Klärung der Wege meines Vaters im 2.Weltkrieg.

  • Suche den Wegeverlauf meines Vaters Hans Spork geb. 24.9.1927 in Dortmund bei der Marine (Eintritt am 15.12.1944)im 2.Welt-krieg,der im amerikanischen Kriegsgefangenenlager Andernach endete.Am Kriegsende kämpfte er in einer Einheit der Marine-infantrie in Thüringen,die sich nach der Kapitulation auf einem Feldflughafen (seine Aussage)dem Gegner ergab.Zwischenzeitlich war er stationiert in Wilhelmshafen-Ebkeriege,als Rekrut 15.12.1944-1.1.1945.Danach 4.Marinelehrabteilung,Wesermünde-Lehe;Grundausbildung vom 2.1.1945-27.1.1945.Sowie in Dänemark Truppenübungsplatz,Oksbjoel Esbjerg ab 28.1.1945.Das mit Ebkeriege u. Dänemark habe ich von der WAST.Danach sind die Akten im 2.Weltkrieg verschwunden.Wer kann helfen?Seine Laufbahn sollte mit Matrose 3(Steuermannslaufbahn Schiff)enden.Gibt es Listen über die Deutschen Kriegsgefangenen in Andernach I u. II?
    Gruß,Sporn

  • Hallo Sporn!


    Vielleicht kann das
    Bundesarchiv-Militärarchiv

    Wiesentalstraße 10

    79115 Freiburg
    weiterhelfen?


    Ich versuche das Gleiche bei meinem Großvater und habe gestern erst die Post von der WASt erhalten. Darin wurde mir den Rat gegeben mich auch noch dort zu melden, weil sie bei ihren Unterlagen einen Hinweis haben, dass dort Unterlagen von meinem Großvater exestieren. Habe deswegen gerade dort hingeschrieben.


    Gruß
    Sarina

  • Hallo zusammen,


    leider kann ich euch auch keine konkrete Angaben zu den Fragen geben. Eventuell helfen euch aber ein paar Schilderungen aus jenen Tagen etwas weiter.


    Mein Vater war ebenfalls als Steuermannsobergefreiter bei der Marine in Wilhelmshaven (damals Wesermünde). Nachdem sein Schiff Ende 1944 versenkt wurde, hatte man ihn, wie viele andere Fahrensmänner, mangels Schiffe zu den neu gebildeten Infanterie-Einheiten der Marine gesteckt.


    Diese letzten Retter des Vaterlandes wurden dann mit aller Eile zum Kampf gegen Mann und Panzer ausgebildet. Im März 45 war die Schlacht um die Ruhr entbrannt. Eiligst hatte man dann einige Bataillone der Marineinfanteristen in diese Schlacht geschickt. Nach acht Tagen kamen dann aus diesem Inferno klägliche 40 Mann zurück, ein solches Beispiel war sicherlich kein Einzelfall. So ist es bestimmt auch Hans Sporn ergangen, ehe er in Thüringen landete.


    In Deutschland herrschte in jenen Tagen überall das geregelte Chaos, da war nichts mehr so, wie es sein sollte. Normalerweise dauerte die Grundausbildung bei der Wehrmacht drei Monate, man wird 1945 diese Ausbildung auf ein Minimum verkürzt haben, dennoch dürfte da zumindest der Januar ins Land gezogen sein, ehe man sie als Kanonenfutter einsetzten konnte.


    Die Navigationsschule war in Libau. Mein Vater war einer der letzten, die Mitte 1944 dort ihre zweimonatige Ausbildung absolviert hatten, denn die Sowjets standen schon vor der Tür. Die Karriere manches Fahrensmanns endete hier und er fand sich urplötzlich als Infanterist an der Ostfront wieder.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass in den letzten Kriegsmonaten überhaupt noch Rekruten zu Steuermännern ausgebildet wurden, wenn bereits ausgebildete Leute schon gar kein Bordkommando mehr erhielten und als Kannonenfutter zur Infanterie gesteckt wurden. Dass die geplante Ausbildung in den Akten überhaupt festgehalten wurde, zeigt den damaligen Realitätsverlust und war reine Fiktion über den Endsieg hinaus.


    In den wenigen Wochen des Chaos und Zusammenbruchs nach dem Schicksal einer bedeutungslosen Einheit und einer „Karriere“ zu suchen macht deshalb absolut keinen Sinn.



    Dennoch wünsche ich euch viel Erfolg
    Reinhard

  • Betr.: Hans Spork geb.24.9.1927 verst.1988,4.Marinelehrabteilung;Letzter Standort laut Wast:Truppenübungsplatz Oksbjoel Esbjerg


    Wo kann ich Informationen bekommen welcher Einheit er am Kriegsende angehörte.Wer kennt noch lebende Leute die damals bei der Marineinfantrie waren,in Thüringen kämpften.Ein Kamerad meines Vaters wurde dort durch Feuer einer Ligthning in der Mitte regelrecht auseinander gebrannt.Außerdem berichtete er das sich SS-Truppen auf einem Burgplateau verschanzt hatten, welches von Bombern der Alliierten regelrecht abgetragen wurde.Nach seiner Aussage soll diese Einheit,unter Führung eines Oberbootsmanns ca. 200 Juden befreit haben,die sich auf einem Todesmarsch befanden.Nach der Kapitulation ergabe sich diese Einheit auf einem Feldflughafen,wo sich nur ein englischer Offizier befand.Die nun Kriegsgefangenen mußten ziemlich lange auf ihren Abtransport warten.Von dem Flughafen ging es direkt ins Gefangenenlager Andernach.


    Gruß,Sporn