Briefadel

  • ... und im Grunde waren es auch keine "waschechten" Deutschen, sondern auch solche "Buntlinge" wie ich :D . Ich habe zwar von Geburt her "nur" zwei Staatsbürgerschaften - Peter Ustinov hatte 6 ! - aber als ich mal angefangen habe, zu zählen, aus wieviel europäischen Nationen meine Vorfahren stammen, bin ich ganz schnell drauf gestoßen, dass mir irgendwie nur die Schweizer fehlen :D . Woran mag das wohl liegen ?(


    Übrigens finde ich Katharina die Große (Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg) eine der interessantesten Gestalten der Gesichte. Ich weiß nicht, ob andere es auch so sehen, aber es war schon erstaunlich, wie sie versuchte, in diesem doch recht feudalistischen Russland Reformideen, die sie aus Frankreich übernahm, den russischen Verhältnissen anzupassen und zu etablieren und durchaus erfolgreich war. Sie war blitzgescheit und immer einen Schritt vorausschauend. Sicher wird ihr Bild, je nach Autor, mal verklärt, mal überzogen, übrig bleibt immer noch eine wahrhaft große Persönlichkeit.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Ich denke dabei an den polnischen Kleinadel, der auf Preußischem Territorium lebte. Diese hätten dann allesamt auch ein Recht auf Nichtbeanstandung.


    Hallo,


    Preussen ist doch eindeutig.
    Westpreussen 1772 - Zugehoerigkeit zum Adel durch Huldigung.
    Danzig usw. 1793/95 - gerichtlich bestaetigter Nachweis oder Bestaetigung eines Regierungspraesidenten bsp. desjenigen in Marienwerder.


    Dann wurde auch noch das Allgemeine Landrecht fuer die preuss. Staaten eingefuehrt (1794).


    Da galt eindeutig die 44-Jahre-Regelung. Wenn sich eine Familie bis 1918 44 Jahre unbeanstandet "von" nannte, durfte sie sich so nennen. Wenn so eine Familie dann noch Dokumente oder sogar Gerichtsurteile vorlegen kann, die belegen, dass das "von" als Adelskennzeichen und nicht nur als blosser Namensbestandteil gesehen wurde, steht auch heute noch einer Nichtbeanstandung durch den ARA nichts im Wege. Es ist auch zu beachten, dass gerade in Preussen niemals die Pflicht bestand, sich in irgendwelchen "Adelswerken" veroeffentlichen zu lassen.


    Viele Gruesse
    Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel Hebron ()

  • Hallo Daniel,


    ja, da hast Du natürlich absolut recht. War auch eigentlich nicht ganz ernst und mehr provokativ gemeint, mit etwas schrägem Seitenblick auf die vielen -skis, die versuchen, den Namen mit dem magischen Suffix und eine Szlachtazughörigkeit, in einen Topf zu werfen. So einfach ist das aber eben dann doch nicht. Abgesehen davon, war es eh dann bei Preußens nicht mehr allzu weit her mit Privilegien. Für viele polnische Kleinadelige hätte aber auch das kleinste Privileg schon eine Verbesserung ihrer oftmals sehr elenden Lebensverhältnisse bedeuten können.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo, Hina,


    mir ist eine lustige Andekdote aus dem Leben des Zaren Alexander des III. eingefallen, der ein Urenkel von Catharina der Großen war. Die Geschichte ist wahr.
    Wie es bekannt ist, besteht ein berechtigter Zweifel daran, ob Catharina ihren Sohn Paul, den späteren Zaren, von ihrem Mann Peter dem III. oder von dem Grafen Saltikov empfangen hat. Eines Tages hat Alexander III. beschlossen, dieses Geheimnis aufzudecken. Dafür hat er 2 Historiker engagiert, damit sie anhand der Archivdokumente die Wahrheit herausfinden.
    Nach einiger Zeit kam einer der Historiker und verkündete dem Zarem:" Eure Majestet, ich habe gründlich recherchiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass es kein Zweifel daran besteht, dass Ihr Grossvater Paul der leibliche Sohn des Zaren Peter des III. war".
    Daraufhin hat sich Alexander der III. glücklich bekreuzigt und gesagt:"Gott sei dank, wir sind legitime, gesetzliche Nachfolger!"


    Etwas später kam dann der 2. Historiker und sagte:" Eure Majestet, nach gründlicher Recherche bin ich zum zweifelsfreien Ergebniss gekommen, dass Catharina ihren Sohn von Grafen Saltikov empfing, sie schreibt es eindeutig in ihren Memoiren."


    Der Zar bekreuzigte sich mit Erleichterung und sagte:"Gott sei dank, wir sind Russen!"

  • Hallo Elena,


    :) eine schöne Geschichte.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Elena,


    ich habe hier in der Datenbank nur ein paar wenige von Vogelsang im 16./17. Jh. in Mecklenburg, teilweise in Verbindung mit den Bülows.


    Im Genealogischen Handbuch des Adels sind 2 Freiherrliche Häuser Vogelsang beschrieben.
    Vogelsang (1793), Band 7 der Gesamtreihe, Freiherrliche Häuser B, Band I, 1954
    Vogelsang (1859), Band 13 der Gesamtreihe, Freiherrliche Häuser A, Band II, 1956 mit Wappen; Band 51 der Gesamtreihe, Freiherrliche Häuser A, Band VIII, Ausgabe 1971 mit Wappen.


    Ob das an irgendeiner Stelle zusammenpassen könnte, vermag ich aber nicht zu sagen.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Elena,


    sie waren ja nicht immer Freiherren, das Datum ihrer Erhebung steht in Klammern. Die erste Familie ist Briefadel, die zweite gehört zum sogenannten Uradel. Ich denke, es dürfte sich bei ihnen um die in Mecklenburg und Pommern ansässige handeln. Irgendwie sind die auch mal dort "verschwunden", habe mich allerdings nicht wirklich mit denen beschäftigt. Aber es könnte vielleicht für Dich doch interessant sein.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann