Ruhender Adel

  • Hallo zusammen,


    ich weiß, dass einmal verliehener Adel durch Nichtgebrauch nicht erlischt. Aber wie steht es mit den Namenszusätzen?
    Konkret geht es um folgenden Fall:


    Einer meiner Vorfahren erhielt den Namenszusatz "von und zu Leonegg" (vollständig: Freysleben von und zu Leonegg) in Verbindung mit einem Gebäude "zum güldenen Leuweneck"
    Dessen direkte Nachkommen, die diesen Ort verließen, nannten sich dann nur noch "Freysleben von Leonegg", spätere Generationen werden aber nur noch als Freysleben geführt - ohne jeden Zusatz.


    War der Zusatz eigentlich schon mit dem Wegzug von dem damit verbundenen Gebäude erloschen und hätte gar nicht mehr geführt werden dürfen, oder durfte das "von Leonegg" noch solange geführt werden, wie das Gebäude sich in Familienbesitz befand und das "zu" bezog sich nur auf jene, die dort wirklich lebten?
    Oder wurde der Zusatz "von Leonegg" einfach nicht mehr geführt (ruhte also) , wäre aber selbst heute noch gültig (ähnlich dem ruhenden Adel)


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    wenn der Namenszusatz tatsächlich vom Kaiser verliehen wurde, handelte es sich um ein Adelsprädikat, so wie ein blosses "von" ohne Ortszusatz auch ein Adelsprädikat ist. Vorausgesetzt natürlich, die Familie ist nobilitiert worden. Ansonsten ist es einer der früher gebräuchlichen bürgerlichen Herkunftsnamen. Das "zu" ist ein Hinweis darauf, dass es sich auch um den Stammsitz dieser Familie handelt.


    Ein verliehenes Adelsprädikat behielt die Familie auch dann, wenn sie nicht mehr am bezugnehmenden Ort lebte, wobei dann natürlich eher auf das "zu" verzichtet wurde. Später war es sogar üblich, diese Prädikate mit reinen Fantasienamen ohne Bezug auf einen real existierenden Ort zu verliehen. Wann wurde denn das Prädikat verliehen?


    Gültigkeit hat ein solches schon über Generationen nicht mehr geführtes Adelsprädikat in sofern im öffentlich-rechtlichen Sinne heute nicht mehr, denn die Titel und Prädikate wurden nach Ende der Monarchie zu festen Namensbestandteilen. Das ging aber nur, wenn sie auch tatsächlich geführt wurden.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Hina,


    dank Dir für Deine Antwort :)
    Kann leider erst heute darauf reagieren, da wir über das Wochenende in Marktredwitz waren - auf den Spuren eben dieses Vorfahren ...


    In der Familienchronik, die mir vorliegt, heißt es:
    "Freihausrecht (bez. auf das Haus zum Güldin Leuweneck in Marktredwitz, Anm. von mir) mit Prädikat, verliehen 1497 von Kaiser Maximilian I."


    Gruß
    Michael

  • In der Familienchronik, die mir vorliegt, heißt es:
    "Freihausrecht (bez. auf das Haus zum Güldin Leuweneck in Marktredwitz, Anm. von mir) mit Prädikat, verliehen 1497 von Kaiser Maximilian I."


