OFB

  • Eine Frage an alle Experten im Verfassen eines OFB.


    Was macht man eigentlich mit dem "Ehemann", der nur im Ort des OFB heiratete, zu dem sonst aber keine Einträge zu finden sind? Bekommt der auch eine eigene Nummer wie die ortsansässigen Familien oder eine andere?


    Gleiche Frage zu weiblichen Einzelpersonen. Z.B. Mägde, zu die nur einmal als solche Erwähnung finden.


    Vielen Dank für alle Hinweise!


    Christian

  • Zumindest in den OFBs/OSBs, die ich bisher gesehen habe, hat der (auswärtige) Ehepartner keine eigene Nummer. Wozu auch?
    Letztlich beziehen sich die Nummern ja in erster Linie nicht auf Personen, sondern auf Familien. Und wo keine Familie ist, aus der er abstammt, kann auch keine Nummer sein.
    Anders sieht es aus, wenn du diese Person in einem OFB eines anderen Ortes findest, dann kannst du einen Verweis (z.B. OSB Hintertupfingen [324]) angeben.


    Rossi

  • Moin,


    in einem OSB/OFB bekommen alle Ehepaare und Mütter von unehelichen Kindern eine Familiennummer.


    Also wenn jetzt Hans Meier aus XY in Dorf AB Rike Müller heiratet, das du bearbeitest, dann taucht dieses im OSB als eigene Familiennummer auf. Wenn Du diesen Leuten keine eigene Nummer geben würdest, würden sie ja nicht im OFB auftauchen.


    Die Magd bekommt dann auch eine eigene Nummer, wenn sie mit Familie auftaucht. Wenn die Magd aber nur gestorben ist, und in dem KB-Eintrag keine Eltern genannt sind, dann kannst du den Sterbeeintrage entweder in der Kategorie "Personen, die keiner Familie zuzuordnen sind" oder doch als eigene Nummer aufgreifen.


    M.E. muss man bei den OSB den Begriff "Ort" und "Familien" nicht so streng auffassen, dass man sich nur auf die Familien im Ort beschränkt, sondern dort gehört alles (!) rein, was in den Kirchenbüchern erwähnung findet. Listen über Mitglieder der Gemeinde und des Abendmahls kann man ggf. vom Familienteil trennen.


    Für weitere Fragen bezügl. OSB stehe ich gerne zur Verfügung.


    Gruß


    Benny

  • Also irgendwie hast du mich jetzt verwirrt:


    Beispiel:
    [100]
    oo 1.1.1800
    Hans Meier, Schmied (aus [99]) * 1.1.1780 + 1.1.1820 mit Maria Müller (T.d. Richard M. und der Therese Fischer) * 1.1.1780 Oberhinterkleinniederweil + 1.1.1820 , beide kath.
    4 Kinder:
    Hans Meier *1.1.1801 + 3.1.1801 -> Kleinkinder haben zumindest in meinen OFBs nie eine eigene Nummer
    Hans Meier *1.1.1802 [101]
    Maria Meier *1.1.1803 [453]
    Lorenz Meier *1.1.1804 +1.1.1840 ledig -> bei Ledigen habe ich auch keine Nummer


    [101]
    oo 1.1.1822
    Hans Meier, Kupferstecher (aus [100]) *1.1.1802 + 1.1.1860 mit Maria Fischer *1.1.1804 [aus 45]
    4 Kinder:
    ....


    Dann sind die Nummern doch Familiennummern und keine Personennummern?


    Rossi

  • Nummern bekommen nur Familien, also:


    107. Meier, Hans, Schneider, * 09.09.1800 xy; oo 27.05.1824 xy Conradine Müller,


    Johan * 07.08.1825
    Martha 109


    So sollte es m.E. aussehen. Es gibt nur eine Nummer pro Familie! Die Kinder werden nicht extra nummeriert. Wenn sie heiraten kommt hinter dem Namen ein Hinweis auf die neue Familie, also im Bsp. hat die Martha unter 109 ihre Eheschließung, Johan ist nicht verheiratet und hat dementsprechend keine Nummer!

  • bei Deinem Beispiel würde ich Richard M. und der Therese Fischer auch eine eigene Familiennummer geben. So sehen z.B. die Richtlinien zu Erstellung von OSB der Upstalsboomgesellschaft das auch vor.

  • Gut. Dann haben wir offenbar nur aneinander vorbeigeredet.


    Ich habe nur OSBs aus Süddeutschland, und da haben die Eltern des Ehepartners, der ortsfremd ist, keine eigene Familiennummer. Wenn im Kb allerdings noch weitere Informationen über die ortsfremden Eltern stehen, sind sie auch mit drin e.g. (T.d. Richard M., Bauer in Oberhinterkleinniederweil und der Therese Fischer).
    Im Index allerdings sind sie dann unter der Familiennummer des Ehepartners zu finden.


