Dekonom

  • Hallo Christina,
    steht da wirklich Dekonom oder soll es etwa Oekonom heissen.


    Wenn es Ökonom heissen sollte dann ist das hier erklärt.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Andererseits findet sogar die große Suchmachine mit G ein paar mal den Dekonom. Nur gibt es keine Erklärung. Oder es haben sich alle verschrieben oder falsch abgeschrieben!

    Neumark: Jüterbock, Heyer
    Niederlausitz: Schötz,Kupsch,Jurk,Fulisch,Twarog
    TH: Franke,Sachse,Götze,Dittrich,Porsch,Büttner,Große
    HH: Mohr,Glade
    Sachsen: Kästner,Kockel,Zenker,Mittag
    Pasewalk: Marquardt, Mahnke
    NSL: Liebchen,Gorisch,Baranke

  • bei Grimm und Küntz konnte ich zu dieser Bezeichnung auch nichts finden.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Benny,


    es muß einen Dekonom (vielleicht ein veralteter Ausdruck für Oekonom) gegeben haben. Denn in der Tornadoliste Deutschlands


    http://www.tornadoliste.de/tornadoliste1920.htm



    unter dem Bericht vom 03.01.1916 wird er erwähnt. Hier der Auszug


    Bamberg, 4.Jan. Wintergewitter - Windhose. Gestern nachmittag wurden die Ortschaften Steinfeld, Treppendorf und Wiesentfels bei einem Gewitter durch eine Windhose furchtbar heimgesucht. In Steinfeld wurden 50 Häuser abgedeckt und zum großen Teil schwer beschädigt. Ein Dekonom erlitt schwere Verletzungen. In Treppendorf, ein Juradorf mit 200 Einwohnern, steht nur noch ein Haus, das wenig Schäden erlitten hat; die übrigen Häuser sind teils demoliert, teils schwer beschädigt. Der Dekonom Taschner wurde unter den Trümmern seines Anwesens begraben und tödlich verletzt


    Gruß

  • Hallo,
    es kann kein veralteter Ausdruck für Ökonom sein. Denn das kommt aus altgriechisch oikos = Haus(wirtschaft) + nomos = Gesetz(mäßigkeit)/Regel. Da ist kein Platz für ein D am Anfang.


    Daß in dem Tornadobericht "Dekonom" vorkommt ist kein Beweis für die Existenz des Wortes. D und O sahen sich damals recht ähnlich, sowohl in Handschrift als auch in Druckschrift, besonders wenn das Papier bzw. der Text abgenutzt ist. Und wenn einer einen Übertragunsfehler macht, kann auch unter vergleichbaren Bedingungen ein anderer den gleichen Übertragungsfehler machen.
    Außerdem: der Fremdwörter-Duden hat auch keinen "Dekonom".


    Übertragungsfehler werden noch gefördert, wenn das Wort, um das es geht, in der jew. Gegenwartssprache nicht mehr üblich ist, oder eine andere Bedeutung bekommen hat.
    Beide Aspekte treffen auf das Wort Ökonomzu. Erstens wird es weniger verwendet als früher, weil zweitens es nicht mehr die Bedeutung "Landwirt" hat. Und darüberhinaus weiß heute nicht jeder, daß die frühere Bedeutung "Ldw." war. Wenn dies alles eintrifft, ist es recht wahrscheinlich, daß derjenige, der den Text überträgt, sich im Zweifelsfall für die falsche Variante entscheidet.


    Alles spricht für "Oekonom"


    frdl Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

    Einmal editiert, zuletzt von Gisela ()

  • Hallo,


    ich habe nie behauptet das bei google ein vernüftiger Link dabei ist.
    Und auch ich würde auf Übertragungs- oder Abschreibfehler tippen.
    Mein Ansinnen war es nur etwas detailierter drauf hinzuweisen. Mit dem Beitrag von Gisela ist das passiert und stellt auf alle Fälle eine plausiblere Erklärung da, als einfach zu sagen: "Ich kenne keinen Dekonom, müßte sicher Ökonom heißen". Durch sowas ist schon viel falsch interpretiert worden. Und auch unvernüftige Quellen sind Quellen und wenn es dann noch 10 verschiedene sind, kann ich ohne mögliche Ursachenerklärung, jeden Mutmaßer zum zweifeln bringen!


