Unterlagen von der Deutschen Reichsbahn

  • Hallo zusammen!


    Mein Urgrossvater hat bei der Deutschen Reichsbahn gearbeitet. Könnte mir vorstellen, dass es dort sicherlich noch eine personalakte oder ähnliches geben könnte. aber an welche stelle muss ich mich da wenden? :?: er war an zwei standorten (gemünden und aschaffenburg) tätig.

  • Kann ich Dir sagen, an das Zentralarchiv in Berlin. Hier ist die Adresse.


    Deutsche Bahn AG
    Personalsysteme und Abrechnung Konzern
    Personalarchiv Berlin
    Prenzlauer Promenade 105
    13139 Berlin


    Ich habe schon selbst eine Anfrage dort hin geschickt. Die Unterlagen aus den Kriegsjahren waren allerdings schon vernichtet. Allerdings. Ein Versuch ist es ja immer wert.


    VG


    Bärbel

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • Hallo,


    mein Urgroßvater war von 1871- 1906 bei der Königlich Württembergischen Staatsbahn als Bahnwärter beschäftigt. Vor ein paar Jahren hatte ich dazu Recherche angestellt. Zunächst hatte ich auch bei der Personalverwaltung der Bahn angerufen. Dort hatte man mir gesagt, dass nur Unterlagen zu aktuellen Personen geführt werden. Eine Archivierung von nicht mehr benötigten Unterlagen wird nicht durchgeführt.


    Ich hatte damals nicht aufgegeben und war auf auf einen Verein der Bahn in Stuttgart gestoßen, der sich mit Familienkunde beschäftigt (GFW*). Dort hatte einer der Mitglieder noch die alten Amtsblätter der Kgl. Württ. Staatseisenbahn. In diesen Blättern wurden jährlich die Personalveränderungen veröffentlicht.
    *Gruppe Familien- und Wappenkunde, Bezirk Stuttgart in der Stiftung Bahn-Sozialwerk


    Anhand dieser Blätter konnte ich nun die ganzen Bahnwärterposten verfolgen, in welchen mein Urgroßvater gelebt und gearbeitet hatte. Ich hatte dann auch alle aufgesucht. Leider war nur noch das Bahnwärterhäuschen vorhanden, in welchem mein Großvater seine Kindheit verbracht hatte (1883-1890). Es war schon merkwürdig dort zu stehen und sich an die Erzählungen des Großvaters aus seiner Kindheit zu erinnern. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn Urgroßvater noch auf der Bank vor dem Häuschen gesessen wäre.


    Mein Großvater war auch bei der Bahn (1903-1945). Deshalb weiß ich von meinem Vater, dass es auch in den 30er Jahren solche Amtsmitteilungen gegeben hatte. Wie das nun nach dem Krieg war, weiß ich leider nicht.


    Soweit ich gesehen habe, gibt es auch in den anderen Bahnbezirken der BRD solche Vereine des Bahn-Sozialwerkes. Wer in Richtung Bahn recherchiert, sollte sich nach solchen Vereinen im jeweiligen Bezirk und den Amtsblättern Ausschau halten. Der Verein in Stuttgart hatte ein Buch herausgegeben, in dem das leitende Personal der Kgl. Württ. Staatsbahn aufgeführt werden (alle Bahnstationen mit deren Leiter 1845-1918 ).

    Im nachstehenden Link hat Dieter noch ein paar interessante Hintergrundinformationen zum Thema eingestellt:
    Personalakten der Reichsbahnangehörigen


    Gruß
    Reinhard
    :computer:

  • Hallo Reinhard,


    das muss ich mir unbedingt genauer ansehen. Vielleicht habe ich so ja auch noch eine Chance. Wir hatten mehrere in der Familie bei der Bahn.
    Weisst Du evtl. auch etwas über einen Verein in Mecklenburg ?


    Ich wünsche Dir einen guten Rutsch in ein gesundes neues Jahr.


