Nochmals : Flugzeugabsturz (auch im Forum Ostpreußen)

  • Hallo Forscherkollegen!


    Am 30.01.1945 ging eine Militärmaschine JU 52 von Danzig über Cottbus nach Bremen. (Warum über Cottbus weiß ich nicht, ist ja nicht der direkte Weg)


    In dieser Maschine saßen meine Großtante, ihre 2 oder 3 Söhne und noch weitere Frauen und Kinder. Wahrscheinlich Angehörige aus Wirtschaft, Industrie und Militär. Eben Menschen, die das Privileg hatten, ausgeflogen zu werden.


    Mein Großonkel war angeblich aber nur beim Bodenpersonal auf dem Fliegerhorst in Pillau (Ostpreußen).


    Die Familie kam nie in Bremen an, da das Flugzeug nach offiziellen Angaben in einen Feindverband geriet und abgeschossen wurde.


    Mein Großonkel kam irgendwann in russische Gefangenschaft, aber bereits 2 Jahre später wieder zurück. 1953 ließ er seine Familie für tot erklären.


    Frage: Weiß jemand etwas über Flüge, wo Privatpersonen ausgeflogen wurden?


    Wo könnte man recherchieren, wo das Flugzeug abstürzte?


    Komischerweise las ich im Netz von einer JU 52, gleiche Flugstrecke, die wohl nicht abgeschossen sondern nur beschossen wurde. Die meisten Insassen haben überlebt, die Kinder wurden an andere Familien verteilt und erhielten andere Namen. Irgendwie soll Spionage im Spiel gewesen sein. Komisch oder???


    Ich weiß nicht wirklich, wo ich ansetzen soll.


    Schönen Abend und liebe Grüße :computer:

  • Sorry, I think it's best if I write this in English.


    A suggestion would be to inquire about Allied aerial activity over Germany during this period. What was the extent of long-range patrols (especially at night) and would there have been any units that would have been operating along the Ju 52's flight path during this time.


    Here is an article that I came across online concerning the P-61, containing the following:


    "By early 1945, German aircraft were rarely seen and most P-61 night kills were Ju 52s attempting to evacuate Nazi officers under the cover of darkness." (http://www.mcpress.com/articles/2008/05/28/news/news04.txt)


    Moderator Übersetzung:


    Man könnte versuchen herauszufinden, welche Flugaktivitäten der Alliierten über Deutschland
    während dieser Zeit stattfanden. Wie gross war die Reichweite der Langstreckenflüge in der Nacht?
    Gab es Einheiten, die auf der Strecke im Einsatz waren, die diese JU52 in dieser Nacht zurücklegte?
    Zudem ist Ken online auf einen Artikel betreffend der P-61 gestossen, der folgendes beinhaltet:
    "Im frühen 1945 hat man selten deutsche Flugzeuge gesehen und die meisten Abschüsse durch P-61
    in der Nacht waren Ju-52, die unterwegs waren um Nazi-Offiziere im Schutze der Nacht zu evakuieren."


    Anmerkung: Die P-61 war ein Kampfflugzeug der USAAF speziell für die Nachtjagd.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Northrop_P-61

  • Hallo!


    Ganz lieben Dank für Eure Beiträge und die Links. Mir war noch nicht bewußt, dass die JU52 dafür genutzt wurde um Nazis zu evakuieren.


    Vielleicht komme ich auf diesem Weg weiter.


    Schönes Wochenende Gruß Simone Schan :)

  • I've done a little more searching and I found this site:


    http://414nightfightersquadron…m/2008_02_01_archive.html


    It claims that part of this unit was transferred from Italy to Belgium on January 27, 1945, though, I'm not sure it would have been operational on January 30/31. But it would be worth contacting the site's owner anyway, because is in a much better position to assist you in this regards.


    According to the site, the unit accounted for:


    AIRCRAFT DESTROYED: 13
    AIRCRAFT PROBABLY DESTROYED: 1
    AIRCRAFT DAMAGED: 1








  • Hallo Ken!


    Danke für Deine ganze Mühe. Ich werde mal den Inhaber der Seite kontaktieren.


