NKWD Sonderlager

  • da hier gerade von Kriegsschicksalen und Nachkrigesgefangenschaften die Rede ist, mir liegt ein Buch vor


    "Ich hab dich so gesucht" Der Krieg und seine verlorenen Kinder, von Maren Köster-Henzendorf, Pattloch Augsburg 1995


    enthalten die Angaben über Verstorbenen derSonderlager des NKWD in Deutschland.
    Mit Namen. Vornamen, Geburtsjahr, Todesdatum, Lager


    enthält über 40000 Namen.


    wer vielleicht jemand dort sucht kann anfragen.


    Peter

  • Hallo Peter,
    ich habe noch eine lebende Großtante, die jahrelang nach dem krieg ihren vermissten Bruder suchte. Er ist nach dem Krieg einfach verschwunden. Vielleicht steht er in diesem Buch und ist in einem Lager umgekommen.
    Sein Name war Ulrich Oprach geb. 31.03.1921 in Schönwiese/Neidenburg. Zuletzt gesehen im Lager Stargard.
    Gruß Jojo

  • Hallo Peter,
    erst einmal schönen Dank für das Nachschauen. Suchst Du auch in Kriegslagern nach Familienangehörigen?
    Gruß Jojo

  • hallo peter,


    ich hätte mal eine frage aus reiner neugier: wo hat die autorin die daten her? ist das irgendwo im buch vermerkt?


    mein urgroßvater kam im nkwd-sonderlager ketschendorf um. meine großmutter und meine großtante haben sich lange vergeblich bemüht etwas über seinen verbleib in erfahrung zu bringen. lediglich ein heimkehrer berichtete, dass er verstorben sein. das drk und die wast haben keinerlei informationen über ihn. vor vielen jahren bin ich auf eine initiativgruppe ehemaliger häftlinge gestossen, die dieses buch besitzt und mir das sterbedatum meines urgroßvaters nennen konnte. anhand der daten ist er nun einer von über 3000 ehemaligen häftlingen, die ihre offizielle ruhestätte auf dem waldfriedhof halbe haben und dies auch nur deshalb, weil ich vor einigen jahren seine daten in die datenbank der kriegsgräberfürsorge eingetragen habe. merkwürdig ist es aber schon, dass offizielle stellen keine unterlagen über ihn haben, die autorin aber ein konkretes sterbedatum, zumal die wahrscheinlichkeit hoch ist, dass er in einem massengrab verscharrt wurde.


    noch was: die sterberate in den lagern stieg immer dann beträchtlich an, wenn irgendwelche epidemien, wie thypus, ruhr etc. ausbrachen. gibt es im buch darüber irgendeinen hinweis, wann in welchem lager größere epidemien wüteten?


    besten dank schon mal im vorraus.


    liebe grüsse
    lexxus

  • hallo Lexxus,



    werde das Buch nochmal lesen, es werden auch vermißte Kinder behandelt.


    Wie war der Name von deinen Großvater, das Buch enthält aus allen lagern in der ehemaligen DDR Namen.


    ich suchte auch nach einen verwandten, der ist aber nicht gelistet. es war wie bei dir ein Heimkehrer sein Schwager hatte ihn nochmal gesehen im Lager, seitdem nichts mehr.


    Peter

  • Zitat aud dem Buch: " Die Bestände der ehemaligen lagerverwaltungen konnten 1992/93 in einenm Moskauer Archiv mikroverfilmt werden.. Zitat Ende



    Zitat:" ... das Ihnen vorliegende Verzeichnis ist nicht vollständig. Bis Redaktionschluß konnten nicht alle der ca 43000


    Schicksale gewürdigt werden. Die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes arbeiten weiterhin intensiv an diesen Ziel" Zitat Ende



    wegen der Epidemien und ähnliches lese ich nach.


    Peter

  • Hallo Peter,


    könntest du für mich nach dem Bruder meiner Großmutter schauen? Er wird seit dem 2. Weltkrieg vermisst. Sein Name
    war Ernst Langberg und er ist ca. 1905-1909 geboren.



    Lieben Gruß
    Britta

    Einmal editiert, zuletzt von Brittchen65 ()

  • Hallo Peter
    Sehr interessant dieses Buch bzw. Bücher.
    Kannst Du bei Gelegenheit mal nachlesen, ob ein Günter Enge, *30.11.1926 vorkommt. Er gilt als vermisst. DRK und Wast haben kaum Unterlagen.
    Vielen lieben Dank für Deine Hilfe und Arbeit.
    Liebe Grüsse
    Molly

  • Hallo Britta, Hallo Molly,


    in diesen Buch sind die verstorbenen aufgelistet von den NKWD Sonderlagern, hier im ersten Band bis 1948.


