Ölgemälde von einem Kürassier!

  • Hallo an alle Mitverschworenen,


    mein Ur- oder Ururgroßvater war in Sachsen-Anhalt Kürassier und in dieser Funktion auch in Öl gemalt und dieses Bild ist in einer Kirche aufgehängt worden (gewesen). Es gab ja Politiker! die ein großes Interesse daran hatten, ihre gutgewachsenen Soldaten malen zu lassen. Meine Mutter hatte das Bild auch fotografiert, aber das ist natürlich auch weg und ich weiß leider nicht mehr an welchem Ort dieses Bild hing.


    Inzwischen weiß ich auch ( laut Aussage), das während der DDR Zeit auch gerne diese Bilder aus den Kirchen entfernt wurden. Wo kann es dann wohl gelandet sein?


    Ob Ur- oder Ururgroßvater weiß ich leider eben auch nicht.


    Und leider noch nicht mal aus welchen Gründen er in einer Kirche hing, habe das vergessen, aber aus welchen Gründen auch immer, ich wüßte gern ob man es noch irgendwie, irgendwo ansehen kann und vielleicht fotografieren.


    Weiß da jemand Rat? Viele Grüsse, christine

  • Hallo Christine,


    vielleicht könntest du dich an die Kirche wenden und nach dem Verbleib des Bildes fragen?


    Da deine Mutter das Bild bereits fotografiert hatte, kann sie dir vielleicht sagen, welche Person auf diesem Bild festgehalten war und wo es hing?

  • Hallo Christine


    Um bei der Kirche nach dem Verbleib des Bildes fragen zu können, müsste man zuerst wissen,
    in welcher Kirche es denn hing. Zudem müsstest du wissen, wer darauf abgebildet war,
    vor allem wenn es viele solcher Bilder gab. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass auf dem
    Bild nicht vermerkt ist wen es darstellt und somit weiss es heute auch niemand mehr.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Manuela und Svenja,


    danke für Eure Antworten !


    An Manuela, meine Mutter verstarb leider schon 1988, sie war das wandelnde Lexikon für alle Familienfragen und wußte sehr gut in allen unseren Familienzweigen bescheid, und in einigen Kirchen die zu den damaligen Wohnorten gehörten, habe ich auch schon nachgefragt.


    Die wichtigen Zeitzeugen sterben leider allzu schnell weg, deshalb ist Eile geboten, wenn man noch jemanden hat, den man fragen kann.


    An Svenja, ja das ist mein Schlamassel, hatte auch nur gehofft, daß jemand von Euch vielleicht einen Tip hätte. Und ich vermute eben auch, daß nicht vermerkt war, wer auf diesem Bild dargestellt war.


    Meine Mutter war so stolz auf dieses Bild, es war wohl richtig beeindruckend. Ich zermartere mir den Kopf, wo es wohl hing und dachte, frag ruhig mal.


    Die Frage hier gestellt, hätte ja auch die Erleuchtung bringen können.


    Ein Historiker würde mir gern helfen und meinte, auch wenn es schwer sei das Bild zu finden, wäre es möglich. Aber ich kann mir diese Stundensätze nicht erlauben, und so die Frage ans Forum.


    Liebe Grüsse, christine

  • Hallo Christine,
    ich denke mal dass die Person auf dem Bild auch einen Bezug zu dieser Kirche oder auch dem Dorf hatte. Du must also als erstes herausfinden welcher deiner Ahnen ein Kürassier war und wo er herkam oder lebte oder auch gestorben ist. Wenn du die Gemeinde herausgefunden hast wende dich dann an das Kirchenarchiv, da diese alles was irgendwann mal in einer Kirche stand oder auch hing nach Renovierungen oder nach Schliessungen der Kirche in Verwahrung nimmt. Ein Erfolg ist damit allerdings auch nicht garantiert da in der Zwischenzeit ja auch Kriege stattfanden und manches unwiederbringlich verloren ging.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Ulrich,


    danke, das Du dir auch noch Gedanken gemacht hast. In den Kirchen rund um und im Wohn- und Sterbeort habe ich mich schon kundig gemacht, leider ohne Erfolg. Laut KB's und Urkunden bisher der erste immer nur Steuerzahler und der zweite Bergmann (Pfarrer in Zeitnot?). Habe schon halb! (lach) Sachsen-Anhalt abgeklappert, leider auch nichts. Allerdings stehen noch einige Antworten aus. Alle sind auch nicht gerade Auskunftfreudig.


