Schreibweise der Familiennamen

  • Hallo liebe Mitforscher,


    je weiter ich in der Geschichte zurückrecherchiere, desto seltsamer sind die Schreibweisen der FN:


    Golbach/Goldbach/Gollbach


    Kremer/Cremer/Gremer/Grämer/Crämer


    Trabert/Drabert/Trappert


    Bug/Buch


    und so weiter... (unterstrichen heißt: heutige Schreibweise)


    Jetzt meine Frage: wie haltet Ihr es mit der Dokumentation? Den heutigen Namen weiterführen, ohne Rücksicht auf die alten Schreibweisen in den Matrikeln? Bei den Ehefrauen laß ich das -in (Trabertin, Müllerin) ja schon weg. ?(


    Bin gespannt auf Eure Antworten.


    LG


    Astrid


    Assi


    Und was ich nicht ändern kann, da bleibe ich weiter dran... (Herbert Grönemeyer)

  • Hallo Astrid,


    das Problem habe ich auch zur Genüge. Habe auch sehr lange überlegt, wie ich das handhabe. Damit bei einer Familienübersicht, die entsprechende Familie nicht auseinandergerissen wird und weil ich festgestellt habe, dass sogar auch bei ein und der selben Person verschiedene Scheibweisen urkundlich belegt sind, habe ich mich entschlossen, die "moderne" Form zu verwenden und andere Schreibweisen in Urkunden als Notiz zu ergänzen. Aber teilweise habe ich das auch nicht gemacht, weil die Quellen bei mir oft Sekudärliteratur sind und ich nicht immer sicher weiß, welche Schreibweise tatsächlich in der Originalurkunde zu finden ist.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Astrid,


    ich benutze die aktuelle Schreibweise und setze in 'Klammern' die alte(n) Schreibweise(n) - bei ihrem Auftauchen - hinzu. In einer Anmerkung/Hinweis vermerke ich die Quelle, bei der die 'alte' Schreibweise angewandt wurde. Fiktives Bsp. in Deinem Fall: Kremer (Cremer); Hinweis: FN-Schreibweise lt. ...-Urkunde vom ../../... = Cremer.


    Schöne Grüße


    Herbert

    Schöne Grüße


    Herbert


    Ständige Suche zu den Familiennamen:


    VENITZ (Hessen -Raum Bad Nauheim-, übriges Deutschland), ANNA (Saarland), WENDEL (Saarland, Moselraum) FENTSCH o. ä. (Lothringen-Frankreich, Hessen, Rheinl.-Pfalz, Baden-Württemb., Bayern), VENETZ, VENETSCH o. ä. (Schweiz) :help:

  • Hallo Astrid,


    es bleibt Dir unbenommen, ebenso zu verfahren wie Hina und Herbert. Das bietet sich meines Erachtens besonders dann an, wenn Du eine manuelle Kartei führst, weil sonst -je nach Sortierungsmerkmal- der Familienzusammenhang verlorengehen kann.
    Als klassische Regel gilt jedoch, die Namen von Personen und Orten so festzuhalten, wie sie dokumentiert wurden und ggf im Kommentar gefundene alternative alte oder auch heutige Schreibweisen darzustellen. Wenn Du ein Ahnenprogramm verwendest, ist die Anwendung der klassischen Regel problemlos, weil der Familienzusammenhang auch bei sich ändernder Schreibweise des Namens erhalten bleibt.
    Demjenigen, der mit Aliasnamen (z.B. wegen des früheren Anerbenrechtes) zu tun hat, ist die Anwendung der klassischen Regel eine Selbstverständlichkeit. Dabei ändert sich ja nicht nur die Schreibweise eines bestimmten Namens, sondern er ganze Name.


    Gruß
    Detlef

  • Das Problem ist aber auch, daß ein und die selbe Person im Kirchenbuch sehr oft andere Schreibwesen bekommt. Ein Ahne von mir hat mehrere Kinder taufen lassen und wurde z.B.
    Heindorf, Heindorff, Heuendorf und Hoyndorf geschrieben. Wie soll man es denn da handhaben?
    Gruß, Uwe.

  • Hallo Astrid! Das Problem habe ich gerade mit polnischen Namen. Ich werde die "neue" Schreibweise voranstellen und dahinter kommt(en) die anderen Schreibweisen. Leider wechseln die bei mir ab ca 1780 oft 2x pro Ahn (Panian + Wujiec -gleiche Person. Direkte Nachkommen heißen Hel(l)ak). :huh:


    Viele Grüße


    louisa

  • Hallo,


    auch ich hab das Problem das auf einmal der Name ganz anderst ist, Heute ist es der Name Biesing, ab 1863 ist es Büsing, das Problem hab ich so gelöst das ich die Schreibweise Biesing/Büsing oder auch Thiersch/Thiers nehme, so komme ich dann nicht durcheinander. Natürlich hab ich dann auch im Ahnenprogramm eine Notiz gemacht aus welcher Quelle der Name stammt.


