Kirchenbücher in Polen - Spende?

  • Euch allen einen guten Morgen, hoffentlich ohne Kater!
    Um den supertoten Punkt in meiner westpreussischen Vorfahrenlinie endlich zu überwinden, möchte ich im Februar auf eine (hoffentlich nicht nur Silvester-launige) Einladung von Freunden hin nach Polen fahren und in den Kirchenbüchern selbst nach polnischstämmigen Vorfahren suchen. Ich bin in dieser Beziehung völlig unerfahren! Eine Spende in welcher Höhe ist da angemessen???
    Viele Grüße von Agnagha

  • Hallo Agnagha,


    speziell mit Polen habe ich keine Erfahrungen gesammelt, allgemein jedoch folgende:
    Die Pfarreien verlangen entweder eine Gebühr (entweder nach allgemeingültigem Gebührensatz oder nach freiem Ermessen) oder man gibt freiwillig einen Obulus. Bei der Höhe dieser Spende bzw. dieses Scherfleins für den Klingelbeutel kann man sich an den Tagesgebühren hiesiger Archive orientieren, also ca. 3,50 bis 5,00 EURO. Wenn Dir besonders hilfreich begegnet wird, die Pfarrei ärmlich und/oder die Kirche sanierungsbedürftig ist, wird es Dir leichter fallen, etwas mehr zu geben.


    Gruß
    Detlef

  • Prosit Neujahr Agnagha!


    deine geplante Reise nach Polen wird auf jeden Fall ein bewegendes Ereignis in Deiner Forschungsarbeit werden. In welche Pfarre gedenkst Du denn zu reisen?

    mit herzlichen Grüßen aus dem Landesteil Südschleswig

    med venlig hilsen fra Sydslesvig


    Egon Ossowski


    Forschungsgebiete: Westpreußen (Czersk, Bruß) [FN Ossowski], Köln, Leipzig [FN Schlegel] und Kreis Schleswig-Flensburg [FN Nissen]

    Homepage: https://egonossowski.wixsite.com/meinewebsite

  • Hallo Agnagha,


    wie Detlef schon schreibt ist das eine ermessenfrage. Ich hab damals an die Kirche in Sargstedt 20 € gespendet.
    Die Pastorin war so nett extra für mich dort in ihrer Freizeit nach Urkunden zu suchen und hat mir diese kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie schrieb mir das sie die Kirchenbücher restaurienen und erhalten wollen und auf Spenden angewiesen sind. Deshalb war es mir schon 20 € Wert.


    Liebe Grüße


    Margrit :computer:

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    Wenn ein Mensch geboren wird, ist die Welt um ein Lächeln reicher. :baby:

  • ...deine geplante Reise nach Polen wird auf jeden Fall ein bewegendes Ereignis in Deiner Forschungsarbeit werden. In welche Pfarre gedenkst Du denn zu reisen?

    Ich war schon einmal in Polen, genaugenommen in
    CieszymowoWielkie (Groß Teschendorf), wo meine Familie zuletzt gelebt hat. Es war in der Tat bewegend, die Orte, von denen ich soviel gehört habe, "live" zu sehen. Damals hatte ich nicht die Gelegenheit, mich in den Kirchspielen umzusehen. Jetzt will ich nach
    Stangenberg Stążki (ehem.Stangenberg), Krasna Łąka (ehem. Schönwiese)
    Prabuty (ehem.Riesenburg) und gezielt suchen, vielleicht auch nach in den ehemaligen Kreis Mohrungen hinein. Ich hoffe, dass ich endlich irgendetwas finde. Alle Anfragen, sei es bei Bischöflichen Zentralarchiv in Regensburg oder beim Standesamt I, sind ergebnislos geblieben und haben frustrierend viel gekostet. Ein paar Anfragen an polnische Archive habe ich noch laufen, aber ob da was kommt? Das Problem bei mir sind sowohl polnische als auch deutschstämmige Vorfahren und unterschiedliche Schreibweisen. Anders als "mit der Flucht nach vorn" komme ich einfach nicht mehr weiter. Drück mir mal die Daumen!
    Viele Grüße von Agnagha

