Großonkel

  • Liebe user ^^


    Ich hätte eine Frage und zwar.


    Mein Großonkel(Bruder von meiner Oma) kam im 2.Weltkrieg infolge eines Luftangriffes in Frankreich ums Leben.
    Ist es möglich herauszufinden, wo genau und wann er starb?


    Mein anderer Großonkel(Bruder von meinem Opa) wurde von der Gestapo erschossen. Meine Frage auch hier. Gibt es irgendwelche Dokumente die auf seinen Tod verweisen o.Ä .

  • Hallo Dominik,


    wenn Du die Namen und genauen Geburtsdaten der Personen hast, könntest Du Auskunft bei der Deutschen Dienststelle in Berlin (WASt) einholen. Allerdings benötigst Du, da Du kein direkter Nachkomme bist, die Einverständniserklärungen des jeweils nächsten Angehörigen. Schau mal in diesem Unterforum, da findest Du einige Beiträge zum Thema WASt.


    http://www.dd-wast.de/
    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Suche.htm


    Mein Mann hat vor einigen Tagen die Unterlagen seines Großvaters bekommen. Wir haben einige Dinge erfahren, die keiner mehr wußte, Gefangenschaft, Verletzungen etc. Ich finde, es lohnt sich.


    Viele Grüße,
    Bea


    PS: Auch wenn man ein direkter Nachkomme ist, benötigt man auf jeden Fall das Einverständnis des nächsten Angehörigen der betreffenden Person.

  • Über Weihnachten war ich bei meiner Oma(mittlerweile 98) und sie hat mir über ihn erzählt. Das einzigste was sie halt weiß, das er in Frankreich umgekommen ist.
    Sie hat mir noch gesagt, das er sich in eine Volksliste eingetragen hat und somit zur Wehrmacht berufen wurde(er hatte polnische Nationalität).




    Wie muss das denn sein mit der Einverständnis? Müsste meine Oma unterschreiben(was ziemlich schwer sein wird)?


    Wäre schön wenn das auch über meinen Vater möglich wäre.......war ja von meinem Vater der Onkel.


    Ich bin auf weitere Antworten gespannt

  • Hi Dominik,


    wenn er von der Wehrmacht eingezogen wurde, existieren seine Unterlagen in Berlin. Hatte er Familie? Wenn nicht (keine Frau und Kinder), dann wäre Deine Oma die nächste Angehörige und müßte ihre Zustimmung geben, daß Du die Unterlagen bekommen darfst. Wenn er Familie hatte, müßtest Du diese ausfindig machen und das Einverständnis einholen. Kannst ja mal ein bißchen im Forum stöbern. Zur WASt sind hier schon einige Fragen gestellt worden.


    In den Unterlagen finden sich dann sicher auch Hinweise, wann er wo umgekommen ist. Beim Opa meines Mannes haben wir so auch erfahren, wann und wo er in französische Gefangenschaft geraten ist.


    Viele Grüße,
    Bea

  • Habe gerade noch folgendes entdeckt.
    Sollte die betreffende Person noch nicht länger als 10 Jahre verstorben sein, so ist eine Einwilligung des Rechtsnachfolgers bzw. Der Rechtsnachfolgerin von Nöten, um Auskunft erteilt zu bekommen.



    Also bräuchte ich keine Einwilligung dem Schreiben nach....




    P.S: Was ich noch weiß ist, das er LKW-Fahrer war......


  • Hallo Dominik,


    das ist nicht richtig. Lies Dir die Links mal durch. Da steht bei der Deutschen Dienststelle ganz klar:


    "Demnach ist die Übermittlung hier vorliegender personenbezogener Daten über lebende Kriegsteilnehmer an Privatpersonen und Institutionen außerhalb des öffentlichen Bereichs nur mit Genehmigung der Betreffenden selbst möglich. Bei Gefallenen oder Verstorbenen ist dagegen eine Auskunftserteilung nur mit Zustimmung der nächsten Angehörigen möglich"


    Du benötigst auf jeden Fall eine Zustimmung!


    Viele Grüße,
    Bea

  • Alles klar.


    Vielen Dank Bea =)


    Das war jetzt bezogen auf meinen Großonkel in der Wehrmacht.


    Wie wäre es denn, wenn ich was über meinen Großonkel herausfinden möchte, der von der Gestapo erschossen wurde(wer wäre denn dafür zuständig?).



    Entschuldigt die vielen Fragen..... :|

  • Hi,


    normalerweise müßte auch das dann in den Wehrmachtsunterlagen zu finden sein. Dort ist vom Eintritt bis zur Entlassung oder eben Tod alles enthalten, was damals auch dokumentiert wurde. Wenn er erschossen wurde, dann müßte es eigentlich eine Akte oder einen Vermerk dazu geben. Ruf doch einfach mal bei der Deutschen Dienststelle in Berlin an. Die werden es Dir mit Sicherheit beantworten können und dann weißt Du genau, woran Du bist.


