"Wenn es doch nur passen würde...!"

  • Liebe Mitforscher,
    ihr kennt das wahrscheinlich alle: Da hat man einen häßlichen, toten Punkt, schon lange... Und plötzlich entdeckt man irgendwo Daten, die zu stimmen scheinen. Wenn da nur nicht diese eine kleine Ungereimtheit wäre, die an einem nagt und die jäh aufgekommene Begeisterung zunichte macht... Wie sehr ich mir in solchen Situationen wünsche, dass es passen würde!!! Ich habe einen ganzen Ordner mit Daten, viele von den Mormonen, auf die das zutrifft. Ich sammle sie, schaue sie immer mal wieder an, drehe sie hin und her. Aber ich baue sie nicht in meinen Stammbaum ein, weil ich der festen Überzeugung bin, dass sie, wenn sie denn doch nicht zu uns gehören, alles zunichte machen.
    Nun habe ich Kontakt zu einem Ahnenforscher in unserer Familie bekommen, der einen langen, hübschen und sehr beeindruckenden Stammbaum hat und ganz stolz darauf ist, ihn auch gerne mit mir teilen möchte. Bei näherem Hinsehen sind mir aber viele meiner schon bekannten "wenn sie doch nur passen würden"-Verwandten aus dem Ordner "ungeklärt" begegnet. Ich war so naiv, das auch noch zu sagen! Also, damit ihr es alle wisst, ich bin eine Pedantin und nehme es zu genau. Pendantin? Ich? Wenn ich da an die Unordnung in meinen Schränken und auf dem Schreibtisch denke...
    Ich stehe zu meinen Fehlern, mein Chaos ist kreativ, aber nicht in der Familienforschung. Da müssen wir es genau nehmen, auch wenn die Verlockung noch so groß ist. Das ist doch der Sinn der Sache, und nicht ein langer, bunter Stammbaum (obwohl ich den natürlich auch gern hätte :D ).
    Wie seht ihr das? Bin ich wirklich eine Pedantin?
    Viele Grüße von Agnagha

  • Hallo Agnagha,


    mit Pedantin hat das nichts zu tun. Wer seriöse Familienforschung betreibt, möchte schließlich auch die richtigen Ahnen finden und sich nicht einfach einen Stammbaum zusammen basteln. Da könnte man sich ja sonst die Arbeit sparen und gleich einen Fantasiestammbaum schreiben.
    Und so lange die Ungereimtheiten nicht belegt oder ausgeräumt sind, würde ich diese auch nicht aufnehmen. Der Ahnenforscher sollte doch froh sein, das du seine Daten nicht einfach nur übernimmst sondern dir genau angesehen hast. Ich bin immer froh, wenn ich auf Ungereimtheiten und Fehler hingewiesen werde, dann kann man sie wenigstens verbessern. Fehler oder falsche Linie bleiben bei der Familienforschung ja leider nicht aus. Ich denke jeder von uns hat schon mal den Ärger mit Namensgleichheiten oder ähnlichem gehabt und mußte dann seine Ahnenlinie korrigieren. Aber nur so macht es doch Spaß seine Ahnen nachzuverfolgen.


    Gruß
    Gaby

  • mit Pedantin hat das nichts zu tun. Wer seriöse Familienforschung betreibt, möchte schließlich auch die richtigen Ahnen finden und sich nicht einfach einen Stammbaum zusammen basteln...

    Hallo Gaby,
    ich freue mich, dass du die Sache auch so siehst!
    Viele Grüße von Agnagha

  • Ich kann mich Gaby da nur anschließen. Nicht um sonst predigen wir hier im Forum vorsichtig mit der Übernahme von ungeprüften Daten zu sein.


    Das ganze hat auch gar nichts mit pedantisch zu tun. Ich weis aus eigener Erfahrung wenn ich nicht so übevorsichtig gewesen wäre, dann würde ich heute in eine völlig falsche Richtung forschen.


    Du machst das schon ganz richtig.


    Wenn ich einen Fantasiestammmöchte, dann stelle ich mir den seperat auf und der führt dann bis zu Adam und Eva zurück. :D

  • Ich schließe mich auch an. Ich habe auch manche Leute "ausgeguckt", die mir als gut passend erscheinen - aber solange ich nicht die Originalbücher gesehen habe, kommen die nicht in meine Datei - höchstens unter "Anmerkungen", etwa als Mutter kommt "XY" in Frage.
    Wie hat denn dein Forscherkollege reagiert? Ich nehme an, du hast gefragt, woran er das festmacht, dass die Personen wirklich die richtigen sind.

  • Wie hat denn dein Forscherkollege reagiert? Ich nehme an, du hast gefragt, woran er das festmacht, dass die Personen wirklich die richtigen sind.

