Auskünfte Verlobten bei WAST?/Uniform?

  • Hallo an Alle!


    Ich habe durch das Forum davon erfahren, dass man über die WAST Auskünfte über Vermisste des 2. Weltkrieges erhalten kann. Bei mir liegt aber wohl das Problem darin, dass es sich bei dem Vermissten um den damaligen Verlobten meiner Oma handelt. Er ist leider nie aus dem Krieg zurückgekehrt. Kurz vor seinem Verschwinden haben meine Oma und er versucht die Ehe per Brief (oder so ähnlich) zu schließen. Dass heißt die Eheschließung trotz Abwesenheit. Leider hat das wohl nicht mehr funktioniert, da er bereits vermisst war.
    Meine Frage lautet nun:
    bekomme ich bei der WAST trotzdem Auskunft? EIne Ehe wurde ja nicht geschlossen. Eine Verwandtschaft besteht somit nicht. Ich kenne den vollständigen Namen, den Geburtstag und -ort (Saaz), sowie den letzten Aufenthalt (Stalingrad) des Vermissten.
    Außerdem würde ich gerne wissen, ob ich über die versuchte Eheschließung (den Antrag zur Ehe) irgendwie Informationen erhalten kann? Es muss ja Unterlagen geben, da dass Verfahren schriftlich erfolgte!


    Auch mein Opa, der zu Kriegsende gerade mal 16 war, wurde trotzdem 1945 noch in den Krieg geschickt und gelangte in Kriegsgefangenschaft in Frankreich. Kann ich über die WAST auch bezüglich seiner Gefangenschaft Auskünfte erhalten? Mein Opa lebt glücklicherweise noch. Bräuchte ich seine EInverständniserklärung?


    Vielen DANK!


    Sabse

  • Hallo Sabse,


    unter den gegebenen Voraussetzungen wirst Du keine Auskunft erhalten. Selbst wenn Du es mit einigermaßen präzisen Angaben zu der gesuchten Person versuchen solltest, wirst Du zunächst eine Antwort bekommen, ob überhaupt etwas über sie existiert. Dann mußt Du Dein sogenanntes "berechtigtes Interesse" nachweisen, entweder durch Beleg Deiner direkten Abstammung (den Du nicht beibringen kannst) oder durch die Einverständniserklärung eines Vorfahren (lebt vermutlich nicht mehr, ist Dir offenbar auch nicht bekannt) oder Nachkömmling (wurde vermutlich nicht geboren) der gesuchten Person.


    Gruß
    Detlef

  • Guten Abend Detlef,


    danke für die Infos! Schade, hab mir sowas schon fast gedacht...Naja. Hätte eben gern gewusst, ob man Ihn jemals gefunden hat. Wäre auch gut zu wisen für meine Oma. SIe hat nie wieder etwas erfahren...


    Schönen Abend noch.


    Grüße
    Sabse

  • Hallo Sabse,


    Es ist natürlich richtig, daß Du von Rechtswegen keinen Anspruch hast eine Auskunft zu bekommen. Ich selbst habe zwei Anfragen laufen, für zwei Gefallene Marienberg des 2.WK. Außer der Namensgleichheit und der Tatsache, daß diese aus Ostpreußen stammen wie meine Familie, habe ich eigentlich nichts womit ich meine Anfrage begründen könnte. Aber wer nicht fragt, bekommt auch keine Antwort -nicht mal `ne Dumme.


    Welche anderen Möglichkeiten hast Du eigentlich schon augeschöpft ? ( DRK Suchdienst, Kirchlicher Suchdienst, VDK ?)


    Gib doch alles was hast hier mal bekannt, vielleicht fällt dadurch noch jemanden etwas ein.


    Ich mache immer wieder die Erfahrung, daß es vom Sachbearbeiter abhängt ob er die gewünschte Info herausgibt.


    Gruß Uwe

  • Hallo Sabse,


    ich würde es auf jeden Fall bei der WaSt versuchen. Für den Verlobten meiner Tante, der seit dem Krieg ebenfallls als vermisst gilt, habe ich zumindest alle Unterlagen bekommen. Anders sieht es bei Überlebenden des Krieges aus, dort wird sehr auf den Datenschutz geachtet.


