Standesämter in Essen und Köln (war: Merkwürdiges Kreuz auf Urkunde)

  • Hinweis: Dieses Thema wurde aus der Lesehilfe hierher verschoben. In den späteren Beiträgen geht es u.a. um Auskünfte der Standesämter in Essen und Köln.


    Ich hätte hier noch etwas,


    diesmal keine Übersetzunge, sonder die Frage was das für ein Zeichen ist!????
    Hier handelt es sich um eine Hochzeiturkunde meiner Großeltern von 1927, dies ist die
    2.Seite auf denen die Trauzeugen vermerkt werden.
    Wie ihr seht wurden hier die Kinder aus dieser Ehe am Rande als Nachtrag vermerkt.
    Nun meine Frage:
    das erste Kind ist wohl ein Sohn gewesen, der 1928 geboren wurde,in der Zeile steht weiter,
    dass etwas 1940 passiert sein muss!!??
    (eine Hochzeit fällt wegen "zu jung" weg. Es kann eigentlich nur ein Sterbedatum sein????)
    Aber was ist das für ein "merkwürdiges Kreuz-Ähnliches-Zeichen vor der Akten-Nummer????
    So ein zeichen habe ich noch auf keiner Urkunde oder wo anders gesehen!!!!
    Dieser Sohn war bis zum erhalt der Urkunde völlig unbekannt in meiner Familie,
    auch der angegebene Ort Essen macht keinen Sinn, da weder die Eltern noch sonst wer jemals
    dort war.
    Meine Mutter ist übrigens die zuletzt geborene (Katharina)


    Würde mich seh über eure Hilfe freuen.


    LG
    Sascha


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  • Hallo Sascha.


    Meiner Meinung ist das ein Kreuz, das auf den Tod der Person hindeutet.
    In diesem Falle würde ich sagen, das der Eintrag im Sterberegister des Standesamtes Essen unter der Nummer
    1910/1940 zu finden ist.
    Solche Kreuze sind mir bis jetzt oft in Kirchenbüchern über den Weg gelaufen. Immer wieder fanden sich hinter
    Geburts- und Taufeinträge solche Kreuze (mal weniger schön, mal ganz künstlerisch) mit Datum darunter, die auf den Tod der Person hindeuten.


    Ich hoffe ich konnte dir helfen.
    Gruß
    Christian

  • Ich kann mich Rampan nur anschließen. In diesen Fällen habe ich dann auch das Datum hinter dem Kreuz als Sterbedatum vermerkt, obwohl man das immer noch einmal in den Sterbeeinträgen des betreffenden Jahrgangs prüfen sollte.


    VG
    Bärbel

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • Hallo Sascha,


    sehr ähnliche Kreuze habe ich auf Karten des Essener Melderegisters gesehen, ebenfalls mit Verweis auf die Sterbeurkunde beim Standesamt. (in den Jahren 1926, 1941, 1956)


    Gruß,
    Martin

    suche: Johann Heinrich Peter, * um 1712 Altdorf (Pfalz) oo Anna Maria Gödelmann, *1723 Böbingen
    Heinrich Schramm oo Elisabeth Kleinekort, + vor 1861 in Altenessen oder Umgebung
    Adam Kesselaar * um 1687 "Arendsberg", oo Amsterdam 21.11.1728 Joanna Bartels (Orsoy)
    Louis Grute/Grutte, + Glain b. Lüttich 15.11.1729, oo Glain 19.03.1694 Marie Catherine Barbier

  • Hallo Sascha,


    da ich 12 Jahre im Einwohnermeldeamt der Landeshauptstadt Kiel gearbeitet habe, kann ich bestätigen, dass es sich bei dem Kreuz um das Zeichen für den Sterbeeintrag handelt. Meine ehemalige Kollegin aus dem Meldearchiv macht dieses Kreuz bis heute, wenn sie handschriftliche Einträge, Nachträge oder Änderungen vornimmt. Dies kommt zwar nicht mehr sehr häufig vor, aber hin und wieder schon.


    Viele Grüße,


    Sabine

  • Ich möchte mich bei allen herzlichst bedanken :danke: :danke:


    Meint ihr, das ich in Essen auskunft über diese Person erhalte??
    Er ist ja kein direkter Vorfahre von mir und seinen Vornamen kenne
    ich ja auch nicht.


