Maße und Währungen
Ackermaße:
Flächeneinheiten zur Bemessung landwirtschaftlich genutzter Flächen. Gesetzliche Einheit ist das Quadratmeter, zulässig sind auch Bezeichnungen für Ar = 100 m² und Hektar = 1 ha 100m².-
Alte deutsche Feldmaße sind u.a. Acker, Hufe, Joch, Morgen und Scheffel.
Hufe
(althochdeutsch: huoba, "Hof" oder "Habe"; lateinisch: mansus)
in der Agrarverfassung des Mittelalters die von einem Vollbauern genutzte Acker- und Weidefläche einschließlich des Hofes selbst und des Anteils an der Allmende. Zur Sicherung der "standesgemäßen Nahrung" einer bäuerlichen Familie ausreichend.
Sie hatten in Mitteldeutschland und Nordfrankreich etwa 30 Morgen,
die Königshufen auf kolonialem Boden über 120-160 Morgen, da sie meist an Ritter vergeben wurden (ein Morgen entspricht 2 500 m²).
Morgen
das älteste deutsche Flächenmaß, je nach Gegend verschieden, zwischen 25 und 36 Ar, ursprünglich die Fläche, die ein Bauer an einem Vormittag (Morgen) pflügen konnte.
Regional verschieden zwischen 0,255 ha (Preußen) 1,25 ha in Oldenburg;
Häufig 0,25 ha = 2.500 m²
Hohlmaße:
Scheffel
altes Hohlmaß, zwischen 30 und 300 Liter, verwendet z.B. für Getreide.
Zählmaße:
Schock
früheres Zählmaß, 1 Schock = 5 Dutzend = 60 Stück; in Norddeutschland auf dem Lande zum Teil noch gebräuchlich.
Nach dem Herkunftsort, z.B. Taler;
Nach einem Gewichts- oder Zählmaß, z.B. Mark.
Taler
Kurzwort von Joachimstaler, europäische Großsilbermünze, die ursprünglich als Silberäquivalent des rheinischen Guldens (Guldiner oder Guldengroschen) zuerst in Hall in Tirol (1484) geprägt wurde;
Ab 1524 trennten sich Schrittweise Silbergulden (= 60 Kreuzer beziehungsweise 21 <Groschen meißnisch> und
Taler (seit 1500 = 21 Groschen, seit 1534 = 24 Groschen),
1566 bis um 1750 als Reichstaler (= 68, um 1572 = 72, ab 1580 = 90 Kreuzer)
Der preußische Reichstaler (ab um 1750 = 24 Groschen) wurde 1888 Vereinsmünze in Deutschen Zollverein; 1857/71 als Vereinstaler im Deutschen Bund (= 3 Mark) letzte deutsche Talermünze (erst 1908 außer Kurs gesetzt).
Kreuzer
Kupfermünze, vom 13. bis ins 19. Jh. in Österreich, Böhmen, Ungarn, Süd- und Südwestdeutschland gebräuchlich, benannt nach dem aufgeprägten Kreuz.
Abkürzung kr., Xer, ursprünglich eine ab 1271 in Tirol geprägte silberne Groschenmünze mit charakteristischem Doppelkreuz (>Etschkreuzer<;), 1478 von Österreich übernommen (1 Kreuzer 4 Wiener Pfennige); drang seit dem 15. Jh. nach Süddeutschland und Südwestdeutschland vor, wurde in Deutschland bis 1871, in Österreich bis 1892 geprägt;
galt stets 4 Pfennige = 1/60 Gulden.
Der Taler wurde ursprünglich mit 68, dann 72, 90, 120 und schließlich 144 Kreuzern gerechnet.
Groschen
(lateinisch: grossus, "dick")
1. ursprünglich dicke Silbermünze in Frankreich und Deutschland. Der Neugroschen zu 10 Pfennig seit 1840 in Sachsen.
2. umgangssprachlich für: das Zehnpfennigstück (bis 2002).
3. bis 2002 Währungseinheit in Österreich. 100 Groschen = 1 Schilling.
Abkürzung Gr., g, ursprünglich dicke Silbermünze, erstmals 1266 in Tours (Frankreich),
seit 1338 als Meißner Groschen (nach den Vorbild des Prager ober Böhmischen Groschens) in Sachsen, später in anderen deutschen Ländern geprägt; da der Wert zeitlich und territorial schwankte, wurden häufig Angaben über die Art des Groschens gemacht ( meißnische Währung, Guter Groschen, Silbergroschen, Guldengroschen u.a.).
Seit dem 16. Jh. Scheidemünze in Österreich, der Schweiz und Süddeutschland (Dreikreuzer), in Preußen bis 1821
Der Gute Groschen 12 Pfennige = 1 Groschen = 1/24 Taler.
1821/73 der Silbergroschen 12 Pfennige = 1 Groschen = 1/30 Taler.
Sachsen führte 1840 den Neugroschen zu 10 Pfennigen ein.
Seit Beginn der Marktrechnung 1873 gelten in Deutschland allgemein 10 Pfennige = 1 Groschen.
Ich nehme die chronik meines Onkel auseinander. Vielleicht interessant
Grüße von louia