Umgang mit unsicheren Abstammungen

  • wie geht Ihr mit Unsicherheiten um? 47

    1. Ich codiere fragwürdige Abstammungen, erforsche dennoch weitere Generationen (36) 77%
    2. Ich lasse die Stelle als "toten Punkt" stehen (7) 15%
    3. Ahnenforschung ist generell unsicher, daher ist die Frage irrelevant (4) 9%
    4. Ich gebe die Genealogie auf (0) 0%
    5. Ich mache folgendes (bitte als Beitrag anfügen) (0) 0%

    Die Quellen sind nicht immer zuverlässig: Auch Pfarrer, Standesbeamte und wir selbst machen Fehler. Oder ein Ahn wird mit 13 Jahren Vater, und wir bezweifeln das, obwohl es urkundlich belegt ist. Und Statistisch sind 10% der Väter einem Kuckuckskind aufgesessen, das macht in der 10. Generation eine Wahrscheinlichkeit von 37% aus, dass unser Stammvater tatsächlich der Stammvater ist! Oder es gibt keine Urkunden, sondern nur die mündliche Aussage der verstorbenen Uroma....
    Diese Probleme haben wir alle.
    Aber mich interessiert, wie Ihr damit umgeht.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Hallo
    Ich habe dafür einen separaten Karton ,in welchen ich noch nicht einwandfreien Familiezugehörige ablege. Erst wenn ich mir mit diesen Personen 100% sicher bin ,füge ich sie zu den entsprechen Familien dazu .
    Lg
    Gabriele

  • Ich schließe mich hier Gabriele an. Ich hinterlege die Daten in gesonderte Ordner. So handhabe ich es auch mit Stammbäumen von Mitforschern. Bei neuen Rechercheergebnissen kann ich so immer ganz leicht checken, ob es inzwischen passt. Ich erfasse die Daten erst dann, wenn ich mir 100 % ig sicher bin.


    VG
    Bärbel

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • Hallo,


    solange ich mir nicht sicher bin, bekommt die Person ein Fragezeichen. Die weiteren Generationen erforsche ich swoweit ich komme.
    Der "Wackelkanditat" könnte ja doch der richtige sein.
    Oder es stellt sich später eine Verwandtschaft raus, Onkel oder Tante, Cousine oder Cousar.
    :dogrun:
    Viele Grüße
    Gudrun
    :computer:

  • Hallo.
    In meiner Ahnentafel stehen nur Personen die durch Urkunden als gesichert gelten. In meinem Ordner nehme ich allerdings auch die jenigen auf, die entweder nur als vermutet (Hörensagen usw.) oder zumindest nicht 100% durch Urkunden belegt sind. Diese Stammblätter unterscheiden sich bei mir dadurch, daß ich sie mit roter Schrift schreibe. So sehe ich auf dem ersten Blick was als gesichert gilt und was nicht. Bekomme ich irgendwann zu denen Urkunden, werden sie eben noch mal in schwarz geändert.
    Gruß, Uwe.

  • Hallo,


    also bei mir bekommen die unsicheren möglichen Vorfahren ein Fragezeichen. Ich trage sie aber auf jeden Fall ein. Ich habe nämlich meist nur mein Laptop dabei, wenn ich in Archive gehe und kann so dann sicherstellen, dass ich die Namen von solchen "Wackelkandidaten" bei meinen Forschungen nicht übersehe.


    Ich arbeite mit Legacy und darin kann ich auch die Sicherheit von Quellen eintragen (von unsicher über möglicherweise bis ganz sicher). Das finde ich vor allem dann hilfreich, wenn ich Daten aus familysearch.org oder ähnlichen Internet Quellen eintrage.


    Viele Grüße,
    Anke

  • ich speichere sie unter ihrem familiennamen in einer wortdatei. Es könnt ja sein.....und dann müßte ich wieder suchen. :whistling: ist die "sache" klar, nehme ich sie auf. Das spart viel zeit.


    viele grüße


    louisa

  • @ Anke


    Hallo Anke,


    ich kann nur hoffen, dass Du immer an das abspeichern im Archiv denkst. Das habe ich nämlich beim letzten Mal vergessen. *grins


    VG
    Bärbel

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  • Hallo Bärbel,


    oh wie ärgerlich - hoffentlich hast du nicht zu viele Arbeitsstunden verloren. :S


