Ariernachweis

  • Mit dem Ariernachweis meines Opas habe ich drei weitere Kopien bekommen.
    Dabei handelt es sich jeweils um einen "Auszug aus dem Taufregister"


    Die Formulare wurden 1940 bzw. 1941 ausgestellt und sind in 3 Bereiche unterteilt:


    1. Täufling
    2. Eltern
    3. "Sonstige für die Abstammung wichtige Angaben:"


    bei Punkt 3 steht noch als Erklärung: "z.B. Angaben über den Erzeuger eines unehelichen Kindes, über Paten, die als Verwandte des Täuflings erkennbar sind, usw."


    Unter diesem Punkt sind die Taufzeugen eingetragen, deren FN teilweise in meiner Ahnenliste auftauchen.


    Die Frage ist nur: reicht das aus, um daraus irgendwie verwandschaftliche Beziehungen zu vermuten? Lohnt es sich, da nachzuforschen?

  • Die Frage ist nur: reicht das aus, um daraus irgendwie verwandschaftliche Beziehungen zu vermuten? Lohnt es sich, da nachzuforschen?


    Gute Frage XJS. Verwandschaftliche Beziehungen liegen ja immer dann auf der Hand, wenn Familiennamen auftauchen die zum eigenen Stammbaum passen. Zum Beispiel. Taucht bei mir der Eintrag auf "Friedrich Aulerich Schmied in Neubukow" weiß ich z.B., dass das der Schwager meiner Urgroßmutter war. In dem Fall werde ich mich natürlich nicht unbedingt jetzt voll auf diesen Namen konzentrieren. Ich suche hier eher am Rande nach Informationen, evtl. über Erzählungen in der Familie, Familienanzeigen, Volkszählungen oder Friedhofsverwaltung.


    Da ich aber auch immer nach Seitenlinien forsche kann ich aber durch die Einträge zu den Taufzeugen evtl. Rückschlüsse ziehen, welche Tochter des Hauses wohin geheiratet hat, wenn sie dann evtl. mal Patentante bei Neffe oder Nichte war. Ähnlich funktioniert es ja bei den Männern. Steht dort Name, Beruf, Wohnort. lohnt es sich ja in dem angegebenen Wohnort weiter zu forschen. Anderseits kann man dann ja auch widerum erkennen in welchem Zeitraum die Taufpaten gelebt haben. Heißt dann natürlich jeder zweite Pate z.B. mit Vornamen Christian und der Familienname ist identisch bringt das auch nicht so viel.


    Die Recherche nach den Taufpaten werde ich auf jeden Fall erst einmal zurück stellen, denn die die direkte Linie hat ja immer Vorrang. Es sei denn, man kann durch einen Taufpaten einen toten Punkt überwinden. Dann kann die Angabe ja wieder sehr nützlich sein.


    So handhabe ich diese Sache.


    Viele Grüße
    Bärbel

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • Das Taufpaten und Trauzeugen aus der Familie kamen war gar nicht so unüblich.


    In meiner Familie war das auch der Fall. Ein Beispiel. Die Tautpaten meines Vaters waren sein Onkel, der Bruder seiner Mutter, und seine Großtante, die Schwester seines Großvaters. Bei meinem Onkel war es eine Bekannte aus dem Dorf und auch eine Großtante, die auch wiederum eine Schwester seines Großvaters war.


    Am Rande würde ich auch versuchen heraus zubekommen, ob dort verwandschaftliche Beziehungen bestehen.

  • Na dann stürz ich mich erstmal auf Täufling und seine Eltern,
    denn das ist direkte Linie.


    Dann bin ich ca bei 1830 bzw 1800, bis da hab ich noch reichlich zu erkunden.

  • Halo XJS


    Es war sicher nicht unüblich nahe Verwandte als Paten zu nehmen.Bei mir war es die Schwester meiner Mutter und der Vater meiner Mutter.Bei einem anderen verwandten war es der Großonkel.Der Pfarrer hatte es damals vor ca 120 Jahren ganz genau geschrieben wo der Großonkel wohnte und wo er geboren wurde.So hatte ich das Glück von ihm zu wissen.Also viel Glück bei der Forschrei vielleicht findest Du ja neue verwandte von denen Du noch nichts weißt


    LG


    Franz Josef

  • Wenn ich allen Erzählungen glauben darf,
    müssten alle Einwohner der Dörfer rund um Bückeburg, Minden und Porta Westfalica mit mir verwandt sein.
    ist verdammt schwierig, diese "Informationsflut" zu filtern nach "wahr", "vielleicht wahr" und "unwahrscheinlich" :S

  • A propos Paten: Ich habe eine unehelich geborene Urururgroßmutter, deren Paten (Gevattern) die eigene Mutter, der eigene Vater und die Großmutter waren. Das fand ich dann doch auch etwas ungewöhnlich.