    Viele Grüße


    Bärbel

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    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • Hallo,


    obwohl in meiner Verwandtschaft die meisten bei der Eisenbahn waren und der Bahnbetrieb Hauptthema bei jeder Familienfeier war 8|, würde ich mich in diesem Bereich nicht als Spezialist sehen. Leider bin ich hier ein schwarzes Schaf und habe einen völlig anderen Beruf gewählt. :cursing:


    Ich weiß halt nur, dass die Bahn in Bezirke gegliedert ist. Zu welchem Mecklenburg gehört, kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich habe aber ein wenig gegoogelt und zum GFW nachstehenden Link gefunden, der dir sicherlich weiterhelfen wird:
    http://www.genealogienetz.de/vereine/GFW/gfw-01.htm


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo,
    mein Vater war auch bei der Deutschen Reichsbahn. Ich habe an die o.g. Berliner Dienststelle geschrieben und wurde von dort an eine Hamburger Aussenstelle vermittelt.
    Von dort erhielt ich zwar keine Personal- Informationen über meinen Vater (alles im 2. Weltkrieg verbrannt), aber Kopien von Amtsblättern, in denen die Beförderungen meines Vaters eingetragen sind. Und ich erhielt auch Angaben über die Besoldung , da ich seinen Dienstgrad ja kannte.
    Auch die Entlassung wegen des Erreichens der Altersgrenze war im Amtsblatt ersichtlich. Aber: Es sind wohl nicht mehr alle Amtsblätter der verschiedenen Reichsbahndirektionen erhalten.
    Anfrage lohnt immer! :computer:


    Beste Wünsche an alle für ein gutes, gesundes Neues Jahr! :P


    frankowolf

  • Hallo Leute,


    mein Urgroßvater war auch bei der Reichsbahn beschäfftigt.


    Frage: Er war von 1918-1921 in Frankfurt/Oder bei der Reichsbahn, ist hierfür die o.g. Berliner Dienststelle zuständig ?


    Danke


    Gruß Tommy

  • Hallo Tommy,


    anfragen schadet sicherlich nicht. Ich würde dir auch einmal beim GDW in Schwerin anfragen, die können sicher etwas zu den Bezirken der Reichsbahn im Osten sagen. Möglicherweise haben die ja auch noch die Amtsmittteilungen. Diese Mitteilungen wurden früher auf breiter Basis verteilt. Es kann deshalb sein, dass in diesem Fall solche Blätter im Privatbesitz eher überlebt haben können.


    Viel Spaß und Erfolg
    Reinhard
    :computer:

  • Hallo,Tommy Witt,


    zunächst alle guten Wünsche für ein gutes gesundes Neues Jahr! :P


    Mein Vater war bis 1945 an der RBD Osten in Frankfurt(Oder ) tätig. Über seine Tätigkeit erfuhr ich einiges aus den in meinem vorigen Beitrag genannten Amtsblättern aus der Bundesbahnaußenstelle Hamburg.
    Die Reichsbahndirektion Osten wurde 1920 gebildet und 1923 von Berlin nach Frankfurt(Oder) verlegt.
    Da Dein Urgroßvater 1918-21 bei der Reichsbahn in Frankfurt tätig war, ist sicher die Berliner Dienststelle zuständig.
    Wenn Du weißt, welche Funktion er hatte, läßt sich in den Unterlagen der Hamburger Dienststelle (Zugang am besten über die Berliner Stelle!) vielleicht etwas finden. Viel Erfolg


    frankowolf

  • Hallo,


    und ein gutes Neues Jahr Euch Allen !!! :thumbsup:



    Danke Reinhard & Frankowolf für die Info`s !!


    @frankowolf :
    Soweit ich weiß war mein Urgroßvater bei der Reichsbahnh als Maschienenschlosser beschäfftigt.


    Gruß Tommy

  • Liebe Leute,


    leider muss ich Euren Optimismus hinsichtlich der Deutschen Bahn (die Deutsche Bundesbahn gibt es schon seit dem 31.12.1993 nicht mehr) dämpfen. Bei der Deutschen Bahn gibt es keine alten Personalakten.


    Vereinfacht gesagt endet die Aufbewahrungspflicht für Personalakten von Arbeitern 10 Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis, bei Beamten sind es 10 Jahre nach dem Tod der letzten Person, die aus dem Beamtenverhältnis Pension bekommen hat (z. B. eine hinterbliebene Witwe).