    Meistens benutze ich im Archiv das Laptop hauptsächlich, um nachzusehen, ob Personen in meinen Stammbaum "reinpassen". Ich versuche, wenn möglich und erlaubt die Daten (vor allem aus Kirchenbüchern) abzufotografieren und dann zu Hause erst einzutragen. Mir ist es nämlich schon passiert, dass ich im Archiv auf die schnelle falsche Verbindungen eingetragen habe oder mich bei Daten vertippt habe (komme nicht so oft ins Archiv und will dann immer so viel wie nur irgend möglich schaffen) und das ganz hinterher wieder mühsam korrigieren musste. Das Abfotografieren hat dann auch den Vorteil, dass ich im Nachhinein immer noch überprüfen kann, ob das, was ich eingetragen habe auch wirklich dort gestanden hat. ;)


    Viele Grüße,
    Anke

  • Also ich mache das so, dass ich hinter die Kekule-Nummer ein a,b oder c schreibe. Das setzt sich dann natürlich bei dessen Ahnen fort. So kann ich alternative Abstammungen notieren, bis das jeweilige Zuordnungsproblem sich klärt. Aber es macht dann auch keinen Spaß Jahrhunderte tiefer zu graben, wenn man weiß, dass die Line a oder b eines Tages komplett aus dem Ordner gerissen wird.


    Nur das statistische Problem der Kuckuckskinder beschäftigt mich noch. Bei bester und unzweifelhafter Urkundenlage setzt sich dieser Unsicherheitsfaktor ja dennoch fort, und verstärkt sich.
    Beispiel: Väter seien zu 10% der Fälle genetisch falsch überliefert. Eltern allgemein also mit 5% Unsicherheitsfaktor.
    In 10 Generationen ist nur noch 59,9% sicher
    in 20 Generationen 35,8%
    in 30 Generationen 21,4% - also fast zu 80% ist die Abstammung falsch!
    Da kann man doch eigentlich bereits jede weitere Forschung abbrechen, oder?

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Hallo F.W.Seipe
    Betreibst du Ahnenforschung oder berechnest du nur die Statistische Wahrscheinlichkeit? Bei Ahnenforschung gehe ich von den Dokumenten aus und die sind für mich, für die Abstammung relevant . Die Statistik interessiert mich dabei nicht ,denn die ist nicht belegt.
    Lg
    Gabriele

  • Mit diesem Thema "wer ist nun der leibliche Vater" wurde ich erst vor kurzem geschockt... Durch Erzaehlung mit meiner Oma ,sagte sie indirekt wer der Vater des ersten Kindes waere....Nun las ich im Kirchbuch einen anderen Namen - den des Ehemannes, welcher aber nie Kinder "zustandebrachte". Bei der Geburt der anderen Kinder lies sie lt. Kirchenbucheintrag den Namen des Vaters weg. Sie sagte mir sehr wenig Daten ueber ihm.Leider habe ich keine schriftliche Unterlagen (Bezahlung von Alimenten) von ihr, obwohl sie viele Probleme deswegen hatte.


    Leider kann ich Oma nicht mehr ausfragen.... und nun weiss ich nicht ?( : soll ich nun vom/ueber Ehemann die Forschung weiter machen oder nicht? Genauso getraue ich mich nicht den "leiblichen" Vater ( mein Opa ) anzurufen oder einen Brief zu schreiben, falls er noch leben und geistig fit sein sollte, um ueber seine Eltern usw. Auskuenfte zu erhalten.

  • Hallo F.W. Seipe,


    Zum Glück sind wir ja keine Karnickel die in einem jahr gut und gerne 2 generationen zustande bringen. Also ich bin mit meinem weitesten Stamm 11 generationen von mir entfernt und das ist bei mir das 17. Jahrhundert.
    Wo willst du denn hin mit deinen Ahnen? Bis in Vorchristliche Zeit?
    Ich denke die Sache mit den Kukuckskindern ist Interessant, aber letztlich so weit wie du sie statistisch ausführst unbedeutend. Wir haben ohnehin nur die Möglichkeit nach dem zu gehen was irgendwo schwarz auf weiß, oder meinetwegen eingemeißelt, irgendwo steht. myszas Geschichte zeigt ganz gut was da alles passieren kann, aber damit muss man nunmal leben.


    Ich bin überzeugt der ein oder andere Hochwohlgeborene stammt auch nicht von seinem ebenso Hochwohlgeborenen Vater ab und wurde später trotzdem König. Wir sollten da wohl nicht päpstlicher sein als der Papst, sonst artet das ja in Stress aus wenn man überall die Kukuckskinder sucht.

