• Hallo,


    ich habe eine Frage: ist es sinnvoll Mitglied in einem genealogischen Verein zu werden? Welchen besonderen Nutzen kann ich daraus ziehen? Habt ihr gute und / oder schlechte Erfahrungen?
    Ich habe mal in einige HP von Vereinen geschaut, die regional für mich zutreffen würden. Überzeugt hat mich das nicht - aber ich würde schon gerne andere Meinungen hören.
    Die Frage ist nicht provokativ gemeint!!


    Dank und Gruß
    Jörg

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg,


    deine Frage nach dem Sinn bzw. dem Nutzen solcher Vereine versuche ich mal kurz aus meiner Sicht heraus zu beschreiben.


    Ich selbst habe erst seit zwei Jahren das Hobby Ahnenforschung für mich entdeckt. Auf Grund meiner anfänglichen Probleme,
    was das Lesen der Schrift, die Auswahl der für mich richtigen deutschlandweiten Archive, als auch der sinnvollen Archivierung
    gefundener Dokumente und Bilder hatte, bin ich schließlich bei der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde eingetreten.


    Hier habe ich die Möglichkeit für einen geringen Jahresbeitrag, die angebotenen Familienbücher oder Verkartungen verbilligt
    zu erwerben, gleichwohl kann ich auf die monatlichen "Arbeitsabende" gehen, wo sich die Forscher gegenseitig helfen und
    neuen Forschern auch die nötigen Tipps geben, wo sich die ein oder andere Quelle noch ergeben könnte.
    Man erfährt zudem, wo die nächsten größeren Treffen stattfinden und erhält zusä#tzlich noch mehrmals im Jahr die Zeitschrift
    des Vereins, die unter anderem auch Suchanfragen anderer Forscher beinhaltet.


    Neben der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde gibt es noch eine Vielzahl von anderen Vereinen, die vermutlich genauso
    hilfreich sind und wahrscheinlich auch in deiner Nähe Forschungstreffen veranstalten.


    Insgesamt muß ich sagen, daß sich dieser geringe Jahresbeitrag auszahlt, da ich durch die Familienbücher und Hilfestellungen doch
    schon einen erheblichen Schritt weitergekommen bin.


    Eins muss ich allerdings noch erwähnen:


    Dieses Forum ist das beste, was mir noch dazu passieren konnte. Die schnellen Übersetzungen und die Teilnahme der Mitglieder hier
    ist so überwältigend, das ich froh war, diese Seite hier gefunden hatte.


    Jetzt musst Du für dich alleine natürlich entscheiden, ob Dir die angeführten Argumente über die Vereine ausreichen, da es bestimmt noch mehr gute Gründe gibt, um in einen Verein einzutreten.


    Viele Grüße


    Stefan

  • Hallo,


    ich finde, dass eine Mitgliedschaft durchaus nützlich sein kann:


    Die meisten bieten ja, wie schon erwähnt wurde, die verbilligten Preise auf eigene Publikationen. Wenn Du also vorhast, häufiger aus dem Bereich Bücher zu erwerben lohnt es sich schon finanziell. (Vielleicht kein inhaltlicher Aspekt, aber doch schon sehr wichtig.)


    Wenn man in einer Gesellschaft ist, findet man schneller andere Forscher. Ich habe dadurch, dass ich dort eingetreten bin und an den ein oder anderen Veranstaltungen teilgenommen habe, viele neue Familienforscher gefunden. Es gab zwar nicht immer neue Ergebnisse, aber man gehört einfach dazu und wird auch mal selbst gefragt, was einen weiterbringt.


    Also, wenn die Genealogiegesellschaft vor Ort ist, bzw. Du es schaffst, auch die Veranstaltungen zu besuchen, dann lohnt es sich sicherlich. Wenn Du jedoch nicht vor Ort bist und eigentlich auch kein großes Interesse daran hast, Bücher zu erwerben, sollte man es sich überlegen.


    Gruß


    Benny

  • Aber wie finde ich dann den geeigneten Verein?


    Ich wohne ja z.B. in Hessen, mein Forschungsgebiet ist aber hauptsächlich der Großraum Halle/Leipzig?


    Gibt es allgemeine Vereine oder sützen die sich immer auf die Forschungen vor Ort?


    Danke für Eure Hinweise.



    Andrea

  • Hallo,


    ich meine, dass es sich durchaus lohnt, in einem dieser Vereine Mitglied zu sein. Auch wenn man weit weg wohnt. Ich bekomme z.B. regelmäßig die Vereinszeitschrift, die viele interessante Beiträge aus der Region enthält. Die meisten betreffen mich gar nicht persönlich (bzw. meine Vorfahren), geben mir aber so manchen Einblick in die damalige Lebensweise, in die Methoden anderer Forscher und vieles mehr. Da ich auch kostenlos die vereinseigene Bibliothek nutzen kann, habe ich dadurch schon viele interessante Einzelheiten gefunden, die mir sonst nur schwer zugänglich gewesen wären.

  • Grundsätzlich finde ich die Mitgliedschaft in einem Verein lohnend, wenn man in der Lage ist, auch am Vereinsleben teilzunehmen. Mein Verein, WGGF (Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung) veranstaltet fast jeden Monat Treffen mit genealogischen Vorträgen und gibt alle ein bis zwei Jahre recht gute Bücher heraus, die im Jahresbeitrag einbegriffen sind, außerdem wird alle zwei Jahre ein Genealogentag organisiert. Da ich nah am Tagungsort wohne, ist die Teilnahme an den Treffen für mich meist machbar.
    Vorher bin ich Mitglied bei der AgoFF (Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e.V. ) gewesen, aber dort wohnen praktisch alle Mitglieder sehr verstreut und es hat mir letztlich weniger gebracht.
    Vereine und Forum erfüllen überwiegend verschiedene Aufgaben. Ich möchte beides nicht missen.

  • Hallo,


    ich bin derzeit in 3 Vereinen. Die GHGZ (Genealogisch Heraldische Geschellschaft Zürich) trifft sich nah genug an meinem Wohnort. Zusätzlich liegt doch 1/4 meines Forschungsgebiets im Kanton Zürich. So haben wir 6 Personen, die alle im gleichen Dorf Vorfahren haben. Somit kann die Forschungsarbeit koordiniert werden. Dies führt auch zu schnelleren Ergebnissen.
    Unlesbares oder Problemfälle diskutieren wir gerne nach unseren Vorträgen.
    Zusätzlich bin ich auch in Vereinen aus meinen Forschungsgebieten, weil wie schon erwähnt einfacher Publikationen zu erhalten sind und auch hier Kontakte zu anderen (erfahrenen) Hobbygenealogen und -historikern entstehen.


    Ein gutes Neues Jahr vom Hochrhein
    Monika (CH)

  • Hallo zusammen,


    Eure Kommentare und Hinweise haben mich doch nachdenklich gemacht ... :danke:


    Vereinsmitgliedschaften scheinen doch wesentlich sinnvoller und effektiver zu sein als ich dachte!


    Nochmal Danke


    Besten Gruß
    Jörg

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)