    Langberg nicht genannt, nur ein Langbein.
    ein Ebge, Günter leider auch nicht gelistet.


    Peter

  • Habe selber eine bereits verstorbene Verwandte, die im Lager war; leider ist nur der ungefähre Vorname bekannt (Eva oder Erna). Wir wissen aber nichtmal, wo sie war; daher fällt weiteres Nachfragen meinerseits flach. :pinch:


    Aber mal eine Frage: Was heißt denn die Abkürzung NKWD?
    Und wie lautet die ISBN des Buches? Würde es mir auch gern besorgen.


    Danke schonmal!
    LG Annika

  • hallo peter,


    lieben dank für die infos :danke: , das macht die auskunft, die ich damals bekam zumindest glaubhaft. mein urgroßvater hieß emil august friedrich witte, geboren am 25.10.1888 in großlinichen, gestorben am 12.09.1945 in ketschendorf (laut o.g. buch). vielleicht magst du ja nochmal abgleichen, möglicherweise haben spätere auflagen ja noch mehr informationen zur person aufgelistet?


    liebe grüsse
    lexxus

  • Hallo lexxus,


    dieses Buch geht bis 1948, die anderen werden wohl die Ergänzung zu genannten Unterlagen sein.
    Ketschendorf war eins der Lager wo viele Leute gestorben sind, damit mit als erstes geschlossen worden.


    in diesen Buch
    Witte, Emil *1888 Wilgelm +12.09.1945 Lager 7


    Peter

  • Mußte erstmal grübeln, was du genau mit "Nachname" meinst... aber kann ja nur die o.g. Frau gemeint sein...
    (Tjaja, je später der Tag... :D )


    Nun zu deiner Frage:
    Nein, habe ich leider nicht.
    Ich weiß nur, daß sie die Schwester - also nicht wirklich verwandt - meiner sozusagen Stief-Uroma Waltraud Schmidt war. Und die war aus erster Ehe eine verheiratete Hähnel (in zweiter Ehe mit meinem Uropa Rudi Schmidt verheiratet).


    Leider konnte mein Opa mir aber keinen Geburtsnamen oder Ähnliches nennen. :wacko:
    Er wußte nur, daß sie politisch verfolgt war, und wohl für ihre Schwester ins KZ ging.


    (Ich habe in Berlin-Lichtenberg zwei Gräber ausfindig gemacht, deren Namen auf Erna [O.-]Hähnel lauten.
    Vermute aber nur Zufall - aber selbst mein Opa, der an dem Tag dabei war, wußte nicht, ob es die Dame sein könnte. Der Friedhof soll aber stimmen.
    Habe mir auch die Jahreszahlen notiert; schicke dir gleich mal eine PN.)

  • hallo peter,


    der eintrag irritiert mich jetzt völlig. emil hatte einen bruder namens wilhelm. lager nummer 7 war, je nach zeitpunkt entweder weesow (bis 08.1945) oder sachsenhausen (ab 08. 1945). wilhelm starb nach meinem kenntnisstand am 08.10.1945 in rozbark in kriegsgefangenschaft, allerdings weiß ich nicht, woher genau das sterbedatum stammt, ich habe es aus einer ahnentafel seiner tochter, wo es scheinbar auch nicht nachträglich eingetragen wurde, da die schrift der anderen daten mit seinen übereinstimmt. möglich wäre natürlich, dass emil gar nicht in ketschendorf gestorben ist, sondern später nach sachsenhausen gebracht wurde. bloß, warum taucht dann der name wilhelm da auf? der vater von emil und wilhelm hieß allerdings auch wilhelm.


    mhhhh ... ich glaub, ich muss dringend mit meiner tante telefonieren, vielleicht kann sie das wirrwarr in meinem kopf ordnen *grübel*.


    liebe grüsse
    lexxus

  • Hallo Lexxus,


    wäre es möglich ,dass Emils Vater Wilhelm hieß?
    In den NKWD -Lagern stehen immer auch die Vatersnamen dabei. Bei Deutschen (Kriegs) Gefangenen hat man da auf die russ. übliche Endung verzichtet und nur den Vornamen eingesetzt.
    Beim Vater meiner Tante stand auch Alfred Adam. Adam war ihr Opa. In der Liste stand Adam auch unter Vatersnamen. So könnte zu Emil der Wilhelm dazugekommen sein.


    Viele Grüße aus Berlin
    Marion