  • Hallo
    Mann sollte auch bedenken ,das viele Ehen geschlossen wurden um der Frau die Schande zu ersparen und das waren nicht immer die leiblichen Väter die dem Kind trotzdem einen Namen gaben wohl wissend nicht der Erzeuger zu sein.
    Lg
    Gabriele

  • Habe auch mehrmals in meinen direkten Linien die Bemerkungen auf den Heiratsurkunden erkennt die Geburt des Kindes xy als das eigene an. Obwohl hier der Name des Kindes schon laenger als 2 jahre der Nachname der Mutter war.
    Bin jetzt am schauen ob ich rausfinde wo den meine Ururahnin gearbeitet hat und sich so vielleicht etwas zusammenreimen laesst eine 100% Gewissheit werd ich durch diese Bemerkung allerdings nicht haben.


    gruss


    uli ?(

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Habe auch mehrmals in meinen direkten Linien die Bemerkungen auf den Heiratsurkunden erkennt die Geburt des Kindes xy als das eigene an. Obwohl hier der Name des Kindes schon laenger als 2 jahre der Nachname der Mutter war.



    hallo uli,


    ich hatte vor einigen wochen dieselbe situation in einer geburtsurkunde und dies als frage ins forum gestellt. bei mir stand auch "...hat......das nebenbezeichnete kind als das seinige anerkannt". das kind war ein halbes jahr vor der heirat geboren worden. mir wurde seinerzeit gesagt, dass allein die aussage "als das seinige anerkannt" sehr dafür spricht, dass es sich um den leiblichen vater handelt, ansonsten stünde da was wie "an kindes staat angenommen". klar, 100%ig sicher kann man nie sein, aber die wahrscheinlichkeit, dass es sich um den leiblichen vater handelt ist deutlich größer, als unter dutzenden anderen einen potentiellen vater herauszufiltern. da ist die wahrscheinlichkeit ungefähr so hoch, wie einen sechser im lotto zu haben.


    grüssle


    lexxus


    ps: der vorfahr, um den es geht, machte seine aussage übrigens vor rund 100 jahren vor einem standesbeamten. wie solche aussagen in kirchenbüchern behandelt werden weiss ich nicht.

  • Nachdem diese Umfrage jetzt eine Weile gelaufen ist, und die Ergebnisse langsam repräsentativ werden, melde ich mich noch einmal zu Wort: Ich habe mir schon eine Weile das Limit gesetzt, die Vorfahren bis höchstens zur 30. Generation zu erforschen. Wenn man möchte, kann man die Linien darüber hinaus bis zum Kaiser von China, zu ägyptischen Pharaonen oder sonstwohin ausweiten. Da ist man dann auf einem sehr zweifelhaften Terrain, und unzulänglich überprüfte Quellen gibt es im Netz zu Hauf. Das ist aber einfach nicht mehr Familie. Wahrscheinlich müsste man den Schnitt sogar noch früher ansetzen.
    Ich konzentriere meine Energie lieber auf die mir nahestehenden toten Punkte, anstatt den wahrscheinlichsten Vater für Pharao Ramses auszuknobeln. Das hat mit Ahnenforschung einfach nichts zu tun.
    Für die jüngeren Jahrhunderte akzeptiere ich nur urkundliche Quellen, und davor prüfe ich die gedruckten Stammtafeln auf Plausibilität und Widersprüche zwischen mehreren Veröffentlichungen. Dann werden die Quellen immer spärlicher, und die Sagenhaftigkeit immer größer. Aber wie gesagt: mit Fortschreiten der Generationsziffer nimmt auch mein Interesse ab.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Wenn man möchte, kann man die Linien darüber hinaus bis zum Kaiser von China, zu ägyptischen Pharaonen oder sonstwohin ausweiten. Da ist man dann auf einem sehr zweifelhaften Terrain, und unzulänglich überprüfte Quellen gibt es im Netz zu Hauf. Das ist aber einfach nicht mehr Familie. Wahrscheinlich müsste

    @ F.W. Seipe


    Wo gibt es diese Quellen im Netz zu Hauf ? Bei meiner Spitzenahnenlinie habe ich im Internet nur Einträge bis 1679 gefunden. Ich würde mich aber freuen, wenn Du mir da ein paar Tipps geben kannst.


    @ Tanja


    Dies kommt etwas verspätet. Vielen Dank für Deine Anteilnahme zum Abspeichern der Daten im Archiv. Es waren nur die Taufpaten von zwei Personen und die beiden Schwestern meines Großvaters. Die Daten habe ich beim nächsten Archivbesuch übernommen. Die anderen hatte ich mir auf meinem Block notiert.


    VG
    Bärbel

    Ständige Suche
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    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
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