    Liebe Grüße


    Margrit :computer:

    Dauersuche nach
    Amann,Biesing Büsing, Bläß/Bläss,Bruns,Burger, Dahlhelm, Eimecke, Günther,Gutznau/Gitzko, Hacken, Hagedorn,Heert, Heine(i)cke, Heyer, Israel, Künne, Lodahl, Münich,Peter,Siener,Siever/Siebert, Teichmann, Thiersch/Thiers, Wesemann,Wolf(f)er, Zuckwitz




    Wenn ein Mensch geboren wird, ist die Welt um ein Lächeln reicher. :baby:

  • Hallo zusammen


    Die Leute konnten früher ja weder schreiben noch lesen oder nur äußerst mangelhaft lesen.Sie vertrauten daher dem Pfarrer was er da so in das KB schrieb,da sie es ja fast nicht überprüfen konnten.Der Pfarrer wiederum schrieb die Namen so wie er sie verstand.Ich ha z.B.in meinem Stammbaum den FN Tengg und das wurde draus Teng,Tenk,Tenck,Tenckg,Deng,Denk,Denck,Dengg.Daher schreibe ich grundsätzlich den FN so wie er dasteht und in Klammer setze ich den Namen Tengg so dass ich weiß er ist der Familie zugehörig.


    LG


    Franz Josef

  • Hallo,


    mitunter hast Du solche Unterschiede auch aufgrund der fehlerhaften Eingaben bei den Mormonen. (in meinem Fall Scharf statt Scharff) Ich bleibe da immer bei dem eigentlichen Familiennamen. Besonders, wenn der eine Generation vorher oder nachher wieder in die ursprüngliche Schreibweise wechselt.


    Es ist allerdings auch nicht auszuschließen, das Namen zur besseren Unterscheidung von unterschiedlichen Familien mit gleichem Namen innerhalb einer Ortschaft schon mal gekürzt oder ergänzt wurden. Insbesondere die des Lesens und Schreibens nicht mächtigen Personen konnten dies ja nicht überprüfen.


    Viele Grüße
    Dirk

  • Hallo und guten Abend,


    ich denke, dass für die Variante von Detlef einiges spricht. Bei zwei oder drei Varianten gehen die anderen Vorgehensweisen ja noch. Aber ich habe den Folgenden Fall:


    In den Musterungslisten des Amtes Balingen von 1521 - 1603 wird im
    Personenregister der Namen Jetter mit folgenden Schreibweisen geführt:




    Jetter (
    Getter - Gientter - Ginter - Güntter - Gynter - Jännter - Jäntter -
    Jätter - Jennter - Jentter - Jetter - Jettler - Juntter - Yennter -
    Yeter - Yetter und noch Varianten mit den Häkchen über dem Y)



    und mittlerweile in meiner AL davon sieben Varianten, und es können ja noch mehr werden!


    Und so führe ich also zuerst immer den urkundlich erwähnten Namen an und in Klammer den übergeordneten Namen.

    Viele Grüße


    Herbert Ernst


    Motto: Nimm Dir Zeit !


    Dauersuche nach D I E R I N G E R (Thieringer) weltweit !

  • Hallo Dirk


    Was machst Du dann wenn Du im Taufregister einer kath.Kirche ein und denselben FN in der gleichen Zeile in 3 verschiedenen schreibweisen hast?Kam bei meiner Suche tatsächlich vor!


    Liebe Grüße


    Franz Josef

  • Ich habe auch nicht schlecht gestaunt, als ich mir die Geburtsurkunde meines Vaters aus Lissabon bestellte, wie da plötzlich meine Großmutter drauf verzeichnet war, obwohl sie in den alten Papieren anders geschrieben wurde. Ich wollte das reklamieren und bin dann aufgeklärt worden. Es gab in den 40er Jahren in Portugal eine Rechtschreibreform, in die man sogar die Namen einbezog. Sie wurden einfach amtlich geändert :huch . Ähnliches kenne ich hier aus Dänemark. Abgesehen von schreibreformierten Namen habe ich in den Genealogie meines Schwiegersohnes folgenden Fall. Wie üblich hatte der Vorfahre ein Patronym. Dann kam das Gesetz, dass sich die Bevölkerung endlich "richtige" Nachnamen zulegen soll. So nahmen viele Dänen seit 1904 Nachnamen an. Der Vorfahre war mitten in der Lebensblüte und bekam nun einen richtigen Nachnamen. Jetzt kann man zwar danach gehen, was im Geburteneintrag steht, aber wenn der amtliche Name dann letztendlich doch anders war, was dann?


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Astrid,


    meine Genealogie-Software erlaubt mir die Eingabe von Alternativnamen. Ich gebe dort alle Schreibweisen des Namens der jeweiligen Person ein, die ich finde. In der Gesamt-Namensliste lasse ich auch die Alternativnamen anzeigen - das macht das WIederfinden leichter, wenn ich an anderer Stelle mal wieder über die jeweilige Person "stolpere".


    Viele Grüße,
    Anke

  • Die Schreibweisen der FN ist wirklich ein Dauerbrenner und führt ständig zu Verwirrungen. Ich denke und so handhabe ich es auch, dass man immer den FN übernehmen sollte, wie er geschrieben steht. Auch wenn der FN sich dann über Generationen immer weiter verändert, wie es hier schon einige angemerkt haben. In früheren Zeiten, wo nicht alle Menschen des Lesens und Schreibens mächtig waren, gab es ja dann auch noch den Dialekt der sein Übriges aus den Namen machte und ihn immer wieder anders klingen ließ. Für manchen Pastor und/oder Schreiberling dürfte das auch die reinste Qual gewesen sein. Zumindest behält man dann über Generationen die Richtung, weil die FN meist von der einen zur nächsten Generation ziemlich ähnlich geblieben sind. Notfalls kann man immer, wie einige hier super angemerkt haben, den heutigen Namen in Klammern setzen.


    :thumbsup: