Münstermaifeld/Mahlburg, Kemmer/Kammers

  • Huhu,


    hatte mir die Paten der ersten drei Kinder aus den Kopien des Originalkirchenbuchs abgeschrieben. Mein Problem war damals die Lesbarkeit:


    Gertrud: Gertrud, T. v. Nicolaus ? (Nicht lesbar); Antonius Schmitz
    Maria: Matthias ? (nicht lesbar) aus Mastershausen; Maria, Frau von Nikolaus ? (nicht lesbar)
    Barbara: Cornelius (evt. Hastenpluch); Barbara, Frau von Peter Booß


    Wahrscheinlich hat hwny, der das OFB Buch erarbeitet hat, da noch bessere Informationen.


    VG
    Bärbel

  • Hallo Bärbel,


    zur Frage nach Kurtrier: laut hwny war Wilhelm kurtrierer Untertan. Soweit ich auf der Karte (18. Jh) in Wikipedia sehen kann, gehörte Meerfeld, Bettenfeld und Malberg zu Kurtrier. Allerdings weiß ich nicht was genau Manderscheit Comit bedeutet, während alle anderen Gebiete als Praefectura bezeichnet werden. Auch im Merian von 1646 (Seite 20ff) gehört Meerfeld zu Kurtrier (wenn ich die Grenzen korrekt interpretiere.)


    Die Hinzugewinnung von Manderscheid wird im Artikel explizit erwähnt.


    Von daher könnte Wilhelm irgendwie von Meerfeld nach Buch gekommen sein.


    Gruss,


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    ich bin mir mit der Zuordnung nicht so sicher. So ganz steige ich da noch nicht durch. "Manderscheidt Comit" bedeutet "Grafschaft Manderscheid" und die gehörte nicht zu Kurtrier sondern war eine unabhängige Grafschaft, die aus mehreren, nicht zusammenhängenden Gebieten bestand.


    Allerdings gab es in Manderscheid die Ober- und die Unterburg. Die Unterburg war Stammburg der Grafen von Manderscheid, die Oberburg zumindest in der Zeit vor unseren Gesuchten trierisch. Wie die Besitzverhältnisse in der für uns interessanten Zeit Mitte bis Ende des 17. Jh. genau war, ist mir so nicht erkenntlich.
    Hier gibt es auch eine Karte von 1696 https://de.wikipedia.org/wiki/…281696%29-manipulated.jpg


    Darauf scheint die Oberburg Manderscheid und auch Meerfeld zu Luxemburg und evt. die Unterburg zu Trier zu gehören. - Aber irgendwie passt das alles noch nicht richtig zusammen. Im Wikibeitrag zu Kurtrier erscheint Malberg als trierische Landesburg - was wohl nicht immer so ganz gestimmt haben kann (oder vielleicht doch?). https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Malberg


    Naja, da es immer auch unabhängig von den jeweiligen Landesherren Besitzungen der einen oder anderen Familie (mit Eigenleuten, also Leibeigenen/Untertanen) in verschiedenen Landstrichen gab, bleibt's für mich nicht eindeutig.


    Davon abgesehen denke ich, dass die Verbindung der Hastenpluch und Mehlberg/Malburg aus Buch mit Meerfeld in der Eifel eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit hat.


    Interessant wäre es m. M. n. mehr über den Peter Hasden Pluch in Bremm zu erfahren - falls es zu ihm noch irgendwelche andere Urkunden gibt.


    Irgendwie sagt mir mein Bauch, dass das eine heiße Spur sein könnte. Irgendwas, irgendeine Funktion im Verwaltungs- und/oder Hofmänner-Konzept/Geflecht der Kurtrierer könnte da sein. - Das Ist zwar nur ein Bauchgefühl, aber das macht für mich sehr viel mehr Sinn als meine ursprüngliche Spur nach Mirfeld in der Westeifel.


    Nur mal so.
    Vielleicht finden wir ja was.


