Stammbaum von über 3000 Jahre

  • Für uns alle wohl ein unerfüllter Traum in der Frankfurter Rundschau stand am 01. Juli ein Artikel von einem Massengentest der die Verwandschaft von Menschen aus dem Harz mit einem Steinzeitskelett nachwies. Leider habe ich diesen Artikel nicht zur Hand allerdings einen link mit einer kleinen Notiz darüber.
    Höhlenerlebnis-Zentrum

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Dieser Beitrag kam auch im 3.Programm des WDR.Soviel ich weis bei W,wie Wissen.Ich würde dort mal auch der Internetseite nachschauen,oder den WDR direkt über Telefon kontaktieren.Gruß,Sporn

  • Hallo,
    ja, das war eine sehr interessante Untersuchung im Sösetal durch die Göttinger Universität. Dazu gab es Mittel letzten Jahres u.a. auch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung.
    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • ......aber Eines verstehe ich nicht! Weshalb nehmen die Forscher an, dass die Nachfahren dieses Bronzezeitmenschen immer in der selben Gegend gelebt haben? (Zugegebenermaßen wurden auch woanders gleiche Gene gefunden)


    Allein - meine Nachfahren sind fast in allen Erdteilen zu finden !!


    Wer kann plausibel erklären, weshalb man hier die Nachkommen "an Ort und Stelle" vermutet?


    Seerose :zuck:

  • Hallo Seerose,


    ich denke, genau das wollten die Forscher auch herausfinden, ob mit einer Sesshaftigkeit zu rechnen ist. Genauso, wie es viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen in alle Welt verstreute, genauso können ja bestimmte günstige Bedingungen dazu geführt haben, dass eine Abwanderung aller Nachfahren nicht unbedingt infrage kam. Letztendlich setzt man dann mit den Untersuchungen am sinnvollsten an Ort und Stelle ein, bevor man anderswo auf Suche geht, was wesentlich schwieriger ist, weil man erstmal drauf kommen muß, wohin es die Nachfahren verschlagen haben könnte.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo,


    ich kenn jemand der behauptet,sein Stammbaum geht weit vor der Zeit von Jesus Christus los.Ramses usw,Tatmandu oder wie die Mumie heißt,die mal bei uns inTübingen zu sehen war.Ich hatte bei diesem Forscher persönlich Glück,hatte er doch einen Cousin,weiß nicht den wievielten Grad,von mir als Schwiegersohn und meine mütterliche Linie mehrmals bis ca 1600 erforscht.Aber echt bei Jesus Christus höre ich auf zu zuhören.So biebelfest bin ich nicht.Er hat mal die Linie auf den Wucherdaten meiner Frau für mich bis hinter Karl dem Großen gemacht.Außer dem europäischen Hochadel war Nicht Genannt(NN) am meisten vertreten.Lieber krebse ich bis 1600 rum und versuche mir die Geschichte, die meine Ahnen erlebten, zu verstehen und freue mich auf jeden Fund,der meine Linie ergänzt.


    Viel Spaß bei 1000 v Chr


    Dumeklemmer :thumbup:

  • Oooch Dumeklemmer, die NN könnte man doch auffüllen, wer will das Gegenteil beweisen. Irgendwo hätte ich da was anzubieten :thumbsup: .


    Nein im Ernst, dann wenn die schriftlichen Quellen versiegen oder lückenhaft werden, dann wird der Rest zur Spekulation und eher zur Spaßgenealogie.


    Es nutzt auch in der Genealogie recht wenig, wenn man weiß, dass die eigenen Gene auch bei den Bewohnern der Höhe im Sösetal zu finden sind, denn die geben weder Namen noch Daten noch den Rest der Vorfahren preis. Rein anthropologisch gesehen ist es zumindest interessant.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Wer kann plausibel erklären, weshalb man hier die Nachkommen "an Ort und Stelle" vermutet?


