Was gehört zur Ausrüstung für einen Archivbesuch?

  • Hallo,


    demnächst - nach Abschluss meiner Verwandtengespräche und Sortierung aller Unterlagen - werde ich mich an Standesämter und Archive wagen.


    Mit welchen Unterlagen zieht los? Welche Hilfsmittel sind unerlässlich?


    Berichtet doch einmal von eurer Erfahrung!!

  • Hallo,


    also ich habe immer eine Liste dabei, in der ich mir alles aufschreibe was ich nachgucken möchte.
    Diese hake ich dann Schritt für Schritt ab.
    Dann habe ich immer einen Block und genügend Stifte dabei. Ich war noch nie mit Laptop in einem Archiv- ich schreibe lieber in meinen Block und übertrage zuhause in Ruhe, aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.
    Auf jeden Fall solltest du eine Kamera dabei haben, denn es gibt einige Archive in denen das fotografieren erlaubt ist.


    Und ein kleiner Tipp nebenbei- immer genügend zu trinken dabei haben- für die Konzentration und Ausdauer :-)
    In einigen Archiven gibt es extra Ecken zum Essen und Trinken, am Platz direkt ist das für gewöhnlich nicht erlaubt.


    So, dann viel Spaß


    Viele Grüße
    Peggy

    Alles zerfällt zu Nichts, wird alt und stirbt und findet sein Ende.
    Menschen sterben, Eisen rostet, Holz verfault, Türme stürzen ein, Mauern zerbröckeln, Rosen verwelken.
    Auch Namen haben keinen Bestand über das Grab hinaus. Es sei denn, sie scheinen in den Büchern eines Gelehrten.
    Es ist die Feder, die den Menschen Unsterblichkeit verleiht.

    Master Wace - Roman de Rou


    http://www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de

  • Hallo,


    ich empfehle den Block als Spiralbuch, weil man dann keine einzelnen Blätter verlieren kann. Ich verwende den Block als Logbuch und schreibe in Stichworten auf, was ich bei jedem Archivbesuch gemacht habe. Mittlerweile ist es ein Nachschlagewerk geworden.


    2. Die Liste die Peggy vorschlägt ist sehr wichtig. In dieser Liste Platz vorsehen, um zu vermerken, für welchen Eintrag sich man eine Archivalie bestellt hat. Ich hatte manchmal 15 -20 Bücher auf dem Tisch und wusste dann so manches Buch nicht mehr zuzuordnen.
    Ich nehme zur Liste noch Familienblätter mit. Damit habe ich genügend Raum für familienbezogene Notizen. Die Familienblätter nehme ich in einem schmalen Leitzordner mit.


    3. Hat sich bei mir bewährt, diese kleinen bunten Klebestreifen (Post-It) mitzunehmen, um Markierungen an den eigenen Familienblättern zu machen.


    4. Dann habe ich mir zwei EXCEL Vordrucke gebaut um möglichst schnell viele Daten aus Kirchenbüchern aufzunehmen. Meine Arbeitsweise habe ich im Laufe der Jahre optimiert um während den schmalen Öffnungszeiten eines Archivs möglichst viele Daten aufzunehmen. Solche Vordrucke sind besonders dann sinnvoll, wenn man keine Fotokopie der Archivalie erhält. Das gab es bei mir auch schon.


    5. Die Analyse der Daten habe ich immer erst Zuhause gemacht. Es kostete mich zuviel Zeit um das während der Öffnungszeit auch noch zu machen.


    6. Bleistift, Radiergummi und verschiedenfarbige Stifte.


    7. Vom ersten Archivbesuch nicht zuviel erwarten, ab dem dritten wird es erst richtig gut. Ein Großteil der Zeit geht drauf, den Archivbetrieb kennenzulernen und seine Lehren daraus zu ziehen.


    8. Laptop habe ich immer dabei. Daten ändere ich während eines Archivbesuches nicht. Ich brauche den Laptop um mal schnell was nachzuschlagen und um Umrechnungen vom franz. Revolutionskalender zu machen.

    Gruß
    Michael Lauffs
    Aachen, Eschweiler, Stolberg

    www.Lauffs.de

    Man sollte eine Dummheit nicht zweimal machen, es gibt doch so viele davon.