    Die Wartezeit hat bei uns übrigens 8 Monate betragen. Ist normal. Die Kosten beliefen sich auf 25 € für einen ziemlichen Packen Unterlagen. Ein Foto war auch noch dabei, was für uns sehr wertvoll war, da vom Opa kaum Bilder vorhanden sind.


    Grüße,
    Bea


    PS: Das mit den vielen Fragen ist schon okay :D . Dafür gibt es ja dieses tolle Forum..... :thumbup:

  • Ich weiß von ihm(Name=Albin) das er zur Wehrmacht einberufen werden sollte. Er gehörte aber einer Partisanengruppe an und weigerte sich einzutreten.
    Nach mehrfacher Berufung wurde er schließlich mit drei anderen(sie versteckten sich im Hause, welches umzingelt wurde und in Brand gesetzt wurde) dann beim fliehen erschossen.


    Wie gesagt es würde mich interessieren ob man dazu vielleicht mehr erfahren kann.


    Mal schauen was sich ergibt

  • Hallo,


    bei meinem Grossonkel (vermisst Radom 1945) bin ich so verfahren:


    Zunaechst habe ich die WAST angeschrieben: "...da mein Grossonkel unverheiratet war, keine Nachkommen hatte und mein Vater, Grossvater und Urgrossvater bereits verstorben sind, bin ich naechster Angehoeriger..."


    Mit der Auskunft der WAST habe ich den Suchdienst des Roten Kreuzes angeschrieben, welcher mir unter anderem ein DRK-Gutachten sowie eine Photographie meines Grossonkels zugesandt hat.


    Ergebnis: Sehr zufriedenstellend, wenn es auch nahezu ein Jahr gedauert hat.(DRK) - WAST ging 2 Monate


    Viele Gruesse
    Daniel

  • Hallo DominikManUtd,
    Du hast geschrieben, dass es schwierig ist, Deine Oma zur Unterschrift zu bewegen. Ich habe noch nie erlebt, dass die WASt eine Sterbeurkunde des ehem. "nächsten Angehörigen" wollte. Sodass auch die Unterschrift Deiner Mutter/Deines Vaters reichen würde. Die WASt wird nicht fragen, ob Deine Oma noch lebt. Du musst halt nur über Geburtsurkunden beweisen, dass Deine Mutter/Dein Vater der Nachfahre dieses Gefallenen ist. Viele Grüße, Daniel

  • Danke für die Antwort Daniel.


    Hab heute auf der Seite von WASt den Suchantrag los geschickt.
    Bin gespannt wann eine Mitteilung kommt .

  • Ich mußte meine Geburtsurkunde beifügen. Wahrscheinlich weil mein Nachname, durch meine Heirat, ein anderer ist. Ich habe Unterlagen für meinen Vater und seinen im Krieg vermissten Bruder gestellt, vor ca. 3 Monaten. Die WASt hatte mir dann mitgeteilt, dass die Bearbeitung 9 - 10 Monate dauern kann und dass ich mit Kosten bis zu 60 Euro rechnen muss.


    Viele Grüße Roswitha

    Auf Dauersuche nach dem Namen Creutzburg, Creuzburg, Kreuzburg oder Kreutzburg.

  • Den Suchantrag an die WASt hab ich letzte Woche auf deren Seite los geschickt.
    Bekomme ich von denen eine Antwort das der Suchantrag entgegen genommen wurde, oder bekomme ich erst eine Antwort mit den jeweiligen Dokumenten zugeschickt ?

  • Hallo,


    bei der Anfrage, die wir zum Opa meines Mannes gestellt haben, kam ohne weitere Benachrichtigung nach 8 Monaten das Ergebnis.
    Mein Vater hat für die Anfrage nach seinem vermißten Vater eine Eingangsbestätigung erhalten. Das scheint also ganz unterschiedlich gehandhabt zu werden.


    Viele Grüße,
    Bea


    PS: Ich hatte schon mal die Vermutung, ob es vielleicht daran liegt, daß mein Opa eben als vermißt gilt und die Angehörigen in diesem Fall eine Bestätigung bekommen. Aber wie gesagt, daß ist nur so eine Idee und muß nicht so sein.....

  • Hallo Miteinander,


    ich hatte, nachdem ich den Beitrag im Forum gelesen haben,die entsprechenden Anträge zu meinen Vorfahren gestellt.


    Ich musste bei einigen die Geburtsurkunden von mir, meiner Mutter, meines Vaters und meiner Großmutter faxen. Bei diesem Schreiben von der WASt. hiess es, dass man 6-12 Monate gedulden muss. Mal sehen, wann ich die ersten Unterlagen bekomme, welche ich von meinen Grossvätern und Urgrossvätern sowie meines Grossonkels angefordert habe.


    Ein anderer Grossonkel hat gleichzeitig einen Antrag auf Einsicht in die Entnazifizierung seines Vaters/meines Urgrossvaters gestellt. Wir werden sehen, wenn wir von dort Auskunft erhalten.


    Andrea Johanna