    Je nach Landesgesetz wurden / werden einige wenige Personalakten in Landesarchive übernommen.


    In allen Direktionen gab es bis 1993 Amtsblätter, auch schon bei den Landeseisenbahnen. Und es stimmt, dass darin eine Rubrik Personalnachrichten geführt wurde. Dies konnten sein Beförderungen, Versetzungen, Belobigungen, Dienstunfälle usw. In aller Regel ist aber neben der Dienststelle nur der Name, öfters der Vorname, nur sehr selten ein Geburtsdatum genannt. Da wird es mit der sicheren Identifizierung schwierig.


    Gut ist derjenige dran, der nach einem ausgefallenem Namen forscht und der seinen Zeitraum eingrenzen kann.


    Mit Auflösung der Bundesbahn wurden auch deren Büchereien aufgelöst, das Schicksal der Bestände reicht von Reißwolf bis Übernahme in eine andere Bibliothek. Aber ich bin mir recht sicher, dass mit entsprechendem Suchen die ABl. noch gefunden werden können.


    Aber zu diesen gibt es keine Register! Das bedeutet mühsames Blättern einschließlich Staublunge.


    Von einigen wenigen Direktionen haben fleißige Leute Namensregister erstellt und erteilen Auskünfte, z. T. kostenlos, z. T. gegen Bezahlung, um die Kosten der Arbeit hereinzubekommen (z. B. hunderte Seiten von Kopien).


    Insbes. bei kleineren Orten kann es sehr erfolgreich sein, den Heimatverein anzusprechen oder einen regionalen Verein der Eisenbahnfreunde / Eisenbahnhistoriker.


    Gruß aus Bochum
    Herbert

  • Moin,


    "leider muss ich Euren Optimismus hinsichtlich der Deutschen Bahn (die Deutsche Bundesbahn gibt es schon seit dem 31.12.1993 nicht mehr) dämpfen. Bei der Deutschen Bahn gibt es keine alten Personalakten."


    siehe dazu auch mein Beitrag vom 30.12.07 unter


    Personalakten der Reichsbahnangehörigen


    Gruß,


    Dieter

  • Hallo Herbert,


    herzlichen Dank für deine ausführliche und supergute Darstellung des Sachverhaltes. :danke:


    Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich hier noch eine kleine Anmerkung nachtrage.


    Von meinen eigenen Recherchen zu meinem Urgroßvater weiß ich, dass bei den Amtsblättern der Königlich Württembergischen Staatsbahn jeweils ein Namensindex angelegt wurde. Dieser Index verschwand dann mit dem Übergang zur Reichsbahn. Ich weiß aber nicht, wie dies bei den anderen Länderbahnen bis 1918 geregelt war.


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo zusammen,


    da der Großvater meines Mannes auch bei der Reichsbahn gearbeitet hat, sind wir natürlich an diesem Thema auch sehr interessiert.


    Ich hatte vor einiger Zeit diesbezüglich eine Internetseite gefunden, die Auskunft über Eisenbahner in vormals ostdeutschen Ostgebieten geben kann. Habe mich da aber noch nicht rangetraut und nun ist meine Frage: Kennt sich da jemand aus? Macht es Sinn?


    Die Seite ist: http://genprofi.info wenn man dort unter Info Sonderprod geht, gibt es einige Infos darüber.


    Das Problem ist nur, wenn ich das richtig lese, dass man dann aber auch nur Auszüge über den Familiennamen bekommen kann, nicht nur zu der betreffenden Person (in der Hoffnung, dass diese mitaufgeführt wird). Wichtig ist dann auch natürlich zu wissen, wann und wo der Vorfahre gearbeitet hat.


    Viele Grüße


    Heidi

  • Hallo zusammen!


