin ich erstmal im Urlaub, falls es noch weitergehen sollte stehe ich dann erst wieder ab dem 17.08.2009 zur Verfügung....


    Lieben Gruß,
    die buschblume

  • Liebe buschblume,


    Du hast es sehr gut gemacht, Du wirst immer besser! :thumbsup:


    Hier nun mal meine Ergänzungen



    * endeken - hier bin ich mir nicht sicher, ob es nicht auch erdeken heißen soll.....


    Die anderen werden sicher noch einmal draufsehen.


    Ich wünsche Dir einen schönen Urlaub!


    Liebe Grüße
    Henriette



    Korrekturen eingearbeitet!!

    2 Mal editiert, zuletzt von Henriette 52 ()

  • Beim endecken fehlt halt das t, wie es auch bei lezten fehlt.


    Im Übrigen habt ihr das jetzt prima hingekriegt. :thumbup:

    Viele Grüße
    h :) nry


    _____________________________________________________________________________________________
    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?

  • Hallo buschlume und Henriette,
    super Teamarbeit! :thumbsup:


    ein paar Kleinigkeiten sehe ich noch anders:
    und kein Unrecht von ihr verlangt


    entgegen, denn so etwas wird sie sich sicher nicht


    George Waurick

    Viele Grüße Bianka


    :?: Suche Spuren von Anton Weil *1740 ???, + 1797 in Heiligenbeil :?:

  • Hallo Bea!
    Zu deinen Gedanken betr. S. 94:


    Bei Schmidt gibt es m.E. gar keine Zweifel.
    Auch deine Argumente für Hälzig sind überzeugend. Dabei hast du den schlagendsten Vergleich noch nicht einmal genannt:
    mein wundes Herz (Z. 7), wo das H auch dies "Käppi" aufhat.
    Bravo deiner Aufmerksamkeit!

    Viele Grüße
    h :) nry


    _____________________________________________________________________________________________
    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?

  • Seite 108


    ha, Gedanke! Wohl gar bemittleiden? o nur dieses
    nicht, Geliebte! Verachte mich,verlaß mich, meinem
    Schicksal überlasse mich, frage nicht mehr nach deinem
    Franz, nur nicht Mittleid laß mich fühlen, denn
    [ Mai ] es würde mich vernichten, und für meinen Leicht-
    sinn doppelt strafen.
    [ 5. ] Vormittag in der Kirche und Nachmittag Tagesdienst.
    [ 11.] Mit Barsdorf und seinem Mädchen in Strehln, wo ich meh-
    rere Cameraden traf unter andern Sanders beide Brüder
    u. Wohlrab. Wir gingen dann wieder mit Barsdorf zusammen
    nachhause
    Von Theresen erhielt ich einen Brief worin sie aber
    auf alle meine Angaben gar nicht achtet und mich
    förmlich mißversteht, daß ich liederlich sei, will sie
    durchaus nicht glauben.
    [ 17. ] Meldete ich mich um 5 Tage Urlaub nach Jauer, welchen
    ich auch erhielt. Schrieb sogleich an Theresen und zwar,
    daß, wenn sie nicht im Dienst wäre, ich sie den Sonntag
    Mittag bei meinen Eltern erwarten würde. Ging Nach-
    mittag nach Altstadt, wo ich noch mehrere nothige Stüke
    zur Civilkleidung kaufte, wozu ich bei Herrn Zeispel
    12 Thaler erborgt hatte.
    [ 18ten ] Nachmittag 3 Uhr fuhr ich mit der Post nach Camenz, woselbst
    ich um 9 Uhr eintraf. Unter andern Passagiren war
    der Herr Doctor Bager welcher mit bis dahin fuhr.
    im goldnen Hirsch war ich bis ½ 11 Uhr, den Wirth
    ein Dresdner Namens Bleyel ist ein sehr fideler
    Mann. Um 12 Uhr kam ich nach Hause und fand mei-
    nen Vater sehr krank.



    Heute hab ich mich mit der Seite sehr schwer getan. Das eine und das anderen Mal hat mich aber das
    Alphabeth von henry gerettet - ohne gäbe es heute mehr Lücken. Danke, henry!


