Lateinischer Satz und "Wer hat jetzt 3 Kinder?"

  • Hallo Zusammen,


    habe hier einen Eintrag aus dem Kirchenbuch Mahlpfuhl und blicke nicht so ganz durch:


    "Der andere Kirchenvorsteher Hans Felike.
    Hans Felike ist in Veten gebohren ao 1625. Sein Vater hat geheissen Kühne Felike die Mutter Gese, hat mit selbiger zeuget drey Kinder ... drey Töchter davon zwei noch am leben
    als Margareta ist gebohren ao1648 die andere Catharina ist gebohren ao 1650.
    Seine Frau Gese Zichtaues auß Mahlpfuhl gebürtig. Ihr Vater Zimon Zichtau v. die Mutter Anne Schlüters."


    Erst dachte ich der Vater Kühne Felike und Gese haben 3 Töchter, aber eigentlich bezieht sich der Text ja auf den Sohn Hans. ???
    Besonders "hat mit selbiger gezeuget 3 Kinder" - wird hier Hans oder Kühne gemeint. Wenn es Kühne, also der Vater, wäre- dann müsste er ja mehr als 3 Kinder gehabt haben, wenn 3 davon Töchter waren - er muss ja mindestens 1 Sohn Hans gehabt haben.
    Aber andererseits Hans und Gese wären ja Sohn und Mutter, passt also auch nicht.
    Dann ist da aber auch die Angabe der Frau v. Hans - Gese Zichtau.


    Also, wie ihr seht- stehe ich im Moment irgendwie total auf dem Schlauch ?( ?(


    Und im Abschnitt darunter steht zum Schluß etwas auf Latein- meine ich zumindest. Kann mir das einer von euch übersetzen?


    Danke und viele Grüße
    Peggy



    [Blockierte Grafik: http://hometown.aol.de/Sweetsugar230183/Felicke.jpg]

    Alles zerfällt zu Nichts, wird alt und stirbt und findet sein Ende.
    Menschen sterben, Eisen rostet, Holz verfault, Türme stürzen ein, Mauern zerbröckeln, Rosen verwelken.
    Auch Namen haben keinen Bestand über das Grab hinaus. Es sei denn, sie scheinen in den Büchern eines Gelehrten.
    Es ist die Feder, die den Menschen Unsterblichkeit verleiht.

    Master Wace - Roman de Rou


    http://www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de

  • Hallo Peggy,


    zentrale Person des Eintrags ist der Sohn Hans Felike. Seine Eltern werden in einem eingeschobenen Nebensatz erwähnt.Wenn Du genauer liest, wird das deutlich: "...1625, sein Vater hat geheissen Kühne Felike die Mutter Gese,...". Die drei bzw. zwei Kinder sind die Töchter von Hans Felike und seiner Frau Gese Zichtau(es). Deren Vornamensgleichheit mit ihrer Schwiegermutter ist zufällig.
    Für Verwirrung sorgt "...hat mit selbiger gezeuget drey Kinder...", weil die Bezugsperson (Gese Zichtau) erst später erstmalig genannt wird. Ich habe den Verdacht, daß der Schreiber selbst durch die Vornamensgleichheit der beiden Frauen irritiert war.


    Gruß
    Detlef

  • Hallo
    Peggy, am Ende lese ich:
    vide paulo post vel post aliquot paginas = siehe ein wenig danach bzw. einige Seiten danach.
    Es müsste also einen Eintrag hierzu etwas weiter unten/später geben

  • Hallo,


    vielen Dank für die kleine Denkhilfe ;)
    Und den erwähnten Eintrag habe ich gefunden!


    :danke:
    Viele Grüße
    Peggy

    Alles zerfällt zu Nichts, wird alt und stirbt und findet sein Ende.
    Menschen sterben, Eisen rostet, Holz verfault, Türme stürzen ein, Mauern zerbröckeln, Rosen verwelken.
    Auch Namen haben keinen Bestand über das Grab hinaus. Es sei denn, sie scheinen in den Büchern eines Gelehrten.
    Es ist die Feder, die den Menschen Unsterblichkeit verleiht.

    Master Wace - Roman de Rou


    http://www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de

  • Hallo Peggy,
    gern geschehen. Freut mich, dass du die erwartete Eintragung tatsächlich gefunden hast.
    Mir ist noch eingefallen: man könnte (!) aus dem "vel" ableiten, dass es insgesamt 2 zugehörige Einträge gibt, nämlich einen kurz darauf u. einen weiteren nach mehreren Seiten. Falls das für Dich wichtig ist, kannst Du ja mal suchen ;) .