Namensänderungen (Schreibweisen)

  • Hallo,


    beim Stöbern in Kirchenbüchern bin ich darauf gestossen, daß sich der Nachname "Ziehe" in einigen Eintragungen doch verändert, so. z.B. durch eine Genitiv-S "Gottfried Ziehens Sohn" oder "Ziehin" für die weibliche Form.
    Nun kommt es vor, das z.B. "Ziehens" in einen späteren Eintrag als Nachname übernommen wird, dann aber später wieder zu "Ziehe" geändert wird.
    Ab wann kann man eigentlich von einer wirklichen "Namensänderung" sprechen ?
    Wie haltet Ihr es mit solchen Änderungen ?


    Weiter habe ich in Eintragungen von 1680- ca. 1750 als Vorname oft "Hans" (im Taufregister). Ist da tatsächlich der Vorname oder ist es eine Kurzform von Johannes.


    Vielen Dank


    Christian

  • Hallo Christian,


    zum Rest kann ich leider nichts sagen, nur hierzu:


    Zitat

    Original von C.Ziehe
    Wie haltet Ihr es mit solchen Änderungen ?


    Mein Ahnenforschungsprogramm bietet die Möglichkeit, einen Namen als "Stammnamen" festzulegen und die Varianten damit zu verknüpfen. Dann werden alle Familienmitglieder, trotz der versch. Schreibweisen, bei der Suche unter diesem Namen angezeigt. Sonst sucht man sich ja einen Wolf.


    Ich habe das Problem bei Hübener/Hübner, Düwert/Düvert/Düwerth und auch bei Lünink/Lüninck.


    Ich habe mich jeweils entschieden, den Namen zu nehmen, der am häufigsten vorkommt (und daher wohl "richtig" ist) 8-).


    Viele Grüße
    Ulla

  • Hallo,


    ich behalte den Namen bei, wie er bei der ersten Nennung, die ich habe, geschrieben wurde. Im Feld Bemerkungen mache ich dann aber einen Eintrag.
    Z. B.
    Mayer bleibt immer Mayer, ins Feld Bemerkungen kommt dann Mayr, Mair, Meier, wie halt die Änderung ist.
    Die weiblichen Endungen habe ich ignoriert, das ist ja bekannt.


    Viele Grüße
    Gudrun

  • Liebe Gudrun,


    es wird Dich nicht ruhiger stimmen, aber mich trifft es noch ein wenig "schlimmer".
    Meine Stammahnen schrieben sich nach 1812 Möbius und davor M e b y u s. Nun verwende ich beide Schreibweisen, natürlich bezogen auf die jeweilige Zeit. Jetzt müsste ich mal einen direkten Vergleich zwischen KB und Standesamt machen (soweit es da schon etwas gibt).
    Danke für Deine Anregung.


    http://www.familiemoebius.homepage.t-online.de

  • Na dann sollte man sich nicht beschweren.
    =)


    Martinoff
    Martinof
    Martinhoff
    Martynhoff
    Martinow
    Martinnow
    Martynow
    Martinov
    Martinovs
    Martynov
    Martynovam
    Martynovy
    Martynofam
    Martynovym


    auch im Russischem koennen Sie sich nicht einigen.
    siehe Bild :rolleyes:
    und einige mehr.

  • Moin,


    solche Fälle sind nicht selten:
    Die Pastoren schrieben ja häufig nach dem, was sie gehört haben. Und nicht jeder hatte eine klare Aussprache, bzw. die Pastoren stammten ja nicht immer aus dem Gebiet, wo sie predigten. Aus einem Hans Kornelius konnte auch schnell ein Johan Cornellis werden.


    Ich benutze und empfehle die Schreibweise zu nehmen, die am häufigsten vorkommt. Das erscheint mir als sinnvollsten weil es wohl die ist, die dem richtigen Laut am ähnlichsten ist.


    Viele Grüße


    Benny

  • Hallo,


    ich schreibe die Namen immer so, wie ich sie in der jeweiligen Epoche oder Datenquelle vorfinde und ändere sie auch nicht ab :(:


    ENDT bis etwa um 1838 auch VONENDT bzw. VON ENDT, um 1600 auch AM END, um 1505 auch VON ENDE, 1654 auch genannt Endmüller



    DÜRINGER, DÖRINGER auch THÜRINGER(in), alle Schreibweisen um 1700


    KRAUS (um 1500), KRAUß (ab 1566), KRAUßE (1709), dann wieder KRAUß



    Viele Grüße :star:aus der Mark


    Michael KRAUß

  • Moin!


    Wir ändern die Schreibweise ja auch nicht ab.


    Aber wenn ein Vorfahr 10 Kinder hat und auf drei verschiedene Weisen geschrieben wird, dann ist die Aufnahme in ein Ahnenforschungsprogramm recht schwierig, sodass sich empfiehlt, die Schreibweise zu nehmen, die am häufigsten vorkommt.


    Wenn ich Meier's in meinem Stammbaum hätte, und 1650 plötzlich der Ahn Maier hieße, würde ich diesen selbstverständlich unter Maier aufführen.


    Gruß


    Benny

  • moinsen


    ich habe derartige namensvarianten auch gefunden: von reinike, reinikens, reineken, reinken, reineke, reinicke, reinecke .........


    was die direkte linie angeht, habe ich der übersichtlichkeithalber die heutige schreibweise genommen (also reinecke) und unter bemerkungen die varianten vermerkt.


    aber auch bei den nebenlinien verfahr eich so wie bei der hauptlinie - wie gesagt, ansonsten hat man schnell namen doppelt eingetragen nur weil die schreibweise sich verändert hat ....


    @ ulla
    welches programm ist das ?
    das ist wirklich praktisch, weil man den namenswandel dann nachverfolgen kann und nicht immer die bemerkungen durchsuchen muß ;)
    und ich denke es vermeidet sich, dass man namen soppelt einträgt ?!


    grüße
    dany

  • In den KB habe ich als Variante zu Lindemann die Form Linnemann gefunden, was dann wohl plattdeutsch ist. Außerdem gibt es noch Kürzel: z.B. bedeutet ein Strich über dem "n" dann Doppel "nn", so daß bei der Version Lindeman mit Strich über dem letzten "n" trotzdem Lindemann mit Doppel "nn" gemeint ist 8-)

  • Wenn ein Name mit unterschiedlicher Schreibweise auftaucht, mitunter unterschiedlich auch bei einer Person (Geburt, Trauung und Tod), dann halte ich mich am Kerkule. Entsprechend der Möglichkeit, wird die Person dann auch eingeordnet - mit dem Namen, der in dem entsprechenden Dokument auch angegeben ist. Die Nummerierung schafft dann die Klarheit über die Zuordnung.


    B i s h e r bin ich gut gefahren damit, wie gesagt bisher. Ich kopnnte sogar die Schulz und Schulze, oder die Georg und George (Vornamen) auseinanderhalten.


    VG


    Wolfgang

  • Hallo,


    kleine Anmerkung: Die allgemein einheitliche deutsche Rechtschreibung gibt es doch auch erst seit Konrad Duden sein Standartwerk Ende des 19. Jhs. veröffentlichte.


    Viele Grüße aus dem Schwarzwald