    Gruss
    Eva Maria

  • Hallo Sabse,


    Versuchen würde ich es auf jeden Fall bei der Wast.Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht noch


    http://www.drk.de/suchdienst/index.html


    da du ja geschrieben hast, das der Verlobte deiner Oma Vermisst wird.


    Wenn du Informationen zu deinen Opa haben möchtest von der Wast, frage ihn doch mal, ob er nicht den Antrag stellt,falls er es nicht möchte ,musst du nur Nachweisen das du direkt mit ihm verwandt bist.


    Gruss


    Monika

    Dauersuche
    Dargies,Vorrath im Memelland
    Mai,Jüttner aus Waldenburg Schlesien
    Williges,Gund(e)lach aus Helsa,Grossalmerode/Hessen
    Hagemann,Richter, aus Vorpommern
    Fago,Romba aus Lötzen, Jagodnen und Umgebung
    Meyn,Behrmann aus Haseldorf,Haselau,Wedel

  • Hallo Sabse,


    sicher hast Du wichtige Gründe, den Dir bekannten Namen des Gesuchten nicht zu nennen - hilfreich ist das jedenfalls für HIWI´s (Hilfswillige) nicht.


    Trotzdem habe ich eine Menge Zeit investiert, um mögliche "Personen" herauszufinden. Die Gefundenen sind :


    Anger Anton, Fröhler Valentin, Heckl Bruno, Nowak Karl, Schrautzer Herbert, Schuldes Fritz, Süß Paul und Wachtl Richard. (Ein paar habe ich auch überblättert !). Vielleicht ist der passende Name schon dabei ???


    X( - Grüße von Peter (Sziedat)

  • Hallo an alle Beitragsschreiber!


    Zunächst möchte ich Euch für Eure Hilfe und die vielen Tipps danken. Ich wollte zunächst erstmal generell in Erfahrung bringen, ob sich eine Anfrage bei der WaST lohnt. Daher habe ich auch noch keine genauen Angaben über den Gesuchten ins Forum gestellt. War nicht darauf gefasst, dass sich einige Mitglieder gleich netter Weise auf die Suche machen :) . Beim DRK habe ich schon die online Suche genutzt, aber keinen Eintrag gefunden. Mehr habe ich bisher noch nicht versucht.


    So, hier nun die Angaben zu dem Vermissten:
    Name: Heinz Gloser
    März 1919 in Saaz geboren (wahrscheinlich am 03.03.1919)
    1940 in Frankreich stationiert
    1941 wohl in Saaz mal auf Heimaturlaub und dann wieder in Frankreich (habe ein Foto, auf dem Wegweiser 5,5 km bis Vauciennes und 75 km bis Paris anzeigt)stationiert
    März 42 in Kiew
    ab Herbst 42 in Stalingrad stationiert und dort dann wohl Ende 1942/ Anfang 1943 vermisst



    Habe auch ein paar Fotos von Heinz in Uniform hochgeladen.
    [Blockierte Grafik: http://img247.imageshack.us/img247/9653/heinz1rz5.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://img352.imageshack.us/img352/9442/heinz2zj1.jpg]



    [Blockierte Grafik: http://img60.imageshack.us/img60/2271/heinz8mz2.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://img229.imageshack.us/img229/5156/heinz3da6.jpg
    Heinz mit seinem Hauptmann (Vordergrund). Heinz hatte mit Pferden zu tun. Auf vielen Fotos sind Stallanlagen zu sehen, und wie er die Pferde ausmistet und z.B. neue Hufeisen anbringt.


    [Blockierte Grafik: http://img245.imageshack.us/img245/9670/heinz7lg6.jpg]


    Ich hoffe diese Angaben und Bilder sind hilfreich. Vielleicht kann mir auch jemand was zur Einheit/ Kompanie mitteilen bzw. was zur Uniform sagen.


    LG Sabse


    Schonmal ein dickes :danke: für Alle!

  • Guten Abend Peter,


    vielen Dank für den Link und die e-mail Adresse. Habe ich Dich richtig verstanden: ich kann per mail die mir bekannten Daten an den Volksbund schicken, dort um Auskunft bitten und die suchen dann auch über die WAst? Und die ermittelten Daten kann ich dann online über die Seite des Volksbundes sichten?!


    LG Sabse


    P.S.: gibt es da irgendeinen Vordruck für die Anfrage bzw. einen Formulierungsvorschlag?

