TVA Torpedoversuchsanstalt Gotenhafen

  • GUTEN tag,
    bin neu im Forum. Mein Vater Rudolph Asmus, geb. 1901, war bei der TVA Eckernförde/in Gotenhafen im techn. Dienst (Maschine) angestellt, er tat Dienst auf dem Zielschiff (Torpedofangschiff?) "Walther Holtzapfel". Das Schiff gehörte m.W. in die Klasse "Hilfskreuzer". war wechselweise in Eckernförde oder Gotenhafen-Oxhöft stationiert.
    Nachdem meine Mutter und wir 3 damals lebenden Kinder im Juli 43 bei den katastrophalen Bombenangriffen auf Hamburg lebend davon gekommen waren, hatte mein Vater in Gotenhafen-Baltenberg, m.W. Bachweg 10, eine neue Wohnung für uns ergattern können. Wir lebten dort von Spätherbst 43 bis Ende Jan. 45. Wir hatten Bordscheine für die GUSTLOFF. Aber meine Mutter, welche hochschwanger war, weigerte sich letztlich auf dem Weg zum Schiff, auf dieses zu gehen - sie fühlte wohl die Niederkunft näher kommen und wollte das Baby nicht dort im Chaos, was schon absehbar war, zur Welt bringen. Wir setzten unseren Fluchtweg irgendwie auf dem Landweg fort und meine jüngste Schwester wurde dann unterwegs (im noch funktionierenden Krankenhaus) in Köslin/Pommern geboren.
    Mein Vater wurde m.W. mit der Besatzung und Schiff ohne Kampf -nach der allg. Kapitulation - gefangengenommen und das Schiff wurde nach England gebracht. Er kam einige Monate danach frei und verstarb 1951. Sein Vorgesetzter an Bord hieß Le Clair o.ä..
    Betreibe seit einigen Jahren Familienforschung und möchte diesen Zeitabschnitt möglichst transparenter bekommen. Kennt jemand die Verhältnisse zu der Zeit bei der TVA, evtl. auch noch Näheres zu Schiff und Besatzung der "Holtzapfel"?
    Ein Vetter von mir übrigens gehörte als blutjunger Bursche zur Besatzung von U 1018, welches noch im Fbr. 45 südwestl von Englang bei Penzance mitten in einem engl. Geleitzug durch Wasserbomben versenkt wurde. Alle tot bis auf 2 Überlebende, die noch nach oben durch den Turm herausgedrückt wurden--.


    Dank im voraus - seniorhanseat

  • hallo pensionhanseat,


    hier die ersten Tips:


    bitte schreibe die WAST in Berlin an,


    diese geben Dir villeicht geauer Auskunft über Deinen Vater und deinen Vetter an.


    U-1018


    Stapellauf: 1.3.1944


    Indienststellung: 25.4.1944


    Typ: VII C / 41


    Kommandant: Walter Burmeister


    vesenkt am 27.02.1945, Ärmelkanal sw The Lizard, 49°56`N, 05°20W, durch Wasserbomben.


    Tote 51


    Überlebende: 1 Offizier und 1 Manschaftsdienstgrad.


    Die Britische Fregatte Loch Fada ortete das Boot per ASDIC und vesenkte es durch Wasserbomben.


    2 Überlebende identifizierten das Boort als U-1018


    Weitere Infos ehälts Du auch vom U- Boot Archiv in Laboe, wo auch das U-Boot ausgestellt ist und sich auch das Ehrenhain für die gefallenden U- Bootfahrer befindet.


    Da ist auch bestimmt dein Vetter namentlich erfasst.


    Leider habe ich noch nichts über die " Walter Holzapfel" gefunden.


    Ich werde aber noch suchen, villeicht kannst Du noch mehr über das Schiff schreiben.


    Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,
    Dank für prompte Reaktion.
    Das Schicksal U1018 und meines Vetters habe ich in den Vorjahren abgeklärt durch die einschlägigen Möglichkeiten in Archiven etc., es gibt da ja wirklich überraschende Fundgruben. Die beiden Überlebenden von U1018 habe ich damit in Zusammenhang ausfindig gemacht und mit ihnen telefoniert bzw. geschrieben. Auch habe ich einige Fotos von der Indienststellung und Mannschaftsbilder, auch eine persönliche Schilderung des Unterganges durch einen der Überlebenden.
    Zur HOLTZAPFEL weiß ich nicht viel. Mein Vater hat noch ein Bild in Queransicht hinterlassen, welches ich gesehen habe, es ist aber verschollen. Darauf hatte das Schiff kriegsmarinetaugliche Tarnbemalung. Mein Vater war von Beruf Seemaschinist( grad.) und wurde als Zivilangestellter dienstverpflichtet, er trug die übliche Marinekleidung, aber ohne Kennzeichen etc., in der Hirarchie des techn. Maschinenpersonals war er m.W. 2. Offizier-Ebene. Ich vermute, da die TVA Gotenhafen offiziell m.W. Anfang Fbr. 45 nach Eckernförde zurückverlegt wurde, daß die HOLTZAPFEL noch den Weg über See dorthin unbeschadet fahren konnte. Jedenfalls wurde das Schiff nach England abgegeben. Der Name HOLTZAPFEL stammt m.W. von einem Pionier der U-Boot-Technik aus der Kaiserzeit. Ein Nachfahre von ihm ist wohl auch derjenige H., welcher im 2. W die Entwicklung der Klein-Uboote betrieb.


    Gruß aus dem Südwesten (wohin mich vor Jahrzehnten der Beruf verschlagen hat....) Seniorhanseat

  • Hallo Seniorenhanseat,


    danke für die Infos, aber


    hast Du bei der Wast - Eichborndamm 179, 13403 Berlin schon angefragt ?


    Grüße


    Thomas


    P.S. ich habe noch nichts über die Holzapfel