Säckler Zunftzeichen

Hallo kleiner Merz,
habe in dem Buch verschwundene Arbeit von Rudi Palla nachgeschaut. In diesem wird auch der Säckler nur als eine andere Bezeichnung des Beutlers Beutelmacher, peutler Beitler sowie Säckler) geführt. Diese stellen Beutel aus Leder, Leinwand oder kostbaren Stoffen her die reich verziert waren. Das Handwerk der Beutler war meist mit jenem der Handschuhmacher vereinigt.

Hallo "Kleiner Merz",

ich zitiere aus dem Buch "Zunft-Wappen und Handwerker-Insignien" von Alfred Greuser; Reprint aus dem Jahre 1889:

Beutler, Säckler und Handschuhmacher.

Erstere führen einen mit abfliegenden Schnüren versehenen ledernen Beutel, - letztere einen gestürzten Handschuh (meist roth) als Symbol.

Ihr gemeinsamer Schutzpatron ist St. Otto, Apostel der Pommern und Bischof von Bamberg (anno 1139), der ein Verzeichniß aller Nothleidenden hatte, wie ein Vater für ihren Unterhalt sorgte und stets einen ledernen Beutel am Gürtel mit sich herum trug, aus dem er den Dürftigen milde Gaben reicht.

In Rostock waren die Beutler mit den Weißgärbern liiert und führten 1772 gemeinsames Siegel: Zwei gekreuzte Schabmesser, einen Schabebock, ein rundes Messer, 1 Handschuh. Umschrift: D. Ambt d. Weißgärb. u. Beuttler in Rostock. [Zitatende]

Dazu möchte ich noch anmerken, daß es ein festes Zunftzeichen für irgendeinen Handwerkerberuf nie gab. Die Zünfte führten in nahezu jeder Stadt ein eigenes Siegel, welches in vielen Fällen Bezug auf die städtische Zugehörigkeit nahm. Natürlich bildeten sich Gemeinsamkeiten heraus, da in der Regel immer handwerkstypisches Werkzeug oder Arbeitsprodukte gezeigt wurden; und die waren ja überall gleich.

Zurück zu Deiner Ausgangsfrage. Du bist mit der Darstellung eines Sackes gut beraten (analog zum Lederbeutel der Beutler) und hast damit eine redende Umsetzung des Berufes Säckler.