    Grüße


    Borgasse

  • Wenn ich allen Erzählungen glauben darf,
    müssten alle Einwohner der Dörfer rund um Bückeburg, Minden und Porta Westfalica mit mir verwandt sein.
    ist verdammt schwierig, diese "Informationsflut" zu filtern nach "wahr", "vielleicht wahr" und "unwahrscheinlich"


    Hallo XJS,


    ich halte das in dörflichen Gegenden garnicht für so unwahrscheinlich. Ich sehe das ja bei meinen eigenen Vorfahren. Die Familien waren in der Regel immer ziemlich groß. Nur der älteste Sohn konnte das Gehöft erben und seine Brüder mussten sich woanders Arbeit suchen. Also sind sie dahin gezogen, wo es Arbeit gab. In meinem Fall mehr oder weniger die umliegenden Dörfer. Auch die Töchter des Hauses haben am Wohnort oder in den umliegenden Dörfern eingeheiratet.


    Bei mir ist es tatsächlich, in einem Dorf schon erwiesen, dass die Familie mit einer Reihe von anderen Familien im Dorf verwandt war.


    Generell nehme ich alle Daten mit auf, die auf eine familiäre Beziehung schließen lassen. Dann versuche ich sie nach und nach zuzuordnen.


    Noch einmal ergänzend zu den Taufpaten. Wenn Deine Vorfahren aus einer dörflichen Gegend kommen gibt es mit etwas Glück vielleicht noch Gehöftsprotokolle.


    Die wurden immer dann von einer Amtsperson aufgenommen, wenn ein Hauswirt verstorben ist oder aus Krankheitsgründen den Hof an seinem ältesten Sohn übergeben hat.


    Hier sind neben dem gesamten Inventar auch immer die Familienmitglieder mit aufgeführt. Wenn die Kinder bereits verheiratet waren und nicht mehr auf dem Hof lebten stand der Name im Protokoll und ein Hinweis darauf wen und wohin sie geheiratet haben. Genauso war es in den Fällen, wenn die jüngeren Geschwister sich auf anderen Höfen verdingt hatten oder ein anderes Beispiel als Einlieger auf anderen Höfen gewohnt haben.


    Die Gehöftsunterlagen sind bei uns im Landeshauptarchiv archiviert.


    Viele Grüße
    Bärbel

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


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  • Bei mir ist es tatsächlich, in einem Dorf schon erwiesen, dass die Familie mit einer Reihe von anderen Familien im Dorf verwandt war.


    Bärbel, das geht nicht nur Dir so. Ich habe im laufe der letzten Jahren immer wieder gestaunt mit wem ich aus unserem Dorf alles verwandt bin. Und wer nicht mit mir direkt verwandt ist wiederum mit eine/r Verwandte/n von mir verwandt.


    Da wird dann eben aus der besten Freundin meiner Schwester die Großnichte meiner Großcousine. Und das alles nur weil der Bruder ihrer Oma mal eben meine Cousine zweiten Grades geheiratet hat. =) Ich habe ganz viele solche Fälle in meinem Stammbaum und gerade in dem Zweig.

  • Da mein FN nicht ganz so häufig ist und sich wirklich nur auf die 3 Landkreise SHG, Mi, HF konzentriert, ist die Vermutung in der Hinsicht berechtigt, daß wirklich eine Verwandschaft zu allen, die diesen FN tragen, gegeben ist.


    Und zumindest auf einigen der alten Hochzeitsfotos war immer eine Große Sippe mit vielen Kindern.
    Engpaß war wohl nur mein Großvater als Einzelkind und eine Urgroßmutter, die als einziges von vielen Kindern überlebt hat (und 93 geworden ist).

  • Und wer nicht mit mir direkt verwandt ist wiederum mit eine/r Verwandte/n von mir verwandt.


    @ Sandra


    Dazu nachfolgendes Zitat einer guten Bekannten und weitentfernten Verwandten. Den Ortsnamen kann man natürlich beliebig variieren.


    "Wenn man in Meteln erst mal den Eintritt gefunden ist, ist das wie ein Wespennest - man entkommt ihnen nicht mehr."


    Da hat sie recht die Gute. :)


    Liebe Grüße
    Bärbel

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