    Hallo Michael,


    hmmmmm, merkwürdig. Ich kann das in Maximilians Regestren gar nicht finden :?:. Ein Freihausrecht mit Prädikat? Hast Du auch das genaue Datum und wie hieß denn der Ahne mit Vorname? Bartolomäus?
    Entschuldige, wenn ich Dich hier so ausfrage aber so kommen wir der ganzen Sache vielleicht auf die Schliche.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Michael,
    die Familie Freysleben lässt sich tatsächlich schon gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Marktredwitz nachweisen. In Franz Capellers Marktredwitzer Geschlechterbuch (Band I, Marktredwitz 1968, S. 316) heißt es:
    1) Nikolaus Freysleben, Bürger u. Notar, auch Bürgermeister, getr. m. Elisabeth Susanna, geb. Schuch, T. d. Hannß Schuch in Redw., dessen Sohn Nicol, geb. um 1490.
    Anmerkung: Johann Freysleben, Pfarrer und Reformator, geb. 1490 als S. d. Nicolaus Freysleben in Redwitz. - 1511 Baccalaureus, Kaplan in Weiden in der Oberpfalz, dann in verschiedenen Orten in d. Oberpfalz, im Vogtland, in Sachsen u. Schwaben, zuletzt in Pleystein.
    2) Bartl Freysleben, um 1540/60.
    3) Christoph Freysleben, Bürger u. Müller a. d. mittleren Mühle, auch Burgermeister - Ehem, gest. 1592.
    4) Andreas Freysleben um 1560
    5) Johann Freysleben um 1560
    Von einer Nobilitierung ist nirgends die Rede. In späterer Zeit tauchen zahlreiche Träger des Familiennamens als Müller im Fichtelgebirgsraum auf. Ob es ein Freihaus "zum güldenen Leuweneck" in Marktredwitz gegeben hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber sicher haben Sie bei Ihrem Aufenthalt in Marktredwitz hier näheres erfahren können.
    Marktredwitz hat übrigens bis 1816 als Exklave zur Stadt Eger gehört. Auch im Bezirksarchiv Eger gibt es Unterlagen zur Familie Freysleben. In Fasz. 415 (nach Dr. Karl Siegel: Die Kathaloge des Egerer Stadtarchivs, Eger 1900 - mit Hilfe einer Konkordanz kann man noch heute nach diesem gedruckten Katalog bestellen!) gibt es: Freisleben (Freysleben): Kinder nach Barthol. 1512; Hans 1596; Michael, im Regim. Heberstein, 1719, Rosina 1761.
    Unter U 2262 findet sich ferner: 1643, 4. Dec. Geburtsbrief des Christoph Freissleben.
    Mit besten Grüßen
    Harald

  • Danke für Eure Mühen, bin echt überwältigt :)


    Hina:
    Leider habe ich keine primäre Quelle für das Freihausrecht, sondern nur eine Arbeit zur Familiengeschichte. Hier sind zwar einige Quellenangaben gemacht, aber leider nicht sehr wissenschaftlich...
    Das Freihausrecht soll sich auf Cunrad und seine Söhne (Hans, Nicol, Bartholome) bezogen haben. Als Quelle wird nur "Freihausrecht mit Prädikat v. 1497" aufgezählt. Im Text heißt es noch, dass die Autorin ihr Material fast ausschließlich aus Eger erhalten hat, da die Quellenlage in MArktredwitz sehr schlecht gewesen sein soll.
    Nachtrag: Es wird doch ein genaues Datum genannt, am einer anderen Stelle: "[...] bewohnte [..] ein Haus in Redwitz mit Namen 'zum güldin Lewen' ab 27.01.1497 mit Bezeichnung 'zum guldin Lewenegg' und -Freysleben von und zu -(kaiserl. Begnadung und Freihausrecht)."


    @Harald:
    Ich bin baff! Hast Du Dich schon zuvor mit der Familiengeschichte der Freyslebens befasst, oder hast Du das alles einfach mal so zusammengetragen ?
    Was hat Dir als Quelle gedient?
    Mein Hauptproblem ist, dass ich zwar eine Familienchronik (Din A5 Heftchen) habe, die aber bzgl. Quellenangaben (s.o.) sehr zu wünschen übrig läßt. Aus diesem Grunde würde ich über kurz oder lang alle Quellen am besten natürlich Primärquellen) selbst noch einmal zusammentragen, um die Arbeit wissenschaftlich zu belegen.
    Leider fange ich gerade erst damit an. Zumindest habe ich die Wappenurkunde von 1492 schon mal, mit welcher den drei Brüdern Hans, Nicol und Bartholome das Löwenwappen verliehen wurde. Dann habe ich noch ein 3-seitiges Schriftstück, das von einer Wappenbesserung handelt. Das ist abe rauch schon alles, denn ich konnte es noch nicht entziffern - selbst ein Spezialist, den ich hinzugezogen habe, musste aufgeben :(