    Wenn jetzt noch jemand das Wort Deko sprachlich erklären kann, wäre das Thema, nach meiner Meinung, umfassend erklärt.


    Gruß
    Andreas

    Neumark: Jüterbock, Heyer
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    HH: Mohr,Glade
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    NSL: Liebchen,Gorisch,Baranke

  • Hallo Christina,
    du siehst wie sich alle daran festbeisen ob es Dekonom heist oder nicht. Habe auch diese links gefunden allerdings auch ohne Erklärung was das bedeuten soll.
    Um Zweifel auszuschliessen 1. mal ein Vorschlag stell das Sterbebildchen mal hier ins Forum rein.
    und 2. Vielleicht ist es dir möglich dir die Sterbeurkunde zu besorgen auf dieser könnte auch der Beruf stehen. Oder schau mal im Addressbuch der Gemeinde nach in welcher die Person lebte wenn es eins gibt dort dürfte auch der Beruf vermerkt sein wenn er auf dem Sterbebilchen vermerkt ist. Es zeigt ja auch dass die Angehörigen stolz auf die Tätigkeit des verstorbenen waren, und vielleicht wurde schon zu lebzeiten wert darauf gelegt dass man wusste um wen es sich da handelte.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo,


    der Begriff Dekonom ist definitiv ein Begriff. Bei Google habe ich verschieden Einträge dazu gefunden, so auch nachstehendes Buch über das Nationaleinkommen:


    http://books.google.de/books?i…result&resnum=6&ct=result


    Dort wird dieser Begriff in Zusammenhang mit dem Staatseinkommen verwandt. Ich könnte mir vorstellen, dass hier ein Verwalter einer staatlichen Einrichtung gemeint war(Domänenverwalter etc.).


    Bei Google ist auch ein Eintrag aus einer Veteranenliste von 1806 zu einem Caspar Walser, der dort als Dekonom und Badewirt verzeichnet ist.


    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    ich habe diese Link´s auch gefunden und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß die Schreibweise in all diesen Büchern aus verschiedenen Zeiten nur auf Schreibfehler und Irrtümer bestehen. Man kann auch Abwandlungen wie dekonomisch und Dekonomie "ergoogln".


    Siehe hier das Buch ist eingescannt und der Titel recht gut lesbar


    http://antiqbook.fr/boox/liv/1787.shtml


    Gruß

  • Das bringt nichts, auf die von Elektronengehirnen basierten Transskriptionen des Fraktur-O zu pochen. Da steht trotzdem Oekonom, oekonomisch etc.
    Man kann auch schwerlich ein Fremdwort Dekonom von Deka (griech: Zehn) oder Dekor (lat: Zierde) ableiten: Es gibt keinen Sinn.
    Hier treibt die Verbreitung von automatisiert digitalisierten Quellen einfach Blüten, die nur mit Heranziehung der Originalschrift als "Oekonom" zu klären sind.
    Tut mir leid, aber es gibt keine Dekonomen! Wirklich.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Vielleicht ist es auch ein a anstelle eines o's. Den Begriff Dekanom habe ich schonmal in einem alten Buch über Kirchengeschichte gelesen. Die "moderne" Berufsbezeichnung für Dekanom ist Dekan.

    Wer weiß was über: Alexander aus Kreis Schneidemühl, Karnath aus Kreis Karthaus, Kämmer und Höllger aus Elbing, Petrich aus Kreis Bromberg, Poggenmöller, Poggemöller, oder Steinhauer aus Kreis Minden

  • Moin,


    ich verstehe beim besten Willen nicht, warum hier krampfhaft versucht wird die Existenz eines Wortes zu beweisen, was es überhaupt nicht gibt. Alle bisher angeführten Links beruhen gänzlich auf Lesefehler!