    LG
    Bärbel

  • Hallo Bärbel et al.,


    inzwischen haben liebe Kollegen mir weitere Daten und Infos geschickt (z.T. in der Eifel-Liste):


    Das wichtigste, in Meerfeld gab es tatsächlich Haßdenpflugh:

    Zitat

    Bettenfelder Kirchenbücher gibt es erst ab 1677 (Taufen) bzw. 1743 (Heiraten und Sterbefälle). Der Name Hastenpflug ist hier nicht geläufig, in den Kirchenbüchern und auch in späterer Zeit kommt er nicht vor. Meine bisher einzige Fundstelle ist das Bruderschaftsbuch der Bettenfelder Christenlehrbruderschaft: 1697 stiften Christopfell Eckfeldt und seine Consorten aus Malbourg und Peter Haßdenpflugh mit seinen Consorten ein Jahrgedächtnis für die in Meerfeld gelebte und verstorbene "Junfferen Krieges Lucey genandt“.


    Auch bei „Eckfeldt“ und „Krieges/Kriegers“ handelt es sich um hier nicht vorkommende Nachnamen.

    Bei Wilhelms Tochter Lucia ist 1679 die Patin Lucia, T.v. des +Peter Hastenpflug (Moorfeld/Meerfeld). Lucia halte ich für eine Schwester Wilhelms, der ja auch der Sohn eines Peter Hastenpflugs ist. Der oben erwähnte Peter könnte ein Bruder von Wilhelm und Lucia sein.


    Leider gehörte Bettenfeld/Meerfeld wohl zu Luxemburg: ?(

    Zitat

    Die Herrschaft Meer- und Bettenfeld (mit Eisenschmitt) war bis auf eine kurze Ausnahme immer Luxemburgisch (so auch 1650)

    Die Paten bei Wilhelms Taufe 1633 sind (soweit lesbar):

    Zitat

    Pate: J. Wilh. Freylichrath
    Pate: Anna Grebel

    Ich habe noch einen frühen Hastenpflug gefunden:
    1691 wird in Koblenz der Franz Hastenpflug, S.v. Nicolaus und Anna Elisabeth geboren.


    So, dass ist es bis jetzt.


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    das hier finde ich extrem interessant:

    Das wichtigste, in Meerfeld gab es tatsächlich Haßdenpflugh:


    Zitat


    Bettenfelder Kirchenbücher gibt es erst ab 1677 (Taufen) bzw. 1743 (Heiraten und Sterbefälle). Der Name Hastenpflug ist hier nicht geläufig, in den Kirchenbüchern und auch in späterer Zeit kommt er nicht vor. Meine bisher einzige Fundstelle ist das Bruderschaftsbuch der Bettenfelder Christenlehrbruderschaft: 1697 stiften Christopfell Eckfeldt und seine Consorten aus Malbourg und Peter Haßdenpflugh mit seinen Consorten ein Jahrgedächtnis für die in Meerfeld gelebte und verstorbene "Junfferen Krieges Lucey genandt“.

    1. Ich liste erstmal Fakten auf:


    - Wir haben einen Peter Hastenpflug, der in dieser Zeit erwachsen war und eine Familie (Consorten) hatte - nämlich den Sohn von Wilhelm Hastenpflug in Buch.
    - Die Patin seiner jüngeren Schwester war eine Lucia, Tochter des + Peter Hastenpflug aus Meerfeld.
    - Sein Vater Wilhelm war laut Heiratseintrag aus "Mirfeld".
    - Gleichzeitig mit dem Vater Wilhelm taucht eine "Catharina Mehlburg (oder Malburg) aus "Mirfeld" in Buch auf, die offensichtlich Kontakte nach Bleckhausen - einem Nachbardorf von Meerfeld, Bettenfeld und Bleckhausen - hatte.
    - Ein Peter Hastenpflug (Herkunft/ Wohnort nicht genannt) stiftet gemeinsam mit einem Christoph Eckfeldt aus Malburg ein Jahrgedächtnis für eine in Meerfeld gelebten und verstorbenen Jungfrau namens Lucia.
    - In Bremm wurde 1633 ein Johann Wilhelm, Sohn von Peter Hastenpflug getauft.



