Identifizierung von Uniformen

  • Hallo an alle Spezialisten


    Ich bin zurück von meiner Reise zu meiner entfernt Verwandten in Oberbayern
    und habe einige Fotos der Geschwister meiner Urgrossmutter im Gepäck.


    Ich möchte alle Uniform-Kenner bitten, sich die folgenden vier Fotos von Verwandten
    meiner Urgrossmutter anzuschauen. Ich denke, dass es sich bei allen um deutsche
    Uniformen aus dem 2. Weltkrieg handelt. Die mir bekannten Angaben zu den abge-
    bildeten Personen habe ich jeweils unter dem Bild erwähnt.


    Die ersten beiden sind Söhne von Johann Beinberger und Magdalena Pracht und somit
    Halbbrüder meiner Urgrossmutter Kreszentia Beinberger. Der dritte ist ein Neffe meiner
    Urgrossmutter. Meines Wissens haben alle vier den Krieg überlebt, sind aber inzwischen
    verstorben. (Beim letzten bin ich mir aber nicht ganz sicher).


    Ich bin an allem interessiert, was man aus diesen Uniformen herauslesen kann.
    Die Fotos findet ihr hier: http://www.itencorinne.ch/4744.html


    Im Voraus vielen Dank für eure Mithilfe.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo krüll


    Vielen Dank für deine Antwort, da lag ich ja mit meiner Vermutung bezüglich Luftwaffe richtig.
    Gab es denn einen Luftwaffen-Stützpunkt in der Nähe von Peiting bzw. in Oberbayern?
    Nr. 4 soll in der Nähe von Peiting stationiert gewesen sein (wohl um Weihnachten 1944).


    Gruss
    Svenja

  • Flak zählte wohl auch zur Luftwaffe. Übrigens sagt die Anzahl der Schwingen auf dem Kragenspiegel etwas über den Dienstgrad aus. Hier im Forum war schon mal ein Link zu solchen Rangabzeichen.
    Gruß Krüll

  • Hallo Svenja,


    ich habe mir auch einmal die Bilder angesehen. Bei Bild 1 dürfte es sich hier um einen Obergefreiten der Flak-Artillerie handeln, diese hatten rote Kragenspiegel.


    Bild 4 ist ein Feldwebel der Luftwaffe. Ob das nun auch rote Kragenspiegel sind, ist nicht so recht zu erkennen. Könnte eventuell auch Flugsicherung (grün) oder Nachrichtentruppe (braun) sein.


    Bei Peiting war im nahe gelegenen Schongau (4,4 km) die Flakartillerie-Schule V stationiert.
    Dort wurden Soldaten an Entfernungsmess- und Kommandogeräten ausgebildet. Das könnte doch passen, oder?


    Bild zwei hat ein paar Merkwürdigkeiten, die ich nicht so recht erklären kann. Auf den ersten Blick hätte ich aufgrund der Krawatte einen Luftwaffensoldaten vermutet, dann waren mir die Kragenspiegel aufgefallen, welche nicht zur Luftwaffe passen. Da er Bergmann war, vermute ich einmal eine Uniform aus einer der Organisationen, welche der Wehrmacht angegliedert waren. Da müsste man noch etwas recherchieren.


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo Svenja,


    stimmt alles soweit, meine Ergänzungen zu Bild 1: Ich tippe auch auf Flak-Artillerie, es könnten aber auch schwarze Spiegel sein, dann wäre es ein Bau-Pionier der Luftwaffe.


    Bild 2: Ein "Afrikaner", Mannschaftsdienstgrad des Dt. Afrikakorps (DAK) in der Tropenfeldbluse und einfachen Kragenlitzen ohne Patten. Beachte die typische Feldmütze des DAK mit langem Schirm und Kokarde unten, fehlende 2 Knöpfe.


    Viele Grüße


    Michael Krauß

  • Hallo Michael,


    ja das passt. :]
    Ich wusste gar nicht, dass die Krawatten trugen. Warum denen gerade in Afrika eine Krawatte verpasst wurde, finde ich wirklich merkwürdig und witzig. =)
    Eventuell wollten sie ja bei den Engländern einen guten Eindruck machen. :P


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank auch an Reinhard und Michael für eure Ausführungen. Es ist interessant dass
    meine Peitinger Verwandten in solch unterschiedlichen Einheiten waren.


    Ich habe inzwischen selber etwas im Lexikon der Wehrmacht gewühlt und einiges gefunden,
    auch die Ärmelabzeichen der Gebirgsjäger aber nichts zu deren Kragenspiegeln.


    Zu der Option Deutsches Afrikakorps bei Nr. 2: Ich besitze eine dreiteilige Dokumentation
    zum Kriegsgeschehen in Nordafrika mit Originalaufnahmen, unter anderem auch mit privaten.
    Diese werde ich mir mal wieder anschauen, dann werde ich sehen, ob es diese Uniform sein kann.


    Zudem werde ich sowieso nochmal die Cousine meiner Grossmutter (von der ich diese Fotos habe)
    anschreiben, dann kann ich sie ja gleich mal fragen, ob Engelbert in Afrika im Einsatz war.


    Gruss
    Svenja

  • "Ich habe inzwischen selber etwas im Lexikon der Wehrmacht gewühlt und einiges gefunden,
    auch die Ärmelabzeichen der Gebirgsjäger aber nichts zu deren Kragenspiegeln."


    Hallo Svenja,


    an den Kragenspiegeln (Rasierklingen) war auch für Gebirgsjäger nichts weiter besonderes dran, sie unterschieden sich lediglich durch ihre hellgrüne Waffenfarbe (Farbe der Jäger allgemein) von denen anderer Waffengattungen im deutschen Heer.


    Viele Grüße Micha