    Viele Grüße Simone :]

  • Hallo Simone,


    im letzten Jahr las ich folgende mail in einer anderen Liste, vielleicht kannst Du etwas damit anfangen.


    Liebe Leser,



    der bis heute unauffindbare Pilot der Ju 52 G6-QV, ein Ofw Wiese ( oder
    Wiege ?), abgestürzt bzw. notgelandet am 31. Jan. 1945 nahe
    Eisenhüttenstadt oder Frankfurt /Oder, war auf dem Flug von Danzig nach
    Cottbus.


    Könnte er eventuell erst Ende '44 zur Luftwaffe gekommen sein ?



    Werkspiloten wurden relativ spät eingezogen.



    Deshalb ein neuer Versuch : Besitzt zufällig jemand Namen der
    Werkspiloten ( Test- und Einflieger ) des Bremer Focke-Wulf-Werkes ?
    Mir ist lediglich Achgelis aufgefallen. Wer noch ?



    Beste Grüße



    Monika E.


    Viel Glück, es könnte derselbe Flug gewesen sein.


    HelgeundKlaus

  • Hallo Ihr Zwei!


    Toll, dass Ihr Euch nach solch einer Zeit noch an einen solchen Beitrag erinnert.


    Ich bin bei meinen Forschungen auch schon drauf gestossen, habe mit der Dame telefoniert und es scheint tatsächlich der gleiche Flug zu sein. Leider hat sie auch nichts weiter erfahren.


    Ich werde es aber weiterhin versuchen. Vielleicht habe ich ja Glück.


    Danke und gute Nacht

  • Hallo in die Runde!


    Mittlerweile habe ich einige Ungereimtheiten klären können.


    Mein Großonkel war nicht "nur" beim Bodenpersonal, sondern Oberfeldwebel bei der Luftwaffe (Seefliegerhorst Pillau).


    Am 26.04.1945 geriet er in russ. Kriegsgefangenschaft und kam in das Lager 69 nach Frankfurt/Oder. Aus diesem wurde er im November 1946 bereits entlassen. Wahrscheinlich, weil er an der Ruhr erkrankt war.


    Bisher ging ich davon aus, daß mein Großonkel in Pillau von den Russen festgenommen wurde, da Pillau am 25.04.1945 gefallen ist. Aber warum sollte man sich die Mühe machen, die Häftlinge von Ostpreußen nach Frankfurt/Oder zu schaffen? Mittlerweile glaube ich, daß er sich im Raum Frankfurt aufgehalten hat und dort von russ. Soldaten gefangen genommen wurde.


    In vielen Luftfahrtforen gibt es zwar Abstürze bzw. Abschüsse von JU 52 aber leider habe ich den betreffenden Flug noch nicht gefunden. Gab es zu damaliger Zeit auch Flüge, die nicht erfaßt wurden?


    Weiterhin habe ich herausgefunden, daß es aus seiner Ehe 3 Söhne gab. Da mein Großonkel nach Ende seiner Kriegsgefangenschaft nur noch nach dem ältesten und dem jüngsten Sohn gesucht hat gehe ich davon aus, daß er herausgefunden haben muß, daß seine Frau und der mittlere Sohn nicht mehr am Leben waren.


    Die WAST konnte mir nicht mitteilten, wo mein Großonkel in Gefangenschaft geriet. An wen kann ich mich sonst noch wenden?


    Beim Staatsarchiv gibt es keine Unterlagen, die der Todeserklärung zu Grunde lagen. (Kein genauerer Hinweis auf die Maschine und keine Hinweise, daß man den Tod der Ehefrau und des mittleren Kindes belegen konnte).


    Soll ich jetzt, auf gut Glück, einfach alle umliegenden in Frage kommenden Orte anschreiben, ob meine Großtante und die Cousins dort begraben wurden?


    Ich sehe im Moment den Wald vor lauter Bäumen nicht :help:


    :danke: für einige Denkanstöße. Liebe Grüße Simone Schan


    PS: Suchanfrage beim DRK München läuft noch, aber das braucht wohl Zeit....