    Hallo Rotraud,
    er hat mir etwas von "Bauchgefühlen" und "Instinkten" erzählt, die bei der Ahnenforschung unerläßlich wären... Naja!

  • Also den Stammbaum würde ich sehr mit Vorsicht geniesen. Wie weit ist er denn mit seinem Bauchgefühl gekommen? :angel:

  • Also, damit ihr es alle wisst, ich bin eine Pedantin und nehme es zu genau.


    @ Agnagha


    Und dazu gratuliere ich Dir. Wie schon geschrieben. So bin ich auch.


    Auch ich habe über GedBas einen ganz netten Mitforscher kennen gelernt. Unsere Linien haben sich sogar zweimal getroffen. Er hat mir dann seine Daten geschickt, mit der Bitte diese noch mal zu überlesen. Darauf hin habe ich dann einige Korrekturen vorgenommen und ihm diese mitgeteilt. So läüft es richtig.


    Und Agnagha. - Bitte bleibe so "pedantisch" wie Du bist :) und lasse äußerste Vorsicht walten. Es gibt immer wieder Leute die bewusst oder unbewusst falsche Daten ins Netz stellen oder diese auch als private E-Mail versenden. Ich wurde mal vor jemanden gewarnt und für diese Warnung bin ich haute noch dankbar.


    Also prüfen, prüfen nochmals prüfen. Nur Du oder ich oder wer auch immer entscheidet, ob letztendlich Daten eingebaut werden.


    Viele Grüße
    Bärbel

    Ständige Suche
    Kraack und Bürkle - Stuttgart


    Müller - Gottesgabe


    HOFFMANN - SCHALLEHN (Wehningen Provinz Hannover)
    SCHULZ (Besandten/Brandenburg)

  • er hat mir etwas von "Bauchgefühlen" und "Instinkten" erzählt, die bei der Ahnenforschung unerläßlich wären... Naja!


    Oh Schreck, noch so eine Äußerung. Ich bin auch ein Bauchmensch. In der Ahnenforschung bin ich allerdings eher der Kopfmensch.

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  • Hallo Agnagha


    Du bist absolut keine Pedantin.Ich besitze auch ein unheimliches Chaos mit Zettel und vollgeschriebene Blöcke.Da ich auch zwei tote Punkte habe,sammle ich alles was ich zu diese Namen finden kann.Sei es Daten oder Orte.Mit dem was ich bisher gesammelt habe wäre es leicht mir einen Stammbaum zuzammen zu bauen.Aber was hab ich davon ich belüg mich ja nur selbst,und es ist auch kein Erfolgserlebnis.Also such ich weiter und hoffe auf einen Glückstreffer der michein Stück weiter bringt.


    Gruß Monika :computer:

  • Hallo die Runde,
    Bauchgefühl, ja, aber nur wo es angebracht. Dazu meine Geschichte.
    Als ich mit der Forscherei anfing (Eine Erbschaft) fand ich auf einer Seite eine Adresse.
    Dieser Familienname stand bei mir als toter Punkt.
    Also Telefonbuch raus und gesucht.
    An dieser Adresse gab es nichts mehr.
    Also weiter gesucht, bis ich ein "Nest" fand.
    An diese Adresse habe ich geschrieben mit altem Namen - und siehe da, ich bekam Antwort.
    "An dieser Adresse habe ich 1950 gewohnt. Aber an den beschriebenen Briefwechsel kann ich mich nicht erinnern."
    Letztendlich habe ich ihm noch zu einem Kind aus dem Jahre 1496 mit KB-Abschrift verholfen.
    Damit hatten wir die Verbindung beider Familien - ich hatte auf einem Schlag an die 180 Ahnen Zuwachs.


    Hier an die richtige Adresse zu schreiben, war Bauchgefühl.


    Dies wünsche ich Euch allen für das neue Jahr

  • ...höchstens unter "Anmerkungen", etwa als Mutter kommt "XY" in Frage...

    Das habe ich etwas länger überdacht und die Idee finde ich für ein paar nicht so unsicher aussehende "Kandidaten" sehr gut. Es rückt damit mehr ins Blickfeld, wohin "XY" gehören könnte und was genau überprüft werden muss.

  • Also den Stammbaum würde ich sehr mit Vorsicht geniesen. Wie weit ist er denn mit seinem Bauchgefühl gekommen? :angel:

    Sehr weit, auf den ersten Blick. Aber einige Äste, sind schon bei näherem Hinsehen so wackelig, dass die Zweige auch nicht halten. Schade, soviel Zeit und Mühe. :wacko:

  • Auch ich habe über GedBas einen ganz netten Mitforscher kennen gelernt. Unsere Linien haben sich sogar zweimal getroffen. Er hat mir dann seine Daten geschickt, mit der Bitte diese noch mal zu überlesen. Darauf hin habe ich dann einige Korrekturen vorgenommen und ihm diese mitgeteilt. So läüft es richtig.

