Frage zu Uniform

  • Hallo Petra,
    möglicherweise wissen andere mehr als ich. Aber Friedrich ist auf diesem Bild m. E. ein einfacher Soldat der deutschen Wehrmacht, vermutlich Infanterist, auch eine Vergrößerung der Kragenspiegel läßt keinen anderen Schluss zu.


    Viele Grüße
    Detlef

  • Hallo Detlef,


    deine Ausführungen sind sicherlich vollkommen richtig. Nimm es mir aber bitte nicht übel, wenn ich hier doch noch eine winzige Kleinigkeit zurechtrücken möchte.


    Ein Rekrut ist ein Soldat, der sich noch in der Grundausbildung und am Beginn seiner Dienstzeit befindet. Die abgebildete Person dürfte aber für einen Rekruten viel zu alt sein, auch die Uniform spricht nicht für einen solchen Grünschnabel.


    Ich denke, dass dieser Soldat schon in früheren Jahren seinen eigentlichen Militärdienst abgeleistet hatte und man nun in Zeiten des immer größeren Personalmangels meinte, man könne auf ihn nicht verzichten. :S


    Wenn man das Wort Rekrut durch Soldat ersetzen könnte, würde das dem Abgebildeten sicherlich eher gerecht werden. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass du das auch so gemeint hattest. :]


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo,
    vielen Dank für die Erklärungen.
    Ich habe jetzt auch seinen Entlassungsschein (in Kopie) vorliegen. Das Entlassungsjahr ist leider nicht zu lesen, 18. Juni 194(? hier ist ein Knick im Original). Auf diesem steht noch auf der 2. Seite handschriftlich "Angemeldet - Verpflegt .... 23.6.45 Neues Arbeitsamt Hamm (Westf.) Nebenstelle Unna" und "Arbeitsamt Dortmund". Musste dieser Entlassungsschein später beim Arbeitsamt vorgelegt werden? Wisst Ihr da etwas zu?
    Außerdem steht auf der 1. Seite unter Ärztlicher Befund Tauglichkeitsgrad "BED. KV. " Allerdings kann diese Abkürzung auch eine englische sein, da das Formular englisch/deutsch ist. Wisst Ihr was das bedeutet?
    Viele Grüße
    Petra

  • Der Tauglichkeitsgrad bedeutet: "bedingt kriegsverwendungsfähig"
    Das Entlassungsdatum ist wohl aus britischer oder amerikanischer Kriegsgefangenschaft, wenn das Formular deutsch/englisch ist.
    Gruß Krüll

  • Hallo Petra,


    der Entlassungsschein aus der Kriegsgefangenschaft war für die deutschen Behörden ohne Bedeutung. Wichtig wurde der Schein in den ersten Nachkriegsjahren erst bei Grenzüberschreitungen, Bahnkontrollen und Anträgen bei der Besatzungsadministration.


    Mein Vater war 1945 aus einem britischen Internierungslager ausgebüchst und hatte deshalb keine Entlassungspapiere. Er war bei seinen Eltern in der amerikanischen Zone untergekommen und meine Mutter einige Kilometer entfernt in der französischen Zone. Die Nähe der Grenze und die illegalen Grenzüberschreitungen waren für ihn immer mit ständiger Angst verbunden.


    Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen, dass man innerhalb von Deutschland von einer Zone zu anderen einen Passierschein der jeweiligen Besatzungsmacht benötigte.


    Ich denke, dass wir da dankbar sein sollten, dass wir wieder alle in einem Land ohne Grenzen verbunden sind. Wenn es mit dem sowjetisch besetzten Teil auch ein wenig lange gedauert hat.


    Gruß
    Reinhard

  • Man sollte hierbei vielleicht bedenken , Deutschland lag am Boden,das deutsche Volk mußte ernährt werden,hinzu kam die Angst,besonders der Amarikaner vor dem Wehrwollf und die beechtigte Wut auf alle Deutschen, nach den Bildern der KZ-Insassen die sie befreit hatten.Jeder versuchte die Entlassenen an ihren Heimatort,letzter Wohnsitz,zu schicken. ( Motto sollen die Die ( andere Besatzungsmacht) für die Schweine sorgen. Es fehlte ja alles, Nahrung,Wohraum,Kleidung und ... kurz AL LE S


    Mein Vater z. B. geb. in Wanne.Eickel, bis zu seinem Dienstantritt inBraunsberg auch immer dort wohnhaft,nun aber laut Papier Wohnsitz Kaserne Braunsberg.Dahin wollte man ihn auch schicken.Er wäre also jetzt in Rußland ( dazu gehört dieser Teil Ostpreußens heute ) gelandet.Nur der Güte des französischen Verantwortlichen,der ganz uneigennützlich einsah,daß ja die eigentliche Heimat wohl doch W-E. NRW ist,und Vater doch besser hier ( wahrscheinlich im Bergbau ) für Reparationsleistungen an die Franzosen als für die Russen arbeiten konnte. Natürlich wollte auch keiner flüchtlinge aus einer fremden Zohne ernähren,denn man hatte ja, ausser Amerika,selbst nix.vielleicht sei an dieser Stelle angeführt dasß Großbritanien noch mit und von Lebensmittelkarten lebte als in Deutschland diese längst fast vergessen waren. Nämlich Mitte der 50ziger Jahre.