Frage an Ungarn-Forscher zum Namen Schnabel

  • Ist jemand von Euch, der in Ungarn unterwegs ist, schon mal über den Namen Schnabel gestolpert?


    Mir wurde nämlich dieser Tage erzählt, dass der Name bzw. die Familie u.a. aus Ungarn stammen soll.


    Ist der Name da eher viel oder wenig verbreitet?



    Freue mich über jeden Hinweis.


    Vielen Dank.



    Andrea

  • Hallo,


    bei den Mormonen tauchen in Ungarn einige Schnabel auf.


    Ich habe zur Zeit ein Buch von Stefan Stader über Auswanderer nach Südosteuropa. Da ist ein Schnabel Johann vermerkt der aus Oberemmel stammt und 1751 nach N.-Beschenowa ins Banat auswanderte.


    In diesem Buch sind nur Kolonisten aus der Pfalz, Baden, Saarland.


    Vielleicht hilft es Dir ein bischen. :?:


    Gruß Georg

  • Hallo Andrea,


    es ist möglich, daß die "ungarische Linie" für Dich relevant ist. Der Name SCHNABEL ist jedoch deutschen Ursprungs. Es handelt sich um einen Übernamen und bedeutet "der Geschwätzige" bzw. "der Gefräßige".
    (Quelle: Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon, Ffm 1972, S. 463)


    Daß der Name in Deutschland sehr verbreitet ist, wird Dir bekannt sein, andernfalls siehe http://nachname.gofeminin.de/w…en/nachname-schnabel.html


    Das ungarische (nur Budapester ?)Telefonbuch weist 3 Schnabel in Budapest aus (Ob das alle ungarischen Schnabel sind, weiß ich nicht. Meine ungarischen Sprachkenntnisse sind äußerst begrenzt.)


    Gruß
    Detlef

  • Danke, Ihr Beiden, für Eure Ausführungen.


    Ja "der Geschwätzige" stimmt zumindest bei mir :]


    Den Link kenne ich, leider gibt es so etwas ja nur für Dtl. und Österreich.


    Aber zumindest habt Ihr meine vermutung, dass es sich um deutsche Auswanderer handeln könnte, untermauert.



    Beste Grüße


    Andrea

  • In Ungarn wurde Schwaben angesiedelt. Da Sie auf der Donau nach Ungarn kamen, werden sie auch Donauschwaben genannt. Es gab in Ungarn Regionen, die fast ausschließlich von Deutschstämmigen besiedelt waren. Nach dem 2. Weltkrieg wurde fast alle Deutschen vertrieben oder mussten sich zum Ungarntum bekenen. Das war auch mit einer Anpassung des Namens auf eine ungarische Schreibweise verbunden.

  • Der Name Schnabl ist mir zum Beispiel auch aus Kärnten, Österreich geläufig.
    Vielleicht stammen die auch von rückgewanderten Donauschwaben ab - allerdings waren bei den "Donauschwaben " auch Siedler aus anderen deutschsprachigen" Gegenden, also nicht zwangsläufig nur "Deutsche", sondern eben zum Beispiel unter anderem "Österreicher".
    Von 822 Schnabl-Einträgen im österr.Telefonbuch http://www.herold.at gibt es allerdings die meisten Einträge im Bundesland Niederösterreich mit 299 Einträgen. Zu Schnabel gibt es 246.
    Das deutsche Telefonbuch hat zu Schnabl nur 444 Einträge. http://www.telefonbuch.de - für Schnabel dann allerdings
    privat (3870),
    gewerblich (498 )


    http://de.wikipedia.org/wiki/Donauschwaben
    >> Von ihren Nachbarn und in den amtlichen Urkunden wurden die Ansiedler Schwaben genannt, obwohl nicht einmal 10 % echte Schwaben darunter waren (vermutlich, weil die Schwabenzüge ihren Ausgang in Ulm hatten). Den größten Anteil stellten die Lothringer (fast 25 %), gefolgt von den Pfälzern und den Elsässern.[1] Sie waren vor dem Ersten Weltkrieg als die "Ungarländsche Deutschen" bekannt. Der Name "Donauschwaben" wurde 1920 von Dr. Hermann Rüdiger (Historiker aus Stuttgart) und Robert Sieger (Geograph aus Graz) geprägt und im Jahre 1930 durch das Deutsche Außenministerium der Weimarer-Republik bestätigt, wodurch die "Donauschwaben" als deutsch stämmig anerkannt wurden. "Donauschwäbisch" ist dabei weniger ein historisch-kultureller Begriff als ein wissenschaftliches Konstrukt. Das Wort basiert auf einem Terminus, der ursprünglich mit demZusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie 1918/20 und der neuen politischen Identität der neuzeitlichen deutschen Migrantengruppen im ehemaligen ungarischen Königreich entstanden ist und sich forschungsgeschichtlich in der Zwischenkriegszeit durchgesetzt hat.[2] Im Gegensatz zur planlosen deutschen Auswanderung nach Übersee, trug die vom Hause Habsburg organisierte Ansiedlung eindeutig den Charakter der Gemeinschaftssiedlung.<<