    Als Quellen für Deine Angaben (die im Übrigen deckungsgleich mit der Chronik sind) gibst Du ein Geschlechterbuch in Marktredwitz an (in der Chronik wird übrigends auch auf das Geschlechterbuch der Familie Schuch verwiesen) - sind diese entleihbar (via Fernleihe, da ich in der Nähe von Magdeburg wohne) ?
    Desweiteren der Egerer Kataog - glaube den habe ich bei Amazon gesehen(?) - würde es sich lohnen diesen zu erwerben und wenn man etwas nach dessen Angaben nachbestellt - ist das finanzierbar ? Hast Du (oder jemand anderes) da schon Erfahrungen gemacht?


    Mein Ausflug nach Marktredwitz war leider nur sehr kurz und hat (bis auf einen vielleicht recht vielversprechenden Kontakt) leider nicht viel neues gebracht ...


    Mit vielen Grüßen
    Michael

  • Hallo Michael,
    nein, ich habe mich explizit mit der Familie Freyesleben beschäftigt. Aber ich bin schon seit mehr als 20 Jahren als Heimatforscher um Raum um Marktredwitz tätig und da stolpert man dann und wann über diesen Familiennamen. Das Marktredwitzer Geschlechterbuch von Franz Kapeller ist digitalisiert. Du findest es neben anderen interessanten Quellen hier .
    Marktredwitz gehörte Jahrhunderte lang zur Stadt Eger und die relevanten Dinge wurden auch von dort aus geregelt, weshalb sich im Archiv der Stadt Eger vieles zur Geschichte von Marktredwitz und seinen Einwohnern findet. Das Egerer Archiv ist heute eine Bestandteil des Kreisarchivs Eger. Die Mitarbeiter dort sind freundlich und sprechen größtenteils auch Deutsch. Es ist aber ratsam selbst hinzufahren und das Archiv persönlich zu benutzen, weil familienkundliche Anfragen vom Archivpersonal nicht bearbeitet werden können. Die "Kataloge des Egerer Stadtarchivs" von Karl Siegl sind auf jeden Fall ihr Geld wert, aber wenn Du nicht mehr als nach dem Namen Freysleben suchst, lohnt sich die Anschaffung wohl nicht. Die einschlägigen Stellen habe ich Dir ja schon rausgeschrieben. Ansonsten bekommst Du das Buch sicherlich über Fernleihe.
    Du schreibst:
    "Zumindest habe ich die Wappenurkunde von 1492 schon mal, mit welcher
    den drei Brüdern Hans, Nicol und Bartholome das Löwenwappen verliehen
    wurde. Dann habe ich noch ein 3-seitiges Schriftstück, das von einer
    Wappenbesserung handelt. Das ist abe rauch schon alles, denn ich konnte
    es noch nicht entziffern - selbst ein Spezialist, den ich hinzugezogen
    habe, musste aufgeben :("
    Hast Du Reproduktionen der Wappenurkunde von 1492 und der Wappenbesserung? In welchem Archiv lagern sie? Lasse mir die Dokumente doch mal zukommen, vielleicht kann ich bei der Entzifferung weiterhelfen.
    Beste Grüße
    Harald

  • Hallo Michael,


    ich habe jetzt nochmal die Regestren von Friedrich und Maximilian gründlich nach der Familie selbst, nach der Wappenverleihung und dem Freihausrecht abgesucht aber es ist absolut gar nichts, auch kein ähnlicher Sachverhalt oder etwas über eine namensähnliche Familie o.ä. verzeichnet, was eigentlich sehr verwundert, zumal auch noch in der Chronik großzügig auf die Quellenangabe verzichtet wurde. Aus welchem Jahr stammt eigentlich die Chronik? Wenn sie nicht alt ist, könnte man vielleicht versuchen, über einen evtl. noch vorhandenen Nachlass des Autoren der Sache näher zu kommen.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Guten Morgen,


