Kriegszeit-weißer Fleck in der Biografie

  • Hallo,


    Ich lese mich jetzt schon einige Zeit durch dieses Unterforum und das Thema WAST.Die Kriegszeit ist ein weißer Fleck in der Biografie meines Großvaters.Obwohl ich in einem "3 Generationen Haus" mit meinen Großeltern aufgewachsen bin, weiß ich nicht viel über die Zeit meines Großvaters im Krieg.Er war zum Schluß in russischer Gefangenschaft und wurde am 4.9.1945 entlassen.Das einzige was er erzählte war,daß er sein Überleben mit der Reparatur der Stiefel der Wachmannschaft und der Offiziere sicherte(er war Schuhmacher).Anscheinend war er auch in Stalingrad,aber alle Fragen darüber hat er mit "darüber will ich nicht reden" kommentiert.
    Mein Großvater ist nun seit 30 Jahren tot und ich würde gerne ein bischen Licht ins Dunkel bringen.


    Ich habe mir nun die Anfrage bei der WAST angesehen und hätte noch 3 Fragen.
    1.Was läuft unter Sonstiges ? Genaue Angaben
    Was kann ich noch anfragen ausser militärischer Werdegang und Kriegsgefangenschaft ? Bzw.was ist in den beiden Angaben schon enthalten ?
    2.Soll ich eine Vollmacht meiner Tante (als einziges noch lebendes Kind)gleich mitschicken, oder soll ich warten bis eine Anfrage zur Vollmacht kommt ?
    3.In welchem Kostenrahmen bewegt sich so eine Anfrage ungefähr.Die einzelnen Preise habe ich gelesen,aber so eine komplette Auskunft ?


    Ich habe auch gelesen,daß das Einwohnermeldeamt eventl.Daten zu Kriegsgefangenschaftszeiten hat.Ich habe nur eine Bescheinigung,daß mein Großvater am 4.9.1949 entlassen wurde.Bringt es was für die Anfrage bei der WAST wenn ich die Daten habe ?


    Dann habe ich noch die Adresse des Archivs in Moskau gefunden.Jemand im Forum hat dort für Auskünfte 200,-€ bezahlt.


    ?( ?(


    Über eure Erfahrungen bzw.erhaltenen Auskünfte mit/von o.g. Ämtern würde ich mich sehr freuen


    Viele Grüße


    Evi

  • Hallo Evi,


    ich kann jetzt garnicht mehr genau sagen, was ich da damals eingetragen habe, aber ich glaube nichts.
    Ankreuzen würde ich: militärischer Werdegang (steht eigentlich soweit vorhanden alles drin, wo er war, eventuelle Verletzungen usw.), Personenstandsangaben (Name, Geburtsdatum, frühre Anschrift usw.) und Kriegsgefangenschaft (mit Glück eine Kopie von einem Antrag auf Kriegsgefangenenentschädigung), damit sollte die Anfrage abgedeckt sein.


    Ich würde das online ausfüllen und abschicken, wenn sie eine Vollmacht brauchen, werden sie dich anschreiben. Ich mußte von 4 Anfragen, genau eine Vollmacht schicken. Bei mir passierte das ziemlich schnell, nach dem Eingang meiner Anfrage - die Bearbeitungszeit sollte sich nicht wesentlich verlängern, hat bei mir im Schnitt 6-8 Monate gedauert.


    Bezahlt habe ich zwischen 0 und 26,- Euro.


    Hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen, ich finde, eine Anfrage an die wast lohnt immer...

  • Halo Evi,


    also ich kann Dir die Anfrage bei der WAST nur empfehlen! :thumbsup:


    Millitärischer Werdegang:


    Wenn Unterlagen vorhanden sind kannst Du erfahren wann und wo Dein Großvater eingesetzt war,


    Erkennungsmarkennummer, damalige Wohnadresse, Rang, Diensteitrittdatum, Truppenteile- Auflistung wann und wo das Bataillon eingesetzt war und die Verwundung und Lazarettaufenthalte .


    Dazu kann ich Dir das Lexikon der Wehrmacht ( online ) sehr empfehlen, dort stehen weiterführende bzw. Erklärungen zu den Truppenteilen.


    Da Dein Großvater sehr früh aus russ. Gefangenschaft gekommen ist, wird die WAST keine Infos darüber haben.


    Eine Vollmacht würde ich gleich mitschicken, dass verkürzt die Bearbeitungszeit.


    Kosten: ca 25-35 €, wnn Du Glück hast bekommst Du Kopien der Stammrolle, Wehpass, Gebührenkarte.


    Grüße Thomas

  • Hallo und erstmal Danke für eure Antworten


    Eine Anfrage werde ich auf jeden Fall stellen.Ich dachte nur ,ich frage hier erst mal.Ich will vermeiden,daß die mir einen Teil der Unterlagen nicht schicken,weil ich nicht danach gefragt habe (Soll ja passieren auf deutschen Ämtern). :wacko:


    Evi

  • Hallo Evi,
    meine Unterlage von der WAST waren sehr unterschiedlich.
    Einmal selbst direkt angefordert vor Jahren sehr umfangreich bis zur letzten Meldung.


    Das andere Mal über die Kriegsgräberfürsorge. Hier geht die Anfrage automatisch zur WAST.
    Jetzt war der Tag der letzten Meldung der Todestag. Die Summe der Unterlagen sehr dürftig und kurz.


    Daher würde ich immer direkt anfragen.

  • Hallo und Danke für eure Antworten,


    Habe eine Anfrage abgeschickt und warte jetzt einfach mal was kommt . Nach so viel Jahren Unwissenheit kommt es auf ein paar Monate auch nicht mehr an . Schlieslich habe ich ja auch erst durch dieses Forum erfahren , daß ich da noch irgendwo an Informationen komme .


    An dieser Stelle auch noch ein DANKESCHÖN an alle , die hier im Forum so hilfreich sind . Ich habe im letzten halben Jahr viel dazugelernt .




    Evi

  • Hallo,


    habe auch den militärischen Werdegang und die Zeit der Gefangenschaft meines Vaters bei der WAST angefragt gehabt. Da die Personalakte nicht mehr vorhanden war, habe ich nur Daten über die Zugehörigkeit der Division und über die Gefangennahme und Rückkehr aus der Gefangenschaft bekommen. Hat € 8,00 gekostet 1 DIN A 4 - Seite. Musste allerdings 5 Monate warten. War mir aber ein Anliegen, da ich von der Soldatenzeit meines Vaters nichts wusste - es wurde da auch fast nie darüber gesprochen.


    Gruß Klaus