    Das Bild soll in einer größeren Kirche gehangen haben, vielleicht da, wo er stationiert war?


    Was mich wundert ist, das ein Bergmann ein relativ großes Haus besaß und alle neun Kinder, auch das letzte (neunte) Kind ein Mädchen, etwas richtiges lernen ließ, der erste Sohn war Polizeisergeant in Halberstadt. Denn die Ausbildung kostete damals doch auch etwas, jedenfalls konnten die Kinder während der Ausbildung nichts zum Unterhalt der Familie beisteuern. Gab es vielleicht eine Abfindung oder so etwas, wenn man aus den Diensten entlassen war? Das kann ich mir aber absolut nicht vorstellen.


    Werde weiter am Ball bleiben und berichten, vielen Dank für's Mut machen, liebe Grüsse, christine

  • Hallo Christine,


    nachdem du nun ganz beiläufig Halberstadt erwähnt hast, ist mir sofort das Kürassier-Regiment von Seydlitz (Magdeburgisches) Nr. 7 eingefallen, welches in dieser Stadt stationiert war. Dies waren die einzigen Kürassiere in der weiteren Region.


    Damals gab es so genannte Garnisons- oder Regimentskirchen, in denen die Soldaten und ihre Angehörige die Kirchengemeinde bildeten. Ein solches Bild würde dann in einer Kirche des Kürrasier-Regiments auch Sinn machen.


    Mit dem Ende der wilhelminischen Zeit wurde dieses Regiment aufgelöst, was dann auch das Verschwinden des Bildes aus der Kirche erklärt.


    Ich würde deshalb einmal in Halberstadt in das Stadtarchiv gehen und nach der damaligen Kirche des Kürassier-Regiments suchen. Mit viel Glück könnte im Archiv auch ein Foto des besagten Bildes oder gar das Gemälde selbst zu finden sein. Auf alten Gemälden wurden auf der Rückseite häufig Angaben zum Bild selbst angebracht, insbesonders in Archiven.


    Es klingt verrückt, aber man könnte das Bild tatsächlich finden, ob damit auch der Name geklärt werden kann, ist jedoch fraglich.


    Noch etwas zum Polizeidienst. Früher kamen sehr viele Polizisten aus dem Kreis der ausgeschiedenen Soldaten. Eine Ausbildung im Staatsdienst hatte nichts mit den damals üblichen Lehrverhältnissen des Handwerks oder der Wirtschaft zu tun. Ein Umstand, der zum Beispiel bei der Bahn auch einfachen Leuten eine Perspektive für eine Karriere bot.


    Viel Erfolg
    Reinhard

  • Hallo Reinhard, :banana:


    ich komme meinem Kürassier immer näher. -Aber mit der Ausbildung meine ich, das diese Familie auch die Mädchen alle was hat lernen lassen. Denn bei ärmeren Familien mußten die Kinder oft als Magd, Haushaltshilfe, Tagelöhner oder sonstwas früh arbeiten gehen, damit Geld in die Haushaltskasse kam.


    Immer am Ball bleibt mit,vielen Grüssen, christine :danke:

  • In Sachsen-Anhalt gab es von 1815 bis 1918 nur das schon erwähnte Kürassier-Regiment von Seydlitz (Magdeburgisches) Nr. 7


    Standorte waren Halberstadt mit 2-4 Eskadrons und Quedlinburg mit 1-2 Eskadrons. Die Garnisonskirche war ab 1906 die Paulskirche in Halberstadt. 1925 wurde in dieser Kirche eine Ehrenhalle eingerichtet, mit Fahnen Waffen etc. möglicherweise hing in dieser Zeit auch besagtes Ölgemälde in dieser Kirche. Mitte der sechziger Jahre wurde die im Krieg beschädigte Kirche abgerissen. Die Einrichtung ging zum Kriegsende 1945 verloren.