    2. Jetzt kommen Beobachtungen/Indizien/Überlegungen:


    - "Jufferen Krieges Lucey" sieht für mich nach der "Jungfrau" Lucia, die Krieges Lucey genannt wurde aus - also eine unverheiratete Frau unbestimmten Alters mit Vornamen Lucia. Sie wurde "Krieges Lucey" genannt. Zu der Zeit kann "genannt" auch den Hausnamen/Dorfnamen und nicht den tatsächlichen Nachnamen einer Person bezeichnen. = Vielleicht war Krieg oder Krieges (das wäre dann der Genitiv) nicht der Nachname der verstorbenen Lucia. Daher bräuchte es eben auch keinen Nachnamen "Krieg" oder "Krieges" in der Pfarrei Bettenfeld. (Aber der mutmassliche Haus-/Dorfname könnte trotzdem interessant sein, falls sich da eine Verbindung zu "Krieg" und nicht zu einem Patronym wie "Krisches" (Christians oder Christophs Kinder) finden ließe.)
    - Der Nachname des genannten Christoph aus Malburg wird mit "Eckfeldt" angegeben. Das ist ein Nachname der sehr wahrscheinlich aus einer Ortsangabe entstanden ist. (Das gibt es in unserer Ecke ja häufig z.B. Liesenfeld, Morschhäuser, Malberg/Malburg/Mehlburg, Manderscheid, Wirschem, uvm.) - Eckfeld ist ja quasi um die Ecke von Meerfeld/Manderscheid/Bettenfeld. Um 1697 sollten die Nachnamen sich eigentlich schon mehr oder weniger verfestigt haben, aber sicher wissen wir das im Zweifelsfall eben nicht.



    3. Und jetzt eine ganz wilde Spekulation, die ich natürlich so nicht in meine Datenbank aufnehme, aber ein Ansatz für weitere Forschungen sein könnte:


    Ich halte Peter Hastenpflug und Margaretha, die in Bremm auftauchen und dort 1633 den Sohn Johann Wilhelm taufen lassen, für die Eltern unseres Wilhelm Hastenpflug (später in Buch) und einer Lucia, die ab einer bestimmten Zeit in Meerfeld in der Eifel lebte, Patin ihrer in Buch geborenen Nichte wurde und um das Jahr 1697 unverheiratet in Meerfeld verstarb. Ihr Neffe Peter Hastenpflug (Sohn von Wilhelm) aus Buch und möglicherweise ein weiterer Neffe/Großneffe oder Schwager (Christoph Eckfeldt aus Malburg) kümmerten sich nach ihrem Ableben als nächste lebenden Verwandte für ihr Seelenheil und stifteten das Jahrgedächtnis für die alte verstorbene, unverheiratete Tante.
    Mit einiger Wahrscheinlichkeit gab es einen weiteren Sohn von Peter Hastenpflug und Margaretha - also einen Bruder von Wilhelm und Lucia - nämlich einen Cornelius, der Pate bei einem Kind seines Bruders Wilhelm wurde. (Es wäre spannend nochmal in die Originaleinträge der anderen Taufen zu gucken. Da konnte ich vor über 20 Jahren (und mit deutlich weniger Erfahrung) oft weder Nachnamen noch Ortsangaben richtig lesen. Man erkennt eben nur, was man kennt.)
    Der mutmassliche Hausname von der 1697 verstorbenen Lucia könnte darauf hindeuten, dass die Familie irgendwie im Zusammenhang mit dem 30-jährigen Krieg in Meerfeld ansässig geworden sein könnte. Das ist zwar eine sehr wilde Spekulation von mir, aber nicht ganz ausgeschlossen. Die genauen Vorgänge und Auswirkungen des 30-jährigen Kriegs in unserer Region sind wohl noch nicht aufgearbeitet. Es gibt viele "Überlieferungen" und Gerüchte, aber noch keine wissenschaftliche Bearbeitung und viele Akten schlummern noch in den Archiven.
    Wie Catharina Mehlburg/Malburg genau is Bild passen könnte, weiß ich nicht. Evt. müsste man da nochmal in die Originaleinträge gucken. Vielleicht wurde sie dort ohne Nachnamen mit der Ortsangabe "aus Malburg" genannt und irgendein "Übersetzer" hat daraus einen Nachnamen gemacht. - Keine Ahnung, ist aber möglich.


