St. Petri zu Lübeck....gibt es noch Grabsteine (Platten) ?

  • Mich würde interessieren ob es noch Grabtafeln - Steine oder Platten in St. Petri gibt. Aus dem Internet habe ich erfahren, dass die alte Kirche nicht mehr ihrer ursprünglichen Bestimmung dient. Der Tuchhändler KÖHN JOCHIM CORDUA aus der Holstenstrasse, hatte dort einen Grabstein. ( Nr.194 in der südl. Abseite der Kirche). Ebenso gab es einen Grabstein seiner 2. Ehefrau Anna Margaretha Storm (Sturm), die im 79. Lebensjahr verstarb.


    Jochim Köhn wurde am 18. Juli 1764 begraben. Anna Margaretha am 25.8.1792. Bei beiden Personen wird angegeben, sie seien "IM EIGENEN GRAB" begraben worden.


    Was bedeutet: EIN EIGENES GRAB ? Ja........und gibt es noch Spuren der Gräber? Vielleicht irgendwohin verlagert?


    Wer kennt sich in Lübeck aus und könnte meine Fragen beantworten?


    Grüße von Seerose :)

  • Moin,


    die St. Petrikirche in Lübeck wurde im II. Weltkrieg ausgebombt und auch die Inneneinrichtung zerstört. Ich meine, dass dort noch vereinzelt Grabplatten liegen, jedoch sicherlich nicht mehr vollständig.


    Leider gibt es m.W. auch keine Publikationen über neuzeitliche Inschriften von Lübeck.


    Gruß


    Benny

  • Danke Benny, für die Informationen. Den Link aus dem Internet hatte ich auch schon untersucht. Schade....dann kann man hier wohl kaum noch etwas finden.


    Wenn mir nun noch jemand erklären könnte, was "EIN EIGENES GRAB" bedeutet? Konnte man sich eventuell ein Kirchengrab kaufen wenn man nicht auf einem Friedhof beerdigt werden wollte?


    Entschuldigung (ich bin eben neugierig), oder wissensdurstig!


    Seerose :computer:

  • D A N K E Gaby!!


    Das erklärt Einiges!! Es war demnach schon ein Privileg EIN EIGENES GRAB zu besitzen, wenn der Platzmangel so groß war, dass mitunter mehrere Personen übereinandergeschichtet liegen mussten!


    Habe aus Zeitmangel noch nicht alles lesen können. Aber der Link ist "Spitze" und ich bedanke mich nochmals SEHR!


    Seerose :) :) :)

  • Hallo Seerose,


    ich würde so schnell die Hoffnung noch nicht aufgeben. Ich bin jedes Jahr in Lübeck, da es dort einen fantastischen Weihnachtsmarkt gibt( wohne ca. 1,5 Stunden entfernt). Die Lübecker sind SEHR geschichtsbewusst und man findet überall Zeugnisse aus alter Zeit, auch in den Kirchen. Ich kann mich erinnern, dass es da mal eine Fotoausstellung zur Kirche in St. Petri gab, wir hatten damals mit unserem Chor dort gesungen. Frag doch mal beim Kirchenbüro und entspr. Archiv an. Mit viel Glück findest Du Bilder VOR der Zerstörung, und mit richtig viel Glück gar noch Aktenvorgänge über den Kauf und vor allem der Erlaubnis über dieses "eigene Grab".


    Wer weiss, ich habe so im Gefühl, dass Du da noch was wirst ;-)


    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein


    André

  • Aha.....das ist ja eine sehr interessante Möglichkeit! In dem Link von Gaby habe ich auch gefunden, dass vermögende Kaufleute Erbbegräbnisstellen in St. Petri besaßen. Vielleicht ist mit so einer Stelle auch DAS EIGENE GRAB gemeint. Vielleicht gibt es tatsächlich noch irgendwelche (wenn auch nur Fragmente). Freut mich, dass die Lübecker geschichtsbewußt sind. Vielleicht konnten sie etwas bewahren.


    Ich würde mich z.Zt. schon sehr freuen, wenn ich ein Bild oder Fotos dieser Grabplatten- oder Steine bekommen könnte. Daher ist dein Tipp gerade goldrichtig!


    ICH BEDANKE MICH SEHR


    Seerose :) :) :)

  • Hallo Seerose,


    aber gerne, ich hoffe nur, dass Du Glück hast, aber wie Du ja weisst, gibt es in der Ahnenforschung plötzlich eine Quelle und man kommt doch an sein Ziel....


    Würde mich sehr interessieren, wie es ausgeht ;-)


    Viel Glück


    André

  • Hallo, liebe Seerose,


    falls Du es über das Stadtarchiv noch nicht selbst herausgefunden hast:


    Dein Ahn Köhn Jochim Cordua wurde am 24. May 1748 zum Vorsteher des St. Annen Armen - und
    Werckhauses erwählt.


    Da müßte es im Stadtarchiv also ein Buch geben :
    Gründliche Nachricht des St. Annen Armen - und Werck-Hauses in Lübeck


    Auf Holz - und Blechplatten in Öl gemalte Wappentafeln der Vorsteher hängen heute im
    Kreuzgang des ehemaligen Klosters, sind der Öffentlichkeit zugänglich, dürfen aber nicht
    fotographiert werden.


    Im Adreßbuch von Lübeck von 1798 fand ich einen


    Cord Henrich Cordua
    Capitain beym Stadtmilitair
    Mühlenstr. Nr. 805


    Vielleicht gehört er ja auch zu Dir.


    Liebe Grüße


    Henriette

  • Hallo Henriette :danke:


    Das sind sehr wertvolle Informationen von Dir, die ich noch nicht in allen Einzelheiten hatte ! Dafür, und für Deine Aufmerksamkeit möchte ich mich recht herzlich bedanken :danke:


    Die mecklenburgischen CORDUA sind alle (zumindest in Nebenlinien) mit mir verwandt. Ich werde alles daransetzen irgendwie an das beschriebene Buch zu kommen. Am liebsten würde ich auch sofort den Kreuzgang des Klosters besuchen. Das corduasche Familienwappen kenne ich, aber es wäre schön wenn ich es dort wiederfinden könnte.


    Über diese Nachricht freue ich mich wirklich sehr :banana:


    Nochmals vielen, vielen Dank sagt: Seerose :) :) :)

  • Hier geht es um die hier häufiger zitierten Urheberrechte.........

    daher ausschließlich für Dich :]


    Scan ist unterwegs.


    Liebe Grüße aus dem nun endlich sonnigen Norden


    Henriette