    Soo abwegig finde ich das nicht. Wenn ich mir meine eigenen Ahnenlinien anschaue, stelle ich fest, dass das erst in etwa den letzten 100 bis 200 Jahren 'verwässert'.
    Ich selbst kann mich zwar als 1/8 Schwabe, 1/8 Schweizer, 1/4 Badener, 1/8 Rheinländer, 1/8 Pfälzer und 1/4 Ostpreusse bezeichnen, aber diese Linien haben sich im Prinzip erst in den letzten 3-4 Generationen verschmolzen. Wenn ich dazu noch meine Kinder anschaue, wird das "Gemisch" noch größer, dann kommen auch noch Hessen, Franzosen, Sudetendeutsche und Bayern dazu. Aber wie gesagt, das ist alles recht 'aktuell'. Schaue ich mir die jeweiligen Ahnenlinien davor an, sind Migrationsereignisse extrem selten, meine Vorfahren hielten sich im wesentlichen über etliche Generationen am gleichen Ort auf.
    Dabei fehlt mir zwar die Datengrundlage, um statistisch fundierte Erkenntnisse nachweisen zu können, aber tendenziell glaube ich auch noch einen Zusammenhang zur sozialen Stellung erkennen zu können. Am weitaus mobilsten hat sich bei mir eine adlige Seitenlinie gezeigt, gefolgt vom (Bildungs-)bürgertum (Juristen, Geistliche, Kaufleute), am wenigsten mobil Bauern und Tagelöhner, aber auch das liegt irgendwo auf der Hand. Gerade in ländlichen Gegenden gibt es da die "Erbhöfe", die über Jahrhunderte von der gleichen Familie bewirtschaftet werden. Frei machen muss man sich bei der genetischen Analyse auch von der Ahnenforschung per se, heisst, selbst wenn da in jeder Generation mal ein paar von dem Erbhof abwandern, sei es in die USA oder nur in die nächste größere Stadt, das Erbmaterial bleibt da. Ob da dabei der Nachname des Hofbewohners wechselt, weil das jetzt ein Vetter des alten Bauern ist, der den Hof übernimmt oder der Schwiegersohn, spielt dabei keine Rolle, genausowenig wie die, die weg sind, da eine Rolle spielen. Es zählt dabei nur, was noch da ist. Dazu kommt, dass in kleineren Ortschaften die Zuwanderungsrate erfahrungsgemäß eher gering ist und die Gene der Zuwanderer durch Einheiraten relativ schnell in der Dorfgemeinschaft aufgehen.
    Ich sehe daher keinen Grund, warum das in den kleinen Orten um den Harz nicht funktionieren soll. In einer Hafenstadt oder einer Großstadt wie Berlin geht das sicher nicht, aber da m.E. schon.


    Rossi

  • genauso können ja bestimmte günstige Bedingungen dazu geführt haben, dass eine Abwanderung aller Nachfahren nicht unbedingt infrage kam.


    Eben das ist der Knackpunkt. Damit der "genetische Fingerabdruck" der Linie an einem bestimmten Ort verloren geht, müssten alle Nachfahren/Verwandten gleichzeitig, d.h. innerhalb einer Generation auf einmal abwandern. Heisst, nicht nur die Familie mit Eltern und Kindern, sondern auch Vettern, Cousinen ersten, zweiten, dritten usw. Grades, uneheliche Kinder und alles, was sonst noch irgendwie genetisch mit dran hängt. Das wiederum scheint mir recht unwahrscheinlich.


    Rossi

  • Wenn ich überlege welche Wahrscheinlichkeit es ist von Karl dem Grossen
    abzustammen würde mich interessieren wieviele Menschen verwandt sind mit dem Skelett aus dem Harz oder mit Ötzi da es damals ja auch nicht soviele Bewohner in Europa gab wie es heute sind.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Wenn wir einmal unterstellen, daß der Mensch irgendwann nur an einer Stelle "entstanden" ist, dann stammen wir alle von diesem Uradam und dieser Ureva ab und sind alle miteinander verwandt.


    mfG


    Heiko

  • Hallo Ulrich,


    die Frage ist sicher gar nicht schwer zu beantworten, denn auch das brachten ja die Untersuchungen zutage. Nicht ALLE untersuchten Leute hatten den genetischen Fingerabdruck dieser Familie, nichtmal alle in der Gegend. Jetzt könnte man glatt auch noch den Schluss daraus ziehen, dass es damit auch sehr unwahrscheinlich ist, dass jeder von KdG abstammt, denn seine Nachfahren hatten nicht ganz soviel Zeit, sich zu verbreiten, wie die der Höhlenfamilie =) . Und eines wird in allen den Berechnungen unglaublich unterschätzt, besonders, wenn man die Rechnung mit der gringen Anzahl der Bewohner aufmacht - der ganz enorme Ahnenschwund, der so manche Theorie einfach zunichte macht. Er dürfte auf lange Zeit gesehen wesentlich größer sein als all das "neue Blut", was in den Familien hinzukam. Man kann das im Grunde auch ganz prima an der Verbreitung von Herkunftsnamen aus kleineren Ortschaften nachvollziehen, wie seßhalft die Menschen eigentlich waren. Diese Ballen sich oftmals nur in einem Gebiet, während andere Gebiete überhaupt keine dieser Namensträger haben.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • .....Ihr habt hier sehr plausible Argumente für die Vorgehensweise der Forschung. Mir ist EINIGES klarer geworden!


    ....und ja, natürlich: Sicher sind wir Alle irgenwie "verwandt".


    Seerose :)

  • Soo abwegig finde ich das nicht. Wenn ich mir meine eigenen Ahnenlinien anschaue, stelle ich fest, dass das erst in etwa den letzten 100 bis 200 Jahren 'verwässert'.
    Ich selbst kann mich zwar als 1/8 Schwabe, 1/8 Schweizer, 1/4 Badener, 1/8 Rheinländer, 1/8 Pfälzer und 1/4 Ostpreusse bezeichnen, aber diese Linien haben sich im Prinzip erst in den letzten 3-4 Generationen verschmolzen. Wenn ich dazu noch meine Kinder anschaue, wird das "Gemisch" noch größer, dann kommen auch noch Hessen, Franzosen, Sudetendeutsche und Bayern dazu.
    Rossi


    Wieso den Verwässert?
    ich sehe das ganz anders, unverwässerte Gene sind meist spezialisiert oder schadhaft
    während ei die verwässert sind, eine viel grössere Bandbreite besitzen und anpassungsfähiger sind...


    man könnte das ja auch geistlich sehen
    irgendwann kommt man bei Adam und Eva raus


    Reinheit der Gene ist simpel ansichtssache
    nicht umsonste gibt es Regeln gegen Inzest
    gerade bei den Pharaonen Ägyptens ist überliefert und nachweisbar
    wie extrem dieses nichtverwässern und untereinander heiraten sein kann.


    zb haben die Ahnen meiner Mutter ein paar quereinschläge im Stammbaum
    und wenn ich mir die alten Fotos ansehen kann ich alleine an den Augen und der Stirnform sagen
    wer zur Linie gehört.


    Aber ich denke wie man einen Stammbaum verwässert dazu kann jeder Gärtner / Züchter mehr zu aussagen ^^


    Das einzige das mich an den Querschüssen stört ist das sie nich tim Stammbaum beim Ausdruck auftauchen, meiner also lücken hat :sauer:

  • Hallo,


    habe mir eben mal Eure Kommentare durchgelesen.


    Während des diesjährigen Karnevals habe ich den Witz gehört: "Jedes Dorf ein Ahnenkreis". Das stelle ich bei meiner Ahnenforschung auch fest und ich wundere mich tatsächlich, dass nicht öfter der Sterbeeintrag gemacht wurde: "Sohn ohne Vernunft begraben".


    Wie gut, dass mein Opa seinen hessischen Ahnenkreis verlassen und einen pommerschen Ahnenkreis geheiratet hat. Meine Mutter heiratete dann den Abkömmling eines Ahnenkreises aus Westfalen und Thüringen. Ich bin die Mischung daraus und habe diese Genmischung noch weiter "verwässert" mit dem Sudetenland an meine Kinder weitergegeben.


    Das erschwert natürlich die Suche nach den Ahnen, aber den Ehrgeiz mit Karl dem Großen verwandt zu sein, habe ich nun wirklich nicht.


    mfg
    Regina :computer:


  • Hallo


    Vielen Dank für die wissenschaftliche Erklärung.
    Ich hatte mich schon gefragt, warum ich so degeneriert bin. Nun weiß ich es. Danke schön. Ich dachte immer, Ahnenschwund würde bei der Heirat mit so Vokabeln wie " Dispens super 3tia Gradu consanguinitatis .. ) im Kirchenbuch vermerkt.
    ..und da ich auch noch ne Menge Kinder habe.... =)
    Na ja, vielleicht trägt ja noch jemand bei meiner Beerdigung ein: sine mentis sepultus est Hansen Schlumpf.. oder so.


    P.S. Eine Ur- Urgroßmutter stammt aus der Gegend Eitorf, eine Ur- Urgroßmutter aus der Gegend um Schmallenberg.
    Alle anderen stammen aus einem Gebiet von ca 220 qkm.