  • Ich danke euch allen, dann habe ich wenigstens einen Überblick. Hier habe ich manchmal gerade bei Kirchenbüchern nicht ganz so gute Erfahrungen gemacht, vielleicht läuft es in Polen ja besser! Und dann habe ich ja auch immer noch die Möglichkeit, mich auf den Friedhöfen umzuschauen. Manchmal gibt es in irgendwelchen Ecken sehr alte Grabsteine.
    Viele Grüße von Agnagha

  • Hallo Agnagha,


    ich möchte Dir keineswegs den Mut rauben, Deine geplante Reise durchzuführen. Aber erwarte nicht allzuviel. Meine Vorfahren stammen auch aus Westpreußen (Pfarreien Czersk und Wielle im Kreis Konitz/Chojnice). Seit über 20 Jahren sind wir mindestens einmal im Jahr vor Ort und haben auch schon viele Freunde und Bekannte dadurch gewonnen. Aber für die Forschung brachte es leider nichts. Die Kirchenbücher sind alle nach Regensburg gegangen. Mittlerweile befinden sie sich in Pelplin; in Regensburg gibt es nur noch mikrofiche. Allerdings soll Pelplin noch weitere Informationen besitzen. Hier werde ich in diesem Jahr auch gezielt nachhaken.


    Einen schönen Erfolg habe ich im Kreisarchiv von Konitz erzielt. Dort hatte man nämlich noch Grundbuchakten (akta gruntowe) über die Ortschaften, in denen ich wühle. Vielleicht planst Du einen Besuch in Deinem zuständigen Kreisarchiv mit ein.


    Ich weiß nun nicht, wie weit Du zurück gehen kannst. Hast Du schon im Westpreußischen Kontributionskataster (1779) herumgeblättert?

    mit herzlichen Grüßen aus dem Landesteil Südschleswig

    med venlig hilsen fra Sydslesvig


    Egon Ossowski


    Forschungsgebiete: Westpreußen (Czersk, Bruß) [FN Ossowski], Köln, Leipzig [FN Schlegel] und Kreis Schleswig-Flensburg [FN Nissen]

    Homepage: https://egonossowski.wixsite.com/meinewebsite

  • ...Ich weiß nun nicht, wie weit Du zurück gehen kannst. Hast Du schon im Westpreußischen Kontributionskataster (1779) herumgeblättert?

    Hallo und guten Morgen!
    Vielen Dank für die ausführliche Information und den Tipp mit dem Kreisarchiv - das ist zumindest eine Chance. Viel Hoffnung habe ich ohnehin nicht, gerade weil ich aus Regensburg bis auf zwei Taufbucheinträge nur abschlägige Antworten erhalten habe. Meine Vorfahren scheinen vom Himmel gefallen zu sein... Aber die Fahrt möchte ich auf jedem Fall unternehmen, und sei es nur, um sicherzustellen, dass ich alles versucht habe. Manchmal lebt die Ahnenforschung von komischen Zufällen: Einmal hat der Pfarrer einer Dorfkirche eine Art "Geheimkirchenbuch" hervorgezaubert, in das seine Vorgänger über viele Jahre uneheliche Geburten, inclusive der vermuteten Namen der unwilligen Väter, eingetragen hatten. Und plötzlich war da ein Forschungsansatz, wo ich jahrelang auf der Stelle getreten habe. Nur, das war leider nicht in Westpreußen...
    Das Westpreußische Kontributionskataster kenne ich nicht, wüsste aber gerne mehr darüber. Allerdings, weit zurück bin ich wirklich nicht: Mein ältestes gesichertes Gebutrsdatum ist 1814. Und in der Linie meines Vaters komme ich über meine Urgroßeltern einfach nicht hinaus. Kein Archiv hat Daten über sie, es gibt nur die Abschrift einer Heiratsurkunde, die ich in den Unterlagen meiner Oma gefunden habe. Vielleicht kennt ja irgendjemand in Polen noch die Namen, was auch ziemlich unwahrscheinlich ist. Das ist ein wirklich sehr toter Punkt!
    Viele Grüße von Agnagha