RECHTS UND LINKS DER ROLLBAHN

  • Hallo!


    Ich habe eine Mappe mit dem Namen "RECHTS UND LINKS DER ROLLBAHN".
    In dieser Mappe sind wiederum zwei weitere Mappen mit den Titeln:
    "RECHTS UND LINKS DER ROLLBAHN - 24 Aquarelle vom Vormarsch des XXXXVII. Panzerkorps im Osten" und
    "SOLDATEN IN EIS UND SCHNEE - 24 Auqarelle vom Winterkampf des XXXXVII. Panzerkorps im Osten".
    Die gesamte Mappe ist von Fritz Brauner Obergefreiter im Flakregiment 101.

    Kann mir jemand sagen was es sich damit auf sich hat? Wer bekam solche Mappen?


    Kann mir einer den Text des ersten Blattes entziffern?!


    Das erste Blatt beim öffnen der gesamten Mappe
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    Einige Bilder der Mappe "RECHTS UND LINKS DER ROLLBAHN - 24 Aquarelle vom Vormarsch des XXXXVII. Panzerkorps im Osten":


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    Einige Bilder der Mappe "SOLDATEN IN EIS UND SCHNEE - 24 Auqarelle vom Winterkampf des XXXXVII. Panzerkorps im Osten".


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  • Hallo,


    ich versuchs mal:


    Mögen diese Bilder allen Angehörigen und Mitkämpfern meines Panzerkorps eine bleibende Erinnerung sein


    an unseren Kampf - und siegreichen? Stoß in das Herz des .........1941


    ...


    Wann und wo so etwas verteilt wurde ,weiß ich aber nicht.


    Gruß grabo63

  • Hallo Rafael,


    ich ergänze die Transkription:


    ..und siegreichen Stoß in das Herz des "Sowjetparadieses."


    (Unterschrift)
    General der Panzertruppen
    Kommand(ierender) General XXXXVII PanzerCorps


    Dabei handelt es sich wohl um Propaganda-Material der Heeresleitung.


    Gruß
    Detlef

  • Hallo Rafael,


    die beiden Mappen sind ursprünglich separat veröffentlicht, wahrscheinlich sind sie für einen besonderen Zweck oder einen bestimmten Personenkreis auch mal in einer "Übermappe" zusammengefasst worden. Daher resultiert wohl auch die Widmung auf dem ersten Blatt.


    Im Antiquariat (z.B. bei ZVAB.de) werden die beiden Mappen aktuell nur separat gehandelt. Es sind sicher nicht mehr viele Exemplare davon vorhanden - die schlimmen Erinnerungen werden viele Besitzer veranlasst haben, "dieses Zeug" wegzuschmeissen - für mich durchaus nachvollziehbar.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo!


    Danke für die Hilfe!


    Für mich ist es auch nachvollziehbar.
    Aber das das (Propaganda) Material so hoch gehandelt wird, hätte ich nicht gedacht.
    Für eine Mappe liegt der Preis zwischen 40-60 Euro.


    Bekamen die Soldaten die Mappen nach Hause geschickt? Oder wie wurde das gemacht?

  • Woher der hohe Preis? nun,nach meiner Meinung gilt auch hier: Angebot u. Nachfrage regeln...


    1. dürfte es sich hier bestimmt nicht um Massenware in millionen Auflage handeln.


    2. Wie angeführt haben viele ehemalige Besitzer die Bilder vernichtet.Gründe für die Vernichtung waren auch unterschiedlich.Einige wollten wirklich nicht an ihre Fronterlebniße erinnert werden,andere hatten Angst bei Auffindung der Bilder durch die Siegermächte als unbelehrbare Nazis zu gelten.Die dritte Gruppe hing dem Irrglauben an man könne Geschichte und Vergangenes durch Vernichtung ungeschehen machen.


    Warum wollen heute Leute diese Bilder kaufen?


    Ich glaube nicht,daß deas in der Maße Kriegsteinehmer waren,die mit Hilfe der Bilder von Ihren Heldentaten berichten wollen .Können es nicht "Kunstsammler" sein? Ich persönlich empfinde die Bilder aus diesem Blickwinkel als schön und gekonnt.Hinzu kommt,daß man solche Bilder auch als Abschreckung vor Kriegsgeschehen der heutigen Jugend zeigen kann. Etwa so:" Sieh mal,in diesem Panzer haben auch Menschen,Väter,Söhne und Brüder gesessen,die bei dem Treffer nicht gleich tot waren,sondern elendig und quahlvoll unter Schmerzen langsam gestorben sind."


