aßo

  • Hallo an alle,


    momentan bewegt mich die Abkürzung/ Maßeinheit "aßo" im Sachsen des 16. Jh. Diese ist wahrscheinlich eine Währungseinheit (taucht neben dem Gulden auf) oder ein Flächenmaß.


    Weiß jemand mehr zu "aßo" und kann mir erklären was das bedeutet??


    Schon mal vielen Dank :danke:



    Gruß Micha

  • Hallo Micha,


    aßo bezeichnet einen "Alten Schock"(Münze), ßo bedeutet nur einen "Schock".
    Welche Umrechnungseinheit in Taler es dafür gibt, weiß ich nicht.


    Aber vielleicht kannst Du Dir es über diese Seite ableiten:
    http://www.poellwitz.de/geschichte/neupoellwitz/


    Es geht dort um den Wert von Wald und Teichen.


    Auszug:
    Die Teiche für die Herrschaft Gera im Bereich des Pöllwitzer Waldes ausgewiesen: "1. Der große Teich über dem Dorf Pöllwitz, der Holzteich genannt, wird besetzt mit 30 aßo. 2. Pöllwitzer Dorf Teich mit 15 aßo. 3. Der neue Teich gegen vorm Wolfshainer Grund, so zum Holz Teich gebrauchet, mit 10 aßo (es handelt sich ganz sicher um den Mortelteich) 4. Der Wolfshainer Teich wird zum Laag Teich gebraucht, mit 5 aßo.


    Habs mal ausgegoogelt - 1 alter Schock = 20 Groschen


    Schock = in Mitteldeutschland übliches Zahlungsmittel (Geld) bis
    Anfang des 18. Jahrhunderts


    Groschen = Zahlungsmittel in (Geld) bis zur Schaffung der
    bismarckschen deutschen Einheit


    weiß nur nicht wieviel Groschen ein Taler sind.

    3 Mal editiert, zuletzt von Frank Neumann ()

  • Hallo Frank,


    Hab noch was gefunden. Dort geht es auch um "alte Schock"
    Link: http://www.750-jahre-hermsdorf…ehr/chronik%20ffw%203.htm


    Zitat:


    "Bedeutung der Begriffe aus dem Schreiben
    Konsistorium = Kirchenrat
    Inspektion = Kircheninspektion
    Thl = Taler, nur gültige Währung des Monarchen, der 1825
    Hermsdorf regierte
    eilf = altdeutscher Ausdruck für die Zahl 11
    Capital Stock = die heutige Formulierung lautet „Fördermittel“
    2 pro Cent = 2%
    3 pro Cent = 3%
    alte Schock = in Mitteldeutschland übliches Zahlungsmittel (Geld) bis
    Anfang des 18. Jahrhunderts
    aerariis = heutige Formulierung Personen bzw. Gesellschaften
    bzw. Körperschaften bzw. Städte bzw. Gemeinden
    Reskript = Antwortschreiben
    Superintendentur = Kirchenverwaltung
    Kapitalstock der Kirche = die heutige Formulierung lautet „Fördermittelfond“
    Opulenz = Bittstellung bzw. Vortrag eines Anliegens
    Aerar = Vorsteher, Obrigkeit
    Groschen = Zahlungsmittel in (Geld) bis zur Schaffung der
    bismarckschen deutschen Einheit
    Pfarrer Thienemann = Georg Gottlob Thienemann war 1811 - 23.11.1824
    Pfarrer in Hermsdorf "


    Muss noch erweitern:
    http://www.750-jahre-hermsdorf.de/kriegswirren/teil00.htm


    Zitat:


    "
    Kein Verhängnis hat in unserem Volke eine so tiefe und lange Nachwirkung hinterlassen wie der Dreißigjährige Krieg von 1618 - 1648. 1618 loderte der schon 1610 erwartete Kriegsbrand in Böhmen auf und breitete sich die nächsten Jahre über Norddeutschland aus. Hermsdorf hatte in den ersten Jahren dieser Wirren nur wenig zu leiden. Später aber durchzogen außer den zahlreichen Truppenkontingenten ab 1621 Vertriebene, Abgebrannte und Verletzte bettelnd das Dorf und brachten Kunde von den Schrecknissen des Krieges. 1628 betrugen die aus der Kirchkasse gezahlten Almosen für diese Armen zwei alte Schock und zehn Groschen. Die Exulanten (Vertriebenen) kamen meist aus Süddeutschland, Böhmen, Osterreich und Ungarn. Kam über diese Armen die Nacht, so suchten sie sich in irgend einem Versteck ein Ruheplätzchen. Hier wurden manche vom Tode überrascht, wie uns das Totenregister des Kirchenbuches berichtet:
    1615 einen armen Jungen begraben, so in der Saukobe gestorben; 1621 einen Mann von Leipzig begraben, so im Stockhause gestorben;
    1628 einen Jungen begraben, so im Stockhause gestorben;
    1628 einen Schubkärrner begraben, so in Gerharts Scheune gestorben;
    1635 die Plauschken begraben, so im Hundehause erfroren;
    1642 der alte Wolf Rudolpf begraben, so in Heidrich Davids Scheune ge­storben."


    Hallo Frank, hier zum Taler mehr infos.
    Taler:
    Zitat:
    "Link: <a href="http://www.genealogy.net/privat/flacker/muenzen.html" target="_blank">Umrechnungskurse und Preise vor 1873
    1 Taler = 1 Gulden (fl) und 30 Kreuzer (x) 1 Taler = 30 Groschen 1 Taler = 45 Kreuzer (x) 1 Gulden = 20 Groschen 1 Gulden = 60 Kreuzer (x) 1 Groschen = 3 Kreuzer (x) 1 Kreuzer = 4 Pfennig (d) 1 Pfennig = 2 Heller"

    3 Mal editiert, zuletzt von schnappi ()

  • Hallo,


    im BI-Lexikon Alte Maße, Münzen und Gewichte ist dazu folgendes zu finden:
    Schock: deutsches Zählmaß, das in den verschiedensten Kombinationen anzutreffen war,
    1 Schock = 4 Mandel = 5 Dutzend = 60 Stück.
    Größere (Geld-) Beträge wurden z.B. in Sachsen noch weit bis in die Talerzeit in Schock-Groschen angegeben.
    Dabei wurde das Alt-Schock zu 60 kleine Groschen bzw. 20 Gutegroschen gerechnet, das Neu-Schock zu 60 Gutegroschen.


    Als Beispiele für den Wert des Talers in verschiedenen Kleinmünzen wird angegeben:
    1 Taler = 24 Gute Groschen = 48 Sechser = 96 Dreier = 288 Pfennige, oder
    1 Taler = 48 Schillinge = 96 Sechslinge = 192 Dreilinge = 576 Pfennige (ab 1622)


    Ich hoffe, es hilft.


    MfG
    Ahnensucher39

    Suche ständig Hinweise zu Lein u. Weiß im Erzgebirge und Vogtland, sowie zu Pieplow und Johannsen in M-V.

  • Hallo Ihr Lieben, Ihr seit super! :]


    ich danke Euch sehr, habt mir sehr weitergeholfen :danke: :danke: :danke:


    Viele Forschergrüße aus der Mark


    Micha