Familienname Mischke

  • Hallo zusammen,


    nun hätte ich noch zum Familiennamen Mischke die Frage nach seiner Bedeutung und Herkunft.


    Die letzten Spuren zu dem Namen habe ich so um 1900 in Pommern. Ist dann wohl auch wahrscheinlich, das dieser Name aus dieser Region stammt.


    Zum Namen Pagnacco verliert sich die Spur über Österreich ins heutige Norditalien. Es gibt zwar unweit von Udine genau so einen Ortsnamen, aber das wäre ja fast schon zu einfach zu behaupten, genau daher kommt der Name (somit auch die Vorfahren) und dieses ist dann auch seine Bedeutung. (Oder es ist tatsächlich so einfach ^^ )


    Vorab schonmal :danke: und Grüsse


    Monika

    Westpreußen-Berlin-Bayern:Friske,Bankiet,Stachnik,Woythal,Dzioba,Gramse
    Sachsen-A./Brandenb./M.-V.:Rößler/Roehsler,Sa(h)land,Fürst,Gerwig(ch)
    Pommern-Berlin-Nieders.:Mischke,Timmreck,Witt,Schröder,Rosin,Pillach,Knuth,Paschelke
    Österreich/Italien: Pagnacco

    Einmal editiert, zuletzt von Columbia ()

  • Hallo Monika


    Kennst du schon die folgende Website? Dort kann man
    die Verbreitung von Familiennamen in Italien anschauen.


    http://gens.labo.net/it/cognomi/genera.html


    Pagnacco gibt es in den folgenden Regionen:


    Piemonte, Liguria, Lombardia, Emilia-Romagna, Veneto, Trentino-Alto-Adige, Friuli-Venezia-Giulia,
    also vor allem in Norditalien, sowie vereinzelt in der Toscana, in Lazio und Campania.


    Ich denke schon, dass es möglich ist, dass der Name Pagnacco von dem gleichnamigen Ort kommt,
    aber beweisen wird man das wohl nie können. Eine andere Erklärung habe ich nicht, denn gemäss
    meinem italienischen Wörterbuch gibt es kein Wort pagnacco, bagnacco oder ähnlich.


    Eine andere Frage ist, ob die Schreibweise des Namens sich im Laufe der Zeit verändert hatte,
    also früher ganz anders war. Dann würden sich natürlich andere Deutungsmöglichkeiten ergeben.


    Hast du denn schon eine konkrete Spur in Norditalien, wohin führt die denn genau?
    Brauchst du noch Hilfe zur Suche in Norditalien oder mit der italienischen Sprache?


    Gruss
    Svenja

  • Hallo Svenja,


    bis jetzt kannte ich solche Karten nur für Deutschland und Österreich. Prima das es die auch für Italien gibt.


    Tja, es wird schon auf Friaul hinauslaufen. Zum einen gibt es wohl tatsächlich noch ganz weitläufige lebende Verwandte in Triest. Zum anderen gehörte dieser Teil Norditaliens früher wohl zur K+K Monarchie? Denn während dieser Zeit wanderte die Familie ab nach Wien. Hast Du zufällig Informationen darüber, welche heutigen italienischen Regionen zu K+K gehörten?


    Ich muss wohl mal die Pagnacco´s in Triest abklappern. Wenn es soweit ist, würde ich gerne auf Deine Angebot mit dem italienischen zurückkommen.


    Weißt Du zufällig wie man sich am "dussligsten" anstellt und grundsätzlich Informationen in Italien zu erhalten? Dann würde ich nämlich versuchen direkt in Pagnacco oder Udine nach Daten zu forschen.


    Grüsse


    Monika

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    Sachsen-A./Brandenb./M.-V.:Rößler/Roehsler,Sa(h)land,Fürst,Gerwig(ch)
    Pommern-Berlin-Nieders.:Mischke,Timmreck,Witt,Schröder,Rosin,Pillach,Knuth,Paschelke
    Österreich/Italien: Pagnacco

  • Nachdem zu dem Familiennammen Pagnacco schon ein paar Ideen kamen, würde mich nun doch noch die Herkunft bzw. Bedeutung des Namens Mischke interessieren. Der Name ist recht weit verbreitet und kam in meiner Familie hauptsächlich in Pommern / Landkreis Stolp vor (von 1790 - 1933) - aber welche Bedeutung hat er bzw. wovon lässt sich dieser ableiten?


