Wappen Bogenschneider ?

Da der Name B o g e n s c h n e i d e r ab dem 17. Jahrhundert in Massow, ab dem 18. Jahrhundert in Stettin und danach in ganz Pommern verbreitet war,
so könnte es schon zutreffen, daß alle Träger dieses Namens aus ein und derselben Familie stammten.

In Rietstap's „Armorial Général“ ist ein Wappen einer Familie B o g e n s c h n e i d e r nicht abgebildet.

Bei der Betrachtung des „family crest“ B o g e n s c h n e i d e r kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß es sich hier um ein ganz modernes,
wenig überzeugendes US-Machwerk handelt, welches dem Namen und der Herkunft der Familie wenig gerecht wird.

Freundliche Grüße vom Rhein

Hallo,

auch ein Wappen "Bagenschneider" ist im Rietstap nicht verzeichnet.

Gruß

Alois

Es trifft durchaus zu, daß der Name der Familie B o g e n s c h n e i d e r in Pommern früher auch B a g e n s c h n e i d e r geschrieben wurde,
nur daß es sich hier um einen „guten Schneider“ gehandelt haben soll, halte ich – mit Verlaub – für an den Haaren herbeigezogen.

Hier würde ich eher Hans Bahlow folgen, der die Ortsnamen Bagehorn und Bagemühl sowie die in Lübeck, Rostock und Stralsund zu findenden
Familiennamen Boghenmile mit dem prähistorischen Begriff b a g = S u m p f in Verbindung bringt (Bahlow, Deutsches Namenlexikon (1972), S. 44,
sowie Deutschlands geographische Namenwelt (1985), S. 22).

Da auch Johann Heinrich Zedler der Begriff „Bagenschneider“ fremd ist (Universal-Lexicon, Bd. III, Halle-Leipzig 1722, Bd. XXXV, Halle-Leipzig 1743),
dürfte hier doch wohl eher an einen solchen Schneider zu denken sein, der in einem sumpfigen Gebiet wohnte.

Sollte sich jedoch eine ältere Schreibweise B a d e n s c h n e i d e r finden lassen, so könnte hier auch die im Mittelalter einst sehr beliebte Kurzform
des niederdeutschen Vornamens Segebade gemeint sein (vgl. Bahlow, Namenlexikon, S. 43).

Auch dies hätte man vor der Stiftung eines völlig abwegigen Familienwappens bedenken sollen.

Freundliche Grüße vom Rhein