    Habe heute Post bekommen und siehe da, schon mal keine schlecht Nachricht. Mein Schreiben wurde zustänigkeitshalber an folgende Adresse weitergeleitet:


    Bundesbahnvermögen


    Dienststelle Ost


    Personalarchiv


    Steglitzer Damm 115 PSF: 41 10 69


    12169 Berlin



    Jetzt bleibt auf die Antwort abzuwarten ?(

  • Habe heute Post bekommen und siehe da, schon mal keine schlecht Nachricht. Mein Schreiben wurde zustänigkeitshalber an folgende Adresse weitergeleitet:


    Bundesbahnvermögen

    Lieber Schüsslermarco,


    ich vermute, dass Du eine Stelle der Deutschen Bahn angeschrieben hast, von der ist Dein Brief weitergeleitet worden an das Bundeseisenbahnvermögen (BEV). Das ist kein Teil der Deutschen Bahn, sondern eine Bumdesbehörde, die einige der hoheitlichen Aufgaben der ehemaligen Deutschen Bundesbahn übernommen.


    Dazu zählt u. a. (vereinfacht für unsere Frage, aber hoffentlich trotzdem richtig) die Übernahme der Bundesbahnbeamten und deren "Verleih" an die Deutsche Bahn. Für diese Personen liegen die Personalakten beim BEV, also nicht für die Arbeiter und Angestellten.


    Das BEV Dienstelle Ost hat etwas erweiterte Aufgaben, doch sollte es mich sehr wundern, aber um so mehr freuen, wenn sie Unterlagen zu Eisenbahnern der vergangenen Generationen hätten, die uns Familienforscher in aller Regel am meisten interessieren.


    Berichte uns doch bitte, wie Deine Anfrage aus Berlin beantwortet worden ist.


    Gruß aus Bochum
    Herbert

  • Ich hatte vor einiger Zeit diesbezüglich eine Internetseite gefunden, die Auskunft über Eisenbahner in vormals ostdeutschen Ostgebieten geben kann. Habe mich da aber noch nicht rangetraut und nun ist meine Frage: Kennt sich da jemand aus? Macht es Sinn?


    Die Seite ist: http://genprofi.info wenn man dort unter Info Sonderprod geht, gibt es einige Infos darüber.


    Das Problem ist nur, wenn ich das richtig lese, dass man dann aber auch nur Auszüge über den Familiennamen bekommen kann, nicht nur zu der betreffenden Person (in der Hoffnung, dass diese mitaufgeführt wird). Wichtig ist dann auch natürlich zu wissen, wann und wo der Vorfahre gearbeitet hat.

    Liebe Heidi,


    Du kannst Dich ruhig trauen.
    Über den Linck kommst Du zu Herrn Wilck, der die Amtsblätter der ehemaligen Ostdirektionen hinsichtlich der darin enthaltenen Personalnachrichten ausgewertet hat.


    Mein Wissensstand, beginnend mit dem Unangenehmen: Da diese Arbeit ihn auch Geld und noch mehr Arbeit gekostet hat, möchte er für seine Auskunft etwas haben. Er geht aber recht fair vor. Die Frage nämlich, ob ein bestimmter Name überhaupt vorkommt, beantwortet er kostenlos.
    Bei einem "Treffer" kann die Auskunft recht unterschiedlich ausfallen: BI Fritz Meier ist am 1.4.1943 vom Bw Norden zum Bw Süden versetzt worden. Wenig, aber man erfährt immerhin Amtsbezeichnung und Einsatzort. Bei einer besonderen Ehrung kann auch schon mal mehr formuliert sein. Und wenn ich den Lebenslauf rekonstruieren will ist es besonders interessant, wenn die betreffende Person mehrfach genannt wird (Beförderungen, Versetzungen, Belobigungen und ggf. auch Nachruf)


    Gruß aus Bochum
    Herbert

  • Lieber Herbert,


    vielen herzlichen Dank für Deine Informationen zu meiner Anfrage.


    Ich war nur unsicher, wie sich das mit den Auskunften verhält und ob das eben seriös ist. Wenn man auch nur einige Daten bekommt, ist es für mich kein Problem dafür auch was zu bezahlen. Muß ich ja bei den Behörden auch *g


    Danke für den Tipp und ich werde bei Gelegenheit Herrn Wilck anschreiben, ob er Daten zu besagtem Großvater hat, um dann ggf. Informationen dort zu bestellen.


    Viele Grüße


    Heidi