Militärdienst in Hohenzollern

  • Hallo Andy,


    da sich hier ein neues Thema ergibt, halte ich es für besser einen neuen Tread zu eröffnen.
    Ich hoffe, dass dies deine Zustimmung findet.


    Anknüpfung:
    Brest a. Bug




    Im Kaiserreich gab es keine zentrale Erfassung der Soldaten. Die Rekrutierung erfolgte im Oberamt des jeweiligen Wehrpflichtigen. Jede Einheit hatte einen festen Bereich, aus der sie ihre Rekruten bezog. Die Stammrollen (Personalunterlagen) wurden in den Regimentern kompanieweise geführt. Die Stammrollen der Truppen aus Württemberg, Baden, Bayern und in Teilen von Sachsen blieben erhalten und befinden sich in den jeweiligen Landesarchiven:
    Wichtige Infos zur Suche im 1. Weltkrieg


    Die Stammrollen der Preußen sind leider im Januar 1945 bei einem Bombenangriff verbrannt.


    Zunächst liegt die fragliche Region im Bereich des 13. Armeekorps. Da meine Linie in Hohentengen/Saulgau beheimatet war, weiß ich, dass die meisten aus dieser Region ihren Militärdienst beim Inf.-Regt. König Wilhelm I. (6.Württembergisches) Nr. 124 in Weingarten leisteten. Weitere mögliche Standorte in diesem Bereich wären: Ulm, Wiblingen und Tübingen


    Nun kommt aber das eigentliche Problem. Wie du sicherlich weist, gehörte die Enklave Hohenzollern zu Preußen. Mir ist noch nicht ganz klar, wie die Rekrutierung in der fraglichen Zeit geregelt war. Im Deutschen Bund hatte Hohenzollern ein eigenes Kontingent, dass vorwiegend in den Festungen in Baden eingesetzt wurden.


    Ich vermute aber, dass nach 1871 die Rekrutierung der Hohenzollern in die badischen Regimenter erfolgte, zumal das Wachkommando der Burg Sigmaringen vom <6. Badisches Inf.-Regt. Kaiser Friedrich III. Nr.114> gestellt wurde, welches in Konstanz stationiert war.


    Zudem gab es das <Füsilier-Regt. Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollersches) Nr. 40> in Rastatt. Nächstgelegen räumliche Optionen zum XIV. Armeekorps wären noch die Standorte, welche ich bereits für Fleigi aufgeführt hatte. In die engere Wahl könnten hier die Regimenter der 84. Infanterie-Brigade kommen.

    Photosidentifiezierung 1 WK - bitte um Hilfe!


    Der Gesuchte dürfte als so um 1900 seine zweijährige Militärzeit in einem dieser Regimenter geleistet haben. Mit der Mobilmachung im Jahr 1914 dürfte er dann wieder eingezogen worden sein. Aufgrund seines Alters ist er aber eventuell in eines der Reserve- oder Landwehr-Regimenter eingezogen worden und damit an die Front gekommen. Zudem kommen noch die Einheiten der Divisions- und Korpstruppen.


    Um nun in Karlsruhe eine Anfrage starten zu können, müsste man also zumindest das Regiment des Gesuchten ausfindig machen. Ein Ansatz könnten auch die so genannten Aushebungs- oder Kontingentslisten sein, welche in den Oberämtern jährlich erstellt wurden. Möglicherweise befinden sich diese heute im Archiv in Sigmaringen, Karlsruhe oder Stuttgart.


    Um aber hier fündig werden zu können, müsste jedoch das konkrete Geburtsdatum vorliegen. Ich würde ohnehin zunächst einmal die Identität des Gesuchten herstellen. Man bedenke, dass ein Infanterie-Regiment ca. 1.300 Mann stark war.


    Ich hoffe, dass ich dir wenigstens eine kleine Hintergrundinformation zu diesem Thema geben konnte.


    Gruß
    Reinhard