  • Hallo Sabse,


    du kannst es auch mal beim Bundesarchiv Berlin (www.bundesarchiv.de) versuchen, auch bezüglich Deines Grossvaters. Hab dort auch Unterlagen von meinem Onkel bekommen der versuchte zu Heiraten. Es könnte sein das dort Papiere liegen bezüglich des Eheschliesungsversuch.


    Gruss Gertrud

  • Hallo Sabse


    Zitat

    1941 wohl in Saaz und dann wieder in Frankreich (habe ein Foto, auf dem Wegweiser 5,5 km bis Vauciennes und 75 km bis Paris anzeigt)stationiert


    Ich bin leider momentan nicht zu Hause und habe meine Frankreich-Unterlagen nicht bei mir. Aber
    sobald ich sie wieder greifbar habe, werde ich nachschauen, was ich über Vauciennes finden kann.


    Zitat

    Heinz hatte mit Pferden zu tun. Auf vielen Fotos sind Stallanlagen zu sehen, und wie er die Pferde
    ausmistet und z.B. neue Hufeisen anbringt.


    Mein Halbgrossonkel war laut Aussage meiner Grosstante als Hufschmied im 2. Weltkrieg an der Ostfront.
    Leider weiss ich aber nicht, in welcher Einheit er war, und ob er die ganze Zeit nur als Hufschmied tätig war.
    Pferde wurden ja damals in verschiedenen Einheiten eingesetzt, auch zum Ziehen von grossen Artilleriewaffen.


    Zitat

    März 42 in Kiew vermutlich an die russische Front gekommen (Stalingrad?) wohl Ende 1942/ Anfang 1943 vermisst.


    Mein Halbgrossonkel geriet laut meiner Grosstante bei Stalingrad in russische Kriegsgefangenschaft.
    Er hat selber mal meinen Eltern von der Zeit in der Gefangenschaft erzählt, aber leider weiss ich
    nicht wo er in Gefangenschaft geriet und in welchem/welchen Lager(n) er war.


    Leider konnte ich ihn nicht mehr selber dazu befragen, denn er verstarb vor einigen Jahren.


    Zitat

    Vielleicht kann mir auch jemand was zur Einheit/ Kompanie mitteilen bzw. was zur Uniform sagen.


    Die Uniform, die er auf den ersten beiden Fotos trägt, scheint mir die eines einfachen Soldaten
    des Heeres zu sein.


    Gruss
    Svenja

  • Hallo zusammen!


    @ Gertrud: vielen Dank für den Link. Werde mich dort mal umschauen und versuchen dank meiner Informationen etwas Licht ins Dunkel zu bringen :tongue: .


    @ Svenja: auch Dir vielen Dank für die Hinweise. Ob Heinz von Beruf Schmied war weiß ich nicht. Meine Oma erzählte, dass er wohl mit für den Nachschub verantwortlich war. Die Pferde dienten daher wohl hauptsächlich zum Transport (auf dem Foto ist auch so eine Art Versorgungstrupp(Bild 5) zu sehen; jedenfalls Pferdegespanne mit Wagen, die jeweils von einem Reiter geführt wurden). Daher vermute ich, dass er einer Nachschub- Einheit angehörte. Leider weiß ich auch nur, dass er 1940/ 1941 irgendwo in Frankreich war. Der Wegweiser gibt nur die Entfernungen nach Paris und Vauciennes an. Ob er direkt dort war, weiß ich nicht. Danke auch für die Mitteilung bezüglich der Uniform. Habe auch schon vermutet, dass es ein einfacher Soldat des Heeres war. Keinerlei Zier o.ä. an der Uniform. Allerdings weiß ich nicht, was das Abzeichen auf seinem linken Mantelärmel (Bild 3) bedeutet. Habe es auch noch nicht im Internet gefunden ?( .


    LG Sabse

  • Hallo Sabse


    Habe nun mal ein bisschen gegoogelt, laut wikipedia gibt es mindestens zwei Vauciennes.


    - Vauciennes im Département Oise, das zur Region Picardie gehört.
    Offenbar liegt es in der Nähe von Compiègne.
    - Vauciennes im Département Marne, das zur Region Champagne-Ardennes gehört.


    Aufgrund der Entfernung von 75km nach Paris denke ich,dass es sich um das erste handelt.