    Das denke ich auch, darum bin ich auch so schockiert, das ich, wenn nicht gerade beschimpft, so doch ziemlich heftig attackiert wurde. Natürlich bin ich auch traurig, wenn es irgendwo dann doch nicht passt, aber unser Hobby funktioniert nicht, wenn wir nicht auch mal rückwärts zu gehen bereit sind.
    Viele Grüße von Agnagha

  • ...Aber was hab ich davon ich belüg mich ja nur selbst,und es ist auch kein Erfolgserlebnis...

    Und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie verlockend es manchmal ist, sich selbst zu belügen. Wo doch alles so schön passt, nur dieser eine kleine Punkt vielleicht nicht. Und so kommen dann zusätzlich zu den manchmal unvermeidbaren Fehlern noch andere hinzu.

  • ...Bauchgefühl, ja, aber nur wo es angebracht. Dazu meine Geschichte.

    Das ist eine schöne Geschichte, und ich bin eigentlich auch ein Bauchmensch. Ich habe so meinen Mann kennengelernt und es keinen Tag bereut, rein emotional gehandelt zu haben. Und manchmal bringt mich in der Ahnenforschung "so ein Gefühl" weiter. Nur, man muss es dann eben überprüfen, und bereit sein einzugestehen, dass man sich hier geirrt hat.
    Also, benutzen wir Bauch und Kopf!

  • Hallo Agnagha,


    als ich das eben gelesen habe, musste ich doch schmunzeln. Leute, die mich gut kennen, wissen nie so genau wie sie mich beschreiben sollen. Die einen sagen chaotischer Pedant, die anderen sagen pedantischer Chaot :D naja, irgenwie stimmt beides.


    Und so bin ich wohl ganz ähnlich wie du, Agnagha, bei dem Bewerten der Daten zur Ahnenforschung bin ich Pedant - aber auf dem Schreibtisch mit den vielen Zetteln und Notizen und ... da sollte keiner so genau hinschauen (außer mir natürlich).


    Lass dich nicht von deiner Linie abbringen, auch wenn dich ein Pseudo-Ahnenforscher unfair anmault. Du gewinnst am Ende :thumbsup:

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • ...Leute, die mich gut kennen, wissen nie so genau wie sie mich beschreiben sollen. Die einen sagen chaotischer Pedant, die anderen sagen pedantischer Chaot :D naja, irgenwie stimmt beides...

    Hallo Jörg,
    vielen Dank für die Unterstützung. Das Wissen um andere, die es genauso sehen, macht zumindest mich unempfindlicher gegen Anmaulereien. Bleiben wit also was wir sind, pedantische Chaoten oder auch andersherum, und freuen uns darüber. :!:
    Ein schönes Wochenende wünscht Agnagha

  • Aber einige Äste, sind schon bei näherem Hinsehen so wackelig, dass die Zweige auch nicht halten. Schade, soviel Zeit und Mühe. :wacko:



    Ich glaube dieser Forscher hat sich zwar Zeit für ein Hobby genommen. Aber sich nicht die Mühe gemacht es genau zu überprüfen. Du solltest ihm nicht nachtrauern.


    Was das Bauchgefühl betrifft. Es ist eine Seite zu sagen mein Bauch sagt mir die Adresse auf dem Papier könnte der entscheidene Hinweis für einen Punkt sein. Das ist ja auch ein gutes Gefühl. Hier geht man ja einem Punkt nacht, denn man prüfen möchte. Und das Gefühl im Magen sagt, hier geht es weiter. Aber da ist die andere Seite und das ist der Kopf der sagt, das ich Daten nicht ohne Überprüfung übernehmen darf. Wenn ich da nur nach meinem Bauch gehen würde, dann wäre ich schon in der Steinzeit angekommen. :whistling: Es kommt also immer auf die Situation an. Harte Fakten kann man nun mal nicht dem Bauch entscheiden lassen.


    Aber trotzdem,alter Knochen, finde ich es gut das Du auf Deinen Bauch gehört hast. :angel:

  • Ich glaube dieser Forscher hat sich zwar Zeit für ein Hobby genommen. Aber sich nicht die Mühe gemacht es genau zu überprüfen. Du solltest ihm nicht nachtrauern...

    Nachtrauern nicht, das stimmt. Ich finde es nur schade, dass konstruktive Kritik von manchen Ahnenforschern so persönlich genommen wird. Obwohl sie eigentlich dazu dient, einen weiterzubringen. Gerade bei unserem Hobby ist ein freundlich kritischer Austausch gebraucht, weil wir manchmal einfach Fehler machen. Ach ja, mein Harmoniebedürfnis...
    Ein schönes Restwochenende wünscht euch allen Agnagha