    Bitte übernimm das nicht so ohne weitere Prüfung, aber es gibt doch viele "Merkwürdigkeiten" und "Zufälle?", die sich irgendwie zu einem Bild zusammenzufügen könnten.


    Es bleibt extrem spannend. Mal gucken, was da rauskommt. (Sowohl die Hastenpflugs als auch Catharina "Mehlburg/Malburg" sind auch meine Vorfahren. ;) )


    Liebe Grüße
    Bärbel

  • Hallo Jogy,


    es wäre toll wenn Du aus dem FB Buch (Patenteil) uns die Paten zu den unten angegebenen Taufen raus suchen könntest.


    Gruss,


    Gerhard


    Kinder von Wendel Weins oo Cath. Mahlburg:
    03.01.1662 Apollonia
    11.05.1664 Gertrud
    19.08.1666 Maria
    27.11.1668 Johann Wihelm
    02.07.1671 Elisabeth


    Kinder von Wilhelm Hastenpflug oo Apollonia Kemmer:
    T03.07.1661 Gertrud
    T31.12.1664 Maria
    T30.01.1668 Barbara


    Tochter von Cornelius Steffens/Stephans oo Apollonia Horn
    T30.09.1663 Maria Catharina

  • Die Paten sind:
    Apollonia 3.1. = Nicolaus Weintz und Apollonia Fv Cornelius Stephans
    Gertrud 11.3. = Peter Schmidt aus Mörz und Gertrud Fv Peter Schol jr.
    Maria 11.8. = Jodocus Sebasten und Maria Fv Adolph Seitz
    Johann Wilhelm 27.11. = Wilheilm Hastenpflug und Maria Fv Nicolaus Grein
    Elisabeth 2.7. = Elisabeth Fv Christoph Platten und Adrian Leithen
    Gertrud 3.7. = Gertrud Tv Nicolaus Horn und Anton Schmidts
    Maria 31.12. = Matthias Hermes aus Mastershausen und Maria Fv Georg Grein
    Barbara 30.1. = Cornelius Stephans und Barbara Fv Peter Boos


    Außerdem sind als Paten genannt:
    08.08.1666 Martin Grein; P: Martin Machry u. Apollonia, Ehefrau von Wilhelmi Hastenpflug
    08.02.1667 Johann Wilhe1m Ritter; P: Wilhem Hastenpflug u. Maria,
    Ehefrau von Nicolaus Grein
    21.11.1668 Johann Wilhelm Weinz: P: Wilhelm Hastenpflug u. Maria, Ehefrau von Nicolaus Grein
    23.11.1670 Margaretha Meys; P: Margaretha .. T.v. Johann Boos u. Wilhehn Hastenpflug
    03.05.1671 Nicolaus Fuchs; P: Nicolaus Poffu. Apollonia. Ehefrau von Wilhelm
    Hastenpflug
    21.02.1672 Peter Hastenpflug; P: Peter, S.v. Comelius Stephans u. Elisabeth, T.v. Andreas
    Hecker .
    27.03.1672 Gertrud Steffens; P: Gertrud, T.v.
    Wilhelm Hastenpflug u. Michael Müller
    25.02.1674 Johann Matthias Consen; P: Johann Basten u. Gertrud_ T.v. Wilhelm Hastenpflug
    20.02.1675 Johann Peter Scherer; P: Johann und Peter, ? Bruder Renner von Salhem ?
    u. Apollonia,Ehefrau v. Wilhelm Hastenpflug
    16.06.1675 Apol1onia Steffens; P: Apollonia, Ehefrau v. Wilh. Hastenpflug u. Merten Machere Compatri

    Gruß Jogi

  • Danke Jogy, :)


    so, dann haben wir ja fast die ganze "illustre Gesellschaft" der Ecke zusammen: Hastenpflug, Weins, Steffen, Grein, Scholl, Schmidt/Schmitz, Platten, Horn, Ritter und weils so schön ist noch Matthias Hermes aus Mastershausen (Schöffe und Sendschäffe +1741) obendrauf. Die Namen tauchen bei mir an verschiedenen Stellen auf und scheinen alle irgendwie mit dem Hofleute/Vögte/Schultheiße/Schöffen/Sendschöffen-Netzwerk zusammenzuhängen. (Mir fehlen da noch Heser, Etges und ein paar weitere, aber die Geburtsnamen der Frauen sind ja nicht alle bekannt).