    Gruss
    Svenja

  • Danke Svenja! Vielleicht kann ich so ermitteln, ob 1940/41 eine deutsche Nachschub- Einheit in diesem Gebiet in Frankreich stationiert bzw. unterwegs war.
    Könnte was bringen :)

  • Hallo Sabse,


    ... von der Wiege bis zur Bahre braucht der Deutsche FORMULARE ... :] :( kennst Du sicher ? Es geht aber auch ohne !!! Schreibe doch einfach, daß Du bei der Gräbersuche zu : Gloser, Heinz * xx.xx.1897 in Saaz (Böhmen a.d. Eger ?), vermisst seit Ende 1942 / Anfang 1943 in Russland (Stalingrad ?) keinen Eintrag gefunden hast. Können Sie mir bitte bei der Ermittlung der Grablage behilflich sein ?


    Ein kompletter Eintrag vom Volksbund sieht wie folgt aus. (Alle Daten, die Du weisst, teile bitte mit, evtl. auch Feldpost.Nr., wenn vorhanden.) :

    Zum Gedenken

    Nachname: Gloser
    Vorname: Heinrich
    Dienstgrad: Obergefreiter
    Geburtsdatum: 30.01.1916
    Geburtsort: Hilbetten
    Todes-/Vermisstendatum: 07.09.1941
    Todes-/Vermisstenort: Tscherkassy


    Heinrich Gloser ruht auf der Kriegsgräberstätte in Kiew - Sammelfriedhof (Ukraine) . Endgrablage: Block 4 Reihe 27 Grab 2315


    Freundliche Grüße von Peter (Sziedat)

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für den Formulierungsvorschlag ^^ . Werd mich gleich mal hinsetzen und ne mail schreiben. Gebe dann Bescheid, wenn ich eine Rückmeldung habe bzw. Informationen beim Volksbund vorhanden sind.


    Gruß Sabse

  • Hallo Sabine.


    Zu deiner Frage, was das Abzeichen auf dem Ärmel bedeutet:


    Es handelt sich dabei um den Oberschützenstern; das Dienstgradabzeichen eines Oberschützen/ - Kanonier / - ...... .Ein Mannschaftsdienstgrad.


    Er war also ein einfacher Heeres - Soldat.



    LG Martin

  • Danke Martin für die Erklärung des Abzeichens auf dem Ärmel. Hab heute von meiner Oma erfahren, dass ihr Verlobter Heinz (der Mann auf den Fotos) tatsächlich in Stalingrad an der Front war. Laut meiner Internetrecherche, hat die 6. Armee den Angriff auf Stalingrad im September 1942 ausgeführt. Zuvor war die 6. Armee in Frankreich stationiert (1940/1941). Dass passt alles zu den Fotos von Heinz, die ihn ab 1940/41 in Frankreich zeigen und gegen Ende 42 in Russland. Ab Ende 42/ Anfang 43 gilt er dann als vermisst. Es ist also anzunehmen, dass er bei der Schlacht um Stalingrad gefallen ist bzw. in russische Kriegsgefangenschaft geriet und von da nie wieder zurückkehrte. Eine ofizielle Todesmeldung gibt es nicht. Meine Oma war ja "nur" seine Verlobte, daher wurde sie auch nie ofiziell informiert (lediglich ihre Briefe an Front nach Stalingrad kamen ungeöffnet zurück) und die Mutter von Heinz ist vor seinem Verschwinden gestorben. Und es ist anzunehmen, dass sein Vater ebenfalls im Krieg war. Also gab es vielleicht niemanden mehr, der zu unterrichten gewesen wäre? Ich hoffe, dass ich vielleicht sein Schicksal klären kann.


    LG Sabse

  • Hallo Sabse,
    eine Frage zum besseren Verständnis.
    Du schreibst Heinz Gloser wäre 1897 in Saaz geboren. Wann sind eigentlich die Bilder entstanden? Ich habe die Bilder schon drei Leuten gezeigt. Alle würden den Abgebildeten auf 19 - 23 schätzen. Wenn ich aber davon ausgehe, daß die Bider 1939/ 40 enstanden sind, müßte er etwa 40 Jahre alt sein. Bis Du mit dem Geburtsjahr sicher ?


    Gruß Uwe