    Zu Geschichte des Regiments ein Hinweis auf meine Homepage: http://www.kuerassier.de/id70.htm

  • Hallo vorharz,


    ein :danke: für Deine Mühe und Deine Homepage ist auch sehr interessant und beeindruckend, aber ich bin schon auf einer ganz heißen Spur.


    Über das Kürassier-Regiment v. Seydlitz habe ich mich schon schlau gemacht, Reinhard gab schon den guten Tip,auch über die bedauerliche Zerstörung der Paulskirche. Habe meine Fühler auch in Sachsen-Anhalt.(Wo denn sonst)? :) lach)


    liele Grüße, christine

  • Hallo Christine,


    es ist kaum zu glauben, dass eine scheinbar aussichtslose Suche eine solche Wendung nehmen kann. 8o
    Wenn du dieses Gemälde finden solltest, würde es mich brennend interessieren.


    Viel Glück und Erfolg
    Reinhard

  • wenn es in Halberstadt war, ist es sehr schwierig noch etwas zu finden.


    Vieles ist im 2.WK zerbombt und verbrannt, den Rest haben die Amerikaner mitgenommen. Da sehe ich eher schwarz.

  • Hallo Arthur,


    das kann schon sein, aber solche Ehrenhallen wurden häufig in Publikationen abgebildet oder vorgestellt. Wenn auch das Gemälde selbst nicht mehr existieren mag, ist es doch möglich, dass es im Stadtarchiv in Halberstadt Fotos dazu geben könnte. Also ein Versuch ist das schon wert.


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo Strobel,




    da hast Du natürlichg völlig recht. Im Stadtarchiv müßte auf jeden Fall
    etwas zu finden sein. Oft gab es auch geschichtliche oder andere
    Schriftenreihen. In denen wurde auch über solche Sachen berichtet.




    Arthur

  • Hallo Reinhard, hallo Arthur,


    ja, so unwahrscheinlich, wie das klingt, aber ich habe Kirchenbücher (bei der Suche über dieses Bild) ausfindig gemacht, aus einer Richtung, wo ich das niemals vermutet hätte und da bekomme ich demnächst Auskunft. In Dornstedt wollte oder konnte man mir angeblich keine Auskunft (anderer Beitrag von mir, Rückenst. v. Herrn Fr. Pfeiffer) geben, was, wie ich jetzt erfahren habe laut Aussage, absoluter Unsinn ist. Es schien so aussichtslos aber jetzt hat man mir richtig Hoffnung gemacht. Über diese KB auch mehr zu erfahren. Hat mir schon jemand vorgelesen. Außerdem hat irgend jemand zu der Sterbeurkunde meines Großvaters wohl eine falsche Aussage gemacht,(aus welch. Gründ. auch immer) denn man setzte als seines Vaters Vornamen seinen eigenen dritten Vornamen ein. Und keinen der drei Vornamen meines Ururgroßvaters, das führte zu Irritationen meinerseits. Das schöne ist, diese Einträge sind ganz ausführlich, so daß ich viele Angaben erhalte. Und es hat sich wohl schon herausgestellt, daß es nun doch mein Großvater sein soll 02.Juli 1839 - 01.Nov.1908. Ich hielt diesen Zeitraum, für zu früh, bis Reinhard mich eines besseren belehrte. Jetzt hat auf einmal alles Hand und Fuß. So kanns gehen also nicht immer unbedingt auf alle Urkunden verlassen. Das habe ich nämlich vorher getan.


    Werde auf jeden Fall weiter berichten. Aber dem Mann, der mir jetzt die Auskünfte aus den Kirchenbüchern gibt, könnte ich ein Denkmal setzen, weil mir in dieser Gegend, gesagt wurde, da gibt es keine KB und der Ort hatte ein eigenes Kirchspiel. So bin ich dann noch den Weg über die Vorgesetzte des Grundbuchamtes gegangen, wo man mir im letzten Jahr absolut keine Auskunft geben wollte, und siehe da, es geht. Der Knoten löst sich in Luft auf. Leider mit so vielen Umwegen.