    Übrigens soll der Schultheiß von Baldeneck (Balduinseck) sowohl 1634 als auch 1657 ein Caroll Eckart gewesen sein. Falls der Name später nicht zu Etges geworden sein sollte, fehlt die Familien noch irgendwie.


    ... mhh - dreimal taucht Wilhelm Hastenpflug als Pate bei Jungen auf - und dreimal erhalten die Jungs den Namen "Johann Wilhelm" und nicht nur einfach "Wilhelm".
    Das muss nichts heißen, aber sehr, sehr häufig erhielten die Täuflingen den vollständigen Namen ihres gleichgeschlechtlichen Paten. Der 1633 in Bremm getaufte Sohn von Peter Hasden Pluch und Margaretha hieß Johann Wilhelm.
    Irgendwie sind mir das alles zu viele Zufälle - auch wenn wir keine entgültigen Beweise haben.


    Ich schätze, wir sind da ganz nahe an der Herkunft unseres Wilhelm dran.


    VG
    Bärbel


  • Die Schöffen und Schultheiße in Buch und Mörz


    Bezeichnug Herrschaft


    Name Vorname

    im Jahre praetor scabinus, synodalis Fam.Nr.

    Grein Georg + 1680 X X Trier 122


    Grein Johann +

    1717 X X Trier 123

    Hastenpflug Peter

    + 1714 X 144
    Hastenpflug Wilhelm +
    1685 iudex Trier 148



    Ambts Baldeneck gemeinschaftliche dreyherrische Untertanen 1733


    (Beschreibung der gemeinschaftlichen Untertanen im Beltheimer Gericht 1733)


    Buch:


    a) Kurtrierer

    Familien:

    1. Adams, Johann


    2. Basten, Wendel

    3. Eidern, Peter


    4. Görgen,Johann


    5. Greinß, Matthias


    6. Hecker~ Comelius


    7. Hastenpflug, Peter Wittib *)


    8. Hammes Kaspar


    9. Hummes, Johann


    10. Linden, Johann Bemard


    11.Machry,Johann


    12. Müller, Anton


    13. Peters, Johann


    14. Petri, Peter (Johann ?)

    15. Philipps~ Johann Peter


    16. Puff, Johann Peter


    17. Puff, Johann


    18. Ries, Peter


    19. Ries, Peter


    20. Ritter, Peter


    21. Scherer, Johann


    22. Schmitz, Peter sen.


    23. Schmitz, Peter., jr.


    24. Seitz, Johannes


    25. Steffen, Ludwig


    26. Steffen, Johann


    27. Steffen, Peter Paul, Schuhheiß


    28. Wendlings, Christoph


    Paten:
    21.04.1606 Georg Vogt; P: Georg Eckers, praetor in Baldeneek, u.
    Margaretha, T.v. Nieolaus Grein, für
    Elisabeth N.
    aus Mastershausen
    27.05.1660
    Gerhard Puff; P: Gerhard Eckers, Burggraf auf Baldeneck u. Apollonia, Ehefrau von
    Comelius Stephans


    Gruß Jogy


  • Merci, jogy.


    bei der Tochter M. Cath. Tochter, ~30.09.1663 von Cornelius Steffens/Stephans oo Apollonia Horn


    hatte ich mir auch mal Wilhelm Hastenpflug als Paten notiert, stimmt das?


    Bärbel und Jogy,
    bei den Funktionsträgern bin ich immer noch etwas verwirrt.
    Ich denke ich habe verstanden, dass Sendschöffe und Synodale das gleiche sind, nämlich Vertreter der kirchl. Herrschaft. Schöffen sind Vertreter der weltl. Herrschaft an einem örtlichen Gericht (waren da auch die Sendschöffen drin?). Ist da ein Unterschied zwischen scabinus, iudex und Schöffe z.B. am Beltheimer Gericht? Der Schultheiß/praetor der Vorsitzende des Gerichts, richtig?