    Weiter könnte man noch sagen: "Auch mit solchen Mitteln verführte das damalige Regime das Volk und vor allen Dingen den Kämpfenden zu weiterem Durchhalten."


    Ich glaube wir sind heute so aufgeklärt,daß wir durch diese Bilder nicht mehr in Versuchung geführt werden.Ich bin gegen jede Vernichtung von Bild und Schrift.Es gibt keine "entartete Kunst" (Nazi Deutsch)gehört eigentlich nicht zu meinem Sprachgebrauch


    Gruß


    Christian1001

  • Abgesehen vom künstlerischen Wert solcher Bilder, den ich nicht zu
    beurteilen vermag, waren solche Mappen als Anerkennung gedacht. Als
    Anerkennung für Leistungen vor, während und nach den Kampfhandlungen.
    Als Anerkennung für Leistungen, die noch nicht zu einem Orden gereicht
    haben, aber besonders zu würdigen waren. Der Kommandierende General des
    XXXXVII. Panzerkorps hat es für notwendig gehalten, auch einfachen
    Soldaten - hier einem Obergefreiten, Lob und Anerkennung
    auszusprechen. Da die Leistung des Obergefreiten so herausragend war,
    hat der General - vielleicht auch persönlich - ihm diese Mappe
    überreicht. Auch das Datum 1.11.1941 hat eine Symbolik. Bis zu diesem
    Zeitpunkt war die deutsche Wehrmacht mit Glanz und Gloria in die
    Sowjetunion einmarschiert. Unternehmen Barbarossa! Dann stagnierte der
    Vormarsch, der erste russische Winter stand vor der Tür. Das schnelle
    vorpreschen der Panzerverbände war vorüber. Vielleicht wollte der
    Kommandierende General mit dieser Mappe an den Raid über die Rollbahn,
    die Straßenverbindung Smolensk - Moskau, den schnellen siegreichen
    Vormarsch erinnern, in der Gewissheit, daß von nun an härtetere Zeiten
    für seine Soldaten anbrechen würden.


    Mit freundlichen Grüßen


    Hartmut Passauer

    Suche weltweit nach Trägern des Namen PASSAUER in allen möglichen Schreibweisen.
    E-Mail-Adressen und Link's/Url's die für Familienforscher interessant sind, finden Sie in einer Datei, die Sie von mir auf Anforderung kostenlos erhalten. Anforderung bitte über PN mit dem Stichwort: E-Mail-Adressen.

  • Hallo und guten Abend!


    Die Geschichte mit den BRAUNER - Auqarellen hat mich hellhörig gemacht und mich veranlasst, mich in diesem Forum anzumelden. Es könnte nämlich sein, dass ich den Maler dieser Blätter gekannt habe. Ich habe sie mir heute antiquarisch bestellt und werde bei WASt weitere Informationen einholen.


    Vorab möchte ich fragen, ob einer er Forumsmitglieder diesen Fritz BRAUNER gekannt hat. In diesem Falle bitte ich ganz herzlich um persönliche Kontaktaufnahme.


    Eine gute Nacht wünscht


    kasimich

    Einmal editiert, zuletzt von kasimich ()

  • Hallo zusammen,


    durch Zufall stieß ich auf diesen Forumsbeitrag, da ich selber im Besitz dieser Sammelmappe bin. Bis vor kurzem wusste ich nicht mal, dass diese Mappe "Rechts und Links der Rollbahn" anscheinend mehrere Male vervielfältigt wurde. Jedoch kann ich sagen, dass diese Bilder im Auftrag eines Vorgesetzten des Fritz Brauner gemalt wurden. Dies ist mir aus Familienkreisen bekannt, denn Fritz Brauner ist ein ferner Verwandter von mir.


    Leider kann ich im Moment nicht mehr dazu sagen, weil ich mich noch nicht soviel damit beschäftigt habe. Aber wenn jemand mehr weiß, dann wäre ich über jede Weitere Information dankbar.


    MfG C.Brauner

  • Hallo,


    unterschrieben hat Joachim Lemelsen.


    Nebenbei: Das XXXXVI. Armeekorps war "motorisiert" und erst im Juni '42 umbenannt worden in Panzerkorps. Wohl sah man das als Teil der Panzergruppe 2 (Guderian) anders.


    Viele Grüße,


    Jörg