christl. Ehefrau

  • Hallo Forschergemeinde,


    habe folgenden Eintrag im ev. Kirchenbuch von Wolkenberg (Niederlausitz) aus dem Jahre 1777:


    den (Datum) gebar (Name des Mannes) christl. Ehefrau (Vorname der Frau) zwei Söhnlein ...


    Wie ist das christl. Ehefrau zu verstehen? Ist das wieder ein Hinweis oder nur eine regionale Besonderheit?


    Ich bin mir bei christl. ziemlich sicher, da der Mann mit Vornamen Christian heißt und die Linienführung übereinstimmt.


    Beim nächsten Taufeintrag im KB steht ebenfalls christl. Ehefrau?


    Vielen Dank für Eure Aussagen!


    Gruß

    Neumark: Jüterbock, Heyer
    Niederlausitz: Schötz,Kupsch,Jurk,Fulisch,Twarog
    TH: Franke,Sachse,Götze,Dittrich,Porsch,Büttner,Große
    HH: Mohr,Glade
    Sachsen: Kästner,Kockel,Zenker,Mittag
    Pasewalk: Marquardt, Mahnke
    NSL: Liebchen,Gorisch,Baranke

    Einmal editiert, zuletzt von jueti ()

  • Um die Frage zuverlässig beantworten zu können, müßte man schon mehrere Eintragungen aus dem in Rede stehenden Taufbuch zu sehen bekommen.


    Eine „christliche“ Ehefrau wäre in der Tat ungewöhnlich. Ein Lesefehler?


    Freundliche Morgengrüße vom Rhein

  • Hallo,


    ein Erklärungsversuch. War die Frau eines anderen Glaubens? Statt evang. kath.?
    Ich habe bei einer Trauung den Vermerk acath. was heißen soll, nicht katholisch. Vielleicht ist hier das gleiche mit christl. gemeint.


    Bin auf die Auflösung gespannt.


    Viele Grüße
    Gudrun

  • Hallo,


    habe jetzt mir verschiedene Einträge in dem KB angesehen und ich glaube eine Erklärung gefunden zu haben.


    Die Bezeichung christl. Ehefrau (auch manchmal ausgeschrieben) wird immer dann benutzt wenn es Zwillinge waren.


    Ist jemand dieser mögliche Zusammenhang aufgefallen oder ist das eine Laune des Schreibers gewesen?


    Gruß
    Andreas

    Neumark: Jüterbock, Heyer
    Niederlausitz: Schötz,Kupsch,Jurk,Fulisch,Twarog
    TH: Franke,Sachse,Götze,Dittrich,Porsch,Büttner,Große
    HH: Mohr,Glade
    Sachsen: Kästner,Kockel,Zenker,Mittag
    Pasewalk: Marquardt, Mahnke
    NSL: Liebchen,Gorisch,Baranke

  • Hallo Andreas,


    ich weiß nicht recht,....für Zwillinge ?(


    Welche Religion hatte denn der Mann von der christl. Ehefrau?


    Ich habe nur das hier gefunden, aber ob das die gewünschte Erklärung ist, kann ich nicht sagen aber vielleicht hilft es weiter:
    http://www1.ku-eichstaett.de/KTF/KiGe/system.htm


    Grüße von Maternus :D

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • Hallo,


    gefunden habe ich diese Bezeichnung in dem Evangelischen Kirchenbuch von Wolkenberg (Niederlausitz) in der Zeit um 1780!


    Für die Kinder meines Vorfahrenpaars habe ich 3 Taufeinträge gefunden.
    2 Einträge für Einzelkinder und 1 für Zwillinge.


    Die Bezeichung christl. Ehefrau taucht nur bei der Zwillingstaufe auf, bei den anderen beiden Taufen steht nur Ehefrau.


    Ich habe mal das KB durchgeblättert und christl. Ehefrau stand nach dem was ich gesehen habe nur bei den Taufeinträgen für Zwillinge.


    Es kam mir auch so vor, als ob es ziemlich viele Zwillinge dort gab, was ich aus anderen KB der Region und auch weiter weg, wo ich forsche, nicht gewohnt bin. Wenn ich sonst immer Zwillinge gefunden habe dann bei Verstorbenen, kurz nach der Geburt, und eben selten bei den Taufen.


    Vielleicht war es dem Pfarrer ja auch ziemlich viel und wollte damit ausdrücken das es gläubige Frauen waren und hier nichts mit dem Teufel zu ging. :-)


    Oder bin ich hier vielleicht auch ein Forschungsthema gestoßen?


    Gruß
    Andreas

    Neumark: Jüterbock, Heyer
    Niederlausitz: Schötz,Kupsch,Jurk,Fulisch,Twarog
    TH: Franke,Sachse,Götze,Dittrich,Porsch,Büttner,Große
    HH: Mohr,Glade
    Sachsen: Kästner,Kockel,Zenker,Mittag
    Pasewalk: Marquardt, Mahnke
    NSL: Liebchen,Gorisch,Baranke

  • Hallo Andreas,


    8o 8o 8o!!!


    Ich finde Du bist auf ein interessantes Forschungsthema gestoßen :]
    Das ist ja sehr interessant das es da so viele Mehrlingsgeburten waren :]
    Wahrscheinlich ist dann Deine Erklärung die passende!


    Grüße von Maternus :D

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • Hallo zusammen,


    ich finde das auch sehr interessant. Wenn ich mich nun damit genauer beschäftigen will: Wie mach ich das? Was muß ich beachten?...


    Hier mal meine Überlegungen zur Herangehensweise von mir:
    1. Nachweis das dieser Zusammenhang (Christl. Ehefrau und Mehrlingsgeburt (Zwillinge)) richtig ist - Stichwort: signifikant


    2. Ermittlung ob es nur in einer best. Zeit so war z.B. nur der eine Pfarrer


    3. Vergleich mit anderen KB (hier würde ich eine zufällige Auswahl nehmen), wie hoch da der Anteil der Mehrlingsgeburten ist


    Und damit dann vielleicht die Begründung ob die Bezeichnung christl. Ehefrau vonder höheren Anzahl der Mehrlingsgeburten kommt.


    Was sagt Ihr dazu?


    Gruß
    Andreas

    Neumark: Jüterbock, Heyer
    Niederlausitz: Schötz,Kupsch,Jurk,Fulisch,Twarog
    TH: Franke,Sachse,Götze,Dittrich,Porsch,Büttner,Große
    HH: Mohr,Glade
    Sachsen: Kästner,Kockel,Zenker,Mittag
    Pasewalk: Marquardt, Mahnke
    NSL: Liebchen,Gorisch,Baranke