    Aber weil er bis zum jetzigen Zeitpunkt total unbekannt war,
    ist er um so interessanter :D

  • Ich würde es einfach mal probieren.
    Bis jetzt hatte ich noch keine Probleme mit Standesämtern, wenn es um Vorfahren ging die nicht direkt mit mir verwandt waren. Frag einfach mal nach. Schließlich machst du es ihnen ja auch einfach, da du die Nummer hast, unter der der Eintrag zu finden ist.
    Glaube mir auch Beamte können echt hilfreich sein :D (sollten das Beamte lesen, nicht böse sein)
    Ich habe zumindest bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht.
    Viel Glück
    Christian

  • Zitat


    Glaube mir auch Beamte können echt hilfreich sein :D (sollten das Beamte lesen, nicht böse sein)


    Warum sollten sie böse sein? Du hast sie doch gerade wegen ihrer Hilfsbereitschaft gelobt.


    Falls die mal nicht gleich sichtbar wird, muss das nicht unbedingt böser Wille sein: In erster Linie gibt es dort nämlich anderes zu tun. Ich weiß von einem Standesamt, dem man durch Zusammenlegung von Abteilungen erheblich mehr Arbeit beschert hat, und zum Ausgleich wurde eine Stelle gestrichen. Nun türmen sich die Akten inzwischen auf dem Fußboden, weil woanders kein Platz mehr ist. Es wird erwartet, dass diese zusätzlichen Berge abgearbeitet werden (es kommen aber täglich mehr dazu als man mit der reduzierten Zahl der Mitarbeiter schaffen kann), und wenn dann jemand kommt und fragt, ob man mal eben ins Archiv gehen kann (sofort natürlich) um eine Kopie der Heiratsurkunde von XY zu machen, kann es schon mal sein, dass der Angesprochene nicht wie von der Tarantel gestochen losrast.


    Ich selbst habe dort allerdings bisher immer sehr nette Leute kennen gelernt, die es oft mit dem Nachweis der Abstammung nicht so genau genommen haben. Man muss es einfach mal probieren, und je netter man fragt, desto netter ist die Antwort. Meistens jedenfalls.

  • War ja nicht so gemeint.
    Ich wollte hier nur auf das alte und abgedroschene Klische aufmerksam machen. Selbst habe ich ja wie gesagt noch keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht. Die Beamten waren immer hilfsbereit.
    Erst letzte Woche schrieb ich an ein Standesamt, ob diese ein Archiv besitzen, in dem ich Daten meiner Vorfahren finden könnte, und prompt kam eine E-Mail zurück in der sämtliche Bücher aufgelistet waren die für mich interessant sein könnten.
    Zusätzlich wies mich der Beamte darauf hin ich solle vorher anrufen wenn ich vorbei komme, damit dieser auch wirklich im Haus ist.
    Manchmal habe ich den Eindruck das dies sogar eine willkommene Abwechslung im Arbeitsleben der Beamten ist.
    Also wie gesagt: Ein dickes Lob an alle die uns Ahnenforscher fleisig mit Daten versorgen. (Auch wenn es manchmal nervt :D )


    Wünsche euch noch einen schönen Tag
    Christian

  • Hallo Sascha,


    um auf dieses Kreuz noch mal zurückzukommen:


    in mehreren "meiner" Sterbeurkunden" kommt dieses Kreuz vor, wenn der Betreffende im Krieg gefallen ist! Das würde bei Dir ja auch wegen dem Jahr 1940 passen...


    Gruß, Alexandra

  • Ja as mit dem Jahr 1940 würde schon passen. Aber er war da erst 12 Jahre alt. Und was machte er in Essen???
    Keiner aus der Familie war jemals in Essen!?


    Ich habe da so einen verdacht, der aber natürlich noch unbestätigt ist.
    Es könnte natürlich sein, dass dieser junge event. geistige oder sonstige behinderungen hatte und deshalb
    von seiner Familie getrennt wurde. Was mit solchen Menschen zu der Zeit geschehen ist kann man sich ja denken.


    Ich versuche mal die Sterbeurkunde aus Essen zu bekommen. Mal schauen ob das was neues bringt.


    Gruß
    Sascha

  • Hhhhmmm....


    habe heute antwort aus Essen bekommen. Das Standesamt darf mir keine Auskunft erteilen,
    da ich kein direkter Nachkomme bin! ;(


    Ich denke, dass ich über diesen bis dahin völlig unbekannten Onkel auch nichts mehr erfahren werde.


    Gruß
    Sascha

  • Hallo Sascha,
    eine Möglichkeit bleibt dir noch wenn du weist welcher Religion dein Onkel angehörte kannst du versuchen in das Kirchenbuch der Kirchengemeinde wo er beerdigt wurde Einsicht zu nehmen. Wenn du das Datum seiner Beerdigung nicht weist frag mal beim Garten und Friedhofsamt nach vielleicht bekommst du bei denen Auskunft einfach mal bei den verschiedenen Ämtern nachfragen manche sind Auskunftsfreudiger als andere.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo,


    warum bin ich nicht selber auf die Idee gekommen? =)
    Das werde ich mal versuchen, mit der kölner Friedhofsverwaltung habe ich sehr gute
    Erfahrungen gemacht!!!


