Kirchenbücher online

  • Hallo Jens,


    mit dem Kirchenbuchportal scheint es dann ja jetzt doch noch länger zu dauern, nachdem der Termin Mitte 08 wieder raus genommen wurde.


    VG
    Bärbel

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • Hallo Marie,


    ja, Peggy hat ja auch schon mal darüber berichtet (hier). Es ist bestimmt nicht einfach, so etwas auf die Beine zu stellen, und man muss ja auch sehen, dass man das finanziert bekommt. Zuerst kostet es viel Geld, und man weiß noch nicht, ob man genug zahlende Interessenten finden wird. Ich denke mal, dass man da zunächst sehr vorsichtig sein muss um kein Fiasko zu erleben. Es sei denn, es kommt einem auf ein paar Euro nicht an (bei „Kirchenbuch virtuell” wird von 10.000 € Betriebskosten berichtet - jährlich!).

  • @ Jens


    Der Punkt ist nur dabei , auf der website war ja schon der Termin Mitte 2008 genannt. Anscheinend hat die Kirche gemerkt, dass sie sich damit übernommen hat, und hat die Ankündigung darauf hin editiert. Wahrscheinlich haben während der letzten Monate schon viele Genealogen diese Ankündigung gelesen, und sich schon gewisse Hoffnungen für die nähere Zukunft gemacht.


    Irgendwie habe ich auch den Eindruck aus Gesprächen mit Archivaren, dass die wohl garnicht so erpicht darauf sind.
    Vielleicht verständlich ? Denn ein Teil ihrer Arbeit besteht ja schließlich auch darin, die Nutzer in den Archiven zu betreuen.


    Das Problem ist ja auch nicht das Archiv als solches. Die Gebühren werden so oder so fällig. Es ist nur, zumindestens in dem für Mecklenburg zuständigen Archiv die Technik, die in einem katastrophalen Zustand ist.
    Sicher auch eine Frage der finanziellen Mittel. Natürlich wäre da jeder froh, wenn er zu Hause am heimischen PC durch den Zoom doch noch etwas raus holen kann.


    Die Frage ist ja auch immer wieder Landeskirchenarchiv oder Forschungsstelle der Mormonen, auf der einen Seite die Tagesnutzung, auf der anderen die drei Monate für einen Film.


    Ich müsste allerdings für meine Kirchsenspiele lt. familysearch sieben Filme ausleihen. Im Gegenteil dazu hat die Kirche denselben Datenumfang auf drei Filmen und vier Fichen.
    Ein Film bei den Mormonen macht sicher Sinn, wenn ich über einen eingegrenzten Zeitraum suche. Ich recherchiere allerdings in einer Spanne von knapp 180 Jahren.
    Allerdings habe ich auch das Glück, dass ich schon konkrete Daten und Jahreszahlen habe, die ich nur prüfen muss, sonst wäre ich wahrscheinlich im Landekirchenarchiv aufgeschmissen. Denn das Kosten- Leistungsverhältnis stimmt schon lange nicht mehr.


    Dann habe ich gerade heute bei einer Archivarin ein ziemlich ungläubiges Verhalten festgestellt, als ich ihr sagte, dass ich auch zu Pastoren direkt Kontakt habe.


    Die sind nämlich nach meiner bisherigen Erfahrung sehr hilfreich. Ich habe bisher noch nicht einmal erlebt, dass ein Pastor als erstes auf die Gebührenordnung hingewiesen hat. Stopp - Kleine Einschränkung. Ich konnte bisher immer konkrete Daten nennen, oder den Zeitpunkt stark eingrenzen. Selbstverständlich bin ich bereit Unkosten zu erstatten. Meine Erfahrung hat mich jedenfalls gelehrt, so wie es in den Wald hinein schreit, so schreit es auch meistens wieder heraus.


    Das war es aus meiner Sicht zu diesem Thema.


    VG
    Bärbel

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  • Hallo ,


    da möchte ich auch mal was zu äussern. :]


    Fast 80 % der angeschriebenen Pfarrämter waren sehr bemüht,haben mich eingeladen,selbst zu schauen und die wenigsten haben Gebühr erhoben.Oft kamen noch Bilder der Kirche mit den Urkunden im Brief.


    Einige haben von selbst noch Elterndaten rausgesucht,weil Sie helfen wollten.Leider sind es dann oft nur Abschriften,weil die alten Bücher nicht kopierbar sind.


    Natürlich schreibe ich immer nett und bedanke mich bei Erfolg.Dann macht ein Pfarramt das gerne einmal wieder. :harpist:


    Bei dem Kirchen-Archiv wo ich anrief,kriegte ich als erstes die Gebühren um die Ohren gehauen,Kopiergeld sei mit zu bringen usw....nicht ermutigend.Ich konnte dank Grippe dann auch nicht hinfahren :evil: .


    Online Archive wären toll,aber das das den Archivaren nicht gefällt ist verständlich.


    Gruß grab063 ;)

  • Hallo,


    ich schaue auch immer wieder auf das Kirchenbuchportal um zu gucken ob und wie es weitergeht. Ich konnte zumindest feststellen, dass noch einige Kirchenarchive dazu gekommen sind. Ich denke eigentlich, dass solche Online-KB doch sehr gut ankommen müssten, oder?
    Ein großer Teil meiner Vorfahren kam z.B. aus Sachsen-Anhalt - ich wohne in Rheinland-Pfalz - für einen Archivbesuch muss ich für den Hin-und-Rückweg 900km fahren, was bei den Spritpreisen ja auch schon in's Geld geht. Sollten auch die Online-Gebühren vllt. etwas höher ausfallen als direkt im Archiv, wäre das je nachdem immer noch günstiger.
    Aber da muss man wohl auch abwarten, welche Gebühren und in welcher Höhe diese erhoben werden.


    Viele Grüße
    Peggy

    Alles zerfällt zu Nichts, wird alt und stirbt und findet sein Ende.
    Menschen sterben, Eisen rostet, Holz verfault, Türme stürzen ein, Mauern zerbröckeln, Rosen verwelken.
    Auch Namen haben keinen Bestand über das Grab hinaus. Es sei denn, sie scheinen in den Büchern eines Gelehrten.
    Es ist die Feder, die den Menschen Unsterblichkeit verleiht.

    Master Wace - Roman de Rou


    http://www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de

  • Hallo,


    es hat nicht zufällig jemand etwas Neues zum Kirchenbuchportal gehört, oder?
    Irgendwie scheint es mir, als hätte die Kirche in Deutschland die Chance in Zeiten massiver Kirchenaustritte noch nicht erkannt :(


    Viele Grüße,
    Thilo

  • Also ich kann die Frage für Mecklenburg auch nur eingeschränkt beantworten.


    Ich habe mich vor einiger Zeit mit Herrn Dr. Wurm, dem leiter des Landeskirchenarchivs
    in Schwerin, unterhalten.


    Ich glaube in Erinnerung zu haben, dass er gesagt hat, dass die ersten Bücher voraussichtlich
    in drei bis vier Jahren online einsehbar sein sollen. Im Landeskirchenarchiv in Schwerin wurde
    noch gar nicht mit der Digitalisierung begonnen. Da hilft anscheinend nur eins, sich weiter in
    Geduld zu üben.


    Viele grüße
    Marie

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  • Zitat

    Hallo,


    es hat nicht zufällig jemand etwas Neues zum Kirchenbuchportal gehört, oder?
    Irgendwie scheint es mir, als hätte die Kirche in Deutschland die Chance in Zeiten massiver Kirchenaustritte noch nicht erkannt


    Viele Grüße,
    Thilo


    Hallo,
    alsob die Leute massenweise austreten, weil die Kirche ihre Kirchenbücher nicht online stellt... 8|
    Daniel

    [b]"Stammgast" im Kirchenarchiv sowie Stadtarchiv Magdeburg und im LHASA (Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)


    Mitglied: AGGM; AMF; GGG (NY); Volksbund; Compgen


    Meine Namensliste, interessante Geschichten rund um die Familie, sowie Biographien besonderer Vorfahren kann man meiner Homepageentnehmen.

  • Zitat

    Hallo,
    alsob die Leute massenweise austreten, weil die Kirche ihre Kirchenbücher nicht online stellt... 8|
    Daniel

    Hmmm, ganz so war das natürlich nicht gemeint ;)
    Ich dachte eher daran, dass sich die Kirche durch solch ein Portal schon etwas fortschrittlicher präsentieren könnte und dadurch vielleicht auch wieder etwas an Attraktivität gewinnt...


    Thilo

  • Hallo Thilo, bei der sich stetig nach unten entwicklenden Auftrittsweise von "Ahnenforschern", die alles kostenlos und online haben wollen, gehe ich davon aus, dass niemand von denen bereit wäre, in die Kirche (wieder)einzutreten.
    LG Daniel

    [b]"Stammgast" im Kirchenarchiv sowie Stadtarchiv Magdeburg und im LHASA (Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)


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  • Dann gehören wir der gleichen Minderheit an. Und ich gehe hier von Gebühren zwischen 5 und 10 Euro pro Kalendertag aus. So teuer wäre auch ein Archivbesuch. Natürlich gehts auch mit "Jahreskarten". Das Stadtarchiv Magdeburg z.B. bietet für 150 Euro eine Jahreskarte an, was etwa 28 Besuchen entspricht.


    Grüße, Daniel

    [b]"Stammgast" im Kirchenarchiv sowie Stadtarchiv Magdeburg und im LHASA (Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)


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  • Ich habe auf dem Genealogentag 2010 in Erlangen einen Vortrag über das Kichenbuchportal gehört.
    Ja, es geht anscheinend voran. Man will aber erst mit einer kritischen Masse starten, also mindestens einige zig tausend Seiten.


    Allerdings hat man ein sehr drastisches Kostenmodell vorgestellt.
    Auch soll die Qualität der Scans nur gering sein, höherewertige Scans darf
    man dann gegen weitere Gebühren bestellen. Das ganze soll von einer
    eigenen Gesellschaft betrieben werden, deren Geschäftsfürer natürlich
    auch Geld kosten ;-) Man geht von 500.000€ jährlichen Betriebskosten aus.