    War das Gericht gleichzeitig Judikative und Exekutive?


    Gruß,


    Gerhard


    P.S. bei

    Zitat

    Paten:


    21.04.1606 Georg Vogt

    ist wohl die Jahreszahl falsch, oder?

  • Hallo Gerhard,


    das mit den Funktionsträgern ist recht kompliziert, u. a. da das dreiherrische "Beltheimer Gericht" ein ziemlicher Kuddelmuddel war.


    Für den Einstieg ist der Wikipediaartikel recht gut https://de.wikipedia.org/wiki/Beltheimer_Gericht


    Da wird eben auch beschrieben, dass neben dem Hochgericht in Beltheim jedes Dorf auch ein Heimgericht hatte. Die Heimburgen (die evt. auch Schultheiße sein konnten, aber vom Dorf gewählt und entsandt wurden) der Dörfer waren Schöffen am Hochgericht und wohl gleichzeitig Vorsitzende (Richter) des jeweiligen Heimgerichts. In den Dörfern gab es daneben Schöffen der Heimgerichte.
    Dieses "Gerichtswesen" war nicht nur für Strafsachen sondern auch für zivilrechtliche Fragen und Streitfragen zwischen Herrschaft und Untertanen zuständig. Sie regelten die Ordnung, Rechte und Pflichten innerhalb des Territoriums.


    Schultheiße wurden von der Herrschaft ernannt und waren vor Ort die Vertreter der Exekutiven (aber eben nur für die jeweilige Herrschaft).


    Wie du richtig geschrieben hast, waren die Sendschöffen für kirchliche Angelegenheiten zuständig - so ähnlich wie die Pfarrgemeinderäte heute (nur dass sie zusätzlich den Lebenswandel der Einwohner streng überwachten).


    Daneben gab es die wirtschaftliche Verwaltung die in den Händen der jeweiligen Territorialherrn bzw. Grundherren lag. Häufig waren die Hofmänner, die die Wirtschaftshöfe der Grundherren im Dorf bewirtschafteten oder Vögte für die Eintreibung der Abgaben zuständig. Da in vielen Dörfern Untertanen verschiedener Grundherrn leben und z. T. Kirchen oder Klöster oder kleinere Adelsgeschlechter ebenfalls Grundbesitz und Höfe hatten, gab es häufig mehrere Hofleute oder Vögte der unterschiedlichen Grundherren in einem Dorf. In Dommershausen z. B. sind im 18. Jh. ein kurtrierischer, ein winneburgischer und ein pfalz-zweibrückischer Vogt sowie ein waldeckischer Hofmann bekannt. In Korweiler, das eigentlich waldeckisch war, besass das Kloster Klosterkumbd weitläufige Besitzungen mit entsprechendem Lehnshof und Untertanen. usw.


    Für die Funktionen der unterschiedlichen Bereiche wurden geeignete Männer gebraucht (Frauen damals eben nicht). Und da konnte es schonmal zu Personalunionen kommen, also das der trierisch Hofmann auch Schultheiß und Heimburge und damit Schöffe am Hochgericht in Beltheim war. Da Sendschöffen angesehen sein und einen tadellosen Ruf haben mussten, ist er möglicherweise dann zusätzlich Sendschöffe geworden. (Ist heute ja nicht viel anders: eine Verwaltungsangestellte aus der Kreisverwaltung kann ausserdem in ihrem Heimatort im Gemeinde- und zusätzlich im Pfarrgemeinderat sitzen.)
    Das war damals aber vielleicht ein etwas größeres Geklüngel als heute, wobei vor allem die wirtschaftliche Funktion (Hofmann, Zehntvogt) der Einstieg in die anderen Ämter bedingt haben dürfte. Und die wirtschaftliche Stellung galt es zu festigen, zu halten oder auszubauen - eben auch durch gegenseitige Hochzeiten zwischen den Hofleutefamilien.
    (Das ist heute ja gar nicht so unähnlich.)


