Wappen Mautz

  • Hallo zusammen,


    ein bekannter hat ein Wappen mit seinem Familiennamen Mautz, allerdings ist er sich nicht ganz sicher, ob es zu seinen Vorfahren gehört.
    Es soll im Siebmacher Band V., Folge II, Tafel 11 verzeichnet sein. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand die Wappenbeschreibung zu kommen lassen könnte.


    Besten Dank im Voraus.


    Markus

  • @ MarkusM


    Mit der Angabe "Siebmacher Band V., Folge II, Tafel 11" kann was nicht stimmen :?:
    Leider konnte ich kein Wappen "Mautz" finden :zuck:


    Evtl. können Sie die Wappenzeichnung zur besseren Identifizierung hier einstellen :?:

  • Das hier wieder gegebene Wappen ist das im Siebmacher, Band Bürgerliche 7. Teil, Seite 46, Tafel 45, veröffentlichte Wappen MAUS: Geteilt und halbgespalten Blau, Silber, Schwarz; I. goldener Löwe mit roter Zunge, in der rechten Vorderklaue eine sechsblättrige silberne Rose haltend, II. drei [2, 1] natürliche Mäuse, III. drei [2, 1] sechsblättrige rot-besamte silberne Rosen. Helm: "auf seinen hintern Waffen für sich aufrechts zum Flug geschickt ein schwarzer Greif" mit roter Zunge und Klauen. Decken und Binde: Blau-golden - schwarz-silber.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Danke Herr Pfeiffer :]


    Womit feststeht, daß das oben gezeigte angebliche Wappen "Mautz" eine FÄLSCHUNG ist,
    die aus dem eingetragenen Wappen "Maus" gezogen wurde.
    Die vom Fälscher gesetzte Änderung bezieht sich hierbei lediglich auf den
    dreistieligen Strauß im Schildhaupt, gegenüber der in der Blasonierung "Maus" beschriebenen:
    Zitat:
    in der rechten Vorderklaue eine sechsblättrige silberne Rose haltend


    Dies ist eine der von Fälschern gern benutzte Methode mit geringfügigen Änderungen :!: :sauer:

  • Ganz typisch für Wappenfälschugen dieser Art ist auch die falsche Tingierung der Helmdecke - hier Gold und Silber. Das geht ja nun gar nicht. Metall auf Metall ist absolut unheraldisch. Der blaue Helm ist auch nicht schlecht ;-). Hat jemand eine Idee, warum sich Wappenfälschungen oft dermaßen leicht und primitiv selbst verraten :) ? Sind die Fälscher nur zu blöd, eine "ordentliche" Fälschung zu zaubern oder wollen sie unbedingt so schnell überführt werden?


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Friedhard Pfeiffer, Billet und Hina


    danke für Eure Informationen und Unterstützung. :danke:


    Irgendwie gehe ich ja davon aus, dass unter meinen Vorfahren wahrscheinlich keiner ein Wappen geführt hat. Bin dann aber doch immer wieder erstaunt, was so alles an Wappen herum geistert, bisher waren aber alles Fälschungen (so wie dieses Wappen hier), oder gehörten nicht zu der angegeben Person (ob diese Wappen dann aus Unwissenheit oder in böser Absicht den falschen Leuten zugeordnet werden weiß ich allerdings nicht).
    Bin ja schon gespannt, wann ich auf das nächste Wappen "zu einem meiner Vorfahren" stosse.


    Grüße


    Markus

  • Hallo Markus,


    da bist Du bei weitem kein Einzelfall. Es gibt übermaßen viele Familien, die irgendwo, sofern sie aus der Verwandtschaft alte Unterlagen aufbewahrt haben, auf ein "Familienwappen" stoßen oder auf eine Adelslegende. Das funktioniert immer solange, bis sich einer mal an die Arbeit macht und die Familie gründlich erforscht, so wie Du. Dann wird es meist sehr dünn in der Thematik, denn auf die Familien gerechnet, existierte in Wirklichkeit nur bei sehr wenigen ein Wappen, abgesehen vom Adel aber schon alleine der Zusammenhang einer bürgerlichen Familie auf ein Wappen einer adeligen Familie sollte immer sehr zu denken geben. Es gibt aber eben nicht in jeder Familie einen Ahnenforscher und so werden diese Unterlagen eben weitergereicht. Wappenschwindel gibt es schon seit einigen hundert Jahren und Du glaubst gar nicht, wieviele Leute auf Jahrmärkten oder heut zu Tage auch bei der Suche im Internet verzückt sind, dass sich glatt da irgendwo ein "Familienwappen" anfindet. Nur fragt sich leider kaum einer, woher diese fremden Leute eigentlich die Ahnen der Familie kennen, wenn nicht einmal die eigene Familie diese kennt. Hier wird schlicht und einfach die Unwissenheit und Naivität von Leuten ausgenutzt. Ich möchte aber behaupten, dass die Wappenschwindler großteils früher wenigstens noch ein bisschen mehr auf ihren Ruf bedacht waren und sich glatt noch etwas mehr Mühe gaben. Die "Berufsehre" scheint dieser Zunft mittlerweile gänzlich verloren gegangen zu sein und trotzdem ist es nach wie vor ein florierendes Geschäft =) .


    Viele Grüße und viel Spaß beim Weiterforschen
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann