Volkssturm Berlin

  • Guten Morgen,


    weiß jemand, ob die Männer des Volkssturms irgendwo erfasst wurden?
    Mein Urgroßvater, geb. 1882, war seit 1908 bei den Berliner Verkehrsbetrieben als Fahrer und Schaffner beschäftigt.
    Ich gehe mal davon aus, dass diese in der letzten Kriekstagen ihren Betrieb nicht aufrecht erhielten und er darum beim Volkssturm eingesetzt war.
    Sein Schicksal ist ungeklärt, lt. Nachbarn soll er von russ. Soldaten kurz nach Kriegsende verschleppt worden sein.
    In Berlin gilt er seit dem als vermisst, Anfragen beim DRK sowie dem Suchdienst der Liga der Russisch-Deutschen Freundschaft sind bisher erfolglos geblieben.


    Vielen Dank vorab,
    Harald

  • Hallo Harald,


    ich kenne einen ähnlichen Fall.


    Ein 1890 geborener Angehöriger meiner Familie, der im Ersten Weltkrieg Reserveoffizier war und der später als Justitiar bei einem Berliner Bankhaus arbeitete, wurde – nach zuverlässigen Angaben seiner Ehefrau - 1945 dem Volkssturm in Berlin-Spandau zugeteilt. Über den Einsatz beim Volkssturm besitzen weder das Deutsche Rote Kreuz noch die Deutsche Dienststelle (WASt) irgendwelche Angaben.


    Daß mein Verwandter bei der Verteidigung Berlins dann schwer verwundet und Anfang Mai 1945 - in Jänickendorf b. Luckenwalde – von den Sowjets ermordet wurde, wissen wir lediglich aus Augenzeugenberichten. „Amtliche“ Angaben über diesen „Volkssturmmann“ gibt es nicht.


    Freundliche Grüße vom Rhein

  • Hallo,
    ich kann das "gegenteilige" Beispiel beisteuern:
    In Nürnberg wurden die Leute des Volkssturmes bei der Polizei registiert. Nach heute befinden sich Unterlagen darüber bei der Regierung von Mittelfranken in Ansbach.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo,


    in Wikipedia habe ich mir einmal die Struktur des Volkssturmes angesehen. Mir war dann auch gleich klar, warum man hier bei der WASt nicht immer fündig werden kann. Der Volkssturm wurde über die Gauleitungen rekrutiert und verwaltet.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Volkssturm


    Wenn man sich einmal die Ereignisse in den letzten Wochen von Berlin und Nürnberg vor Augen führt, wird auch schnell klar, warum man hier eine unterschiedliche Sachlage der Bestände vorfindet.


    Da sich Personalunterlagen der NSDAP und Akten der Gauverwaltung in den jeweiligen Landesarchiven befinden, würde ich dort einmal einen Versuch starten.




    Viel Spaß und Erfolg
    Reinhard
    :computer:

  • Hallo.


    Ich habe hier gelesen Üner eure suchen beim Volkssturm.
    Ich suche auch das Grab meines urgrossvaters. Er wurde am 25.04.1945 beim Volkssturm erschossen.
    Leider kann das Drk und die wast keinen namen oder angaben finden. Das datum machtmich stutzig, das hab ich in den Ahnenfoschngsarchiven gefunden. Wenn es doch ein genaues Datum gibt, sollte man doch Angaben darüber haben.
    Ich habe dann auch die Friedhofsverwaltung angeschrieben und dort angefragt. Die Antwort ist folgendermassen:


    Sehr geehrter Herr Passauer,


    in der Kartei über die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft kann ich den Namen Ihres Großvaters nicht finden.



    Ich habe daher Kontakt mit der Senatsverwaltung für
    Stadtentwicklung und Umwelt aufgenommen. Dort wird die Berliner
    Datenbank der Kriegsopfer geführt.


    Leider ist der Name auch in dieser Datenbank nicht vorhanden.



    Dies bedeutet, dass ihr Großvater entweder nicht in Berlin in einem
    Grab für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft beerdigt ist oder dass er
    als unbekannt bestattet wurde oder dass er in dem ehemaligen Ostteil
    von Berlin beerdigt wurde. Hier galt das alte
    Gräbergesetz nicht, d.h. die Grabstätten waren keine Dauergrabstätten.



    Ich kann Ihnen daher leider nicht weiterhelfen. Ja wo findet man nun noch irgendwelchen Anhalstpunkt? irgendwo sollte es doch beurkundet worden sein. ?