  • Wir waren hier in Brühl im Landesarchiv NRW/ Personenstandsarchiv, sind aber dort gescheitert, weil uns "eine Generation" fehlte, heisst nur VOR 1876 kann ich Akten einsehen. Alles andere muss schriftlich angefragt werden. Also habe ich erstmal die Urkunden meiner Urgrosseltern angefordert um dann dort weitere Hinweise auf Namen zu erhalten, nach denen ich dann im Archiv suchen kann.
    Bei uns hier im Archiv, das sich im Schloss Brühl befindet, kostet der Eintritt 2.50 EURO

  • Ich habe gelernt, dass gute Vorbereitung hilfreich sein kann.
    Für Familien, von denen ich praktisch noch keine Daten habe, habe ich eine Art "Taufblatt" und ein "Heiratsblatt" erstellt, mit etlichen kleinen Tabellen unf diesen Rubriken:
    Täufling, Datum, Ort, Vater, Mutter, Paten und noch eine Spalte für den Text im Kirchenbuch, sofern es einen gibt.
    Für Hochzeiten natürlich entsprechend. Das Ganze dann untereinander kopiert und entweder ausgedruckt oder im Laptop.


    Wenn ich schon Informationen habe, z.B. von den Mormonen, stelle ich die vorher familienweise zusammen und muss dann gegebenenfalls nur noch die Paten oder Trauzeugen eintragen, oder eben die Zusatzbemerkungen. Das kann einem viel Schreiberei ersparen.


    In der letzten Zeit habe ich die Sachen lieber direkt in meinen Laptop geschrieben, da erfahrungsgemäß unter Archivbedingungen meine eigene Schrift hinterher nicht so gut lesbar war. Nachdem mir am Montag fast eine Stunde Arbeit veloren gegangen ist, weil mir auf meinem Uralt-Laptop Word abstürzte und ich im Eifer des Gefechts mal wieder vergessen hatte, zwischendurch regelmäßig zu speichern, denke ich jetzt, dass Papier vielleicht doch die beste Methode ist... allerdings finde ich es schon gut, wenn man das Ahnenprogramm dabei hat, um schnell mal was nachzusehen.

  • Zitat

    Originally posted by friedel1958
    ... kostet der Eintritt 2.50 EURO


    ...und die Fotokopie 60 Cent, Porto bis 500gr 1,54€.


    Meine unten erwähnten Optimierungen habe ich in Brühl gemacht.
    Auch meine Excel Tabellen sind auf den Archivbetrieb in Brühl hin ausgereichtet.

    Gruß
    Michael Lauffs
    Aachen, Eschweiler, Stolberg

    www.Lauffs.de

    Man sollte eine Dummheit nicht zweimal machen, es gibt doch so viele davon.

  • Ich neige auch schon mal dazu den ganzen Laptop mit zunehmen, wenn ich den aus zeitlichen Gründen (weil ich z.B. von der Arbeit aus ins Archiv fahre) dann habe ich immer mein kleines Notizbuch mit.


    Liebe Grüsse


    Sandra

  • Hallo,


    beim Standesamt stößt Du Dir furchtbar schnell die Nase. Ich wollte vor kurzen Auskünfte zu einem Bruder meiner Mutter haben. Die Mitarbeiterin des Standesamtes teilte mir dann im schönesten Beamtendeutsch mit: "Ausküfte werden nur an Verwandte 1. Grades, Eltern oder Kinder erteilt." Mein Pech. Es war nur mein Onkel. Die Eltern leben nicht mehr, die Kinder sind unbekannt verzogen. Das war meine Erfahrung mit den Standesämter. Vielleicht sind ja aber die Vorschriften in den Mecklenburger Amtstuben geau so "stur" wie die Mecklenburger angeblich auch.


    Zum Thema Archiv. Ich bin nur mit dem Namen, Geburtsdatum und Geburtsort meines Vaters in das Landeshauptarchiv in Schwerin gegangen. Mehr braucht man da eigentlich nicht. (Natürlich noch die Infos von der Familie die helfen ja doch weiter). Dann entrichtet man zumnidestens bei uns seinen Obulus von € 5,00 für die Tagesrecherche und wird von einem Mikrofimlesegerät hingesetzt.


    Du musst aber, (zumindestens bei uns) Dich vorher im Archiv anmelden. Dort gibt es dann die Liste zu welchem Kirchspiel welcher Ort gehört, und welche Jahrgänge auf welchen Film sind. Bei uns sind die Jahrgänge 1876-1936 im Landeshauptarchiv. Die Jahrgänge davor muss man bei uns im Landeskirchenarchiv einsehen. Da muss man sich in Schwerin nur einen Termin geben lassen, ohne vorherige Angabe in welchen Kirchsenspielen recherchiert werden soll.


    Bei den Jahren bis in die Gegenwart bleiben dann nur die Pfarrer in den Gemeinden, und die sind zumindestens bei uns in Meck Pomm seh kooperativ.


    Viele Grüße von Marie

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)