Bitte um Übersetzung eines polnischen Schreibens

  • Hallo,
    heute habe ich einen Brief aus dem Archiv in Konin erhalten.
    Sie haben ein paar Unterlagen gefunden und könnten sie mir zuschicken - soweit kann ich es dem Schreiben entnehmen :-) .
    Gerne würde ich aber wissen, wass sonst noch in dem Schreiben steht, besonders auf den Leopold Spitzer bezogen (wahrscheinlich, dass ich beim Standesamt in Sompolno anfragen soll).
    Jetzt hoffe ich, dass mir jemand von Euch das Schreiben übersetzen kann.



    Vielen Dank und viele Grüße
    Petra

  • Hi Petra,


    hier ist die Übersetzung. Nicht Wort für Wort, da ziemlich lang:


    Sie teilen dir mit, dass Urkunden aus Standesämtern erst nach hundert Jahren den Archiven übergeben werden. Die ersten 100 Jahre werden sie in den Standesämtern verwahrt.


    In der Praxis bedeutet das, dass sich im Archiv in Pozen / Konin die Standesamtbücher der evangelisch - augsburgischen Gemeinde Sompolno aus den Jahren vor 1907 (1907 einschließlich) befinden.


    Standesamtbücher, die nach 1907 erstellt worden sind, sind beim Standesamt in Sompolno zu finden. Wenn du Unterlagen aus diesem Zeitraum suchst sollst du dich dort melden. Jetzt kommt die Adresse.


    Das Archiv hat also nach den Urkunden gesucht, die vor 1908 erstellt worden sind. Gefunden wurden folgende Urkunden:
    1. Geburt Berta …
    2. Geburt Olga …
    3. Heirat Julius …


    Darüber hinaus haben sie die Geburtsurkunde von Leopold … gefunden.


    Die Suche dauerte 1,5 Stunden (Urkunden zweitsprachig, russisch). Gesamtkosten: 135 zl oder 41,90 € + Kopie 30 zl oder 9,30 €.


    Wenn du die Urkunden haben möchtest sollst du schriftlich bescheid geben und 60,50 € auf das angegebene Konto überweisen.
    Wenn du die Urkunde von Leopold … auch haben willst musst du insgesamt für alles 63,60 € überweisen.


    Zusammen mit der schriftlichen Bestellung sollst du auch eine Kopie der Einzahlungsquittung schicken. Das beschleunigt den Vorgang. Alles per Post an die Adresse in Konin.


    Das war's. Kuck mal, sie geben die Beträge in € an 8o


    Grüße
    Agnieszka

  • Hallo Agnieszka,
    vielen Dank für Deine Übersetzung :danke: :danke:
    Ich habe es wegen der Urkunden, die jünger als 100 Jahre sind, einfach mal versucht. Vor ca. 2 Jahren habe ich aus einem Archiv auch die Geburtsurkunde meines Vaters und seiner Geschwister erhalten und die sind nicht vor 1906 geboren :] . Ich habe irgendwann auch mal den Hinweis bekommen, dass die kirchenlichen Einträge eher als nach 100 Jahren an die Archive gegeben werden. Ich habe damals wie heute keinen Unterschied im Anschreiben gemacht, kirchlich oder standesamtlicher Eintrag. Irgendwie ist es doch ein bisschen komisch ;(


    Das finde ich das Gute am Archiv Posen/Konin: sie schreiben was sie gefunden haben und man soll erst dann überweisen, außerdem kam die Antwort sehr sehr schnell (Mail ging am 19.07. von mir raus, heute kam die postalische Antwort :] ). Andere Archive wollen vor Beginn der Suche schon eine Vorauszahlung, um die Suche überhaupt erst zu beginnen.


    Kann ich die Einzahlungsquittung und die Antwort auch als Mail schicken oder ist das ausdrücklich ausgeschlossen? So habe ich es sonst immer gemacht und es klappte auch.


    Die Zloty habe ich sonst immer in Euro umgerechnet - vielleicht kam es dabei nicht so genau hin und sie geben aus diesem Grund jetzt den Betrag gleich in Euro an =)


    Viele Grüße
    Petra

  • Hi Petra,


    das ging aber wirklich schnell. Vielleicht haben sie jetzt nicht so viel zu tun. Besser für dich :D


    Kirchlicher oder standesamtlicher Eintrag? Ich glaube es macht für das Archiv keinen Unterschied.


    Einzahlungsquittung per EMail? War im Brief nicht angesprochen. Ich glaube die Polen gehen davon aus, dass es auf dem Postweg leichter geht. Du weisst ja, nicht jeder hat einen Scanner usw. :wacko: Per EMail geht bestimmt auch.


    Betrag gleich in Euro? Ich betrachte es als eine nette Geste. Schließlich braucht man den Betrag nicht umzurechnen ... welchen Kurs nehme ich ... (eigentlich ich hier der Umrechnungskurs der polnischen Bank wichtig) ... ist das zu wenig ...


    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei weiteren Forschung
    Agnieszka


  • Ich habe irgendwann auch mal den Hinweis bekommen, dass die
    kirchenlichen Einträge eher als nach 100 Jahren an die Archive gegeben
    werden. Ich habe damals wie heute keinen Unterschied im Anschreiben
    gemacht, kirchlich oder standesamtlicher Eintrag. Irgendwie ist es doch
    ein bisschen komisch.




    Der Unterschied zwischen dem Staatsarchiv Posen und dem Staatsarchiv
    Konin besteht darin, dass über 100 Jahre alte Personenstandsurkunden in
    Posen seit 01.10.1874 Standesamtsurkunden und in Konin über 100
    Jahre alte Personenstandsurkunden [im Herzogtum Warschau] aus
    kirchlichen Matrikeln [bis 31.12.1945] bestehen.


    Kirchenbücher in Posen können daher auch jünger als 100 Jahre im
    Staatsarchiv sein, Kirchenbücher in Konin werden, soweit sie jünger als
    100 Jahre sind, bei den Kommunalverwaltungen "benötigt".


    Mit freundlichen Grüßen


    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo Herr Pfeiffer,


    vielen Dank für die Erklärung.


    Irgendwie sehe ich aber noch nicht ganz klar.


    Konin ist eine Filiale des Staatsarchives Posen und, ich glaube es war letztes Jahr, wurde ein Teil der Unterlagen aus dem Archiv in Posen nach Konin ausgelagert. Einige meiner Anfragen wurden auch von Posen nach Konin weiter geleitet.


    Könnte es also sein, dass die nach 1907 entstandenen Einträge im Staatsarchiv in Posen liegen?
    Ich habe z.B. 2 Heiratseinträge aus den Jahren 1923 und 1932 aus dem Archiv in Posen erhalten, die in demselben Ort wie die jetzt erbetenen Einträge stammen.


    Vielen Dank für Eure Geduld und
    viele Grüße
    Petra