    Liebe Grüsse


    Monika

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    Pommern-Berlin-Nieders.:Mischke,Timmreck,Witt,Schröder,Rosin,Pillach,Knuth,Paschelke
    Österreich/Italien: Pagnacco

  • Hallo Monika,


    Mischke:
    1. Aus der eindeutschenden Schreibung einer sorbischen Ableitung mit -k-Suffix von Misch [Aus der eindeutschenden Schreibung einer slawischen Ableitung von Rufnamen wie Miloslav (urslaw. *milb »lieb, teuer« + urslaw. *slava »Ruhm, Ehre«), Miroslav (urslaw. *mirb »Friede« + urslaw. *slava »Ruhm, Ehre«), Mikolaj (Nikolaus), Michael hervorgegangener Familienname ] hervorgegangener Familienname.
    2. Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (ehem. Brandenburg/jetzt Polen).


    Viele Grüße
    Jutta

  • Hallo Jutta,


    lieben Dank für Deine Info´s. - Jetzt kann man sich doch eher vorstellen wie der Name entstanden sein könnte.


    Viele Grüsse


    Monika

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    Sachsen-A./Brandenb./M.-V.:Rößler/Roehsler,Sa(h)land,Fürst,Gerwig(ch)
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    Österreich/Italien: Pagnacco

  • Frühere KuK-Regionen im heutigen Italien sind Trentino-Alto Adige (Südtirol). Teile des Küstenlands (Triester Gegend und Görz ), ein kleiner Teil Kärntens heute Kanaltal-Friaul.
    alte Karte:
    http://members.a1.net/oswag/wago05.html
    Könnte es sein, daß "beide" Namen/Ahnen irgendwann aus der "Gegend" kamen? Varianten wie Mischkulnig, Mischkoulnig, Mischkounig, Mischou,Mischkot, Mischioutz, Mischitz, Miklauz usw. mit Ableitung/Herkunft zum Michael und auch Nikolaus kommen in Kärnten und Slovenien ( früher Kronland Krain) zum Teil eben auch eingedeutscht vor. Der Name hat jedenfalls slawischen Ursprung wie schon Jutta (jsproede) schrieb - siehe "sorbisch"... gerade das "Küstenland" war und ist deutsch-italienisch-slawisch oft sehr gemischt.....
    Oder sind die beiden Namen aus anderen Linien?


    Mischke findest du auch im Buch "Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen" von Tatjana und Anton Feinig:
    http://www.mohorjeva.at/shop/d…benachbarten_regionen308/



    http://kaernten.orf.at/stories/177306/
    https://campus.uni-klu.ac.at/o…rget=frame&personalnr=144
    http://www.kocna.at/kontaktdeu.html


    Übrigens kommt der einzige Pagnacco den du im Einwandererhafen Ellisisland-New York findest aus Dignano östlich von Udine! Der Ort Pagnacco liegt etwas nördlich von Udine.
    http://www.ellisislandrecords.…=exact&offset=0&dwpdone=1
    http://de.wikipedia.org/wiki/Friaul-Julisch_Venetien


    Erzdiözese Udine: http://s2ew.udine.chiesacattol…ne/index1.jsp?idPagina=68
    Das müßte das Archiv sein - ob dort auch Matriken zu finden sind weiß ich leider nicht und wie es mit der Sprachverständigung aussieht auch nicht: :zuck:
    http://www.webdiocesi.chiesaca…idPagina=1950&rifi=&rifp=


    Interessanterweise habe ich nun auch noch eine Internetseite gefunden > http://www.rete5.it/turismo/istria.htm wo etwas über eine Chiesa di Dignano steht.
    http://www.crsrv.org/it/edit_detail.php?id=805
    "GHIRALDO, C. – "Dignano. Storia." In un manoscritto del parroco di Gallesano Giacomo Giachin (1875)"
    Das wäre jedenfalls zur KuK-Zeit auch das Kronland "Küstenland" gewesen. In Istrien gab es immer auch sehr viele italienische Namen durch die Besiedlung von Italienern. Z.B.der frühere amerikanische Formel 1-Fahrer Mario Andretti stammte auch aus Istrien.
    http://www.istrianet.org/istri…hurches/vodnjan/index.htm
    der ort heißt heute kroatisch Vodnjan und liegt südlich von Rovinj und nördlich von Pula:
    http://croatia.travel.selfip.c…/Croatia/Istarska/Dignano
    Es könnte dieser Einwanderer in New York also auch von Istrien gekommen sein! In seinem Passengerrecord steht aber bei seiner Einwanderung 1907 Italien - soviel ich weiß war Istrien erst nach 1919 italienisch bis ca. 1945. Also kommt es wohl eher nicht in Frage.


