sind eure Ahnen sympathisch?

  • Hallo,


    eben bin ich dabei in einem OFB einige meiner Ahnen zu finden, und dabei stoße ich auf einen Spitzenahn zu dem folgende Bemerkung aus dem KB angeführt ist:


    "sein Lob ist nicht gut gewesen, in dem ihm die ganze Gemein nichts gutes nachzusagen gewußt" X(
    Da das einzige belegta Datum sein Sterbedatum ist und auch die Notiz in der Vergangenheitsform abgefaßt ist, muß es wohl beim Sterbeeintrag stehen.


    Na ja, solche muß es wohl auch immer mal geben. :zuck:
    Ist euch so etwas schonmal untergekommen??


    lg
    Gisela


    PS Ahnenforschung macht Spaß!!!

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo,


    laut P. Schwarz "Die Neumark waehrend des dreissigjaehrigen Krieges":


    "Oberst Hebron, ein Pommer, aus Stargard gebuertig, im Lande Stolpe angesessen, war ein verrufener Landesverderber, nach Wallensteins eigenen Worten ein abgefeimter Schurke." 8o


    Also, ich glaube, ich haette den ganz lustig gefunden. :teufel:


    Viele Gruesse
    Daniel

  • Jetzt muss ich mal meine Familie outen. :D


    Ich habe gerade bei Übersetzungen von alten Dokumenten entdeckt, dass sich bei uns schon mal ein Sohn über seinen Vater beim Großherzog beklagt hat.


    Angeblich hat er sein Hab und Gut vertrunken und der Sohn hatte Angst, dass nicht genug für ihn nachbleibt.


    Jetzt weiß ich auch wo meine Vorliebe für einen guten trockenen Wein oder ein kühles Bier herkommt. Notfalls auch gleich aus der Flasche (natürlich nur das Bier) :D

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • Hallo Daniel,
    "abgefeimter Schurke" ist auch nicht schlecht!!! :teufel:
    Respekt
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Ich glaube, ich hätte auf den unehelichen Vater meines Uropas gut verzichten können. Der hatte vermutlich reichlich Dreck am Stecken...


    …Es ist gar kein Problem, einem wildfremden Menschen auf den Anrufbeantworter zu sprechen „Wenn Ihre Großeltern Frieda und Wilhelm hießen, dann rufen Sie mich doch bitte zurück“…

  • Hallo zusammen.


    Solche nervigen Sachen habe ich bei uns noch nicht in den Kirchenbüchern gefunden.Von einem meiner Vorfahren habe ich zufällig den Grabstein diteckt an der Kirchenmauer gefunden.Dies bedeutet,dass er sehr viel für die Kirche getan haben muß und er war sicherlich sehr fromm.vom Hroßvater meiner Frau weiß ich,dass er das Fuhrweksunternehmen seiner Frau versoffen hat.Also 2 richtige Extreme.Die Großmutter hat aber trotzdem obwohl sie von ihm geschieden war sein Grab solange gepflegt wie sie konnte.Sie starb im 93.Lj.Ich gehe nach dem Wahlspruch für seine Angegörigen kann man nichts und die kann man sich leider nicht aussuchen aber seine Freunde schon.


    Liebe Grüße


    Franz Josef

  • Hallo,


    ein Urgroßvater von mir hat seinen Besitz beim Kartenspiel verloren. Nach einer Familiensaga.
    Tatsache ist, daß der Hof an einen Bräu verkauft wurde, der den Hof sofort zertrümmerte.
    Was da wirklich vorgefallen ist, weiß ich leider nicht und wird auch nicht mehr zum erforschen sein.


    Viele Grüße
    Gudrun

  • Hallo Gudrun,
    was ist ein Bräu und wie zertrümmert man einen Hof ?( ?(
    klingt aufregend. Ist er ausgeflippt oder ist das im übertragenen Sinn gemeint?
    ---
    im übrigen: ich hatte nicht die Absicht, meine Vorfahren zu bewerten. Streit gibt es natürlich in jeder Familiengeschichte. Ich fand es einfach frappierend, welche Aussagen manchmal so lapidar schwarz auf weiß überliefert sind. Da mein nichtsnutziger Spitzenahn seit genau 325 Jahren tot ist, erlaube ich mir, mich darüber einfach nur zu amüsieren, weniger über seinen vermutlichen Charakter als über die Formulierung im KB.
    Natürlich sind auch drollige Geschichten, die mündlich überliefert sind, Gold wert und ich bemühe mich, nichts zu vergessen, was ich je gehört habe.


    ein amüsantes Wochenende wünscht euch
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Ein paar meiner Vorfahren sollen ihre Güter auch verspielt, versoffen und verh*** haben.