    Hina:
    die Chronik, die ich vorliegen habe ist aus dem Zeitraum 1960-1980. Die Autorin Irene Freiesleben muss in Hamburg gewohnt haben. Nachfragen bei noch dort lebenden Freiesleben ergaben aber leider nichts (Ich bin auch schon eine ganze Zeit auf der Suche nach ihr, oder ihren Hinterbliebenen, da ich nicht glaube, dass sie noch lebt)
    In vielen Teilen basiert diese aber auf einer Chronik von Georg Freiesleben, Oberlehrer aus Augsburg, aus dem Jahre 1935.
    Was die Wappenverleihung angeht, so bin ich mir aber ziemlich sicher, da ich ja ein Bild vom original-Wappenbrief aus dem tiroler Staatsarchiv habe - von Maximilian I. und dem genauen Datum (10.03.1492).


    @Harald:
    Könntes Du mir Deine mail-Adresse geben, dann könnte ich Dir die Dateien zuschicken (sind ca. 14 MB allein die Wappenurkunde) - Die Urkunden habe ich als Bilddateien auf CD von Dr. Ronald Bacher, Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Tiroler Landesarchiv erhalten - sehr netter Kontakt :) (Alternativ kann ich sie naürlich auch als CD postalisch schicken ...


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,
    ich weiß nicht, ob das hilft, oder ob du darüber sogar schon Bescheid weißt:
    Ich habe die letzten Tage im Ö Staatsarchiv Wien geforscht. Beim Durchsehen eines Findbuches bin ich absolut zufällig auf folgendes gestroßen, und habe es für dich herausgeschrieben:


    -----
    Bestand: Österreichische Lehen
    Rote Nr. 1/1 (das schreibt man genau so, wenn man etwas bestellen will)
    Sign. F-3
    "Freisleben, Bartlme 1528 1 Folie"
    ---------------------
    Der Vorname ist so geschrieben, also kein Tippfehler von mir.


    Ich weiß heute noch nicht, ob ich nächste Woche noch einmal ins Archiv komme, oder ob ich wegen eines Termins nach Hause fahre.
    Übers Wochenende bin ich fern vom Netz, aber am So Abend oder Mo früh kann ich wieder hier reinschauen, ob du vielleicht interessiert bist. Dann weiß ich vermutlich auch, ob ich noch einmal ins Archiv fahre.


    viele Grüße aus Wien
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Einen schönen guten Abend Gisela,


    Mensch das wäre natürlich Klasse, aber nur wenn es Dir nicht zuviel Aufwand macht.


    Batholome, Bartholomäus und Bartlme sind wohl verschiedene Schreibweisen des gleichen Vornamens, ebenso wie der Nachname in der gleichen Zeit in den Schreibweisen Freysleben, Freisleben, Freyssleben, Freyßleben, Freißleben, Frysleben, Phreysleben, Freislebinus u.v.m. vorkommt - auf eine allgemeingültige Schreibweise konnte man sich anscheinend nicht einigen ;)
    Allerdings macht mich die Jahreszahl stutzig, nach meinen Unterlagen verstarb Bartlme I. um 1511 und sein Enkel Bartholomäus II. wurde erst 1533 geboren - aber das würde das Dokument natürlich umso interessanter machen ...


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,
    ich denke auch, es lohnt sich auf jeden Fall, das Dokument anzuschauen, was auch immer darin steht, und wer auch immer jetzt auch dieser Bartlme sein mag.
    Ich hab dir ansonsten eine PN geschrieben.
    viele Grüße
    Gisela

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  • Hallo Michael,
    die Kopie ist bei mir angekommen und ich habe sie an die weitergeschickt.
    Zum ganzen schau mal in deine PNs.
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
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  • Hallo Michael,


    mir scheint, dass es sich um Fakten aus zwei verschiedenen Familien Freisleben handelt. Zum einen um die von Harald aufgeführte Familie Freisleben aus dem Marktredwitzer Geschlechterbuch, zum anderen um die, die das Löwenwappen führten. Ich habe so das Gefühl, dass da evtl. in der Chronik von Georg Freiesleben, Oberlehrer aus Augsburg, aus dem Jahre 1935, auf die auch die andere Chronik aufbaut, einiges zusammengesetzt wurde, was nicht belegt ist, wobei der Ursprung dessen wohl schon im 18. Jh. zu suchen ist.


