Nervenleiden - Anna Steinhardt - Bochum ???

  • Hallo,Meine Ur- Großmutter
    ANNA STEINHARDT
    wurde am 31.5.1875 in Welper bei Hattingen geboren, heiratete am 36.11.1894 in Bochum
    Metzgermeister HERMANN JOSEPH GEHLE (28.10.1863 -11.12.1912)


    Sie starb am 4.9.1936 in Bochum an einem Nervenleiden. Gibt es wohl eine Chance herauszufinden, um welche neurolog. Erkrankung es sich gehandelt hat?
    Hat es damals in Arztpraxen oder Krankenhäusern schon Dokumentationen gegeben, wenn ja, existieren sie vielleicht noch irgendwo??? :S
    Viele Grüße von Sabine

  • Hallo Sabine,


    ich habe auch eine Urgroßmutter, die an einem Nervenleiden litt. Sie starb 1941 in einer Nervenheilanstalt an Unterernährung. Auf eine Anfrage beim Landeswohlfahrtsverband Hessen erhielt ich 1994 zur Antwort, daß es keine Krankenakten mehr gäbe.
    Bei einer erneuten Anfrage in diesem Jahr erhielt ich die Auskunft, das beim Sterbeeintrag ein Vermerk steht. Ich selbst bekam leider keine Auskunft, nur mein Vater als nächster Angehöriger. Ihm wurde mitgeteilt, das in dem Vermerk als Todesursache Unterernährung angegeben wurde. Einen Hinweis über ihre Krankheit habe ich leider nicht bekommen.
    Krankenakten als solche werden, soweit ich weiß, nur 30 Jahre lang aufbewahrt. Trotzdem würde ich mal versuchen in den umliegenden Krankenhäusern nachzufragen. Ansonsten sind solche Akten eventuell im Stadtarchiv untergekommen.


    Gruß
    Gaby

  • Hallo Sabine,


    es gibt eine vom Gesetzgeber (BGB) vorgeschriebene Aufbewahrungsfrist für Krankenakten. Die beträgt im Falle eines stationären Aufenthaltes 30 Jahre. Deshalb sind die Chancen für die Akten Deiner Urgroßmutter bei fast Null.


    Falls Du die Klinik Deiner Urgoßmutter kennst, kannst Du Dein Glück trotzdem versuchen. Zu meiner Zivildienstzeit in einem Krankenhaus lagen im Keller des Archives auch noch Krankenakten, die älter als 30 Jahre waren. Bei einem ambulant behandelnden Arzt sieht es in diesem Fall allderdings düster aus, da dieser wohl ebenfalls nicht mehr lebt bzw. die Praxis nicht mehr existiert.


    Siehe http://www.trainergy.de/gesund…_aufbewahrungsfristen.htm

  • Hallo Gaby,


    eine Aufbewahrung von Krankenakten ist den Stadtarchiven aus datenschutzrechtlichen Gründen untersagt.

  • Hallo,


    hatte auch versucht mehr über die Todesursache von meiner Ururoma herauszubekommen, ich habe im Gesundheitsamt nachgefragt und auch im Krankenhaus, alle sagten mir die Akten werden nicht länger als 30 Jahr aufgehoben!


    Meine Antwort ist spät, aber besser als gar nicht!


    LG Anja

  • hallo sabine,


    das, was seinerzeit unter dem begriff "nervenleiden" lief umfasste nicht nur neurologische erkrankungen sondern auch psychische und psychiatrische. es gibt also so einige möglichkeiten, die dafür in betracht kommen, angefangen bei epilepsie, über diverse neurogische erkrankungen, wie z.b. ms und ALS, bis hin zu psychiatrischen, wie psychosen und depressionen, aber auch altersdemenz bzw. alzheimer. da deine oma nicht mehr die jüngste war würde ich mal am ehesten auf demenz tippen. bei menschen mit diesem leiden gibt es häufig probleme mit der nahrungsaufnahme, heutzutage ist es üblich in solchen fällen, wenn gutes zureden gar nicht mehr hilft, auf eine künstliche ernährung auszuweichen. damals war das nicht so, weshalb davon auszugehen ist, dass viele menschen in den betreuungseinrichtungen verhungert sind, eher aber noch verdurstet. heutzutage muss in den heimen penibelst jede einfuhr dokumentiert werden. früher war das nicht so, und so kann ich mir gut vorstellen, dass dem pflegepersonal öfter mal ein patient, der nicht essen oder trinken wollte, durch die lappen gegangen ist.


    dies erst einmal zu den möglichkeiten der art der erkrankung.


    eine idee für genauere angabe wäre eventuell noch die anfrage in verschiedenen heimen bzw. krankenhäusern. viele kirchliche altenpflegeeinrichtungen haben eine lange tradition, mit etwas glück existieren da noch vereinzelte unterlagen oder hinweise. die wahrscheinlichkeit dürfte allerdings recht gering sein. höher dürften die chancen in der eigenen familie stehen, wer weiss welcher schatz in irgendeiner ecke verstaubt, irgendwelche alten briefe, die an sich keinen mehr interessieren, die aber vielleicht einen hinweis enthalten könnten. ich fürchte da hilft nur hartnäckiges nachfragen bei großeltern und alten tanten und onkeln.


    grüssle


    lexxus

  • Hallo,


    ich hab auch so einen Fall in meiner Familie, meine Oma Minna Anna Mössner geb. am 11.06.1886 ist am 07.11.1944 im Hardt gestorben. Meine Mutter hat mir immer erzählt das meine Oma in den Wechseljahren verrückt geworden wäre. Ich weiss aber bis heute noch nicht wo genau meine Oma gestorben ist. Ob es in einer Klinik war? Keine Ahnung. Ihre ganz Familie hat hier in Mannheim gewohnt. Das ist so ein Punkt wo ich nicht weiter komme.


    Das man in den Wechseljahren auch heute noch Depresiv wird weiss man ja, aber heut würde man die Leute nicht gleich in eine Anstalt sperren. Ich denke, das da früher sehr vorschnell gehandelt wurde.


    Gruss Gertrud

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Ich weiß noch nicht mal, ob meine Ur-Großmutter in einem Krankenhaus oder viell. auch zu Hause gestorben ist.
    Leider habe ich viel zu spät angefangen mich dafür zu interessieren.
    Mein Vater hat sie nicht kennengelernt und kann sich nicht daran erinnern, was in der Familie darüber erzählt wurde.
    Leider habe ich bisher keine weiteren Geschwister ausfindig machen können und werde in nächster Zeit mal in Welper suchen.
    Bei einem Aufruf hier im Forum hat sich niemand gemeldet, der auch in dieser Richtung forscht.


    Viele Grüße von Sabine