    Meine Urgroßmutter soll auch nicht standesgemäß in den Augen meiner Ururgroßmutter gewesen sein. Sie war Schnitterin und kam aus Polen. Deshalb durfte mein Uropa sie nicht heiraten. Erst als das zweite Kind unterwegs war haben sie doch geheiratet. Aber sie durfte nie mit zu ihren Schwiegereltern kommen. Mit den Worten meiner Ururahnin: Du kannst kommen aber Marianne und die Kinder nicht. Also meine Ururoma muß ein ziemlicher Drachen gewesen sein. Mit der war bestimmt nicht gut Kirschen essen. Ich glaube ja, das ist der Grund warum bei uns in der Familie die Frauen die Hosen anhaben. =)

  • Hallo Gisela,


    das zertrümmert ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Der Bräu ist ein Brauereibesitzer.
    Der liebe Mann verkaufte die Grundstücke und verkaufte dann das Anwesen mit erheblich weniger Grund.
    Der hat dabei bestimmt seinen Reibach gemacht.
    Bei dem Anwesen waren etwa 200 Tagwerk Grund dabei. Das Anwesen wurde mit 40 Tagwerk verkauft.


    Viele Grüßße
    Gudrun

  • Hallo Daniel,
    "abgefeimter Schurke" ist auch nicht schlecht!!! :teufel:
    Respekt
    Gisela


    Hallo Gisela,


    wobei ein Schreiberling aus dem damaligen Schwedisch-Pommern und ein Oberschurke
    wie Wallenstein meinen Ahn eigentlich gar nicht beleidigen koennen. :teufel:
    Das wurde uebrigens erst nach seinem Tode geschrieben. Zu seinen Lebzeiten
    war man da etwas vorsichtiger. :angel:


    Viele Gruesse
    Daniel

  • Ganz große Oper - ohne Zweifel

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo,


    also ich habe einen Vorfahren, dessen Frau in ihrem Sterbeeintrag als "Ehefrau eines unehrenhaften Mannes" bezeichnet wird. Er selbst starb vermutlich an einer Vergiftung.


    Sein Bruder wurde an dem Tag, an dem er heiraten sollte, von einem Speer durchbohrt aufgefunden. Und mich würde nun natürlich brennend interessieren, ob mein Vorfahr etwas mit dem Tod seines Bruders zu tun hatte und deshalb als "unehrenhaft" bezeichnet wurde. Irgendwann werde ich hoffentlich mal genaueres darüber herausfinden.


    Viele Grüße,
    Anke

  • Ganz große Oper - ohne Zweifel


    Hallo Gisela,


    eher mittlere Liga. Ganz grosse Oper haben dann solche Schreiberlinge wie Ledebur oder Kneschke daraus gemacht. Hoffe, man kann die Anlage lesen. Die Geschichte mit dem "Bruder vom Bothwell" ist genauso falsch wie die angebliche Kinderlosigkeit der Ehe. Aber vielleicht war es zeitgemaess, drei Maedchen als kinderlos zu bezeichnen, weil eben damals nur mehr Jungen gezaehlt haben? Eines der Maedchen war meine Ur...uroma.


    Viele Gruesse
    Daniel

  • Hallo !


    Als ich dies hier eben alles gelesen habe, kam mir meine Großmutter in den Sinn. Und habe gerade das Bedürfnis, euch meine Erfahrung /Erzählung zu erzählen.


    Meine Großmutter habe ich nie wirklich kennengelernt, da sie meine Mutter als sie erst gut 1 Jahr war, ins Heim brachte. Und dem abgehauenen Vater nachgereist ist 8| Des öfteren hat meine Mutter versucht, den Kontakt aufrecht zu erhalten, aber... Oma wollte einfach nicht. Durch die Ahnenforschung kam immer mehr Interesse von unserer Seite auf, zu erfahren was damals los war. Weil meine Großmutter nie erzählen wollte.
    Das Ergebnis bis jetzt (innerhalb 3/4 Jahr) :
    Meine Großmutter hat 3 Kinder von drei Männern bekommen ohne nur mit einem verheiratet gewesen zu sein. OK nichts sonderlich schlimm, aber in der Zeit um 1945- 1952 8| Ist schon erstaunlich!
    Schlimmer ist, sie hat alle drei Kinder in Heime gebracht. Nicht alle gleichzeitig, sondern fast immer gleich wenn die Kinder so um die 1 Jahr alt waren. Zwei hat sie zur Adoption frei gegeben und eine (meine Mutter) zu Pflegeeltern.
    Und für das vierte Kind, hat sie sich dann gleich gegen eine Geburt entschieden. Von Mann Nr.4 ohne Ehe!
    Leider lebt meine Großmutter seit 1 1/2 Jahren nicht mehr. Naja ich habe sie nie wirklich gekannt (2x hab ich sie gesehen) mir tut es von daher nicht so weh, weil ich keine Bindung hatte. Meine Mutters Pflegeeltern waren irgendwie mehr meine Großeltern. Aber meine Mutter hat sich ständig mit Fragen gequält, und nun wo sie einiges weiß, kann sie es nicht mehr an sie loswerden bzw. ihre Mutter fragen "warum"
    Das war unser unsympatisches Ergebnis mit der Ahnenforschung. Naja muß man mit leben, wär vielleicht besser gewesen es nicht weiter zu erforschen. Aber so ist das mit der Neugier :whistling: Eine kleine Freude steckt noch dahinter, meine Mutter ist dabei, eines der adoptierten Kinder ausfindig zu machen ^^ Die andere Adoptierte kennen wir schon lange ^^


    LG Sabrina

  • Hallo,


    ich weiß nicht, ob man "unsympathische" Ahnen ausmachen kann. Ich denke, jeder Vorfahre von uns wird irgendeinen Beweggrund gehabt haben, aus einer Situation das oder das zu machen.


    Einer meiner Vorfahren war Ratsherr in einer kleinen Stadt in Brandenburg. Als er sich gegen Obrigkeiten auflehnte, ging es sogar so weit, dass er eine kleine Revolte in der Stadt auslöste, um die Ziele von ihm und seinem Kollegen (ebenfalls Ratsherr) durchzusetzen. Aus der Chronik wird ersichtlich, dass er wohl wahrscheinlich schlechten Umgang hatte, d.h. sein vermeintlicher Freund und Kollege hat nur in eigenem Ermessen gehandelt und ihn wahrscheinlich so beeinflusst, dass es sogar so weit ging, dass sie in die damalige Berliner Hausvogtei verbannt wurde. Intrigen und Beeinflussungen gab es schon immer. Verpönt waren die beiden, als sie in ihre Stadt zurückkehrten, das ist auch verständlich, wenn solch ein großer Streit in der Stadt von ihnen losgetreten wurde.


    Schlechter Umgang, Fehlentscheidungen, etc. können Ahnen dazu gemacht haben, dass sie in unseren Augen "unsympathisch" erscheinen. Meistens stecken aber auch gesellschaftliche Probleme dahinter, weil der Mensch sehr sozial ist und seit Urgedenken über andere Menschen tratscht (wir können das ja z.B. an unserem heutigen Arbeitsplatz beobachten). So können leicht gesellschaftliche Außenseiter in Städte oder Dörfer entstanden sein.


    MfG

    Viele Grüße,
    Kolonistenforscher


    "Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander."
    (Konfuzius, verm. 551-479 v. Chr.)

  • Na dann will ich auch mal was zum Besten geben.
    Mein Vorfahre Clemens Kotschedoff war ab 1730 Kastellan auf dem Jagdschloß des Fürsten Leopold Max. von Anhalt-Dessau und war wohl auch nicht ohne.
    1752 wurde er wegen Bierausschank und Berherbergungen im Jagdhaus ohne Genehmigung verklagt. Desweiteren hat er sich Land für Acker und Garten urbar gemacht und sein Vieh vermehrt.
    Diese Angaben stammen aus einer Chronik und bisher konnte ich in den Archiven noch keine Unterlagen zu diesen Anklagen finden. Eigentlich schade - wäre schon ziemlich neugierig.


    Ach ja un dann habe ich noch einen Hans Langhenning der um 1710 wegen Ehebruch aus dem Dorf verjagt wurde - allerdings erlaubt ihm der Pfarrer 1x im Jahr zum Abendmahl zu kommen. 1715 durfte er dann wieder ganz in Dorf zurück.



    Viele Grüße
    Peggy

    Alles zerfällt zu Nichts, wird alt und stirbt und findet sein Ende.
    Menschen sterben, Eisen rostet, Holz verfault, Türme stürzen ein, Mauern zerbröckeln, Rosen verwelken.
    Auch Namen haben keinen Bestand über das Grab hinaus. Es sei denn, sie scheinen in den Büchern eines Gelehrten.
    Es ist die Feder, die den Menschen Unsterblichkeit verleiht.

    Master Wace - Roman de Rou


    http://www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de