    Ganz vergessen: einen Anhang mit ortsfremden Personen gibt es auch noch.


    Rossi

  • Danke für die ganzen Ausführungen.


    Bleibt noch die Frage zu den weiblichen Einzelpersonen (Mägde), welche beispielsweise nur einmal als Taufpaten Erwähnung finden, aber zum Taufdatum im selben Ort lebten. Ohne Hinweis auf Eltern oder sonstige Infos.


    Sollte ein Register zu den Paten erstellt werden? Erfasst man diese Personen dann darin oder doch mit eigener Nummer?


    Christian

  • Danke!
    Ich hab noch eine Frage.
    Sollte man Personen mit gleichem Zunamen, welche aber nicht verwandt sind, lieber alphabetisch (nach den Vornamen) oder chronologisch nach der Zeit in der sie lebten ordnen?
    Christian

  • Hallo,


    ich würde die Personen erstmal alphabetisch sortieren, und dann chronologisch. Man sollte jedoch beachten, dass man nicht strenalphabetisch sortiert, also Meier und Maier unter einem!


    Gruß


    Benny

  • Danke!
    Es handelt sich bei mir meist nur um zwei bis drei Personen mit dem gleichen Familiennamen. Sollte man diese gleich chronologisch ordnen?
    Bsp.:


    [ ? ]
    oo 1.1.1697
    Michael Meier, Schmied mit Maria Müller


    [ ? ]
    Gottlieb Meier, + 1783
    3 Kinder:
    Hans Meier [ ? ]
    Rosina Meier oo 1783 mit Michael Thomas aus A
    Maria Meier oo 1788 mit Michael Werner aus B


    [ ? ]
    Hans Meier, 1788 Trainer in Nürnberg ;) ...

  • Moin,


    natürlich hat man bei wenigen Leuten gleichen Namens schnell die Übersicht, auch wenn sie nicht nach dem Alphabet sortiert sind. Aber in der Regel kommen in de Gemeinden Familien vor, die 4 - 10 Seiten ausmachen. Da wiederum ist die alphabetische Sortierung m.E. besser.
    Ich kenne OSB, wo man das so gemacht hat, wie Du es vorhast. In diesen Büchern sucht man länger.


    Gruß


    Benny

  • Vielen Dank für Deine Einschätzung!
    In meinem geplanten OSB eines Ortes gibt es lediglich 176 Familien bzw. Einzelpersonen in dem Zeitraum, für den ich das mache (1633-1799). Der Ort gehört zu einem größeren Kirchspiel, welches ich nach und nach bearbeiten möchte um so eines Tages ein komplettes OSB für alle Ortsteile zu erstellen. Für diese spätere Arbeit möchte ich nicht ausschließen, das einige der bisher nicht zusammenzuführenden Familien gleichen Namens, später doch eine Ursprungsfamilie ergeben. Um dann eben schnell darauf zurück greifen zu können, wollte ich die Familien gleichen Namens in meinem vorläufigen OSB nach dem Zeitraum ordnen.
    Was hälst Du davon?

  • Moin,


    wieso nur für den Zeitraum bis 1799? Gibt es bis 1875/1900 keine Kirchenbücher oder die Gemeinde? Bis 1875/1900 wäre schon sehr sinnvoll, weil Du sonst eine ganze Zeitspanne offen lässt, die m.E. sehr wichtig ist.


    Man kann bei der Sortierung nicht von richtig oder falsch sprechen, aber ich denke, dass das alphabetische Sortieren übersichtlicher ist und man die Personen besser finden kann.


    Aber letztlich musst Du es selbst wissen. Gibt es bei Dir in der Region (also der Kirchengemeinde, die Du bearbeitest) eine Genealog. Gesellschaft, die vielleicht OSB-Richtlinien hat? Wenn Du es später in die Reihe der dt. OSB aufnehmen lassen willst, muss es bestimmte Richtlinien erfüllen, die die jeweiligen Gesellschaften selbst festsetzen.


    Gruß


    Benny

  • Zunächst hatte ich Gelegenheit das erste KB in der Gemeinde zu bearbeiten. Dieses reichte nur bis 1799. Mit dem OSB möchte ich die Gemeinde davon überzeugen, wie wichtig solch eine Arbeit ist. Danach besteht hoffentlich die Möglichkeit, die Lücke zu schliessen.
    Eine Genealogische Gesellschaft versuche ich ausfindig zu machen.


    Danke, Christian

  • Moin,


    das ist gut! Die Lücke von 1799 bis mind. 1875 sollte unbedingt geschlossen werden. Die Gemeinden stehen in der Regel solchen Projekten sehr freudig gegenüber, wenn sie es nicht finanzieren müssen, so meine Erfahrung.


    Die Kinder in der Familie sollte man chronologisch sortieren!


    Gruß


    Benny