• Hallo Thomas,


    bist du sicher das es Ganzhäfner heißt und nicht Ganzhüfner?


    Ein Häfner hat Tonwaren (also Krüge, Töpfe etc) gefertigt - aber ein Ganzhäfner = ??


    Ein Ganzhüfner ist ein "bauer der eine ganze hufe besitzt" (aus dem Grimm'schen Wörterbuch)

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg!


    Nein! Ich bin mir nicht sicher, dass es sich um einen Ganzhäfner handelt. Hätte es aber so gelesen. Daher anbei der Auszug aus meinem Ahnenpass. Es handelt sich dabei um einen Eintrag aus dem Jahre 1810 in Südmähren.


    Vielen Dank


    Gruß
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    ja, wegen des Kringels oben an dem a und dem vermeintlichen ä scheinen beide Buchstaben gleich (außer den ä-Punktchen natürlich)
    Trotzdem bin ich nicht ganz überzeugt. Vom Schriftfluß her sieht das a aber flüssiger und runder aus als das ä(ü und der Kringel sitzt bei dem a viel "natürlicher" dran als bei dem ä/ü.


    Hast du vielleicht eine Passage, in der man sehen kann, wie sonst die u/ü geschrieben wurden, damit man besser vergleichen kann?


    Also mein erster Eindruck ist auch ein ä. Aber beim näheren Hinschauen, ... siehe oben.
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Thomas,


    hinter dem "Ganz" sehe ich kein h sondern ein l und hinter dem dubiosen ä oder ü steht meiner Meinung nach ein h, kein f.
    EDIT: eben sehe ich das ganze Bild - ich finde meine Meinung zu l und h bestätigt :]


    Im Grimmschen Wörterbuch bin ich damit fündig geworden:


    GANZLÖHNER, m. östr., bauer der die robot mit vier pferden oder ochsen verrichtet, gegensatz halblöhner. ADELUNG; vgl. ganzhüfner.

    Definitiv steht da kein ö, aber mir gefällt die Angabe dass das Wort Ganzlöhner aus dem österr. Bereich stammt.


    Hilft das vielleicht? Oder verwirre ich wieder mal :wacko: ?

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • mir geht es wie jörg: ich lese kein ö aber dafür deutlich ein h.
    da ich aber auch Bedenken bei ä und ü habe (vgl. oben) schließe ich mich Jörg an. Denn eines von den dreien muß es sein.


    der Buichstabe, der in Frage sieht aus, als sei er unsicherer Geschrieben als der übrige Text. Jetzt stell dir Bitte einen Beglaubiguns-Beamten in den 30ßiger Jahren des 20. Jhddts. vor, der eine Urkunde/Eintrag von Anfang des 19. richtig beurteilen soll. Die Handschrift des Originals kennen wir nicht, aber offensichtlich ist sein Schreibfluß genau an der Stelle ins Stocken geraten.


    Ob er das ganze Wort richtig übertragen hat, wissen wir auch nicht. Vielleicht hatte er genauso damit zu kämpfen, wie wir jetzt mit seiner Übertragung.
    lg
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo schitho


    Es heißt: " Ganzlehner "


    Begründung: 1810 gehörte diese Gegend (Ranzern - Brünn) zur K u k Monarchie Österreich.


    "Ganzlehen" ist ein Bauern-Anwesen. Ich lasse jetzt die Größenordungen (Flächenbezeichnungen) der einzelnen Anwesen weg.


    Demzufolge ist der Besitzer oder Pächter dieses "Ganzlehen" ein "Ganzlehner".


    In Deutschland (Bayern) würde man sagen, es ist ein Halber Hof "Hube" sprich "Huber".


    Aus dem "Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und Österreich" von Reinhard Riepl.


    Keine Werbung - ein empfehlenswertes Buch für jeden Fam.Forscher.


    Wie schon gesagt, man darf die Ausbildung der einzelnen Personen zur damaligen Zeit nicht mit der Ausbildung von Heute vergleichen.
    MfG Josef Gassenhuber


    Zusatz: Vergleicht man das " a " in Ganz... ist es mit dem " ä " im " lähner " fast gleich. Geschrieben wie gehört (Dialekt, schlechte Aussprache, Gehörschaden und was es sonst noch alles in dieser Richtung gibt): Ganzlähner = Ganzlehner !!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Josef Gassenhuber ()