    Ich schließe mich daher zu 100 % den Worten von F.W.Seipe an:

    Zitat


    Tut mir leid, aber es gibt keine Dekonomen! Wirklich.


    Gruß


    Benny

  • hallo Christina,
    hat ja schon auf meinen Beitrag die Vermutung geäussert dass es sich hier wahrscheinlich um einen Lesefehler oder Schreibfehler handeln könnte. Hab ihr auch vorgeschlagen dass sie das Sterbebild mit diesem Wort hier einstellen kann.


    PALADIN

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo ihr
    @ Reinhard und Forschi,
    ganz genaus so passieren die Dinge: bei den Links die ihr eingestellt habt um die Variante "Dekonom" zu beweisen (oder hab ich euch falslch verstanden?) habt ihr euch leider selbst wiederlegt. in beiden Fällen handelt es sich um ein O am Anfang. Es ist sehr leicht mit dem D zu verwechseln. Reinhard: in deinem Link ist auf der gleichen Seite in der 7. Zeile von oben ein D(inge). Der Unterschied ist minimal aber nichtsdestrotz vorhanden.
    Ich vermute daß bei google-Buchsuche irgendein Texterkennungsprogramm überfordert ist. Alle Dekonom-Beispiele, die ich überprüft habe haben sich als Oekonomen entpuppt.
    Ich hab auch mal "Dekonom" gegoogelt und was kam raus??? ein waschechter Oekonom: http://www.google.de/books?id=…Dekonom&dq=Dekonom&pgis=1


    Forschi: es ist ein klassischer Übertragungsfehler in deinem Link, denn auf dem Titelblatt ist der Buchstabe ein O. Es ist ganz üblich, daß es auf der linken Seite ein wenig eingedellt ist.
    Ich habe natürlich auch gesehen, daß die Transliteration "Dekonom" angibt, was aber falsch ist. (vgl. meine Argumentation in meinem vorigen Posting).


    @ Petrich: Dekan kommt nicht von Dekanom (was es m.E. auch nicht gibt), sondern von Decanus, und das stammt von lat. Decem = zehn. (vgl. Duden Herkunftswörterbuch)


    @ Andreas: zur sprachlichen Erklärung von Deko- schließe ich mich vollinhaltlich :D F.W. Seipe an. Hab extra nochmal meine Wörterbücher befragt.


    Grüße
    Gisela
    PS: an alle, die jetzt vielleicht "Dekanom" mit a in google Buchsuche suchen: ja, da kommt jede Menge, und zwar alles in slavischen Sprachen wo "Dekanom" ein Kasus von "Dekan" ist, aber kein eigenes Wort. Also macht euch keine Mühe ... :D :no:



    2. PS ich habe schon so einige alte und auch neue Bücher gelesen und recht viel im Internet. Fazit: es ist immer eine Bereicherung aber nicht immer stimmt es was man so liest :D

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • @ Gisela: Das Dekan nicht von Dekanom kommt ist mir klar und habe ich auch nie behauptet. Trotzdem habe ich "Dekanom" in einem alten Buch in der Essener Stadtbibliothek gelesen. Es wurde dort anstelle des Wortes Dekan benutzt. In diesem Buch steht auch an Stelle von Dekanat Dakanei. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es den Begriff Dekanom gibt/gab und somit Oekonom nicht der einzig mögliche Lese/Schreibfehler ist.

    Wer weiß was über: Alexander aus Kreis Schneidemühl, Karnath aus Kreis Karthaus, Kämmer und Höllger aus Elbing, Petrich aus Kreis Bromberg, Poggenmöller, Poggemöller, oder Steinhauer aus Kreis Minden