    Wobei es natürlich schwierig wird, da ich keinen Vornamen habe.


    Gruß
    Sascha

  • Hallo Ihr,
    Das Kreuz kann - wie ja schon oben gesagt wurde - "gefallen" bedeuten, muß es aber nicht.
    Es gibt bezügl. "gefallen" noch eine Möglichkeit, die ich hier einfach nennen will: auch Zivilpersonen, die durch gegnerische Angriffe ums Leben kamen (z.B. Bombardierungen) wurden i.d.R. in der Sterbeurkunde als "gefallen" bezeichnet. Das war jedenfalls gegen Ende des Krieges so (z.B. meine Großmutter 11./12. 09. 1944 Bombardierung Darmstadt), ich vermute zu Anfang des Krieges war es nicht anders.
    Ob allerdings zu dem Zeitpunkt in Essen einen Fliegerangriff gab (kommt mir zeitlich zu früh vor) oder ähnliches weiß ich nicht, aber das kann man sicher recherchieren.


    Das wäre allerdings nur eine unter anderen Möglichkeiten. Ich habe solche Kreuze, auch wenn sie entfernt an die Form eines EK erinnern, auch schon vor Sterbedaten außerhalb von Kreigszeiten gesehen.


    freundliche Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Habe heute mit der Friedhofsverwaltung in Essen telef.
    Ein wirklich sehr freundlicher und hilfsbereiter Mann dort, hat sich direkt sehr viel Zeit für mich genommen.
    Wärend ich noch am telefon war, suchte er in seinen Unterlagen.
    Er hatte sofortigen Zugriff auf die gesamten Friedhofsunterlagen von Essen + Umgebung.


    Aber: leider ist in dem ganzen gesuchten Zeitraum keine Person mit dem Namen Steinborn dort als verstorben gemeldet! ?( ?(


    Was nun???? :help:


    Wie bereits geschrieben ist er ja nur 12 Jahre alt geworden und seine Eltern haben den Wohnort Köln nie gewechselt.
    1. Was hat der Sohn in Essen gemacht??
    2. Kann es sein das nach dem versterben der Sohn wieder nach Köln überführt worden ist??
    würde erklären warum nichts in essen bei der Friedhofsverwaltung zu finden ist.


    Gruss
    Sascha

  • Hallo Sascha,


    also wenn die Eltern nie den Wohnort gewechselt haben, dann halte ich es schon für sehr wahrscheinlich, dass sie ihren Sohn überführen und auf einem Friedhof in der Nähe ihrer Wohnung beerdigen gelassen haben.


    Ich könnte mir verschiedene Gründe vorstellen, warum der Sohn in Essen war: Vielleicht hat er Verwandte besucht oder einen Ausflug gemacht. Oder vielleicht war er krank und es gab dort eine Spezialklinik. Klären kannst du das wahrscheinlich am ehesten über die Sterbeurkunde. Hast du denn mal versucht, die vom Standesamt in Essen zu bekommen?


    Viele Grüße,
    Anke

  • hallo sascha,


    es wurde ja bereits der verdacht geäussert, dass der junge eventuell eine behinderung hatte. eventuell kann deshalb, passend zum todeszeitpunkt, auch euthanasie in betracht gezogen werden. ich habe gerade mal gestöbert, aber auf anhieb keine der größeren bekannten euthanasieanstalten in der nähe von essen gefunden, möglicherweise war es eine kleinere, eher wenig erwähnte. zumindest würde dieser gedanke auch mit der tatsache zusammenpassen, dass der tod beim standesamt essen registriert wurde, der junge aber auf keinem friedhof in essen zur fraglichen zeit auftaucht, weil er dann vermutlich in einem massengrab beerdigt wurde.


    grüssle
    lexxus


    ps: möglicherweise ist die folgende seite interessant -> http://www.badische-zeitung.de…ente/pdf/ortsregister.pdf . bei google hatte ich euthanasieopfer und steinborn eingegeben. auf der seite taucht in verschiedenen orten ein elmar steinborn auf, u.a. in frickingen, unweit des bodensees, wo es heute ein heilpädagogisches waldorfheim gibt. ich weiß nicht, wie lange das schon existiert, wäre aber möglich, dass es damals da schon eine kleinere einrichtung gab. es wäre ja gut möglich, dass das kind von einrichtung zu einrichtung geschoben wurde, um verwirrung über seinen aufenthaltsort zu schaffen. naja, nur so ein gedanke ...