Schulatlas mit überklebten Seiten

  • Hallo Leidensgenossen,


    ich brauchte mal eure Erfahrung oder auch Ideen. Und zwar habe ich vor Jahren mal einen Schulatlas von 1942 gekauft, ein Bibliotheksexemplar bei dem - wohl nach dem Krieg - einige Seiten mit Papier überklebt wurden, und das auch noch ziemlich flächig.
    Eine Seite hat sogar schonmal jemand stümperhaft versucht freizulegen. Die Frage ist: Wie kann ich es besser machen? Bei einigen Seiten wurde so eine Art Briefumschlag benutzt, da steht sinngemäß drauf "hier zusammenkleben".


    Ich bin für jede Anregung dankbar :help:


    Gruss Synke

    Raum Stralsund/Rügen: Piehl, Rieck, Schröder, Wittstock
    Altmark/Raum Magdeburg: Kuhlmann, Neumann, Röding, Steffen, Weber, Weitland, Zander
    Harz und Umland: Birkefeld, Bosse, Darnedde, Ebeling, Henkel, Kummig/Kumht, Lange, Otto, Piepenbrink, Rosenthal, Sendt, Steffen, Thiele
    Südthüringen: Becher, Erdmann, Fischer, Gering, Günther, Kolb, Kummer, Weiss
    Sachsen: Butter, Drechsler, Juhrs, Klopfer, Lorenz, Michael, Morgenstern, Richter, Salzbrenner, Schiertz, Schlechte, Tausch

  • Hallo Synke,


    hast Du es mal vorsichtig mit Wasserdampf probiert? Wenn normaler Papierleim verwendet wurde sollte das die schonendste Methode sein. Klappt doch bei den Briefmarken auch.


    Gruß

  • Hallo Synke,


    wenn Du unter die zu lösenden Seiten eine dicke Lage Saugpapier legst (Küchenpapier),
    kannst Du die Papierseite ruhig gut anfeuchten, nach dem Ablösen mußt Du dann mal
    fühlen, ob noch etwas Leim auf der Seite ist, dann vorsichtig abwischen. Danach nimmst
    Du wieder dicke Lagen Saugpapier, oben und unten und drückst den Atlas fest zusammen,
    am Besten geht es zwischen zwei Brettern, die man mit Schraubzwingen zusammenpresst.
    Du solltest nur nicht zuviele Seiten auf einmal behandeln, sonst dauert es zu lange, bis die
    Seiten trocken sind.
    Und wenn Du es mit Wasserdampf versuchen willst, ist der Trocknungsvorgang der gleiche.


    Viele Grüße
    Anne

  • Moin,


    wenn es Dir nur darum geht, mal zu sehen, was da überklebt wurde, würde ich es mal versuchen, eine sehr helle Lampe dahinterzuhalten. Alles andere birgt die Gefahr, dass auch das Buch Schaden nimmt.


    Gruß


    Benny

  • Hallo,
    Klebstoff beruht auf chemischer Basis.
    Proteine ( Leim als Kasein ) Kohlenhydrate ( Stärke ) Heute gibt es andere Zusammensetzungen von Klebstoff als 1942.
    Das mit Wasserdampf ist gut, aber alles muß ja wieder trocknen. Es hilft es ja auch.
    Wenn ich mal etwas nicht abbekomme benutze ich die Warmluft eines Fönes. Oder ein Tuch drauflegen und vorsichtig mit dem Bügeleisen probieren. Wenn das Papier abzuziehen ist, dann die Seite trocknen lassen. Einfach den Kleber wieder erwärmen ist mein Vorschlag. Bei mir hat es geklappt.
    Gruß Jojo

  • Vielen Dank euch allen :danke:
    Bisher hatte ich mich nicht mit Wasserdampf rangetraut. Aber jetzt weiss ich ja, wie ich das nächste Wochenende verbringe. Zum Glück sind es nur 5 oder 6 Seiten, wobei eine schon fast versaut ist.


    Benny: Das mit der Lampe funktioniert leider nicht. War auch meine erste Idee.



    Gruss Synke

    Raum Stralsund/Rügen: Piehl, Rieck, Schröder, Wittstock
    Altmark/Raum Magdeburg: Kuhlmann, Neumann, Röding, Steffen, Weber, Weitland, Zander
    Harz und Umland: Birkefeld, Bosse, Darnedde, Ebeling, Henkel, Kummig/Kumht, Lange, Otto, Piepenbrink, Rosenthal, Sendt, Steffen, Thiele
    Südthüringen: Becher, Erdmann, Fischer, Gering, Günther, Kolb, Kummer, Weiss
    Sachsen: Butter, Drechsler, Juhrs, Klopfer, Lorenz, Michael, Morgenstern, Richter, Salzbrenner, Schiertz, Schlechte, Tausch

  • Proteine ( Leim als Kasein ) Kohlenhydrate ( Stärke )


    Der "klassische" Kaseinleim ist wasserfest. Den kriegst du nur mit Borax oder ähnlichem gelöst, heisst, von Papier, ohne die Schrift zu beschädigen, gar nicht.
    Kaseinleim wurde (und wird) aber eher als "Schreinerleim" verwendet.
    Ich würde angesichts der Zeit eher auf einen Mehlkleister tippen.


    Rossi

  • Hallo Rossi,
    wenn Du auf Mehlkleister tippst, dann sollte Wärme gut sein meine ich.
    Denn Stärke löst ihre Verbindung bei 70°C weider auf. Stärke ist ein Mehrfachzucker oder auch Polysaccharid. Wenn wir Stärke erwärmen möchte sie neue Verbindungen eingehen.
    Gruß Jojo

  • Denn Stärke löst ihre Verbindung bei 70°C weider auf. Stärke ist ein Mehrfachzucker oder auch Polysaccharid. Wenn wir Stärke erwärmen möchte sie neue Verbindungen eingehen.


    Es ist richtig, wenn man Stärke erhitzt, bilden sich Zucker, im wesentlichen Glukose. Nur hat die Glukose einen Schmelzpunkt von 146°C. Wäre also wenig geholfen mit, das Zeug pappt immernoch.
    Vorteil ist aber, dass Glucose sehr gut wasserlöslich ist. Folgt, Wasser und Hitze (Dampfbügeleisen?) müsste helfen.
    Die Preisfrage ist dabei nur, was passiert mit der Schrift? Und wie hat die Stärke die letzten Jahrzehnte verbacken (Kristallisation o.ä.?)?
    Leicht zersetzen lässt sich Stärkekleister mit Säure, aber das kommt in dem Fall auch nicht in Frage.


    Rossi

  • Hallo Rossi,
    ich hoffe das Synke seinen verklepten Schulatlas wieder so herstellen kann das er ihm gefällt und alles erhalten bleibt.
    Die Strukturformeln der CHO - Gruppen sind mir bekannt. Ich brauche hier nicht dessen Erklärung.
    Die Briefmarke hat einen Stärkekleber, der aber verändert worden ist in seiner Strukturformel. Anlegen aufkleben und klebt.
    Ich nehme auch einmal an das Eiweiß des Kollagen die Grundlage für Klebstoff von größeren Flächen benutzt wurde
    Wünsche eine schönen Fußball-Abend
    Gruß Jojo