Hallo, Leute!
Meine heutige Frage betrifft die Familie derer von Grebenitz/Grävenitz.
Meine Ur Ur Urgrossmutter, Anna Eugenie Zarzecka geb. 1838 war die Tochter des General-Leutenants des russ. Dienstes Jozef Zarzecki und Anna geb. v.Grävenitz.
Da ich wusste, dass die Familie von Grävenitz eine uradelige Familie ist und dass es eine Stammfolge dazu gibt, habe ich mir die Stammfolgen angesehen. Eine Anna v.G., die mit einem Jozef Zarzecki verheiratet war, habe ich aber nicht gefunden. Also habe ich mich auf die Suche nach ihren Vorfahren gemacht.
Ich habe herausgefunden, dass ihr Vater Kapitän-Kommandeur der russ. Flotte Karl Elias v. Grävenitz gewesen ist. Ein Karl Elias ist in der Stammfolge v. Grävenitz ebenfalls nicht dabei.
Eltern von Karl Elias waren Oberkommandant von Tobolsk Elias Hermann v.G. und Barbara Elisabeth v. Segebad, Tochter des Capitäns des schleswig-holsteinischen Dienstes Johann Carl v. Segebad. Elias Hermann war derjenige, der nach Russland um 1735 ausreiste. Diese Leute waren in der Stammfolge ebenfalls nicht dabei!!!
Elias Hermann v. G.war der gleichnamige Sohn seines Vaters, der Rechtsanwalt gewesen ist und in Berlin oder Brandenburg lebte, das weiß ich noch nicht genau.
Der belegte Grossvater des Elias Hermann war Elias Grebenitz, Professor und Dekan der Viadrina, der am 31 Dez 1689 in Frankfurt an der Oder verstorben ist. Und jetzt kommen bei mir grosse Zweifel auf, denn Elias Grebenitz war 100% KEIN Adeliger, sondern ein BÜRGERLICHER!!!
In Russland ist die Familie als eine adelige Familie aufgetreten, sie sind später in die Stammbücher eingetragen worden, allerdings nicht in den 6. Teil des Stammbuchs, wo der Uradel verzeichnet war, weil sie keine Dokumente vorgezeigt haben, sondern in den Teil, wo der Dienstadel bzw. Militäradel verzeichnet ist. Das heißt in Russland haben sie den Adel tatsächlich auch erworben, nur haben sie auch behauptet, zuvor dem deutschen Adel zuzugehören, dem mecklenburgischen Geschlecht derer von Grävenitz.
Es existiert immer noch die überlieferte Leichenpredigt, die für Elias Grebenitz 1689 erstellt worden ist. In dem Teil Personalia habe ich folgendes gefunden:
"... was dann anbelanget unseres Wohlseeligen Herrn Senioris Christl. Ankunft und wohlgeführten Lebens und Wandel so ist derselbe entsprungen aus dem Adelichen Geschlechte derer von Grebenitz, aus dem Herzogthum Mecklenburg, und hat sein Oberältervater der Hochedelgebohrene Beste und Hochbenahmte Herr Elias v. Grebenitz nach Gelegenheit der damals in Schwange gehenden papistischen Religion und nicht unbekannten Gewohnheit bei den Adelichen dieser Religion zugethanen Geschlechtern einen seinen Söhne, Herrn Christophorum Grebenitz dem Klosterleben gewidmet, welcher aber weil inzwischen die evangelische Religion überall in Deutschland hervorgebrochen , dasselbe zugleich mit dem Papsthum verlassen, und die Evangelische Religion nebst dem Geistl. Stande in derselben angenommen: Zugleich aber auch sambt seinen Nachkommen in dem Bürgerlichen Stande zu leben erwählet. Wie dann eben dergleichen in denselben Zeiten in anderen adelichen Geschlechtern als denen von Schönbeck in der Mark, deren von Stosch in der Schlesien und anderen vorgegangen, als von welchen ebenfalls einige Nachkommen aus gewissen Ursachen in dem Bürgerlichen Stande zu leben ihnen vorgenommen, doch allzeit in denselben einen honorablen Stand und Ehrenstelle bekleidet...
Diesem nach ist sein Herr Vater gewesen Herr Christophorum G. zu Hantzberg ... Prediger..
Sein Herr Grossvater ist gewesen ...Paul G. , Prediger in den Städtlein Fürstenfelde in Neumark, ein auf unsere Universität Frankfurt zu seiner Zeit wohlbekannter Mann. davon annoch des damahls weitberühmten Theologia Professoris und Pasoris alhier Herrn Audreae Wencelii Testimonia von Anno 1593 vorhanden.
Der Herr Ältervater ist gewesen der obgedachte Wohlehrenwürdige und Hochgelehrte Herr Christophorum G. , anfangs Inspector zu Forste in der Nieder-Laußnitz und nachmahls des seeligen Markgrafens Johannis, in der Weste Küstrin Hoff-Prediger und Kirchen-Rath, welcher seine Studia nach verlassenen papsthum zu Wittenberg unter dem hochberühmten Theologo Herrn Philippo Melanchton geführet, welchem er auch absonderlich lieb gewesen und daher vom demselben sowohl als anderen berühmten Theologis der Zeiten ein rühmliches publiques Testimonium Anno 1554 erhalten, so auch noch vorhanden.
Von diesen seinen Vornehmen und Christl. Eltern und Voreltern ist der seelige Herr Dr. auf dieselbe Welt gebohren im Jahr 1627... und ihm in der Taufe der name Eliae zum Andencken seines Herrn Ältervaters gegeben worden..."
Was glaubt ihr, ist an der Geschichte was dran oder sind es lediglich nur Phantasien und absoluter Quatsch?
Der Stammname derer v. Grävenitz ist Grebenitz, das steht in der Stammfolge des Uradels geschrieben.
In der Ahnenreihe des meckl. Geschlechts gibt es keinen einzigen Elias, der seinen Sohn in ein Kloster gesteckt hat. O.K., im 16. Jhr wurde auch nicht alles registriert, aber dennoch. Ist, eventuell, bekannt, in welchen Klöstern meckl. Adelige tätig waren? Vielleicht könnte man ja dort in den alten Dokumenten nach einem Grebenitz suchen.
Und was ist an der Geschichte von den Schönbeck in der Mark, der von Stosch in der Schlesien? Sind solche Geschichten überliefert?
Die Kirchenbücher von Küstrin, Fürstenwalde sind verbrannt, Taufscheine konnte ich nicht finden. Beweise habe ich für die Geschichte nicht gesehen, weiß auch nicht, wo ich sie suchen sollte. In dem Matrikeln der Viadrina habe ich 1576 Paul Grebenitz tatsächlich gefunden. In den Matrikeln von Wittenberg habe ich keinen Grebenitz finden können. Allerdings behauptet der Prediger, das Testemonium für Grebenitz aus dem Jahre 1554 sei 1689 noch da.