Merkmale eines guten Programms?

  • Hallo,


    Augrund einer Recht spannenden Familiengeschichte (meine Familie kommt aus allen Teilen Deutschlands, eine Uroma sogar aus Odessa) hatte ich schon lange vor mich mit meiner Ahnenlinie zu beschäftigen. Trägheit und Unwissenheit wie ich denn beginnen soll haben mich bisher davon abgehalten.


    Ich denke es ist sinnvoll diese Ahnenforschung auch via PC zu betreiben, aber was sind denn die wesentlichen Merkmale eines guten Programms? So wie ich bis jetzt gelesen habe sollte es Standartformate wie PDF haben. Worauf empfiehlt es sich sonst noch so zu achten und kann mir jemand ggf. ein gutes Programm empfehlen, welches auch Einsteigerfreundlich ist?

  • Lieber Bastian,


    schau mal auf folgenden Link, da werden verschiedene Kriterien genannt. Die abschließende Wichtung musst Du dann selber treffen.



    http://wiki.genealogy.net/wiki/Kategorie:Genealogiesoftware


    Ein hoher Preis garantiert nicht das beste Programm. Und die Geschmäcker sind nun mal verschieden. Ich verwende z. B. das kostenlose Programm der Mormonen (PAF) und werde es so schnell auch nicht gegen ein anderes tauschen. Für grafische Ausdrucke, Schwachpunkt von PAF, verwende ich ein Zweitprogramm.


    Und zu PAF gibt es eine recht rührige Mailingliste.


    Gruß aus Bochum
    Herbert

  • Hallo Herbert,


    Deine Empfehlung von PAF in allen Ehren, aber es kommt auf den Anspruch an, den man an ein Genealogie-Programm stellt. Wenn ich aufgrund von Mängeln (z. B. grafiische Darstellung) ein zweites Programm brauche, taugt das erste nicht viel.


    Ich habe PAF mal getestet und bin mit der Ausgabe der Daten in Tafeln und Listen total unzufrieden. Für einen Anfänger, der nur schnell Daten erfassen will, ist es sicherlich ein brauchbares Programm. Wer aber höhere Ansprüche stellt, für den kommt es nicht infrage.


    Leider gibt es (noch) kein Programm, was die Mehrheit zufrieden stellt. Aber jeder hat andere Ansprüche und sollte sich das für ihn beste aus den angebotenen Programmen aussuchen.

  • Lieber caröosprimero,


    Du hast recht, es kommt auf die Ansprüche an. Nenne ich mal drei, es gibt mehr:
    1) PAF liegt am dichtesten am GEDCOM-Standard. Was nutzen mir die tollsten zusätzlichen Eingabefelder, wenn ich sie nicht exportieren kann und daher ein Datenaustausch entfällt
    2) ich schätze die Filterfunktion von PAF sehr hoch ein, auch wenn das Einarbeiten in die Feinheiten seine Zeit gebraucht hat und
    3.) für mich das wichtigste: nenne mir mal ein Programm, mit dem ich Buchstaben, die nicht dem westeuropäischem Zeichenesatz angehören, korrekt darstellen kann, also UNICODE verwendet. Tschechisch bis Japanisch, für PAF kein Problem. GenProfi Stammbaum Unicode reicht da noch lange nicht ran. Und sonst?


    Deswegen mein Tipp und wohl auch Dein Tipp: die eigenen Ansprüche an ein Genealogieprogramm zusammenstellen und wichten (sollte, wäre schön, muss unbedingt..). Aber gerade das ist für einen Anfänger schwer, auch ich habe Lehrgeld bezahlt.


    Ein Zweitprogramm für besondere Ausgabemöglichkeiten nutzt in meinem Bekanntenkreis übrigens fast jeder.


    Gruß aus Bochum
    Herbert

  • Hallo Herbert und carlosprimero,


    Vielen Dank für die Hilfe. Die Daten zu exportieren, um eben im Zweifelsfalle andere Programme zu verwenden ist für mich die wahrscheinlich wichtigste Bedingung. Für alle weiteren Programme sollten diese Daten dann allerdings Importierbar sein. Gibt es da wenigstens ein einheitliches Format oder fügen sich meine Daten dann in einem heillosen Chaos zusammen?


    Beste Grüße
    Sebastian

  • Lieber Sebastian,


    dieses einheitliche Format sollte GEDCOM, ein vor Jahren von den Mormonen entwickelter Standard. Die dabei getroffenen, weltweit gültigen Festlegungen decken naturgemäß nicht alle Wünsche ab. Über eine Fortschreibung des Standards wird daher schon lange gesprochen.


    Einige Programmierer wollen bis dahin nicht warten und schaffen in ihrem Programm Eingabemöglichkeiten, die durchaus Verbesserungen sein können, aber im derzeit gültigen Standard eben nicht vorgesehen sind.


    Die logische Folge: diese Verbesserungen funktionieren im Ursprungsprogramm, können da auch problemlos einem anderen Forscher mitgeteilt werden. Sie gehen aber verloren, wenn die Daten mittels GEDCOM-Export in ein anderes Programm überspielt werden.


    Im günstigsten Fall werden solche nicht eindeutig zuscheidbaren Zusatzinformationen vom aufnehmendem Programm unter Notizen abgelegt, dort kann man sie nachlesen.
    Schlechter ist es, wenn sie entfallen.
    Ganz schlecht ist es, wenn sie falsch wiedergegeben werden, z. B. aus einem "geboren um 1760" "geboren 1760" wird, weil die unscharfe Zeitangabe "um" durch eine präzise Angabe ersetzt wird.


    Gruß aus Bochum
    Herbert