    Euch allen viel Spaß beim Korrigieren


    Liebe Grüße
    Henriette

    2 Mal editiert, zuletzt von Henriette 52 ()

  • Hallo Henriette,


    ich finde auch, dass Franz immer "schlampiger" schreibt (die Zeilen sind auch nicht mehr so schön gerade wie früher :D ). Aber dafür schon eine sehr reife Leistung (trotz einer übersprungenen Zeile :) - aber so schief wie er jetzt schreibt, kann das leicht passieren).
    Ein paar Stellen lese ich anders:


    ha, Gedanke! Wohl gar bemittleiden? o nur dieses
    nicht, Geliebte! Verachte mich, verlaß mich meinem
    Schicksal überlasse mich, frage
    nicht mehr nach deinem


    Mit Barsdorf und seinem Mädchen in Strehln, wo ich meh-
    rere Cammeraden traf unter andern Sanders beide Brüder


    Meldete ich mich um 5 Tage Urlaub nach Jauer, welchen


    12 Thaler erborgt hatte.


    Jauer ist auf Seite 8 (laaange her) als Wohnort erwähnt worden. War mir aber nicht klar, dass seine Eltern noch immer da wohnen, dachte die wohnen in Marienstern, in dem Ort beim Kloster.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg,


    Ich muß gestehen, dass nicht Franzens schiefe Zeilen Schuld waren,
    das ist mir einfach beim Tippen passiert. :(


    Danke für Deine Korrekturen. :)


    Liebe Grüße :)
    Henriette

  • Sehr gut transkribiert und sehr gut kontrolliert! :thumbup:


    Ich finde noch dies:
    Franz, nur nicht Mittleid laß mich fühlen, denn


    Und hier bin ich nicht sicher, was meint ihr?
    zur Civilkleidung kaufte, wozu ich bei Herrn Zespel[?]


    ein Dresdner Namens Bleyel ist ein sehr fideler

    Viele Grüße
    h :) nry


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    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?

    Einmal editiert, zuletzt von henrywilhelm ()


  • Hallo Jutta,
    konntest du das inzwischen klären?

    Viele Grüße Bianka


    :?: Suche Spuren von Anton Weil *1740 ???, + 1797 in Heiligenbeil :?:

  • @ Bianka


    Jens (Bonzhonzlefonz) hat die Beiträge gelöscht.
    Er wollte eigentlich selber noch etwas dazu in der
    Lesehilfe schreiben.
    Ich kann selber leider nicht nachsehen, welche Beiträge
    noch im Papierkorb liegen.
    Das können im Moment nur Admins.
    Ich habe Jens gerade nochmal an das Thema erinnert.


    VG
    Jutta


    Nachtrag: Der Papierkorb ist schon ausgeleert.
    Damit sind Teil I und II leider weg.

  • Liebe Franz-Gemeinde, hier ist die Seite 109. Leider war es mir nicht vergönnt, meine vermutlich letzte Franz-Seite vollständig zu transkribieren, weil der Franz beim Schreiben noch alkoholisierter war als ich beim Transkribieren bin :cursing: .


    1842
    [r.R.: Juni]
    Vormittags war ich in der Kirche; woselbst ich mit Wagner [r.R.: 19.]
    sprach, welcher auf die ganze Woche Urlaub hat. Mittags
    kam meine Schwester mit ihrer kleinen Familie von
    Crostwitz, und ich blieb daher den ganzen Tag zu Hause [r.R.: 20.]
    Auch kam heute der Schwager, dann gingen wir nach Elstra
    zum Jahrmarkt, Hamanns Pauline ging mit. Dort blieb
    ich sogar die ganze Nacht, wo ich mit der Pauline, deren
    Schwester die Schießhauswirthin ist, auf dem Schießhause
    tanzte, und gingen gegen Morgen ebenfalls mit-
    einander nach Hause.
    Früh 9 Uhr ins Kloster, war daselbst bei Lebels [r.R.: 21.]
    Betkens, Sikerts und Schusters, kam um 11 Uhr nach
    Crostwitz, blieb dort bis gegen 2 Uhr, ½ 3 Uhr in der
    Kupfermühle und ging von da mit Wagnern ins
    Schmeckwitzer Bad Marienborn, woselbst ich badete.
    jener war mit den Kindern des Wirthes[,] eines deres
    war Namens Beyen, sehr bekannt. Von dort wieder
    nach Hause.
    Früh 9 Uhr nahm ich Abschied, und ging über [r.R.: 22.]
    Jauer wo ich mich einige Zeit aufhielt nach Hartha,
    dort angekommen schrieb ich schnell ein par Zeilen
    an Theresen und sie solle mit zu ihren Eltern ge-
    hen, gegen 5 Uhr jedoch erst kam sie und konnte
    noch nicht. Darüber betrübte und erzürnte ich mich
    nun freilich ungemein, so daß ich schon wieder
    anfing mehr zu trinken als mir nützlich sein
    durfte. Sie begleitete mich bis nach Biela
    und versprach dort, wenn sie um 9 Uhr fortkönne
    noch nach Stolpen zu kommen.


    Korrekturen eingearbeitet.

    Viele Grüße
    h :) nry


    _____________________________________________________________________________________________
    Was kann man von Menschen erwarten, die den Beginn eines neuen Jahrtausends ein Jahr zu früh gefeiert haben?

    Einmal editiert, zuletzt von henrywilhelm ()