Greiner - Wappen 1591

Herbert Ernst

Hallo und guten Tag,

bei meinen "neu" entdeckten Vorfahren, der Glasmacherfamilie Greiner bin ich nun erstmals auf eine Wappenverleihung gestossen:

Am 2. August 1591 wurde Hans Greiner „in betrachtung der ehrbarkeit / redlichkait / geschicklichkait / guter sitten / tugent und vernunft / damit der ehrenhaft Johan Greiner zu Fischbach begabt“, ein Wappen verliehen.

Hans Greiner war Glasmacher und Hüttmeister in Fischbach im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Fischbach gehört heute zur Flächengemeinde Großerlach im Rems-Murr-Kreis in Ba-Wü.

Im Siebmacher ist das Wappen wie folgt beschrieben: Band V2 Bürgerliche Wappen:

"Greiner, bürgerl. Familie in Altbayern (Anmerkung: Altbayern ist offensichtlich falsch !) - W.: In R. ein s.Schrägfluss. - K.: Offener r. Flug, dazwischen ein s. Glas. - D.: r., s."

Nachfolgend 2 Abbildungen des Wappens.

Wer kann mir das Wappen und den Siebmacher-Text erklären?

Friedhard Pfeiffer

Denkbar - um nicht zu sagen: wahrscheinlich - ist, dass die Wappenverleihung 1592 von einem Wappenfälscher stammt.
Bei aller Ungenauigkeit des Siebmacher ist nach der im Band Bürgerliche 2. Teil, Seite 51, Tafel 85, zum Wappen Greiner veröffentlichten Anmerkung "Greiner, bürgerliche Familie in Altbayern" davon auszugehen, dass diese Familie auch tatsächlich aus Altbayern, jetzt würde man sagen Oberbayern, stammt.
Dieses Wappen hat in verbesserter Form Georg Ludwig Greiner, hochfürstlich brandenburg-ansbachischer Kammerrat zu Uffenheim im 18. Jahrhundert geführt (Siebmacher, Band Bürgerliche 3. Teil, Seite 24, Tafel 27): "Gevierter Schild, alle Felder Rot. 1. und 4. durchgehender silberner Schrägfluß, 2. und 3. zunehmender silberner Mond. Helm: Wulst; offener Flug sparrenweise geteilt, vorn silber über rot, hinten rot über silber, dazwischen ein topfartiges Gefäß. Decken: Rot, silber."
Klar ist auf jeden Fall: Eine Erklärung kann nur der Wappenstifter geben. Vielleicht ist beim Österreichischen Staatsarchiv, Nottendorfer Gasse 2, A-1030 Wien, ein Wappenbrief Greiner vorhanden.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer

Herbert Ernst

Hallo Herr Pfeiffer,

vielen Dank für die Erklärung des Wappens.

Aber das Wappen wurde, wie ich schon schrieb 1591 an den Glasmacher und Hüttmeister Hans Greiner in Fischbach Ba-Wü verliehen. Der Wappenbrief ist erhalten und auf S. 148 der Schrift von Karl Greiner "Die Familiengeschichte der Greiner, Band 1" aus dem Jahr 1926, wiederveröffentlicht von Walter Greiner 1989, abgedruckt. Leider kann ich diesen Wappenbrief - auch wegen des schlechten Drucks - nicht entziffern.

Zur Beschreibung: Das topfartige Gefäß ist ein Glas.

Die Ansbachischen Greiner stammen laut Familiengeschichte der Greiner Band 2 von den schwäbischen Greiner ab. Entsprechende Stammtafeln sind im Zusatzband zu Band 2 der Familiengeschichte der Greiner veröffentlicht.