    Viele Grüsse, christine

  • Hallo Christine,
    Ich bin am Recherchieren in meiner Familie und heute interessiere ich mich zum ersten Mal fuer die Gemaelde die wir in der Familie haben. Ich bin auf der Suche von den Malern. Eines der wenigen Gemaelde die ich habe ist eines von einem Seydlitz Kürrasier (o nannte ihn immer meine Mutter), halber Köper neben seinem schwarzen Ross. Vielleicht ist es das Bild das du suchst. Melde dich doch mal. Hoffentlich liest du dies denn es ist schon 3 Jahre her.
    Grüsse aus Mexiko,
    Marion

  • Hallo Marion,


    ja, wenn ich mich anmelde lese ich meistens alle Beiträge, die seitdem eingegangen sind, ist fast immer etwas interassantes dabei, man lernt ja nie aus. Aber zu den Malern kann ich leider nicht helfen, gefunden ist das Bild leider auch noch nicht. ( Vielleicht nie?) Stellt es eine Person aus Deiner Familie dar? Das klingt vielleicht etwas unverschämt aber ich müßte das Bild sehen, um mehr dazu sagen zu können. Vielleicht könntest Du mir ein Bild davon senden. Ich bin so neugierig. Danke, daß Du dich gemeldet hast und


    liebe Grüße,


    Christine

  • Christine,


    ja solche Geschichten sind wirklich interessant. Gerade neulich sind wir an einer Kürassier-Kaserne vorbeigefahren und ich habe anschliessend den Begriff gegoogelt, weil der mir bis dahin gar nicht sagte :love:


    Nun aber meine Frage: konntest Du den Zeitraum eingrenzen, wann Deine Mutter das Foto gemacht hat?
    Denn nach 1945 kann es aus besagten Gründen ja kaum noch in Halberstadt gehangen haben (82 % der Stadt waren zerstört).


    Wenn Du den möglichen Ort eingrenzen kannst, kann ich in dem Buch von Hr. Georg Piltz "Kunstführer durch die DDR" (veröffentlicht in den 60er und 70er Jahren) mal nachsehen.
    Hr. Piltz hat u.a. auch die Kirchen und diverse Sammlungen beschrieben.


    LG Andrea

  • Hallo Andrea,


    ja,vielen Dank, für mich ist das ja noch interessanter und wenn unsere Mutter von dem Gemälde sprach, leuchteten ihre Augen und sie strahlte richtig, das Bild muß schon sehr beeindruckend gewesen sein. Für mich als Kind, waren die Bezeichnung Kürass oder Kürassier so weit weg, daß ich nur dachte hää, was ist das denn ein Kürassier, bis sie mir dann einiges erklärte, sie wußte soviel und ich wollte nicht immer so doof fragen. Heute ärgere ich mich manchmal immer noch, zuwenig gefragt zu haben. Das Foto muß zwischen den beiden Weltkriegen aufgenommen worden sein und in Halberstadt gibt es wohl ein Gemälde von einem Kürassier aber das soll wohl ein adliger Kürassier sein.


    Halberstadt als Standort ist höchstwahrscheinlich derjenige welcher, mit einer geringeren Möglichkeit käme noch Calbe/Saale in betracht.


    Falls du mal Zeit zum nachsehen hast, würde ich mich sehr freuen,


    liebe Grüße,


    Christine

  • In Calbe steht nichts weiter zu Bildern in den Kirchen.


    In Halberstadt steht beim Dom St. Stephanus dabei: "...neben dem Bamberger Domschatz bedeutendste kirchliche Kunstsammlung Deutschlands..." - es werden nicht speziell Gemälde genannt, aber einen Versuch ist es ev. wert.


    Dann gibt es noch das Städtische Museum mit einer Gemäldesammlung.



    Leider steht bei den anderen Kirchen, auch im Landkreis Halberstadt, nur etwas zu den Altären.


    Ich weiss nicht, ob Dir diese dürftigen Infos weiterhelfen, aber manchmal ist es genau die Nadel im Heuhaufen, die gefehlt hat.