Deutsche Schriften: Kanzleischrift, Kurrentschrift, Sütterlin

  • Hallo,
    durch einen anderen Beitrag hier im Forum bin ich jetzt etwas irritiert, welche Schriftform nun
    auch exakt wie benannt wird und worin sie sich unterscheiden.


    Also:
    Kurrent = Kanzleischrift (das stimmt wohl definitiv nicht!).


    Was ist mit:
    (deutsche) Kurrent = deutsche (Schreib)-Schrift = Sütterlin (???)
    Gernerell sehen die doch sehr gleich aus! (sind doch nur Nuancen)?


    Wo liegt jetzt der Unterschied zwischen "deutsche (Schreib)-Schrift" und "Sütterlin" ?
    Wo liegt jetzt der Unterschied zwischen "deutscher Kurrent" und "Sütterlin" ?
    (siehe auch Bild Anhang - Bezugsquellen der Vorlagen sind unten angefügt.)
    An der Linienstärke und der Kursivität kann es ja nicht liegen!
    (Natürlich ist mir bewusst, das jeder Handschrift auch ihre persönlichen und eigenen Variante hervor bringt!)


    Desweiteren erscheinen ja auch verschiedene Schrift-Formen/Varianten in ein und dem selben Dokument.
    (z.B. bei Städte-Monats-Vor u. Nach-Namen (gut zu erkennen bei dem lateinischen "e") und der Rest
    ist in (hmm - wie heisst es den nun?) -(deutsche) Kurrent?? -deutsche (Schreib)-Schrift?? -Spitzschrift??;
    (halt mit dem andern ("Sütterlin") "e" - welches dem heutigen lateinischen "n" ähnelt ).


    Kann man sagen das die "Sütterlin" ein Weiterentwicklung oder Form der (deutsche) Kurrent oder (bzw.)
    der deutsche (Schreib)-Schrift ist?


    Vielleicht kann mir jemand das erklären - bzw. wo (evtl.) mein Denkfehler ist?
    Vielen Dank und Gruss Jens


    Quellen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kurrentschrift
    http://www.suetterlinschrift.d…te/Schriftentwicklung.htm
    http://www.suetterlinschrift.de/Lese/Sutterlin0.htm



    Nachtrag und Lösung:
    Habe es jetzt kapiert (manchmal ist man auch....!:
    Über Jahrhunderte wurde im deutschsprachigen Raum die "Kurrentschrift" (d.h. laufende Schrift) benutzt und hat sich über diese Zeit entwickelt. Um 1830 wurde die Stahlfeder erfunden, die den Federkiel ablöste und das Schreiben erleichterte. In den Schulen wurde daraufhin immer mehr wert auf Schönschrift gelegt. Schönschrift wurde ein eigenes Unterrichtsfach und über die Übungen der Schüler wurde streng gewacht. Bis in die 1930er Jahre wurde die Kurrentschrift an Schulen gelehrt. Aber ab Mitte der 1920er tauchte in den ersten Schulen das von Ludwig Sütterlin (1865-1917) entwickelte Alphabet auf. Im Gegensatz zu „Kurrent“, das schräg nach rechts geneigt geschrieben wird, wird das sogenannte „Sütterlin“ senkrecht geschrieben und hat keine auffälligen Schnörkel mehr. Es wirkt allgemein einfacher. 1941 wurde die alte Handschrift endgültig von dem Lehrplan verbannt. In alten Dokumenten findet man zumeist „Kurrent“. „Sütterlin“ wurde einfach zu kurz gelehrt, um großen Einfluß zu nehmen, der Name ist aber noch heute ein Begriff.
    Danke an Jens/alias Bonzhonzlefonz - für den Link:
    http://www.album1900.com/suetterlin/suetterlin.php