    Schade, das Matrikula-Projekt zeigt, das es auch kostenlos geht.
    Auch Familysearch hätte Kirchenbücher kostenlos gescannt und
    den hiesigen Kirchen zur Publikation überlassen.


    Für mich sieht das ganze sehr stark danach aus, das hier vor allem an den
    US-Familienforschern verdient werden soll, nur da ist definitiv ein Markt zu finden,
    der solch massive Einnahmen generieren kann.

  • Hallo Peter,
    warum aber sollte es immer kostenlos sein? Natürlich lehne ich solche Gesellschaften ab - Betreiber der jeweiligen Website sollte immer die Landeskirche sein, damit diese daran verdient, denn Geld für Archive kann man nie genug haben.


    Ich bin gegen eine kostenlose Veröffentlichung von Kirchenbüchern oder sonstigem Archivmaterial per Internet. Meiner Meinung nach verkommt Familienforschung dann zum Hobby zwischen Kaffeekochen und Bügeln. "Ach, ich muss ja erst um 17 Uhr ins Kino, guck ich nochmal schnell, wo Uroma geboren wurde."


    Grüße, Daniel

    [b]"Stammgast" im Kirchenarchiv sowie Stadtarchiv Magdeburg und im LHASA (Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)


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  • Hallo Daniel,


    ich sage nicht das alles kostenlos zugänglich sein *muss*,
    aber andere Institutionen zeigen uns, das es das sein kann!


    Archivgut sollte meiner Meinung nach als unser aller Kulturgut
    der Öffentlichkeit im Rahmen von OpenAccess jedermann soweit
    wie möglich frei zugänglich sein.


    Statt Kommerz gibt es auch die Möglichkeit der Förderung mit
    öffentlichen Mitteln wie Kommune, Land, Staat, EU (s. Matrikula).

  • Hallo Daniel,


    Das klingt ja fast so, als ob bügelnde Hausfrauen keine Berechtigung hätten nach ihren Vorfahren zu suchen.
    Es soll vorkommen, dass jemand ( sei es wegen Krankheit, Behinderung oder fehlender Mobilität aus anderen Gründen ) nicht in der Lage ist , zig Kilometer in ein Archiv zu fahren. Auch sind manche Leute beruflich so eingespannt, dass einfach die Zeit fehlt.
    Da wäre eine Veröffentlichung im Netz eine große Hilfe.
    Allerdings hätten dann evtl. die Berufsgenealogen ein bisschen weniger zu tun.
    Ansonsten sehe ich es wie Peter:
    Kulturgut sollte jedem frei zur Verfügung stehen.


    Grüße,


    Jutta

  • Hallo Peter,
    dem stimme ich nicht zu. Gerade eine öffentliche Förderung von online-Datenbanken mit Kirchenbüchern empfinde ich als sehr unfair. Nur damit ein bestimmter Personenkreis ihre Vorfahren erforschen kann, sollte man nicht auch noch öffentlich solche Datenbanken fördern, bzw. allein dadurch finanzieren. Man erhält eine Leistung. Was spricht dagegen, auch 8 Euro pro Tag am PC zu bezahlen, wenn man in die Kirchenbücher möchte? Man spart Fahrt- und Übernachtungskosten. Die Leistung des Archives bleibt die gleiche - warum dann kostenlos? Mit solchen Einnahmen kann die Kirche viel anfangen.


    Ich habe bereits geschrieben, dass ich bei einer kostenloses Verfügbarkeit das schöne Hobby der Ahnenforschung zu einem "wischi-waschi-Hobby" verkommt, was sowieso schon zu beobachten ist. Archivgut ist jedem zugänglich - in Archiven.


    Grüße, Daniel

    [b]"Stammgast" im Kirchenarchiv sowie Stadtarchiv Magdeburg und im LHASA (Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)


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  • Hallo Jutta, ich wäre ja auch dafür, die Bücher, gegen gleiche Bezahlung (wie im Archiv) zur Verfügung zu stellen; Das habe ich vorhin schon geschrieben. Nur dass das alles kostenlos sein soll, empfinde ich als negativ. 8 Euro für einen Tag lang Kirchenbücher von zu Hause angucken ist nicht viel. Und Briefmarken sind auch nicht kostenlos, wenn man Briefmarken sammelt.


    Ich kann es doch verstehen, wenn man nicht von zu Hause wegkommt (sei es ein fehlender Führerschein, schlechte Verbindungen, ein kranker Mann, eigene Krankheit oder fehlende Zeit) - das ist menschlich. Aber warum kostenlos? Warum sollen nicht auch jene, die davon Nutznießer sind, an der Erhaltung des Archivgutes und des Archivbetriebes einen Anteil tragen?


    Grüße, Daniel

    [b]"Stammgast" im Kirchenarchiv sowie Stadtarchiv Magdeburg und im LHASA (Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)


    Mitglied: AGGM; AMF; GGG (NY); Volksbund; Compgen


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