    Dignano - Udine - Italien: http://de.wikipedia.org/wiki/Dignano
    Dignano - Istrien - Kroatien: http://de.wikipedia.org/wiki/Vodnjan
    Jedenfalls wären diese beiden Orte schon mal Anhaltspunkte für die Herkunft und würden beide zu deinen Triest-Verwandten passen.

  • Hallo :)


    erstmal ein herzliches :danke: für diese ausführlichen und sehr interessanten Erklärungen und Links. Die beiden Namen sind zwar aus verschiedenen Linien, aber wer weiß was man noch so alles rausfinden kann. Zumal die Wanderlust der Familien ziemlich groß war bzw. noch ist. Auf alle Fälle bleibt es spannend und wird nicht langweilig ^^


    Liebe Grüsse


    Monika

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    Sachsen-A./Brandenb./M.-V.:Rößler/Roehsler,Sa(h)land,Fürst,Gerwig(ch)
    Pommern-Berlin-Nieders.:Mischke,Timmreck,Witt,Schröder,Rosin,Pillach,Knuth,Paschelke
    Österreich/Italien: Pagnacco

    Einmal editiert, zuletzt von Columbia ()

  • An der Verteilung in Polen siehst du, dass sich der Name auf kaschubische Gebiete konzentriert:
    Mischke:
    * http://www.moikrewni.pl/mapa/kompletny/mischke.html
    Miszke:
    * http://www.moikrewni.pl/mapa/kompletny/miszke.html


    Also sollte nach der Deutung in dieser Region gesucht werden. Ich habe leider keine Ahnung von kaschubisch, im pomoranischen Wörterbuch finde ich "miska": die Schüssel.


    Beate

  • In der Woiwodschaft Kujawien-Pommern gibt es auch einen Ort Mniszek (deutsch Mischke). Hier könnte es also auch ein eingedeutschter Herkunftsname sein.
    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Beate und Hina,


    vielen Dank für die weiteren Tips...... ich sehe schon, da kann ich ziemlich weitläufig "forschen" Mal schauen, wie weit und zu welchen Ergebnissen ich noch komme :)


    Liebe Grüss an Euch beide


    Monika

    Westpreußen-Berlin-Bayern:Friske,Bankiet,Stachnik,Woythal,Dzioba,Gramse
    Sachsen-A./Brandenb./M.-V.:Rößler/Roehsler,Sa(h)land,Fürst,Gerwig(ch)
    Pommern-Berlin-Nieders.:Mischke,Timmreck,Witt,Schröder,Rosin,Pillach,Knuth,Paschelke
    Österreich/Italien: Pagnacco

  • Ja - auf alle Fälle eingedeutscht - ob die Ahnen nun aus dem sorbisch/wendischen in Pommern oder aus dem slawischen aus der Umkreis-Gegend der Pagnacco kamen bleibt zu erforschen....


    http://de.wikipedia.org/wiki/Wenden
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sorben
    http://de.wikipedia.org/wiki/Slawische_Sprachen


    >>Ein recht widersprüchliches Schicksal hatten die Bevölkerungsteile, die aus den deutschen Ostgebieten nach 1945 (im südlichen Ostpreußen, Ostpommern und in Oberschlesien) vertrieben wurden. Sie sind nach 1945 teilweise im polnischen Volk aufgegangen (Masuren, Schlesier), teilweise mit den anderen Bewohnern in den Westen geflüchtet oder später ausgesiedelt worden und dann in der deutschen Bevölkerung aufgegangen, haben zu ihrer eigenen Identität gefunden (Kaschuben in den ostpommerschen Landkreisen Bütow und Lauenburg) oder aber definieren sich nunmehr – sich der Polonisierung widersetzend – als deutsche Minderheit, mitunter auch einfach als „Schlesier“. Die Wissenschaft hatte diesen Zustand der nichteindeutigen Volkszugehörigkeit früher „schwebendes Volkstum“ genannt: Diese Menschen waren der Abstammung nach eher Slawen, bedienten sich aber nur noch teilweise der slawischen Sprache (oft nur als „Haussprache“), fühlten sich aber eher als Deutsche. Nach 1945, als die deutsche Provinz Pommern östlich der Oder an Polen fiel, sollten ihre Nachfahren zunächst „polonisiert“ (als eigentliche Slawen ins polnische Volk integriert) werden. Da sie sich dem aber widersetzten, weil sie sich inzwischen längst als Deutsche fühlten, ließ man sie schließlich in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen.<<