    Ich hoffe, das macht es etwas klarer.


    VG
    Bärbel

  • Hallo Gerhard,

    Zitat

    hatte ich mir auch mal Wilhelm Hastenpflug als Paten notiert, stimmt das?


    Das stimmt so, hatte ich übersehen.
    Gruß Jogy



    P.S Auswanderer aus Mörz nach Brasilien:






    Hastenpflug, Johann, Wwr., *9.9.1810 6 Personen
    Kinder:
    Johann Josef *29.11.1835,
    Maria Margaretha *
    19.11.1837
    Katharina *31.8.1841,
    Peter Josef *1.10.1844,
    Maria Kath. *5.12.1847






    Abschiebung in alter Zeit:
    Joh. Ant. Dapper, genannt Dapperhannes, wurde 1857 wie andere arme Leute in
    den Jahren der Teuerung gegen seinen Willen nach Amerika abgeschoben.
    Bei einem Transport solcher Auswanderer, die nach
    Treis auf ein Moselschiff
    gebracht wurden, flüchtete er in den "Wald " Kolm ", wurde entdeckt, mit
    Gewalt auf einen Karren gelegt und nach Treis gefahren.

  • Hallo Bärbel und Jogy,


    danke für die Erläuterungen zu den Funktionsträgern, da sehe ich jetzt klarer, und für die Angaben zu Hastenpflug und Dapper.


    Ja Auswanderung der ärmeren Bevölkerung wurde brutal betrieben. Mein 3xUrgrossvater aus Mittelstrimmig wurde mit 6 Kindern und ca. 550 anderen Hunsrückern 1852 von Beilstein nach Nordamerika verschifft. Ein paar sind freiwillig gegangen, ob er gehen wollte, weiß ich leider nicht.


    Die Hastenpflugs scheinen in Brasilien zu blühen und gedeihen.


    Gruß,


    Gerhard

  • Hallo zusammen,


    in einer der vorangegangenen Antworten wurde auch Martin Machry aus Buch/Hunsrück (+24.01.1700 in Buch) erwähnt, der laut Bürgerbuch Buch/Mörz aus Jülich stammt. Hier wurde die Vermutung geäußert, dass die Machrys aus Münstermaifeld eingewandert sind.


    Ich vermute eine andere Herkunft: im Raum Düren (bei Jülich) gibt es viele Angehörige der Familie "Macherey". Möglicherweise gibt es hier einen Zusammenhang. Ich habe im Forum NRW einmal einen Thread dazu eröffnet:



    Familie Macherey, Machere, Machry aus dem Herzogtum Jülich (Düren?)

  • Hallo,


    Im FB Münstermaifeld gibt es nur eine Eintrag zu Machry:


    3268
    Johann Machry *25.12.1771 Kastellaun, Arzt
    E: Wilhelm Machry und Elisabeth Schmoll


    oo 06.06.1808 Münstermaifeld


    Maria Magdalena Büchel *29.12.1789 Münstermaifeld
    E: Johann Büchel und Anna Sybilla Boos (736)


    1.Sibille Elisabeth *05.03.1809 MM
    2. Elisabeth *09.11.1811 MM
    3. Maria Catharina *01.07.1812 MM +01.07.1812 MM
    4.Elisabeth *01.07.1812 MM +01.07.1812 MM
    5. Maria Catharina *14.08.1813 MM


    Viele Grüße
    Sunnyhai

  • Hallo Sunnyhai,


    vielen Dank für deine Antwort! Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass Münstermaifeld nicht der Ursprung der Familie ist. Denn die von dir angegebene Familie stammt aus Kastellaun, ist also dem Zweig aus Buch zuzuordnen. Und meine Frage ist ja, woher stammt dieser Zweig ursprünglich...


    LG


    Christopher

  • Hallo Christopher,
    nach FB Buch,Mörz 315 kommen die Machry, Machere genannt: Schule Bärbels, aus Jülich (einige Dörfer auf dem Hunsrück gehörten zu Jülich).
    Gruß Jogy