    Ich erwähnte ja oben in meiner Frage auch einen Batholomäus Freisleben. Dieser stammte einigen Sekundärquellen zufolge, ohne Verweis auf Originalquellen, aus Innsbruck. Allerdings habe ich auch in einer anderen alten Quellen eine vermutete Variante, dass dieser Bartholomäus ursprünglich aus Würzburg stammen könnte und dann nach Innsbruck ging, gefunden. Es gibt allerdings keine Belege dafür. Auch im Kneschke Adelslexikon aus dem 19. Jh. steht, dass dieser Bartholomäus wohl aus Franken stamme und nach Innsbruck kam. Dort ist dann auch die Urspungsquelle für die angebliche Herkunft aus Franken benannt: Wissgrill, "Schauplatz des landsässigen Niederösterreichischen Adels", Band 3, 1797. Der Band liegt mir vor. Wissgrill behauptet die Herkunft aus Franken ohne jeglichen Quellenbezug und bezeichnet Bartholomäus Freisleben als Dr. der Rechte und aus einem alten Rittergeschlecht stammend. Wissgrill ist allerdings für seine sehr hohe Unzuverlässigkeit und fehlenden Quellenangaben bekannt.


    In den Regesten imperii und im Zeugbuch Maximilians sowie einigen anderen Urkunden ist dann aber dennoch einiges belegtes zu finden. Bartholomäus Freisleben stand in Innsbruck schon vor 1490 als Schlosser (Zeugmeister) in Diensten des Erzherzog Sigmund von Tirol und König Maximilians, wurde 1493 Hauszeugmeister Maximilians und 1503 obrist Hauszeugmeister. Im Jahre 1500 erhielt er von Maximilian die Feste Liechtenstein in Niederösterreich zum Lehen. Ihm folgten 1533 seine Söhne Georg und Christoph Freisleben zu Liechtenstein und diesem 1558 Bartolomäus II. von Freisleben. Die Familie führte das Löwenwappen. Das Löwenwappen befindet sich u.a. auf dem Grabmahl der Ehefrau des Batholomäus Freisleben Barbara, geb. von Windeck, gest. 1499, in Wilten. Dieses Adelsgeschlecht ist 1570 mit Bartolomäus II. erloschen.


    Diese Daten passen einfach nicht mit denen aus Marktredwitz zusammen.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Michael,
    bei ZVAB ist derzeitig ein Teil der Freieslebeschen Chronik für 10 Euro zu erhalten.


    Zitat

    Freiesleben, Georg [Bearb.]:
    III. Die Johannes- oder Roda-Linie. b) Der Zweig: Roda-Braunsberg.
    Augsburg, 1939
    (= Zur Familiengeschichte des Geschlechts Freiesleben, 13). Gr.-8°. 27 S. Or.-Heft. - Angestaubt.


    Grüße, Daniel

  • Hallo Wolfgang,


    leider komme ich viel zu selten dazu, hier vorbei zu schauen und irgendwie funktioniert auch die Email-Benachrichtigung nicht wirklich ... Habe die Foreneinstellungen noch mal überprüft und hoffentlich funktionierts jetzt ...


    Ganz liebe Grüße
    Michael Freisleben



    PS: Solltest Du auch auf facebook sein, so würde ich mich freuen, Dich in der Gruppe "Freisleben" begrüßen zu dürfen - ist gerade noch im entstehen und hat bisher leider nur wenige Mitglieder - aber wer weiss...